Mosaik 486 - Der Tanz der Rivalen

Aus MosaPedia

Wechseln zu: Navigation, Suche
Stammdaten
Titelbild Erschienen Juni 2016
Nachdruck
Umfang 36 Seiten Comic
+ 16 Seiten Mittelteil
Panel 156 + Titelbild
Katalog noch nicht erfasst
Serie Liste aller Abrafaxe-Mosaiks
Hauptserie: Reformations-Serie
Heft davor Die Klingelschweine von Wittenberg
Heft danach Abrax' kleine Fechtschule

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

Erzähler: anonym
Abrax, der die von Michael angebetete Katharina von Krahwinckel zum Kloster Helfta geleitet hat, wird auf dem Weg nach Wittenberg im Wald von einer Räuberbande überfallen. Den dreien mangelt es allerdings derart an Erfahrung im Räuberhandwerk, dass Abrax aus Mitleid sein Brot mit ihnen bricht. Während die Räuber noch über Ausrichtung und Ideale der Bande streiten, entfernt sich Abrax, um zur Ergänzung des Speisezettels einen Hasen zu fangen. Zum Erstaunen der Räuber kehrt er am Morgen tatsächlich zurück und bringt statt des angekündigten Hasens immerhin zwei Rebhühner mit. Das daraufhin ergangene Angebot der Bande, bei ihnen mitzumachen, lehnt er allerdings dankend ab - seine "Bande" warte bereits in Wittenberg.
In Wittenberg indes wirkt Brabax nicht sonderlich glücklich ob der "Ehre", für Dr. Luther den Laufburschen spielen zu müssen, zumal dies Adrian von Schwarzburg und seinen Kumpanen ausreichend Anlass zu Sticheleien bietet. Dabei entgeht ihm völlig, dass sich hier ein erster Probelauf für den berühmten Anschlag der Lutherischen Thesen an der Tür zur Schlosskirche bietet. Spalatin, der aus eben jener Tür hervortritt, versucht ihm die Bedeutung seiner Aufgabe nahezubringen.
In der Cranach'schen Werkstatt planen derweil die Lehrlinge den Feierabend - laut Karl und Hannes sind beim Tanz im Schwarzen Bären die hübschesten Mädchen der Stadt zugegen. Da Michael wenig Begeisterung zeigt, veranschaulichen Hannes und Karl das Ganze mit einer kleinen Tanzeinlage. Leider geht dabei ein von Cranach bereits fertiggestelltes Meisterwerk (wir kennen es heute als Adam und Eva) zu Bruch. Den Jungs kommt jedoch schnell die rettende Idee - das Bild ist gar nicht zerbrochen, sondern zweigeteilt (im Malerjargon Diptychon genannt). Da die Aussichten, den Meister mit dieser Begründung zu überzeugen, jedoch eher gering eingeschätzt werden, nimmt man sich vor, beim Tanz noch ein (allerletztes?) Mal das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Leider beabsichtigt auch Adrian von Schwarzburg nebst Kumpanen, die bereits erwähnte Tanzveranstaltung zu besuchen. Aufgrund seiner Unbeherrschtheit - er will eine von Brabax in Latein ausgesprochene Beleidigung mit dem Degen beantworten - wird Adrian jedoch in den Karzer der Leucorea gesperrt. Luther, der die Szene beobachtet, zeigt sich erfreut über Brabax' Lateinkenntnisse und lädt ihn ein, ihm am Abend bei einer wichtigen Aufgabe zu assistieren.
Beim Tanz im Schwarzen Bären taucht unvermutet auch Adrian von Schwarzburg auf (sein Geld hat ihm, wie wohl schon so oft, verschlossene Türen geöffnet). Die Cranach-Lehrlinge lassen sich davon jedoch nicht beirren. Gerade als sich ein zarter Kontakt zwischen Michael und dem weiblichen Geschlecht anbahnt, platzt allerdings Abrax herein und überbringt Michael den vermeintlich letzten Gruß von Katharina - eine ihrer blonden Strähnen. Nicht faul nutzt Karl die Gunst der Stunde und springt bei der schönen Christine für Michael ein, wobei er Adrian von Schwarzburg wortwörtlich verprellt. Wieder einmal schwört Adrian Rache.
Etwas später beschließen Luther und der gar nicht mehr so glückliche Brabax, die Durchsicht der Seminararbeiten für heute gut sein zu lassen. Auf dem Heimweg wird Brabax dann Zeuge, wie seine Freunde Abrax und Califax sowie die Cranach-Lehrlinge von Adrian und Kumpanen mit gezücktem Degen angegriffen werden. Brabax, der sehr wohl weiß, dass Adrian eigentlich im Karzer schmoren sollte, weiß sich und seinen Freunden jedoch zu helfen: Mit verstellter Stimme und improvisierten Requisiten lässt er Adrian glauben, der Prorektor der Universität sei im Anmarsch. Überstürzt treten Adrian & Co. den Rückzug an. Bis auf ein paar Schnitte kommen die Freunde so mit dem Schrecken davon.
Um die Stimmung des Meisters vor ihrer Beichte (das zerbrochene Bild betreffend) zu heben, bringen Michael, Hannes und Karl die Werkstatt am nächsten Morgen auf Hochglanz. Dies weckt jedoch sofort Cranachs Argwohn. Bevor seine Lehrlinge die Lage erklären können, bemerkt er ihre von Kampf am Vorabend herrührenden Wunden und bekommt einen Wutausbruch. Dabei fällt auch das bereits erwähnte Bild zu Boden und "zerbricht" (dass es bereits zuvor zerbrochen war, gesteht man dem Meister nun natürlich nicht mehr). Abrax und Califax retten die Situation, indem sie die am Vortag im Spaß geäußerte Marketingstrategie erläutern - man könne das Bild doch als Diptychon verkaufen. Der Meister ist begeistert - zwei Bilder bringen doppelt Geld. Nachdem sich Abrax so bereits erfolgreich bei Cranach vorgestellt hat, gelingt es ihm mit blumigen Worten auch umgehend, die Herrin des Hauses für sich einzunehmen. Das Trio ist wieder unter einem Dach vereint ...

[Bearbeiten] Figuren

[Bearbeiten] Bemerkungen

  • Erwähnte Orte: Kursachsen, Mansfeld, Helfta, Jüterbog, Karzer-Klause, Töpfergasse
  • Währungen: Gulden, Kreuzer, Groschen
  • Adrian und seine Spießgesellen belästigen Brabax vor dem Leucorea-Portal (S. 7).
  • Der Sensenmann macht Wittenberg auf S. 9 unsicher. Ein Passant wird fast vom Inhalt eines ausgeleerten (Nacht-) Topfes getroffen. Trari, trara, das Kasperle ist da!
  • Die Anschläge an der Tür der Schlosskirche behandeln u.a. den Teufel, Bier, die Biebel (sic!) und Geldver(leih?) (S. 9-10).
  • Der Marienkäfer rennt in Cranachs Werkstatt zusammen mit einer Maus vor dem Besen davon (S. 12). Statt Jesu ist ein Hufeisen an das Kreuz über der Tür genagelt. An der Wand hängt Picasso's Stierkopf (Fahrradlenker und -sattel), am Schrank lehnt ein Skelett und im Schrank sind ein ausgestopfter Fisch, eine ausgestopfte Hand und ein eingelegter Aal zu sehen. Vorn befindet sich ein Zeitungshalter mit Zeitung (Zeitungen gibt es erst seit dem 17. Jahrhundert, Zeitungsklemmen seit dem 19.) Auch findet sich ein Gemälde von Dr. Porcellus (S. 15).
  • Eine ungewöhnlich biegsame Uhr auf Michaels Zeichenpult erinnert an Salvador Dalís Gemälde Die Beständigkeit der Erinnerung (S. 12 / 13).
  • Eine klitzekleine Staffelei mit Bild steht neben dem Mauseloch (S. 13, 14, 47), auf S. 14 unten links davor die Maus.
  • Schon in der Renaissance gab es vor angesagten Lokalen Türsteher (S. 35).
  • Im Gasthaus Zum Schwarzen Bären hält sich auch Johanna mit Kunz aus Hameln auf, während Rufus das Tanzbein schwingt. Ein Gast auf der Empore raucht eine Zigarette (S. 37). Unten rechts bewegt sich ein Paar in der Art des Tanzenden Bauernpaars von Albrecht Dürer. Hinten an der Wand hat ein Gast eine rote Clowsnase auf. Die Ratte rennt auf ein Rattenweibchen im Minirock zu. Das Rittergemälde ganz oben an der Decke erinnert mehr an den Gungan "Jar Jar Binks" aus Star Wars.
  • In Califax' Sprechblase auf S. 45 unten fehlt ein "ich". In der Straße hinter ihm hängt ein Briefkasten.
  • Auf der Rückseite üben auch zwei Mäuse das Degenfechten; allerdings mit Stöcken.

[Bearbeiten] Redaktioneller Teil

[Bearbeiten] Mitarbeiter

[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten

  • Das Heft wurde im Newsletter 285 beworben.
  • Mit Hilfe der App MOSAIK Magic konnte man sich mit seinem Smartphone oder Tablet auf folgenden Seiten Hintergrundinformationen anzeigen lassen:
Seite Info
1 3 Coverentwürfe
7 Sitznischenportal der Wittenberger Universität (Foto)
8 Ich bin doch keine Petze! ...oder doch? - Lesung zur Seite 8
14 Jörg Reuter über Cranach-Gemälde von Adam und Eva
16 Robert berichtet aus dem Karzer
25 YO-KAI WATCH - Werbung für Nickelodeon

[Bearbeiten] Externe Links

Persönliche Werkzeuge