Bildende Kunst im MOSAIK

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Aktuelle Version vom 19:30, 30. Jan. 2025

Die Bildende Kunst ist ein Sammelbegriff für bildnerische, dass heißt visuell gestaltende Künste. Dazu zählen meist Malerei, Zeichnung, Grafik und Fotografie, Bildhauerei, die Architektur oder Baukunst sowie bei einigen das Kunsthandwerk. In diesem Artikel wird das Kunsthandwerk ausgespart. Die Bildende Kunst wird im MOSAIK immer wieder thematisiert. Hierbei gibt es verschiedene Ebenen der Behandlung: Zuerst die Darstellung von Künstlern, Kunstwerken und dem Schaffungsprozess im Comic; sodann redaktionelle Beiträge zur bildenden Kunst. Das Mosaik nutzt und zitiert allerdings auch reale Kunstwerke und wandelt diese kreativ ab. Außerdem können die Gestalter des Mosaik als Künstler und das Mosaikcomic selbst als Werk der bildenden Kunst verstanden und analysiert werden.

Ein Künstler bei der Gestaltung

[Bearbeiten] Bildende Kunst im MOSAIK

In der MOSAIK-Handlung spielen zuweilen Künstler, vor allem Maler, ihre Kunstwerke und Orte wie Museen oder Kuriositätenkabinette, die Kunstwerke ausstellen und sammeln, eine Rolle. So trifft man einen Bildhauer oder besucht eine Mosaikwerkstatt. Während im Mosaik von Hannes Hegen dies noch fiktive Künstler und Kunstwerke sind, wie der Bildhauer Petrus Marmorius oder das Mosaik von Runkel in Siegerpose, spielen im Mosaik ab 1976 zunehmend historische Künstler und ihre Kunstwerke eine Rolle. Zuweilen tauchen auch Künstler als Cameos und unter sprechenden Namen auf wie Albrecht Dürer unter dem Pseudonym Photorealos.

[Bearbeiten] Im Mosaik von Hannes Hegen

In der Weltraum-Serie besucht Professor Schluck ein Antiquitätengeschäft in der Hauptstadt, in dem auch Kunstwerke angeboten werden.

In der Runkel-Serie trifft Digedag in Monticuli den Bildhauer Petrus Marmorius, der ein Reiterstatue auf einem Löwen von ihm und seinem Löwen erschafft, das Dig und Dag Jahrhunderte später wiederentdecken. Auf der Insel Pordoselene trifft Digedag einen Mosaikmeister, für den er Entwürfe für eine Reihe von Wandmosaiken anfertigt. Diese Entwürfe finden Dig und Dag später wieder. Dargestellt wird auch die Mosaikwerkstatt und Elemente des Arbeitsprozesses.

In der Amerika-Serie finden die Digedags einen Schatz der Tolteken von hohem künstlerischem Wert. Um ihn vor dem Einschmelzen zu bewahren, verkaufen sie ihn an den Sammler Sprinkle, in dessen Sammlung sich bereits der Sonnenwagen von Trundholm befindet.

[Bearbeiten] Im Mosaik ab 1976

Im Venedig-Kapitel hadert ein Kunstmaler mit seiner Profession.

Ludas Matyi, einer der Begleiter der Abrafaxe, hat in Italien Baukunst studiert und gibt sich mehrfach als Baumeister aus.

Die Don-Ferrando-Serie zeigt in Nordafrika Gebäude mit den für Marokko typischen Zellidsch-Kachelmosaiken. Hier finden die Abrafaxe auch einen Inka-Schatz, der wertvolle Kunst- und Kultgegenstände beinhaltet. Im Zweistromland bedient sich Hodscha Nasreddin der altorientalischen goldenen Maske des Tukulti-Ninurta aus dem Zikkurat des Tukulti-Ninurta.

Zu Beginn der Alexander-Papatentos-Serie ist eine Abbildung des Alexandermosaiks zu sehen, die später ikonographisch aufgegriffen wird. In seinem neuen Reich Rattabumpur kommt Alexander Papatentos mit seinen hellenistischen Architektur- und Kunstidealen mit dem Oberpriester von Rattabumpur in Konflikt. Alex steht der Bildhauer Ischmo Delhire zur Seite, der seine Kunstbegriffe aber nicht teilt.

In der Griechenland-Ägypten-Serie treffen die Abrafaxe auf Phidias und sind beim Bau des Parthenontempels dabei. Die Statue der Athene spielt eine Rolle. In Ägypten trifft man verschiedene Bildhauer.

John Ferrando alias Mr. van Orten versucht in der Zweiten Japan-Serie japanische Kunstgegenstände außer Landes zu schmuggeln.

Der Maler Ferdinand Bauer begleitet die Abrafaxe auf der Investigator um Australien. Beim Malen zuschauen kann man ihm in Heft 435, wo er Aborigines malt. Damit erzürnt er jedoch die Ureinwohner, sein Bild wird in einem Ritual verbrannt.

Der Holzbildhauer Franquinus, eine Karikatur des belgischen Comic-Zeichners André Franquin verziert Baumstämme mit umlaufenden Bildergeschichten, bis ihn Trajan mit den Reliefs der Trajanssäule beauftragt.

Raffael erläutert seinen Bauplan des Petersdomes

Die Reformations-Serie der Abrafaxe befasst sich eingehend mit Malerei und begleitet den Wittenberger Künstler Lucas Cranach d.Ä. und seinen Lehrling Michael Drachstädt. Hier treten Albrecht Dürer, Raffael und Lucas Cranach der Jüngere (Letzterer als Kind) auf. Auch Kunstmäzene wie Friedrich der Weise, Johann Friedrich der Großmütige und Kardinal Albrecht von Brandenburg spielen eine Rolle.

In der Frida-Kahlo-Serie im Mosaik - Die unglaublichen Abenteuer von Anna, Bella & Caramella treffen die Heldinnen Frida Kahlo, Tina Modotti und Diego Rivera.

Die Orient-Okzident-Serie beschäftigt sich am Rande mit Ikonen und dem byzantinischen Bilderstreit. In Bagdad und auf der Burg des Grenzwächters spielen kunstvoll gewebte und bebilderte Teppiche eine Rolle und die Technik der Teppichherstellung wird gezeigt.

In Sonderheften, die in Kooperation mit Partnern entstehen, thematisiert das Mosaik ab den 2020er Jahren zunehmend kunsthistorische Themen, wie Denkmalschutz und den Architekten Karl Friedrich Schinkel in Mosaik - Die Erben des verborgenen Schatzes oder die Kunstschule Bauhaus im Mosaik - Bauhaus macht Schule mit Architekten wie Arieh Sharon, Hannes Meyer und Hans Wittwer sowie der Innenarchitektin Wera Meyer-Waldeck, der Textilkünstlerin Anni Albers und der Fotografin Lotte Beese.

Eine Übersicht über individuelle fiktionale oder historische Künstler, Kunstwerke und Kunstorte wie Museen findet man in der Kategorie Bildende Kunst im Mosaik.

[Bearbeiten] Redaktionelles zur bildenden Kunst

Christopher Wren vor der St. Paul's Cathedral

Im Mittelteil finden sich immer wieder Beiträge, die sich mit bildender Kunst, Künstlern und Architektur einer Epoche beschäftigen. In der Barock-Serie erfährt man im Heft 419 Näheres zum Architekten Christopher Wren und die St. Paul's Cathedral. Der Maler Ferdinand Bauer wird im Mittelteil von Heft 445 vorgestellt und nochmal separat in Sammelband 110. In Heft 481] und 482 geht es in der Kategorie Kennst du schon ... um das Kolosseum und die Trajanssäule, in Heft 589 um Leonardo da Vincis Kunst. In der Reformations-Serie flankiert die Rubrik Malen wie ein Meister - Michaels kleine Malakademie die Comichandlung zur Malerei und zur Architektur der Renaissance wie Filippo Brunelleschi. In der Rubrik Komm wir malen gibt es Malvorlagen und -tipps für die jungen Leserinnen und Leser. Die Hanse-Serie bietet eine Architektur-Rubrik zur Backsteingotik. Die islamische Kunst wird vorgestellt in Schätze aus dem Orient in Heft 573. Die Auseinandersetzung europäischer Künstler wie Paul Gauguin mit der Südsee in Fragen über Fragen in Heft 548. Zu Formen byzantinischer Kunst wie Mosaiken und Ikonen gibt es Erläuterungen in Fragen über Fragen in Heft 66.

Der Artikel Original und "Fälschung" - Das Leben des David Roberts (1796-1864) in Sammelband 23 "Das Siegel des Pharaos" beschäftigt sich mit den Bildvorlagen Roberts für das Mosaik.

Im Sammelband 55 beschäftigt sich ein Beitrag mit dem Bildhauer Phidias.

[Bearbeiten] Bildende Kunst in Neben- und Fanuniversen

• Im Roman Ritter Runkel - Die Legende von Lothar Dräger sammelt Meister Vitruv altrömische Baukunst und sein Vorbild, der römische Architekt Marcus Vitruvius Pollio, wird erwähnt.
• Im Fancomic Califax als Kunstmaler in Digefax 14 betätigt sich Califax als solcher.
• Im Fancomic Der Zauberer von Rom arbeiten die Abrafaxe für Leonardo da Vinci.
• Im Fancomic Hildfried 4 - Extrem erotisch, erschienen in Alex 47 im November 2023, malt das Gespenst aus reiner Muse heraus in Nullkommanix einen "echten" Cranach inklusive Cranach-Signatur.

[Bearbeiten] Kunstwerke und Bauwerke als Bildvorlagen

Der Annaberger Bergaltar diente als Bildvorlage in der Erfinder-Serie

Die Adaption in MOSAIK 49

Beginnend mit der Römer-Serie nutzen Zeichner und Autoren des Mosaik Kunstwerke, seien es Gemälde, Plastiken oder Bauwerke, als Bildvorlagen für Abbildungen im Heft wie zum Beispiel die Werke von Cranach. Diese Bildvorlagen sind zuweilen deutlich erkennbar, wenn es sich um bekannte Darstellungen berühmter Bau- und Kunstwerke wie dem Kolosseum handelt, oder wandeln eine Bildvorlage kreativ als Bildzitat um. Eine Übersicht der bisher entschlüsselten Bildvorlagen findet sich in der Kategorie:Bildvorlagen beziehungsweise in den Kategorien Quelle (Maler), Quelle (Plastik/Skulptur) und Quelle (Bild), insoweit es sich um künstlerische Werke handelt. In vielen Fällen sind die konkreten Bildvorlagen aber den Lesern noch unbekannt.

Mit der Aufarbeitung von literarischen und ikonographischen Vorlagen für das Mosaik haben sich folgende Fanzine-Beiträge beschäftigt:

• Volker Langmeier: Das Bilderwerk William Hogarths im Mosaik Nr. 63 von Hannes Hegen, in: Digefax 8, Wittenberg 1995.
• Thomas Wilde: roots Teil 9 - William Hogarth (1697-1764), in: Alex 10, Jena 1996.
• Gilbert Schwarz: Ein kleiner Einblick (Vorlagen aus dem Kostümwerk von Bruhn/Tilke), in: Mosa-icke 18
• Lars Ursusminor: Optische Impressionen (The American West. The Pictorial Epic of a Continent von Lucius Beebe / Charles Clegg als Inspirationsquelle des Mosaikkollektivs, in Mosa-icke 22
• Reiner Grünberg: Das MOSAIK von Hannes Hegen und seine Quellen (2) - Die "Mississippi-Queen", ein "Fake-Ironclad"? , in: Mosaiker 49
• Reiner Grünberg: The American West - Vorlagen der Amerika-Serie, in: Digedags-Katalog (6. Auflage), Erfurt 2006.
• Reiner Grünberg: Das MOSAIK von Hannes Hegen und seine Quellen (3): Eisenbahngotik am Red River, in: Mosaiker 51
• Jens Wagner: Von Rom nach Monticuli. Eine Spurensuche in der Antike - anhand der Hefte 99 bis 101, in Mosa-icke 23
• Jens Wagner: Das ewige Rom im MOSAIK - Eine Spurensuche in der Antike zu den Digedag-Heften 13 - 20, in: Mosaiker 49
• Jens Wagner: Unterwegs auf Römerstraßen - Eine Spurensuche in der Antike zu den Digedag-Heften 21 - 24, in: Mosaiker 51

[Bearbeiten] Comic als Kunst und die Gestalter als Künstler

Zur Frage, ob ein Comic als solches überhaupt als Kunst verstanden werden kann, gibt es in der Forschung und den Lesern zuletzt verstärkt Diskussionen. Vielfach wird es heute als eine Gattung der bildenden Kunst oder ein Hybrid zwischen Literatur und bildender Kunst verstanden. Ob dies auf das MOSAIK zutrifft, wurde bisher noch nicht ausführlich erörtert, auch wenn redaktionelle Beiträge wie im Buch 25 Jahre Abrafaxe eindeutig von den Zeichnern und Autoren als Künstlern sprechen. In der DDR wurde die Mosaikzeitschrift nicht als Kunst verstanden, sondern wohl eher der Gebrauchsgrafik oder Pressezeichnung zugeordnet. Dennoch verstanden sich einige der Macher, zuallererst Hannes Hegen als Künstler. Ausstellungen zu Künstlern wie Hegen oder Lona Rietschel würdigen ihre zeichnerische Kunst.

Der Artikel Wie entsteht ein Comic? sammelt redaktionelle Beiträge, die sich mit den technischen und künstlerischen Aspekten der Comicerstellung beschäftigen.

[Bearbeiten] Weiterführende Literatur

• Harry Ralf Herrling: Hannes Hegen und Josef Hegenbarth. Comic Legende und Meister der Illustration, mosamax 2024.
• Petra Kock: Das MOSAIK von Hannes Hegen. Entstehung und Charakteristika einer ostdeutschen Bildergeschichte, Logos Verlag 1999. (Diese Dissertation bietet eine formale und stilistische Detailanalyse des Heftes 131)
• Thomas Kramer: Mosaik Fan-Buch, Dietz Verlag 1993.
• Thomas Kramer: Das Mosaik FanBuch – Zweiter Teil, Dietz Verlag 1994.
• Bernd Lindner: Die drei Leben des Zeichners Johannes Hegenbarth, Tessloff Verlag 2015.

Mit den Künstlern, die am Mosaik arbeiteten, und ihrer Kunst und Arbeitstechniken in und nach dem Mosaik, beschäftigen sich folgende Fanzine-Beiträge:

• Lothar Dräger, Transkription Reiner Grünberg: Das Konzept der rigorosen Vereinfachung, in Mosaiker 35
• Lothar Dräger, Transkription Reiner Grünberg: Das Konzept der rigorosen Vereinfachung - Teil Zwei, in Mosaiker 37
• Gerd Lettkemann: Kurze Karriere beim MOSAIK - Der Zeichner Ladislaus Elischer, in: Mosaiker 42
• Gerd Lettkemann: Urgestein beim MOSAIK - oder mit Horst Boche von der Südsee bis zum Neos, in: Mosaiker 42
• Gerd Lettkemann: Urgestein beim MOSAIK oder mit Horst Boche von der Südsee bis zum Neos - 1. Teil: Berlin/Südsee/Altes Rom, in: Mosaiker 46
• Gerd Lettkemann: Urgestein beim MOSAIK oder mit Horst Boche von der Südsee bis zum Neos - 2. Teil: Weltall und Irdisches, in: Mosaiker 46
• Gerd Lettkemann: Auf der Spur Dimis. Der Zeichner Nikol Dimitriadis - Erster Teil: Dimi und die alten Römer, In: Mosaiker 48
• Gerd Lettkemann: Auf der Spur Dimis. Der Zeichner Nikol Dimitriadis - Zweiter Teil: Vom Neos nach Kaukasien, in: Mosaiker 48

[Bearbeiten] Externe Verweise

• Die bildende Kunst in der Wikipedia
• Zur Einordnung von Comics als bildender Kunst