Drudenfuß
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Ein Drudenfuß - auch Pentagramm(a) oder Pentakel - ist ein okkultes Symbol in Form eines fünfzackigen Sternes mit durchgezogenen Linien. Im MOSAIK werden Drudenfüße mehrfach eingesetzt.
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Der Drudenfuß im MOSAIK
Digedags
Um die Goldmine beim See des Schweigens zu finden, von deren Existenz sie überzeugt ist, setzt Mrs. Victoria Jefferson die neuesten "wissenschaftlichen" Erkenntnisse ein. Diese bestehen im wesentlichen aus einer kreativ erweiterten Variante der Radiästhesie. Bevor sie sich nämlich mit einer Wünschelrute auf den Weg macht, pendelt sie die Generalrichtung der vermuteten "Erdstrahlung" aus. Dazu benutzt sie einen Hirschkäfer (Kreative Erweiterung #1), den sie an einem Pendel über einem geschwind auf einen größeren Stein gezeichneten Drudenfuß schwingen lässt (Kreative Erweiterung #2). Das Käferpendel bewegt sich zum vierten Zacken des Pentagrammas, dem so genannten "Delta-Winkel", womit der Lady klar ist, in welche Richtung sie losstiefeln muss. In der Tat stößt sie nach nicht allzulanger Zeit auf ein Indianerlager, wo sie den entscheidenden Hinweis auf die Lage der Goldmine erhält.
Der kombinierte Einsatz von Drudenfuß, Hirschkäfer, Pendel, Wünschelrute und energischer Zielstrebigkeit hat sich also bestens bewährt.
Abrafaxe
Auch im Mosaik ab 1976 sind gelegentlich Drudenfüße zu sehen, jedoch eher beiläufig im Hintergrund, um eine Szenerie als okkultistisch zu beschreiben, ohne dass der Begriff je erwähnt würde. So sieht man ein Pentagramm auf dem Fußboden im Haus des Josephas, eines Alchemisten und Astrologen in der Templer-Serie. Der Umhang des Doctors Porcellus in der Johanna-Serie wird durch eine mit einem Drudenfuß verzierte Brosche gehalten. Außerdem ist das Pentagramm mehrfach in Lord Ashcrofts Haus, dem Treffpunkt eines okkulten Zirkels, in der Barock-Serie zu sehen.
Hintergrund
Das Pentagramm ist ein sehr altes Symbol. Schon im alten Mesopotamien war es das Zeichen der Liebesgöttin Inanna/Ištar, danach bei den Griechen und Römern das Zeichen der Aphrodite/Venus, bevor es vom "Handspiegel der Venus" abgelöst wurde. Auch Pythagoras wird eine Benutzung des Fünfzacks zugeschrieben. Im deutschen Mittelalter wurde das Symbol als magisches Zeichen zur Abwehr der so genannten Druden oder Truden benutzt, weiblicher Dämonen mit vogelkrallenartigen Füßen. Die Vorstellung dabei war vermutlich, dass eine Drude sich wieder abwendet, wenn sie glaubt, eine andere Drude sei bereits da(gewesen) und habe ihren Fußabdruck hinterlassen. Außerdem wurde das Symbol (vor allem in okkulten/freimaurerischen Kreisen) christlich aufgeladen, indem es für Jesus Christus selbst stand, wenn zwei Zacken nach unten zeigen Datei:Pentagramm 2.svg, hingegen für den Satan, wenn zwei Zacken nach oben weisen .
In Goethes Faust (erster Teil) wird der Drudenfuß ebenfalls erwähnt. Er hindert dort den Teufel Mephistopheles am Überschreiten der Türschwelle:
Mephistopheles: "Gesteh' ich's nur! daß ich hinausspaziere / Verbietet mir ein kleines Hinderniß, / Der Drudenfuß auf eurer Schwelle –" Faust: "Das Pentagramma macht dir Pein?" |
Interessanterweise tauchen hier beide Bezeichnungen nebeneinander auf, die auch im MOSAIK alternativ verwendet werden: Drudenfuß und Pentagramma. Entweder hat also Mrs. Jefferson Goethe gelesen, oder aber der Autor der Horoskopspalten im New Orleans Courier, aus denen sie den Digedags zufolge ihr Wissen bezieht.
Mit der Radiästhesie (Strahlenfühligkeit/Rutengängerei) hat der Drudenfuß übrigens nichts zu tun; das ist eine scherzhafte Verknüpfung im MOSAIK.
Wikipedia-Links
In folgenden Mosaikheften kann man mindestens einen Drudenfuß sehen
Mosaik von Hannes Hegen: 172 Mosaik ab 1976: 361, 383, 384, 385, 427, 428, 524