Orakel von Delphi

Aus MosaPedia

Version vom 11:35, 26. Mai 2022 bei Tilberg (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Das Orakel von Delphi befindet sich im Inneren des Apollon-Tempels von Delphi

Das Orakel von Delphi ist eine Handlungsort der Griechenland-Ägypten-Serie und wird bereits im ersten Heft des Kapitels Im Schatten der Akropolis erwähnt.

Inhaltsverzeichnis

Reales Vorbild

Mythische Geschichte des Orakels

Apollon tötet Python und legt den Grundstein für das Orakel, Darstellung aus dem 16. Jhr. von Virgil Solis

Der Göttervater Zeus ließ zwei Adler von je einem Ende der Welt zueinander fliegen. Der Ort, an dem sie sich trafen galt von jeher als der Mittelpunkt der Welt: Delphi. Die Erdmutter Gaia gebar die geflügelte Schlange Python. Diese hatte hellseherische Fähigkeiten und lebte an besagtem Mittelpunkt der Welt, der anfangs noch Pytho hieß. Python wurde von Hera, der Gemahlin des Zeus, losgeschickt um Leto, eine der vielen Geliebten ihres Mannes, zu töten. Der Anschlag konnte verhindert werden und Leto gebar die Zwillinge Artemis und Apollon. Letzterer rächte sich für den Angriff auf seine Mutter und tötete Python in Delphi. Die übersinnlichen und orakelnden Eigenschaften der Schlange übertrugen sich auf den Ort, der von nun an unter dem Schutze Apollons stand. So berichtet es die griechische Mythologie.

Geschichte des Orakels

Archäologisch kann der Aufstieg des Heiligtums ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen werden. Zu welcher Zeit genau man die Verehrung Gaias gegen den Apollon-Kult tauschte, ist nicht mehr nachweisbar, es geschah wohl aber schon im Zuge der dorischen Wanderung. Zu dieser Zeit wurden vielerorts in Griechenland die vorherigen matriarchalen Kulte durch die patriarchalen der neuen Herren überlagert.

Archäologische Funde belegen die Existenz einer Stadt für das 9. Jahrhundert v. Chr., die Wirtschaftsbeziehungen zu den benachbarten Gebieten unterhielt. Die Stadt gehörte lange in den Einflussbereich der Thessalier, vor allem im 6. Jahrhundert v. Chr. war der Einfluss der Thessalier immens. Seit 586/5 wurden ähnlich den Olympischen Spielen Wettkämpfe - die pýthia - in vierjährigem Rhythmus durchgeführt. Anders als in Olympia haben hier die musischen Wettkämpfe einen weitaus höheren Stellenwert. In der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. stand Delphi für kurze Zeit, aber mit einschneidender Wirkung unter makedonischer Herrschaft. Im 3. und 2. Jahrhundert herrschten die Aitoler. Erst 191 v. Chr. wurde die Stadt dank römischer Intervention unabhängig.

Mehrfach wurden von Delphi ausgehende "heilige Kriege" geführt. Der erste Krieg (etwa 600-590 v. Chr.) führte zur Zerstörung der Stadt Kirrha, von wo aus Pilger überfallen und beraubt wurden. Mit den Phokern gab es einen Jahrhunderte andauernden Konflikt, der zu einem erfolglosen zweiten heiligen Krieg im 5. vorchristlichen Jahrhundert führte und 356 v. Chr. in der Plünderung Delphis gipfelte. Die Auseinandersetzungen waren auch der Grund für die Intervention der Makedonen unter Philipp II. in Griechenland. Schon 480 v. Chr. hatte die Perser als auswärtige Macht vergeblich versucht, Delphi zu erobern. Das gelang später den Galatern, die 279 v. Chr. von den Aitolern vertrieben wurden.

In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts vor der Zeitenwende plünderten die Römer unter Sulla die Stadt. Doch auch Naturkatastrophen verschiedenster Art zerstörten Teile des Ortes. Abgesehen von kurzen Blütephasen war die Zeit der Römer ein langsamer, aber stetiger Abstieg des Heiligtums. Auch das Interesse mehrerer Kaiser wie Nero, der Flavier, Nervas, Trajans und Hadrians, reicher Mäzene wie Herodes Atticus (dem Sohn von Claudius Atticus) und gebildeter Männer wie dem Historiker Plutarch, der zwischen 105 und 126 Priester in Delphi war, konnten den Verfall nicht verhindern. 391/2 führt ein Edikt Theododius des Großen zum Ende der paganen Kulte. Sein Sohn Arcadius ließ die Stätte wenig später zerstören.

Das Orakel im MOSAIK

Im Mosaik wird der Ort Delphi und mit ihm das Orakel von der seherisch begabten Sibylla und Jadu, einem jungen Aton-Priester gegründet. Gemeinsam flohen sie um das Jahr 1334 v. Chr. aus Ägypten, wo der von Pharao Echnaton eingeführte Aton-Kult wieder abgeschafft wurde. Um die neuen Ideale dieser Religion zu bewahren, zogen sie und einige Anhänger nach Griechenland.

Die Funktionsweise des Orakels im Mosaik

Der Befrager zahlt ...

Im Tempel des Apollon sitzt über einer Erdspalte die Pythia, eine Orakelpriesterin. Die austretenden Dämpfe versetzen sie in eine Ekstase, in der sie unverständliche Orakelsprüche von sich gibt, die als von Apollon geschenkte Visionen von einem der Priester übersetzt werden. Im Hintergrund agieren die Apollon-Priester, die aus der Tempelbibliothek brauchbare Informationen über den jeweiligen Befrager des Orakels heraussuchen. Diese werden im ganzen Land von Agenten des Orakels gesammelt und nun in lesbare Orakelsprüche eingeflochten. So können die Priester einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Menschen ausüben, die aus dem Munde einer Kolossal-Statue des Apollon die Weissagungen empfangen, nachdem sie dafür Opfer in Form von Geld an den Tempel entrichtet haben und das Orakel dieses Opfer annahm. Erkennbar wird dies durch einen gerade aufsteigenden Rauch, was jedoch auch von den Priestern je nach Bedarf beeinflusst wird.

Im Mosaik wird das Orakel rein wissenschaftlich und ziemlich korrupt dargestellt, also wenig mystisch. Zu Beginn der Serie hatte man mit der Voraussage der Ankunft der Abrafaxe noch diesen geheimnisvollen Eindruck vom Orakel, der dann aber mit den Erklärungen des jungen Priesters Odyssos revidiert wird.

Der Orakelbetrieb wird am Beispiel des Athener Politikers Kleon veranschaulicht, der vom Orakel erfahren möchte, wie seine Machtaussichten stehen.

... die Pythia empfängt, der Priester übersetzt ...

Die Abrafaxe und das Orakel

...das Orakel spricht.

Dem Athener Töpfer Philemon wurde von dem Orakel vorausgesagt, die Abrafaxe würden ihn eines Tages zu seinem verschwundenen Sohn Odyssos führen. Erst nach verschiedenen Abenteuern machen sich die Abrafaxe auf den Weg nach Delphi. In einem Gasthaus bemerken sie, dass sie von zwei Priestern des Apollon beobachtet werden, und als Califax diese beiden in der Nacht belauscht, erfährt er, dass man die Ankunft der Abrafaxe schon erwartet hat. Auf eigene Faust folgt er den beiden Priestern zum Tempel. Er löst versehentlich einen geheimen Mechanismus aus, stürzt in ein unterirdisches Labyrinth und wird von den Priestern in ein Verlies gesperrt. Auf der Suche nach Califax landen auch Abrax und Brabax in dem Verlies. Sie bestehen in einer Grube eine Schlangenprobe und machen daraufhin die Bekanntschaft mit dem Priester Skrotonos, der sich schon bei dieser ersten Begegnung von einer sehr unzufriedenen und machtbesessenen Seite zeigt. Außerdem lernen sie einen jungen Priester kennen, der sich als der verschollene Odyssos entpuppt. Dieser führt sie zum obersten Apollon-Priester Alphomegos. Der erklärt den Abrafaxen, dass die Priester des Apollon versuchen, die Einheit zwischen den Griechen und allen anderen Völkern herbeizuführen. Die Apollon-Priester stehen in der Tradition der antiken Aton-Priester des alten Ägypten. Auf wundersame Weise konnten diese vor ihren Verfolgern fliehen, um ihre Werte und Ideale in der Welt zu verbreiten. So gelangten einige von ihnen nach Griechenland und gründeten Delphi. Als die Abrafaxe mehr über die Flucht der Aton-Priester erfahren wollen, zeigt ihnen Alphomegos einen ägyptischen Obelisken, auf dem die Flucht der Priester gezeigt wird, die nur durch die Hilfe der Abrafaxe stattfinden konnte. Brabax darf sich in der Bibliothek des Tempels umsehen, während Abrax und Califax den Orakelbetrieb besichtigen.

Als der Hohepriester Skrotonos von der jungen Orakelpriesterin Sibylla der Fälschung ihrer Orakelsprüche angeklagt wird und Alphomegos von dessen Plänen, in Olympia einen Bürgerkrieg auszulösen erfährt, werden die Abrafaxe und Sibylla los geschickt, ihm das Handwerk zu legen. Die folgenden Geschehnisse führen sie nach Ägypten, wo die Geschichte ihren vorhergesehenen Verlauf nimmt.

Der Kreis schließt sich

Jadu und Sibylla, die Gründer des Orakles von Delphi

Die Abrafaxe gelangen gemeinsam mit Sibylla durch ein Zeittor in der Pyramide von Gizeh in die Vergangenheit und werden im alten Ägypten Zeugen, wie die Geschichte auf dem schwarzen Obelisken von Delphi Realität wird. Sie geraten in die Auseinandersetzungen zwischen den abgesetzten Amun-Priestern und den vom gerade verstorbenen Echnaton protegierten Aton-Priestern. Diesen Zwist macht sich der abtrünnige Apollon-Priester Skrotonos zu nutze, der ebenfalls mit in die Vergangenheit reiste. Es gelingt ihm, die Gemahlin des verstorbenen Pharaos Königin Nofretete zu stürzen und sich selbst zum Herrscher über Ägypten aufzuschwingen. Sibylla will er zu seiner Königin machen und Griechenland erobern. Es gelingt den Abrafaxen mit Hilfe der Aton-Priester diese Pläne zu durchkreuzen und den finsteren Skrotonos zu stürzen, dennoch können sie die Wiedereinsetzung des Amun-Kultes nicht verhindern. Die Aton-Priester, angeführt von Sibylla und Jadu, verlassen Ägypten und reisen nach Griechenland, gründen die Stadt Delphi und bewahren damit die Ideale des Aton-Kultes, aus dem mit der Zeit der Apollon-Kult wird.


Externe Links

Das Orakel von Delphi ist Handlungsort folgender Mosaikhefte

227, 228, 229
erwähnt: 218, 224, 226
Mittelteil: 476 (Götter, Herrscher & Helden)