Mosaik 412 - Der Teufelsritt

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Stammdaten
Titelbild Erschienen April 2010
Nachdruck Beim Bey von Tunis
Umfang 36 Seiten Comic
+ 16 Seiten Mittelteil
Panel 156 + Titelbild + S. 2
Katalog 1.01.412 (Update 2024)
Serie Liste aller Abrafaxe-Mosaiks
Hauptserie: Barock-Serie
Heft davor Die Entführung aus dem Serail
Heft danach Unter Druck

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

Einleitungsbrief: Aus dem Briefverkehr des Kurfürsten von Hannover mit seiner Kanzlei (vier kurze Briefe)
Erzähler: anonymer Erzähler
Als Abrax und Baldo die hübsche Sklavin Susanne befreien können, haben sie Califax auf der Festung von Tunis vergessen. Er hatte sich dem Janitscharenhauptmann als Vorsitzender der Außerordentlichen und Bevollmächtigten Prüfkommission des Sultans von Konstantinopel vorgestellt. Er lässt sich die Kanonen vorführen und erteilt neue Ladevorschriften, die die Kugelschleudern unbrauchbar machen. Statt drei Pfund Pulver sollen sie mit sechs Pfund Schießpulver und drei Kugeln geladen werden.
Kurz bevor Califax vom Herzog von Caran d'Ache enttarnt wird, setzt er sich selbst auf die letzte Kanone und zündet sie. Er fliegt im hohen Bogen mit dem Kanonenrohr von der Festung und landet im Meer kurz vor Abrax, der von der Galeere gesprungen war, um ihn zu retten. Baldo zieht die beiden Gefährten an Bord auf die Galeere, wo sie vom ehemaligen Finanzminister erfahren, dass Brabax nach ihnen suchen ließ. Califax jubelt, denn ihre Welt ist nun wieder in Ordnung.
Leibniz war inzwischen mit Brabax nach Paris gereist, um finanzielle Unterstützung für einen Neubau seiner mechanischen Rechenmaschine zu erhalten. Doch die Prüfungskommission verlangt, dass er ihnen das alte Exemplar übergibt. Leider hat der Admiral Jean Bart das Instrument auf den Grund der Nordsee befördert.
Sie lernen in der Académie Philibert de Machin Chose kennen, der ihnen ein Geschäft mit Bergwerkinvestoren vorschlägt. Die Investoren suchen nach einer Lösung, um die Ausbeute ihrer Silberminen zu erhöhen. Leibniz stimmt zu, den Investoren in einer Woche eine Lösung zu präsentieren. Ihm schwebt vor, endlich seine Pläne zu realisieren, die er bereits im Harz entwickelt hat.
Für die Präsentation baut Brabax ein Modell zur Wasserförderung aus Bergwerken nach Plänen von Leibniz. Die Investoren sind zuerst von dem Modell beeindruckt, doch als Leibniz ihnen den Preis von fünfhundert Louis d'or für seine Pläne nennt, werden sie nachdenklich. Als die Gräfin de la Tourette mit ihrem Schirm das Modell zerstört, kommt es zum Eklat. Sie behauptet, dass Brabax sie beleidigt hat und sie keinen Sou in das Projekt stecken will. Leibniz ist empört, als ihm Comte du Pompe mitteilt, dass er kein Honorar bekommt, weil das Projekt abgelehnt wurde. Nachdem Brabax und Leibniz den Raum verlassen haben, wird Comtesse de la Tourette gelobt. Sie will das Projekt genau nach den Plänen von Leibniz realisieren, allerdings ohne ihm dafür etwas zu bezahlen.
Überraschend wird Leibniz dann von seinem Dienstherrn nach Hannover gerufen. Brabax ist enttäuscht, dass er immer noch nicht nach London reisen kann, wo er seine Freunde vermutet.

[Bearbeiten] Figuren

[Bearbeiten] Bemerkungen

  • Erwähnte Orte: Hannover, Holland, London, Paris, Tunis, Frankreich, Osmanisches Reich, Versailles, Louvre, Nordsee, Europa, England, Franche-Comté, Harz, Hölle, Schloss Herrenhausen, Schlosspark zu Herrenhausen
  • Schießpulver ist brandgefährlich und deshalb trägt das Pulverfaß auf S. 5 unten und S. 44 Mitte ein entsprechendes Warnschild.
  • Tunis war schon immer auf Touristen eingestellt, damit diese sich nicht verlaufen gibt's einen Wegweiser zum Palast (S. 7). – Über dem Torbogen steht in arabischer Schrift مصر [mṣr], mit der Vokalisierung مِصْر gelesen als [miṣr]. Das Wort hat zwei Bedeutungen: "Ägypten" und "Militärlager"; hier ist sicherlich die zweite gemeint. Die vor kurzem erst aus Ägypten entführte Susanne wäre trotzdem vollends verwirrt worden, wenn sie an dieser Stelle die Zeit fände, sich umzusehen.
  • Auf S. 8/9 sehen wir die Baustelle der 1685–89 im Auftrag von Louis XIV. errichteten Seinebrücke Pont Royal. – Dies würde eine zeitliche Einordnung erlauben, ist aber nicht ganz korrekt: Die Doppelseite zeigt die unverwechselbare Südfassade des Palais du Louvre. An dieser Stelle wurde erst 1831–34 eine Brücke errichtet. Die ursprüngliche Pont du Carrousel mit drei Bögen aus Gusseisen und Holz befand sich noch einige Meter flußaufwärts, sie wurde 1935–39 durch einen Neubau in der Achse der Torbögen des Louvre (also genau dort, wo im Mosaik die Baustelle zu sehen ist) ersetzt. Pont Royal, die mit ihren fünf gemauerten Bögen in der Zeichnung wiederzuerkennen ist, befindet sich dagegen ca. 200m flußabwärts in Höhe des ehemaligen Palais des Tuileries am Westende des Louvre bzw. etwa zu Füßen des Betrachters.
  • Aus einem Schornstein in Paris steigen statt Qualm seltsame Bläschen aus - vielleicht soll damit die stinkende Luft aromatisiert werden (S. 9).
  • In der Académie in Paris (gemeint ist die Académie des sciences) sind Büsten von Julius Cäsar, Angela Merkel, Barack Obama und Michael Jackson (oder Angelina Jolie?) zu sehen (S. 11).
  • Die Galerie der Steinbüsten ist offensichtlich noch nicht vollständig. Auf Seite 13 sieht man zum Anschluss nochmals Angela Merkel auf dem Säulensockel. Die Fortsetzung der Galerie wartet aber noch auf einen neuen bekannten Kopf. Bis sich dieser findet, ist auf dem Sockel bereits das Modell einer Guillotine abgestellt, welche tatsächlich erst rund einhundert Jahre später, nämlich mit der ersten öffentlichen Hinrichtung am 25. April 1792, eingeführt wurde.
  • Der Marienkäfer beobachtet interessiert aus dem Kronleuchter das Geschehen (S. 15).
  • Zudem scheinen in Paris Vampire gelebt zu haben (Skelett S. 14 und 15).
  • Auf S. 16 sieht man im mittleren Bild, dass sich die Akademie auch der Weiterentwicklung des Golfsports widmet.
  • Ein Hors d’œuvre ist auf den Boden gefallen, hoffentlich patscht Brabax mit seiner Hand nicht rein (S. 38).
  • Die Arme Schnecke kriecht auf einer Kanone rum, die gleich abgefeuert wird. Ob sie weiß, dass das gefährlich ist? (S. 44 unten links)
  • Im letzten Panel auf S. 45 posiert Califax exakt so, wie er in Heft 1/76 dastand, als er den Stamm der Konifere zum Überqueren des Flusses in Dalmatien sprengte.
  • Auf S. 46 oben liegt ein Dampfboot im Hafen von Tunis (ganz links).
  • Zu Füßen des Beys wuseln vier kleine Rußmännchen aus den Anime Mein Nachbar Totoro und Chihiros Reise ins Zauberland (S. 51).

[Bearbeiten] Redaktioneller Teil

[Bearbeiten] Mitarbeiter

[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten

  • Vorab erschien eine Sammlung von Skizzen und Vorstudien auf der Verlagshomepage. Dazu gehörten die Figurine des Philibert de Machin Chose von Andreas Pasda (Bild 1), eine Titelbildskizze von Niels Bülow (Bild 2) sowie ein ausgearbeiteter und ein kolorierter Entwurf des Titelbildes (Bilder 3, 4). Die Entwürfe unterscheiden sich in Kleinigkeiten von der später verwendeten Fassung.
  • Das kolorierte Titelmotiv wurde als PDF-Datei zum Download auf der Homepage bereitgestellt (Bild 5).
  • Dieses Heft gab es zum Gratis-Comic-Tag 2010 als Variantheft mit zusätzlichen Seiten gratis als Leseprobe (Bild 6).
  • Das Heft erschien als E-Comic (Bild 7). Auf der Titelseite fehlen der ursprüngliche Ausgabemonat und der originale Heftpreis.
  • 2011 erschien das Heft unter dem Titel A devil's ride in englischer Sprache als E-Comic (Bild 8).
  • Der Inhalt dieses Heftes wurde zum Bestandteil einer im März 2022 beim Verlag Shanghai People's Fine Arts Publishing House erschienenen chinesischen Sammelband-Edition. Das Titelmotiv des Heftes 418 ziert den Schutzumschlag der chinesischen Ausgabe.

[Bearbeiten] Externe Links

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