Don Ferrando
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Don Ferrando ist der Hauptgegner der Abrafaxe. Die Jahrgänge 1981 bis 1983 werden nach ihm als Don-Ferrando-Serie bezeichnet.
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Name, Titel, Vorbilder
Don Ferrandos voller Name lautet Marchese Ferrando Esteban Carotto Ruinez Totales en des Tillas Randales Festos. Er enthält eine Reihe von sprechenden Namen: Esteban Carotto = "ist bankrott", Ruinez Totales = "totaler Ruin", en des Tillas = "stilles Ende", Randales Festos = "feste Randale". Sein Familienname Carotto verweist auf frühere Gestalten aus dem Mosaik, wie Ritter Runkel oder den Cavaliere Carlo di Carotti. Den Vornamen Ferrando hingegen hat Lothar Dräger der Mozart-Oper Cosi fan tutte entnommen. Gleiches gilt für den Titel Marchese (= Markgraf) und den Namen von Don Ferrandos Vetter, Don Alfonso. Auf diese Weise ist zu erklären, warum spanische Hidalgos italienische Namen und Titel führen (die spanischen Entsprechungen wären Fernando, Alonso und Marqués).
Es gibt aber noch weitere literarische (und historische) Gestalten, die namentlich oder durch ihre Taten Ähnlichkeiten mit Don Ferrando aufweisen, ohne dass jedoch bei allen sicher ist, ob und inwieweit sie für die MOSAIK-Figur tatsächlich Vorbildcharakter hatten. Das gesamte Don-Quixote-Kapitel ist nachweislich von Karl Mays Romanzyklus Das Waldröschen inspiriert; dort wird im ersten Band Das Schloß Rodriganda geschildert, wie ein Adliger durch einen Gifttrank um Geld, Verstand und Reputation gebracht wird. Hier ist es der böse Sekretär Gasparino Cortejo, der seinem Herrn Emanuel de Rodriganda einen vergifteten Trank verabreicht. Ebenso verfährt Don Ferrando mit seinem Vetter Alfonso.
Den Charakter des Dons hat Lothar Dräger an den Typ des heruntergekommenen spanischen Adligen angelehnt, wie er im Schelmenroman Lazarillo de Tormes porträtiert wird. In Conrad Ferdinand Meyers Novelle Angela Borgia wiederum, die auf historischen Tatsachen beruht, bisher aber nicht als MOSAIK-Quelle nachgewiesen werden konnte, treten die herzoglichen Brüder Don Ferrante und Don Alfonso von Este auf. Ersterer ist von hagerer Gestalt, trägt einen Spitzbart und ist eine durch und durch unsympathische Gestalt. Nach einer Verschwörung gegen seinen Bruder wird er zwar begnadigt, vergiftet sich aber selbst. Der genannte Alfonso ist der Ehemann der berühmten Lucrezia Borgia.
Charakter
Don Ferrando als einer der am besten ausgearbeiteten Gegenspieler der Abrafaxe weist eine Vielzahl von unterschiedlichen Charakterzügen auf. Er ist schlau, weitsichtig und gerissen, dazu besitzt er ein umfangreiches Allgemeinwissen. Von Astronomie über Geschichte bis hin zu Religion, um nur einiges zu nennen, überall kennt sich Don Ferrando aus. Sein Wissensschatz, seine Intelligenz und seine analytischen Fähigkeiten haben ihm schon oft in so manch prekärer Situation geholfen, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Eine andere herausragende Eigenschaft des Dons ist es, sich blitzschnell jeder Situation anzupassen. So sagt selbst Abrax anerkennend über ihn im Heft 3/83: "Eines muß man ihm lassen. Ihm fällt in jeder Lage das Richtige ein".
Im Gegensatz zu den Abrafaxen setzt Don Ferrando seine Fähigkeit aber nicht dazu ein anderen zu helfen, sondern nur um sich seinen eigenen Vorteil zu sichern. Die Abrafaxe würden Don Ferrando wohl als kaltherzig, skrupellos, intrigant und machthungrig beschreiben. Lothar Dräger kennzeichnet ihn als Antipoden zu den Abrafaxen, "der von Grund auf schlecht ist".
Von den Lesern des Mosaiks ist Don Ferrando erstaunlicherweise anfangs überhaupt nicht angenommen worden. So berichtet Lothar Dräger, dass er zu Beginn der Serie wütende Leserbriefe erhalten hat, mit Fragen wie: Wann so ein "niederträchtiger und unverschämter Kerl" endlich wieder aus dem Mosaik verschwinde. Mit der Zeit wuchs aber die Akzeptanz bei den Lesern, so dass Don Ferrando heute neben den Abrafaxen zu einer der beliebtesten Figuren der Mosaikgeschichte zählt.
Die ersten Jahre
Am Anfang war ... ein Schatz
Die Abrafaxe sind durch eine geheimnisvolle Kristallhöhle in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts gelangt. Vor ihnen erstreckt sich die wunderbare Landschaft Spaniens, die von einer eindrucksvollen Burg beherrscht wird. Sie begegnen dem edlen Don Quixote und dessen Begleiter Sancho Pansa und erkundigen sich - nachdem die anfängliche Überraschung über die Zeitreise schnell überwunden ist - nach dem Besitzer der Burg. Sie hören nun zum ersten Mal den Namen Don Ferrando und können natürlich nicht ahnen, dass dies ein schicksalhafter Moment in ihrem Leben ist. Don Quixote warnt sogleich vor dem Burgherrn; er sei ein "ganz Schlimmer" und die Burg sei für jedermann geschlossen. Doch die Neugier der drei ist geweckt und gemeinsam macht man sich auf den Weg zur Burg. Sie treffen auf einen Sterndeuter, von dem sie erfahren, dass er von Don Ferrando gerufen wurde, um eine schwierige astrologische Aufgabe zu lösen. Ihre Chance witternd, berichten die Abrafaxe, wie es dem letzten Sterndeuter des Burgherrn erging, so dass dieser hier augenblicklich die Flucht ergreift. So gelangen die Abrafaxe in die Burg, und Brabax stellt sich dem bereits ungeduldig wartenden Don Ferrando als der gerufene Sterndeuter samt Assistenten vor. Der berechnende Don fürchtet sogleich Mehrkosten, geht aber davon aus, dass so kleinwüchsige Gesellen wohl nicht viel essen würden. Dann endlich erfahren die drei, worum es eigentlich geht: Sie sollen helfen, einen Schatz zu finden.
Der Don führt sie in die Kellergewölbe der Burg, wo sich ihr Quartier in unmittelbarer Nähe zum Verlies befindet. Dort sollen sie mit ihren Berechnungen beginnen, bevor sie im astronomischen Labor des Burgturmes fortfahren sollen, wenn der Saturn günstig steht. Der finstere Burgherr lässt die drei allein und sogleich beginnt Brabax in den Büchern nach Informationen zu suchen. Califax ist derweil erbost über die Verpflegung, die der Diener Franco auf Geheiß seines Herrn den Gästen serviert. Er will den Don zur Rede stellen und verlässt das Zimmer. Sogleich fällt Califax die geöffnete Kerkertür auf und geistesgegenwärtig steckt er den im Schloss steckenden Schlüssel ein, bevor der Diener das Verlies wieder verlässt. Kaum ist dieser nach oben verschwunden, begibt sich Califax in die Kerkergewölbe und stößt auf einen einzigen Gefangenen, der ständig vier Worte stammelt: "Schatz-Meer-Dreieck-Saturnius". Auch Abrax und Brabax können sich darauf vorerst keinen Reim machen. Als der Diener Franco ins Verlies kommt, um den Gefangenen zur Ruhe zu bringen, erfahren die Abrafaxe von ihm, dass der verwirrte Häftling bereits seit zwei Jahren im Verlies sitzt, aber anscheinend schon vorher seinen Verstand verloren hatte.
Brabax findet unter den Büchern in ihrem Arbeitszimmer eine Familienchronik und erfährt daraus, dass vor zehn Jahren der Vetter von Don Ferrando – Don Alfonso – nach Peru ging und seit zwei Jahren als verschollen gilt. Die Vermutung liegt nahe, dass der Gefangene eben jener Alfonso ist, doch werden die Abrafaxe in ihren Überlegungen von Don Ferrando gestört, der sie auf den Turm bittet, da der Saturn nun im Hause des Wassermanns stehen würde. Er fordert von den vermeintlichen Sterndeutern, ein Trigonal zwischen drei Planeten zu berechnen, wobei nur der Saturn benannt ist. Nun wird den Abrafaxen klar, dass der Don herausbekommen will, was die Formel bedeutet, die der verwirrte Alfonso vor sich hin stammelt, um an dessen Schatz zu gelangen. Brabax erbittet sich etwas Zeit, da die Berechnungen schwierig sind, und kann den Don davon überzeugen, dass die Aufgabe in guten Händen ist. Dieser verlässt das Observatorium und kündigt seine Rückkehr in den Morgenstunden an.
Entschlossen, Don Alfonso aus den Fängen seines bösen Vetters zu befreien, geben die Abrafaxe ihren vor der Burg wartenden Freunden Don Quixote und Sancho Pansa ein Zeichen, sich bereit zu halten. Doch da kehrt Don Ferrando bereits zurück, da er vor Aufregung kein Auge zu tun konnte. Doch als er gerade anfängt, misstrauisch den Abrafaxen gegenüber zu werden, trifft ihn eine Steinschleuder, die Sancho Pansa als Antwort auf das Zeichen der drei abschoss. Die Abrafaxe schließen den ohnmächtigen Don im Turm ein und schauen sich weiter in der Burg um. Im Laboratorium des Dons findet Califax ein Buch, in dem sich ein gekennzeichnetes Rezept für einen Trank findet, der Geheimnisse entlocken soll. Offensichtlich hat Ferrando seinem Vetter diesen Trank verabreicht, bei der Dosierung allerdings einen Fehler gemacht und somit den verwirrten Zustand herbeigeführt. Die Abrafaxe entdecken im Laboratorium einen Geheimgang, der direkt ins Verlies führt und ebenfalls aus der Burg hinaus. Mit Hilfe ihrer Freunde befreien sie Alfonso aus seiner Zelle und wollen ihn nun erstmal soweit wie möglich von Rocalprado weg bringen.
Die Jagd beginnt
Als Don Ferrando wieder zu sich kommt, kann er vom Turm aus die Flüchtlinge erkennen und ist außer sich vor Wut. Er ahnt, dass die vermeintlichen Sterndeuter seinen Vetter mitgenommen haben und überzeugt sich im Verlies von dieser Tatsache. Er befiehlt seinem Diener, sofort sein Pferd zu satteln und nimmt die Verfolgung auf. Ahnend, dass man seinen Vetter außer Landes schaffen will, begibt er sich in die nahe gelegene Hafenstadt, wo ein Junge ihn anspricht, ob er denn eine Unterkunft suchen würde. Da der Don sicher ist, die Flüchtlinge würden auffallen, fragt er den Jungen nach drei Wichten und einem langen Ritter. Sogleich berichtet dieser völlig arglos, dass die Gesuchten nach Mallorca wollen und bevor er dem Don berichten kann, in welches Gasthaus er sie geschickt hat, begibt sich dieser zum Hafen. Dort erfährt er, dass die Abrafaxe vorhaben, mit dem Segelschiff Santa Barbara das Festland zu verlassen. Er selbst geht an Bord der Santa Clara und vereinbart mit deren Kapitän die Verfolgung.
Er ahnt nicht, dass sich Don Quixote und Sancho Pansa an Bord schmuggeln, da sie den Abrafaxen versprochen hatten, den Verfolger im Auge zu behalten. Don Ferrando ist mit der Verfolgung unzufrieden und verlangt vom Kapitän, dass dieser die Santa Barbara rammt, damit er das Schiff entern und seinen schwachen Vetter mit sich nehmen kann. Doch bevor es dazu kommt, wird er von den beiden Freunden der Abrafaxe überwältigt und in ein Segeltuch gewickelt. Die Besatzung der Santa Clara wird nun Zeuge, wie ein anderes Schiff die Santa Barbara entert und der Kapitän befiehlt eine Kursänderung in Richtung Heimat. Deshalb kommt es zu Handgreiflichkeiten zwischen ihm und Don Quixote, in deren Verlauf das Ruder zerbricht und die Santa Clara vor der Küste Nordafrikas an einer Klippe zerschellt. Dabei wird der noch immer eingewickelte Don Ferrando über Bord geschleudert. Zwei Fischer holen das Bündel an Bord und sehen sich mit dem spanischen Edelmann konfrontiert, der ihnen weismacht, dass Piraten ihn von seinen Freunden getrennt hätten. Die Fischer bringen den Don an die Küste und empfehlen ihm, sich an den Scheich eines Berberstammes zu wenden, der unweit der Küste lagert, da dieser ihm sicher helfen werde, seine Freunde wieder zu finden. Ausgestattet mit Turban und Umhang begibt sich der Don sogleich in das Lager der Berber und erfährt dort, dass bereits andere Schiffbrüchige hier seien. Er schleicht sich zum Zelt des Berberscheichs und entdeckt, dass Don Quixote und Sancho Pansa dessen Gäste sind. Der Don kann das Gespräch zwischen den beiden und dem Scheich belauschen und erfährt so, dass die Abrafaxe mitsamt Don Alfonso, dessen in Spanien aufgetauchten Inka-Prinzessin und deren Diener als Sklaven an den Aga Omar Abu Hakmi verkauft und in dessen Wüstenschloss gebracht wurden. Sogleich entwendet Don Ferrando ein Reitkamel und begibt sich zum Schloss des Agas. Dort wird er auch gleich vorgelassen, bringt er doch die Kunde, dass ein Berberstamm im Anmarsch sei, um dem Aga die Sklaven zu rauben. Sogleich lässt dieser alle Sklaven zusammenrufen und flieht durch eine Hintertür in die Verbotene Stadt, da er sich dort sicher wähnt. Auf die Abrafaxe muss er jedoch verzichten, da diese sich bei Brunnenarbeiten aus dem Staub gemacht haben. Zum Dank für die Warnung steht der Don unter dem Schutz des Aga und darf mit in die für Ungläubige verbotene Stadt. Bei der erstbesten Gelegenheit versucht er sich seines Vetters zu bemächtigen, wird aber vom Diener der Inka-Prinzessin überwältigt, an eine Säule gebunden und muss mit ansehen, wie ihm Don Alfonso wieder entwischt. Seine Wut darüber muss so unbändig sein, dass es ihm gelingt, mitsamt der herausgebrochenen Säule zu fliehen. Ein Passant findet Gefallen an dem Säulenstück und befreit den Don von seiner Last, um sie ihm abzukaufen. Doch dazu kommt es nicht, denn ein freigelassener Löwe verbreitet Panik in der Stadt.
Don Ferrando versucht den Löwen mit dem Säulenstück außer Gefecht zu setzen, macht ihn damit jedoch nur noch wütender. Verzweifelt rettet er sich in ein vermeintliches Kellerloch, aber statt in einem Gebäude Rettung zu finden, stürzt er in einen tiefen Abgrund. Er landet in einem Gerümpelhaufen und gelangt beim umher Kriechen in einen langen Gang, an dessen Ende er eine Öffnung in der Decke findet, die jedoch mit einer Steinplatte bedeckt ist. Es gelingt ihm nicht, sie allein hoch zu stemmen und so muss er ausharren und auf Rettung warten. Die kommt dann prompt ausgerechnet von den Abrafaxen, die mit einem Hakim in einem Tal nach Skorpionen zu suchen, deren Gift eine Heilung für Don Alfonso bringen soll. Dabei entdecken sie die Steinplatte, unter der sie die gesuchten Tiere vermuten. Ihre Überraschung ist groß, als sie in dem Loch darunter auf Don Ferrando stoßen, der geschwächt in Ohnmacht fällt. Da sie ihn nicht ins Lager der Berber tragen können, legen sie ihn in den Schatten und holen einen Esel von dort. Doch als sie ins Tal zurück kehren, ist von ihrem Erzfeind keine Spur mehr zu finden.
Er wurde von einer Gruppe Wüstenräuber entdeckt und in deren Quartier verschleppt. Dort versucht er sein Leben zu retten, indem er den Räubern von dem Inka-Schatz berichtet, der bald nach Spanien verschifft werden soll. Räuberhauptmann Markos und seine Männer können den Abtransport des Schatzes jedoch nicht verhindern, da er von den Berbern zu gut bewacht wird. Damit ist der Schatz auch für Don Ferrando endgültig verloren.
Neue Ziele
Der Spanier muss sich nun neu orientieren und tut dies bezüglich der Wüstenräuber, die ihn gefangen halten. Er bietet ihnen seine Dienste als Kundschafter an und Markos schickt ihn zur Probe in eine nahe gelegene Karawanserei. Mit dem Ziel, die Räuber eines Tages zu befehligen, begibt er sich dorthin und ist nicht wenig überrascht, die Abrafaxe dort anzutreffen. Er belauscht deren Gespräch mit dem Koch der Karawanserei – Dschuha – und erfährt so von der Suche nach Fatima, einer entführten Hakimstochter. Die Abrafaxe planen nach Tunis zu reisen, da Dschuha ihnen berichtet, dass der Dei von Tunis von überallher Frauen kauft, um sie in seinem Harem zu halten. Ebenfalls erfährt der Don, dass sein Vetter den Abrafaxen eine Menge Reisegeld zur Verfügung gestellt hat. Als die drei schlafen, dringt er in die Schlafkammer ein, entwendet den Beutel mit Edelsteinen und kehrt zu den Räubern zurück. Diese sind beeindruckt und nehmen ihn in die Bande auf.
Schon am kommenden Tag bietet sich für den Don eine Gelegenheit, Hauptmann Markos in Misskredit zu bringen: eine Karawane soll überfallen werden und der Spanier bietet sich an, den Räuberaußenposten zu benachrichtigen. Doch stattdessen reitet er der Karawane entgegen und warnt sie vor einem drohenden Überfall. Dann begibt er sich zum Außenposten und kündigt die reich beladene Karawane an. Die ausbleibende Beute würde Markos Männer unzufrieden werden lassen, davon ist er überzeugt. Doch zu seiner Überraschung sichtet einer der Räuber eine ankommende Karawane. In die Fänge der Räuber geraten nun jedoch die Abrafaxe, Dschuha und dessen Freund Ali auf ihrem Weg nach Tunis. Sie sind entrüstet und erhoffen sich vom gerade eintreffenden Hauptmann Markos Hilfe. Da dieser, enttäuscht über die verlorene Beute, verärgert über Don Ferrandos misslungenen Auftrag und schmerzgelindert durch Califax’ Rosmarinextrakt nicht abgeneigt ist, die Fremden gehen zu lassen, hetzt der Don die Räuber gegen Markos auf und fordert ihn zum Zweikampf heraus. Im Verlauf des Kampfes können Dschuha und Califax fliehen, doch bevor die anderen ihnen folgen können, wird Markos mit unfairen Methoden vom Don besiegt und damit endgültig als Hauptmann abgesetzt. Nun kann Don Ferrando seine Rache des verlorenen Inka-Schatzes wegen auskosten und lässt Abrax, Brabax sowie Ali in den heißen Sand einbuddeln, wo sie solange bleiben sollen, bis sie das Versteck des Schatzes verraten, von dem er ja weiß, dass ein solches gar nicht existiert. Doch sorgt eine Unachtsamkeit dafür, dass ausgerechnet Markos als Wache eingeteilt wird. Augenblicklich befreit er die Gefangenen und führt sie durch einen geheimen Ausgang aus dem Tal heraus. Don Ferrando ist mehr als erbost darüber und begibt sich auf den Weg nach Tunis, wo er die Abrafaxe vermutet und höhere Positionen anstrebt.
Tumult in Tunis
In der Stadt angekommen trifft er den Karawanenführer wieder, der noch immer glaubt, der edle Spanier hätte die Karawane ganz uneigennützig vor einem Raubüberfall gewarnt. Beim gemeinsamen Kaffee werden die Abrafaxe von zwei zur Karawane gehörenden Männern vorgeführt, da sie den Karawanenführer sprechen wollen. Sofort warnen sie ihn vor dem Räuberhauptmann Ferrando, doch der Karawanenführer glaubt seinen Männern, die Califax als Mitglied der Wüstenräuberbande identifiziert haben. Er will sie von den Soldaten des Dei festnehmen lassen, doch die drei fliehen, gefolgt von ihrem Erzfeind, der sie ebenfalls außer Gefecht setzen will, haben sie ihm doch zu tief in die Karten geschaut. Als er beobachtet, wie die drei von Soldaten abgeführt werden, wähnt er sich vorerst in Sicherheit und erkundigt sich nach dem Aufenthalt des Herrschers von Tunis. Er findet den Dei in einer misslichen Lage: bei der Besichtigung einer Baustelle ging dessen Elefant durch und stürzte seinen Herrn in einen Bottich Baukalk. Don Ferrando kann sich nun als Retter in der Not etablieren und geblendet von der berechnenden Hilfsbereitschaft des Fremden, gewährt der Dei ihm den Wunsch, zum Führer der Leibgarde zu avancieren. Groß ist die Überraschung der Abrafaxe und Dschuha, als sie vor den Dei geführt werden, um die Freilassung einer Sklavin zu erwirken, wegen der sie nach Tunis gekommen sind. Sogleich macht ihnen Don Ferrando einen Strich durch die Rechung, denn er findet Gefallen an der widerspenstigen Fatima und kauft sie seinem neuen Arbeitgeber kurzerhand ab. Doch das „Täubchen“ ist nicht so leicht zu handhaben, wie der Don sich das vorgestellt hat, und so muss er zur Freude der Abrafaxe harte Schläge einstecken. Doch diese Freude währt nur kurz, denn der Don überzeugt den Dei, die Abrafaxe als Bestrafung zu Rekruten der Elefantentruppe zu machen. Sie und Dschuha werden sofort abgeführt und Don Ferrando kann sich weiteren Karriereplänen hingeben.Er nimmt Kontakt zu seinen Wüstenräubern auf, gibt die widerspenstige Fatima in deren Obhut und organisiert während eines Ausritts zu zweit einen Überfall auf den Dei. Mutig schlägt er die von ihm beauftragten Räuberkollegen in die Flucht und verängstigt gewährt der Dei ihm die Einstellung neuer Leibgardisten. Dass diese aus der Räuberbande rekrutiert werden, versteht sich von selbst. Der Karrierist Ferrando will nun das Fest von Karthago dazu nutzen, den Dei ab- und sich selbst auf den Thron zu setzen. Zu diesem Zweck haben sich einige der Wüstenräuber unter das Publikum gemischt und beginnen dieses gegen den Größenwahns des "neuen Hannibal" aufzubringen. Dies gelingt und die Gladiatorenspiele enden in einem Desaster. Schon sieht sich der Don am Ziel, doch einer seiner Männer meldet, dass sich die Elefantentruppe des Dei der Stadt nähert. Sein Plan wurde scheinbar verraten und so nimmt er Fatima als Geisel und verschanzt sich mit seinen Männern im Hafenfort von Tunis. Doch das Glück ist ihm weiterhin nicht treu: Fatima gelingt die Flucht, die Besatzung des Forts plant den Aufstand und Markos trachtet seinem Widersacher nach dem Leben. Der Don verlässt das Fort und wird von zwei Mitgliedern der Transportflotte des Deis auf eine abgelegene Seeräuberinsel gebracht, wo der Don sogleich den Piratenchef Don Ascobar auf seine Seite zieht. Doch die Abrafaxe sind ihm auf die Insel gefolgt und jagen diese mit einer Explosion in die Luft.
Der erste Zeitsprung
Bei den Kreuzfahrern
Beide Dons überleben und treiben auf einer Holztür unweit der expoldierten Insel im Wasser, als plötzlich ein dicker Nebel aufzieht. Kurz darauf finden sie sich auf einem Kreuzfahrerschiff des 13. Jahrhunderts wieder, Don Ferrando ist ohne etwas dazu getan zu haben der Kommodore des Schiffes. Als ihm die Abrafaxe vorgeführt werden, ahnt er, dass sie etwas mit den Veränderungen zu tun haben, was sie ihm sogleich bestätigen. Der Don kommandiert sie zum Waffenputzen ab und nimmt weiter Kurs auf eine Sarazenische Hafenstadt, um diese zu überfallen. Doch auch bei diesem Unternehmen machen ihm die Abrafaxe einen Strich durch die Rechnung: es gelingt ihnen, die Hafenstadt zu warnen und die Kreuzfahrer geraten in eine Falle der Sarazenen. Ferrando wird gefangen genommen, gibt sich jedoch selbst als Opfer der Kreuzfahrer aus, seine Mutter sei Maurin gewesen und hätte ihn im Glauben des Korans erzogen. Man führt ihn vor den Sultan Almansur, den er davon überzeugen kann, dass er es war, der vom Schiff aus die Lichtsignale gab, welche die Sarazenen vor dem Überfall warnten. Der arglose Sultan stellt ihm zum Dank einen Schutzbrief aus und der Don macht sich aus dem Staube, ohne sich weiter um seinen Kumpan Don Ascobar zu kümmern, der somit in Gefangenschaft bleibt.
Auf Flaschenjagd
Ferrando sucht nun die Abrafaxe, da er schleunigst in seine Zeit zurückkehren will. Es gelingt ihm, sie in einer Herberge aufzuspüren und zu belauschen. Er erfährt von einer geheimnisvollen Flasche, die etwas mit dem Zeitsprung zu tun hat, und verfolgt Califax, dem die Aufgabe per Los zufiel, nach der Flasche zu suchen. Als dieser tatsächlich eine Flasche von einem Flaschensammler geschenkt bekommt, fällt der Don kurzerhand über ihn her, schnappt sich die Flasche und erkundigt sich bei einem Imam nach deren Bedeutung. Der Imam erkennt das Siegel eines ägyptischen Pharaos und bemerkt, dass man einen Siegelring benötigen würde, um den Geist der Flasche zu bannen.
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Namensverwandte Figuren
Namensverwandte Figuren tauchen in der Wido-Wexelgelt-Serie (Hefte 255 - 282), der Amerika-Serie (Hefte 300 - 322), der zweiten Japan-Serie (Hefte 323 - 343) und der Reformations-Serie auf:
- Bei ihrem erneuten Zusammentreffen mit dem Don auf der Suche nach Eldorado lernen sie auch die dubiose Doña Ferrentes kennen, die dem Don eine der besten Gegenspielerinnen und Verbündete gewesen sein dürfte.
- Im Amerika der späten 1920er Jahre kommen die Abrafaxe in einem Mietshaus unter, welches einer gewissen Mrs. Ferrando gehört. Macht es am Anfang noch den Anschein, als spiele sie ein böses Spiel, kauft sie sich nur heimlich in das Wurst-Unternehemen von Califax ein. Im letzten Heft der Serie stellt sich heraus, dass ihr verstorbener Mann ein vielgereister Vertreter verschiedener Handelshäuser war. In seinem Nachlass finden die Abrafaxe eine geheimnisvolle Dose, die sie ins Japan des 19. Jahrhunderts versetzt. Dort begegnen sie eben jenem John Ferrando, als er gerade die von ihnen gesuchte Buddhafigur nach Amerika verschiffen will (Heft 333). Ob ein Zusammenhang zwischen dem Ehepaar Ferrando und unserem Don Ferrando besteht, ist bisher ungeklärt - ein gewisse optische Verwandtschaft zwischen den beiden Herren ist zumindest vorhanden.
- In der Reformations-Serie tritt kurz ein Marqués en des Tillas auf, der angesichts seiner Titel ein Verwandter oder gar Vorfahr von Don Ferrando sein könnte.
Don Ferrandos Tätigkeitsfelder
Im Laufe seiner langen Karriere nahm der Don unter anderem folgende Positionen ein:
- Herr der Burg Rocalprado
- Räuberhauptmann in Algerien
- Chef der Leibgarde des Deis von Tunis
- Dei von Tunis
- Piratenkapitän im Mittelmeer
- Kommodore einer Kreuzfahrer-Flotte
- Leiter einer spanischen Expedition nach Eldorado
- Pharao
- Piratenkapitän im Golf von Bengalen
Don Ferrandos Verhalten aus strafrechtlicher Sicht
- Heft 2/81 - StGB § 234 Menschenraub: Don Alfonso für 2 Jahre im Verlies eingesperrt
- Heft 3/81 - § 224 gefährliche Körperverletzung: Don Alfonso den Trank des Vergessens eingeflößt
- Heft 5/81 - §§ 315 a, 26, 23I Anstiftung zum versuchten Gefährlichen Eingriff in den Schiffsverkehr: "Wir rammen die Santa Barbara und ich entere sie über das Bugspriet"
- Heft 7/81 - § 242 Diebstahl des Rennkamels Schirokko
- Heft 2/82 - § 243 besonders schwerer Diebstahl: die Edelsteine bei Brabax gestohlen, § 242 Diebstahl des Kamels der Abrafaxe
- Heft 4/82 - § 129 Bildung einer kriminellen Vereinigung: Mitarbeit in und Übernahme der Führung der Räubertruppe - § 239 Freiheitsberaubung: Abrax, Brabax und Ali werden gefangen genommen - § 224 gefährliche Körperverletzung: Abrax, Brabax und Ali gefesselt und im heißen Wüstensand eingegraben
- Heft 8/82 - § 239 Freiheitsberaubung: Die Hakimstochter wird gefesselt im Keller gefangen gehalten - § 241 Bedrohung, § 239 Geiselnahme: die Hakimstochter wird mit einem Dolch bedroht und verschleppt
- Heft 9/82 - § 223 Körperverletzung: Ein Wachposten wird auf den Kopf geschlagen
- Heft 2/83 - § 239 Freiheitsberaubung: Die Abrafaxe werden in ein Faß eingesperrt
- Heft 5/83 - § 242 Diebstahl, § 223 Körperverletzung, § 239 Freiheitsberaubung: Califax wird gekidnappt und in einen Baum gesperrt, seine Flasche wird gestohlen
- Heft 7/83 - § 303 Sachbeschädigung: Zerstörung einer Tempelanlage
- Heft 12/83 - § 223 Körperverletzung, § 241 Bedrohung, § 239 Freiheitsberaubung: Califax wird gekidnappt und mit dem Tode bedroht
- Heft 349 - § 239 Freiheitsberaubung Beautevilles, § 221 Aussetzung de Beautevilles (aus Mangel an Wasser und Rudern könnte auch über einen Tötungsversuch nachgedacht werden); § 315a I Nr. 2 Gefährdung des Schiffsverkehrs durch zielgerichtetes Rammen des Abrafax-Bootes, § 223 einfache KV an Brabax, § 239 Freiheitsberaubung Abrafaxe - aber fragwürdige Zuständigkeit deutscher Staatsanwaltschaften
Don Ferrandos Beleidigungen: "Du Schnirkelschnecke", "Du Dummkopf", "Du stoppeliger Feigenkaktus", "Fettwanst", "Ich blöder Idiot" (349)
Name in ausländischen Publikationen
- Ungarn: Csetepaté Márki ("Marquis Krawall")
Literatur
- André Richter: Don Ferrando / Interview mit Lothar Dräger; In: Sammelband 21 - Auf geheimen Wegen, S. IV-IX.
Don Ferrando tritt in folgenden Mosaikpublikationen auf
1/81, 2/81, 3/81, 4/81, 5/81, 6/81, 7/81, 10/81, 11/81, 12/81 1/82, 2/82, 3/82, 4/82, 5/82, 6/82, 7/82, 8/82, 9/82, 10/82, 11/82, 12/82 1/83, 2/83, 3/83, 4/83, 5/83, 6/83, 7/83, 8/83, 9/83, 10/83, 11/83, 12/83 Titelbild von 4/84 Suchbild in 12/85 Mal- und Bastelmosaik Titelbild von 240 als Statue in 246 258, 259, 260, 261, 262, 263, 264, 265, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 275, 276, 277, 278, 279, (281),282 Titelbild von 309 (nur auf Variantcover) 349 421 (in einem Traum), 463, 500 und 523 (als Cameo)