Mosaik 485 - Die Klingelschweine von Wittenberg

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Stammdaten
Titelbild Erschienen Mai 2016
Nachdruck noch nicht
Umfang 36 Seiten Comic
+ 16 Seiten Mittelteil
Panel 160 + Titelbild + S. 2
Katalog noch nicht erfasst
Serie Liste aller Abrafaxe-Mosaiks
Hauptserie: Reformations-Serie
Heft davor Himmel und Hölle
Heft danach noch keins

Inhaltsverzeichnis

Comic

Inhalt

Erzähler: anonym
Nach nicht allzu langer Reise sind Brabax, Califax und Michael vor den Toren Wittenbergs angekommen. Michael ist voller Vorfreude, Califax hingegen hungrig. Direkt nach Betreten der Stadt fallen den drei Freunden mehrere Schweine auf, die Glöckchen an den Ohren tragen. Während man noch über den Zweck rätselt und staunt, gerät Michael erneut mit Adrian von Schwarzburg aneinander. Dieser Tunichtgut befindet sich jedoch in Begleitung zweier Kumpane, alle mit Degen bewaffnet, sodass man lieber klein beigibt und sich trollt. Diese Studenten seien eine rechte Plage, konstatiert eine Frau, die Zeugin dieser Aktion wurde. Der Dicke schnorrt gleich mal einen Eierkuchen, und so kommt man ins Gespräch. Bei den Schweinen handele es sich um die der Mönche vom Antoniterkloster. Sie (die Schweine) zu füttern, gelte als gutes Werk. Califax, ganz Praktikus, merkt schmunzelnd an, dass es doch listig wäre, wenn man seinen eigenen Schweinen ebenfalls Glöckchen anhinge, auf dass sie von Fremden durchgefüttert würden. Die Dame weist den Weg zur gesuchten Werkstatt des Künstlers Lucas Cranach, man verabschiedet sich artig und macht sich auf die Socken.
Etwa zur selben Zeit ist die Kutsche der jungen Adligen Katharina von Krahwinckel am Kloster St. Marien in Helfta angekommen. Abrax und der Kutscher Joachim hatten das Mädchen begleitet, die fortan in ebenjenem Kloster ihr Leben verbringen soll. Nach einem innigen Abschied schließen sich hinter Katharina die Tore. Abrax' Mission ist nun vorbei. Gemeinsam mit Joachim, der ihn ein Stück mitnimmt, macht er sich auf den Weg zu seinen Freunden nach Wittenberg.
Die erste Begegnung mit Luther und Spalatin vor Cranachs Haus
Ebenda sind Brabax, Califax und Michael bei Cranachs Haus angekommen. Sie werden von Cranachs Lehrlingen Karl und Hannes empfangen. Als sich Michael als Lehrlingsanwärter zu erkennen gibt, machen ihm die beiden nur wenig Hoffnung. Der Meister nehme nur die Allertalentiertesten! Michael solle doch gleich mal eine Probe seines Könnens geben, am besten gleich auf der Hauswand. Nichts leichter als das, Michael pinselt drauflos ... bis ihn der markerschütternde Schrei des Hausherrn zusammenfahren lässt. Es setzt ein gehöriges Donnerwetter, derweil sich die Anstifter Karl und Hannes klammheimlich verdrücken. Bei aller Wut erkennt Cranach doch Michaels Talent, und so wird er vom Fleck weg engagiert. Cranach hat ohnehin einen Großauftrag an Land gezogen, er kann jede helfende Hand gebrauchen. Doch vorher werden Michael, Karl und Hannes dazu verdonnert, die Schmiererei wegzuwischen.
Auch für Brabax und Califax findet sich Verwendung im Hause Cranach. Während der Dicke seine schon häufig unter Beweis gestellten Kochkünste einbringen kann, bleibt für Brabax ein Job als Küchenhilfe. Doch leider stellt sich der Feingeist alles andere als geschickt an und steht kurz vorm Rauswurf. Immerhin kann er beim gemeinschaftlichen Abendessen im Hause Cranach, zu dem sich auch ein junger Augustinermönch und Georg Spalatin eingefunden haben, einen Vorschlag zur Beseitigung der seit einigen Tagen aufgetretenen Klingelschweinplage anbringen: Die Mönche vom Antoniterkloster sollen doch die echten Klosterschweine mit zwei statt nur einem Glöckchen kennzeichnen. Spalatin heißt den Vorschlag gut und verabschiedet sich zum Fürsten, bei dem er noch einen Termin hat.
Die nächsten Tage sind Brabax, Michael, Karl und Hannes in Cranachs Werkstatt zugange, wobei Brabax ebenfalls nicht glänzen kann. So wird er mit einer Botentätigkeit betraut, die ihn erneut mit Georg Spalatin zusammenbringt. Brabax fragt geradeheraus, ob er nicht für Spalatin arbeiten könne, immerhin habe er das Klingelschweinproblem gelöst. Dem sei mitnichten so, entgegnet Spalatin, stattdessen hätten jetzt sämtliche Schweine zwei Glöckchen anhängen. Es klingele so viel wie nie zuvor. Doch der Rotschopf hat noch eine Idee in petto, die er Spalatin sogleich ins Ohr flüstert.
Und wirklich, einige Tage später sind alle "falschen" Klingelschweine verschwunden. Spalatin, der sich erneut zum Essen im Hause Cranach eingefunden hat, berichtet dort schmunzelnd von Brabax' List: Man habe ein Flugblatt verteilt, auf dem verkündet wurde, dass der Kurfürst die Klingelschweine des Klosters für ein großes Festmahl brauche. Den Wert aller eingefangenen Schweine würde der Abt des Klosters selbstverständlich ersetzt bekommen. Das führte natürlich dazu, dass jeder, der sein Schwein mit Glöckchen bestückt hatte, es eilig von der Straße holte. Als sich kurz danach Brabax mal wieder zu tollpatschig beim Servieren anstellt, die Suppenschüssel zerdeppert und von der erzürnten Hausherrin gefeuert wird, bietet ihm Spalatin eine Stellung als sein Gehilfe an. Doch da teilt Martin Luther der Tischgesellschaft mit, dass er Brabax bereits eine Stelle angeboten habe. Auch werde dieser so viel Geld bekommen, dass er sich einen Schlafplatz im Hause Cranach leisten kann. Somit kann auch Califax dort bleiben, der im Falle von Brabax' Rauswurf ebenfalls gekündigt hätte. Somit wäre für die nächste Zeit alles geklärt. Jeder hat seine Verwendung und sein Auskommen. Gemeinsam wollen Brabax und Califax nun auf ihren Gefährten, Abrax, warten, der schon auf dem Weg nach Wittenberg ist. Dass sich dieser just in jenem Moment in höchster Gefahr befindet, können die beiden Freunde natürlich nicht ahnen ...

Figuren

Bemerkungen

  • Erwähnte Orte: Mansfeld, Thüringen, Mainz, Wimmelburg, Aschersleben, Bernburg
  • Währungen: Gulden
  • Die Ansicht von Wittenberg auf S. 3 ist nach einer Vorlage aus der Wikipedia gestaltet (siehe Bild oben rechts). Sie stammt aus einer Sammlung von Stadtansichten, die 1536/37 anlässlich der Reise des Pfalzgrafen Ottheinrich von seiner Residenz Neuburg a.d.Donau nach Krakau und zurück entstanden. Vgl. hier.
  • Auf einem Wittenberger Haus sind Rundfunkantennen auf dem Dach und ein Haus ist nur teilweise mit Dachziegeln bedeckt (S. 4).
  • Califax hat die Gans für die Tischrunde bei Cranachs nach Janitscharenart zubereitet (S. 35).
  • In Cranachs Atelier befindet sich neben etlichen authentischen Werken auch ein Bild von Doctor Porcellus (S. 38) sowie eine Holzpuppe und ein Kuhschädel (S. 38/39).
  • Auf dem Weg nach Wittenberg passiert Abrax auch ein Pilz-Haus mit Tür, Fenster und Gartenbank. Auf derselben Seite hat sich der Marienkäfer zwischen ein paar Fliegenpilzen versteckt (S. 51).

Redaktioneller Teil

Mitarbeiter

Weitere Besonderheiten

  • Das Heft wurde im Newsletter 282 beworben.
  • Mit Hilfe der App MOSAIK Magic konnte man sich mit seinem Smartphone oder Tablet auf folgenden Seiten Hintergrundinformationen anzeigen lassen:
Seite Info
1 Weitere acht Coverentwürfe
3 Die historische Vorlage der Stadtansicht von Wittenberg
13 Clemens verrät, was es mit Michaels Wandbild auf sich hat
16 Auf Exkursionsreise in Wittenberg
38 Über Cranachbilder berichtet Jörg Reuter
42 Wittenberger Straßen werden von Frau Mühlmann, Geschäftsführerin von Luther 2017, erklärt
  • Die Kioskausgabe enthielt in einigen Regionen die Beilage Abrafaxe Malwettbewerb zum Kindertag (Bild 1 und 2). Newsletter 284 informierte, dass diese Beilage auch im Download erhältlich ist.
  • In der SUPERillu 10/2016 wurde zum Artikel "Luther und die Abrafaxe" eine geinkte und noch nicht kolorierte Szene aus Seite 36 vorab veröffentlicht (Bild 3).

Externe Links