Auslandsausgaben Abrafaxe - Russland
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- | Anders als ihre deutschen Vorlagen sind die russischen Ausgaben von diversen kleineren und größeren Layout-Änderungen gekennzeichnet. Allen Heften gemein ist eigentlich nur, dass sie links neben dem Reihentitel das Abrafaxe-Logo tragen, dass links neben diesem Logo senkrecht ein zweiter Mosaik-Schriftzug platziert wurde, wodurch die osteuropäischen Editionen vom Titellayout her an die deutschen Hefte [[Mosaik 196 - Spuk im Kloster|196]] bis [[Mosaik 228 - Der schwarze Obelisk|228]] erinnern, und dass man in Russland auf dickerem Zeitungspapier druckte, das in einigen Fällen sogar matter und rauer ausfällt, als es bei der Variante des mitteleuropäischen Heftes [[Mosaik 197 - Der Ritterschlag|197]] der Fall ist. Auch die Breite der Hefte, die in etwa der der deutschen Originale entspricht, blieb über alle russischen Editionen konstant, jedoch schwankt bereits die Hefthöhe von ca. 230 mm bei der Doppelnummer 7-8 bis ca. 240 mm bei den Ausgaben 13 und 14. | + | Anders als ihre deutschen Vorlagen sind die russischen Ausgaben von diversen kleineren und größeren Layout-Änderungen gekennzeichnet. Allen Heften gemein ist eigentlich nur, dass sie links neben dem Reihentitel das Abrafaxe-Logo tragen, dass links neben diesem Logo senkrecht ein zweiter Mosaik-Schriftzug platziert wurde, wodurch die osteuropäischen Editionen vom Titellayout her an die deutschen Hefte [[Mosaik 196 - Spuk im Kloster|196]] bis [[Mosaik 228 - Der schwarze Obelisk|228]] erinnern, und dass man in Russland auf dickerem Zeitungspapier druckte, das in einigen Fällen sogar matter und rauer ausfällt, als es bei der Variante des mitteleuropäischen Heftes [[Mosaik 197 - Der Ritterschlag|197]] der Fall ist. Auch die Breite der Hefte, die in etwa der der deutschen Originale entspricht, blieb über alle russischen Editionen konstant, jedoch schwankt bereits die Hefthöhe von ca. 230 mm bei der Doppelnummer 7-8 bis ca. 240 mm bei den Ausgaben 13 und 14. Die Namen der Abrafaxe (Абрафаксы, transl. ''Abrafaksy'') wurden für diese Ausgaben nicht verändert sondern lediglich zu Абракс (transl. ''Abraks'', "Abrax"), Брабакс (transl. ''Brabaks'', "Brabax") und Калифакс (transl. ''Kalifaks'', "Califax") transkribiert. |
Das russische Heft Nr. 1 unterscheidet sich in einigen Punkten von den übrigen Ausgaben der osteuropäischen Reihe. So ist es das einzige МОЗАИКА, das auf dem Cover lediglich den deutschen Mosaik-Schriftzug trägt. Weiterhin erhielt dieses Heft, das inhaltlich den deutschen Ausgaben [[Mosaik 1/91 - Sturz in neue Abenteuer|1/1991]] und [[Mosaik 2/91 - Das Orakel|2/1991]] entspricht, einen zusätzlichen in die Paginierung eingeschlossenen Umschlag, der dem Cover des originalen Jubiläumsheftes [[Mosaik 200 - Das Gottesurteil|200]] entlehnt wurde und der der intensiven Vorstellung der geplanten Heftreihe und ihrer Protagonisten diente. Und schließlich wurde die eigentliche Titelseite durch die Nutzung des zusätzlichen Umschlages auf Seite 3 verschoben. | Das russische Heft Nr. 1 unterscheidet sich in einigen Punkten von den übrigen Ausgaben der osteuropäischen Reihe. So ist es das einzige МОЗАИКА, das auf dem Cover lediglich den deutschen Mosaik-Schriftzug trägt. Weiterhin erhielt dieses Heft, das inhaltlich den deutschen Ausgaben [[Mosaik 1/91 - Sturz in neue Abenteuer|1/1991]] und [[Mosaik 2/91 - Das Orakel|2/1991]] entspricht, einen zusätzlichen in die Paginierung eingeschlossenen Umschlag, der dem Cover des originalen Jubiläumsheftes [[Mosaik 200 - Das Gottesurteil|200]] entlehnt wurde und der der intensiven Vorstellung der geplanten Heftreihe und ihrer Protagonisten diente. Und schließlich wurde die eigentliche Titelseite durch die Nutzung des zusätzlichen Umschlages auf Seite 3 verschoben. |
Version vom 07:24, 11. Okt. 2011
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In Russland erschienen die Abenteuer der Abrafaxe bislang als Nachdrucke einiger Mosaik-Hefte, in Form eines Romans sowie als Onepager in zwei Zeitschriften.
Inhaltsverzeichnis |
Heftreihe Mosaik
Zwischen Ende März 1993 und Juni 1994 erschienen auf dem russischen Zeitschriftenmarkt insgesamt 13 Comic-Hefte mit dem Titel МОЗАИКА (transl. Mozaika, transk. Mosaika, deutsch: "Mosaik"), die das Resultat einer ungewöhnlich engen deutsch-russischen Kooperation waren.
Die überlieferte Geschichte
Ihren Anfang nahm die Zusammenarbeit zwischen der Redaktion der Moskauer Zeitschrift ОГОНЁК (transl./transk. Ogonjok, deutsch: "Flämmchen / Licht") und der Berliner Werbeagentur PROCOM bereits 1992, also zu einer Zeit, in der sowohl in Deutschland als auch in Russland eine gewisse Aufbruchsstimmung herrschte.
In Berlin war die Redaktion des Mosaik, die nach der Liquidierung des Verlages Junge Welt im Jahre 1991 und einem kurzen Zwischenspiel unter der Bauer-Verlagsgruppe endlich bei der Firma PROCOM sicher untergekommen war, noch dabei, das Atelier in ihrem neuen Domizil in der Lindenallee 5 einzurichten. Unter dem Dach des neu gegründeten MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlages konnte man sich nun in Ruhe darauf konzentrieren, die Abrafaxe in der gesamtdeutschen Comic-Landschaft zu etablieren.
In Moskau hatte sich die Redaktion der traditionsreichen Zeitschrift ОГОНЁК (neben den Redaktionen vieler anderer Presseerzeugnisse) vom Verlag ПРАВДА (transl. Pravda, deutsch: "Wahrheit") abgenabelt und verlegte das Journal seit Anfang 1991 im neu gegründeten eigenen Publikationshaus Издательский Дом ОГОНЁК (transl. Izdatel'skij Dom Ogonjok, deutsch: "Verlagshaus Ogonjok"), dessen Name manchmal auch abgekürzt mit ОГИЗ (transl. Og-Iz) wiedergegeben wurde. Die neu gewonnene Freiheit wollte man unter anderem auch dazu nutzen, einige Lücken in der Presselandschaft Russlands zu schließen. Zu diesem Zweck hatte man in Moskau die редакция экспериментальных изданий "ОГОНЬКА" (transl. Redakcija ėksperimental'nych izdanij "Ogon'ka", deutsch: "Redaktion für experimentelle Veröffentlichungen 'Ogonjoks'") gegründet, zu deren Hauptredakteur Michail Schpagin (Михаил Шпагин, transl. Michail Špagin) ernannt worden war.
Eine Nische, auf die man sich im Hause ОГОНЁК konzentrieren wollte, war die der Comic-Veröffentlichungen. Wie Schpagin seinerzeit betonte, besaßen Comics Anfang der 1990er Jahre noch einen schlechten Ruf in Russland, weil die in der ehemaligen Sowjetunion betriebene Polemik gegen die Bildgeschichten noch nachwirkte. Daher sei es heimischen Publikationen wie Мурзилка (transl. Murzilka), Миша (transl. Miša, auch in deutscher Sprache als "Mischa" oder "Mischka" erschienen) und А Почему (transl. A Počemu, wörtlich: "Und Warum") auch noch nicht gelungen, sich zu erneuern. Außerdem seien westliche Comics wie zum Beispiel Утиные Истории (transl. Utinye Istorii, wörtlich: "Entengeschichten", in Deutschland "Neues aus Entenhausen" oder "Duck Tales") und Микки Маус (transl. Mikki Maus, in Deutschland "Micky Maus") rar gesät und entsprechend schwer zu finden. Daher sah Schpagin ein Ziel seiner Arbeit darin, ein regelmäßig erscheinendes, monatliches Comic-Magazin zu etablieren.
Leider ist bislang unbekannt, wie das Mosaik und die Zeitschrift ОГОНЁК zueinander fanden. Sicher ist nur, dass Klaus D. Schleiter und der damalige Hauptredakteur der Zeitschrift ОГОНЁК, Lew Guschtschin (Лев Гущин, transl. Lev Guščin), am 29. Oktober 1992 einen Vertrag unterzeichneten, in dem die gemeinsame Herausgabe des russischen МОЗАИКА festgeschrieben wurde. Wie Michail Schpagin später mitteilte, sei das Mosaik für diese Kooperation nicht zufällig gewählt worden. So sollte zum einen damit betont werden, dass Comics nicht nur als Teil der amerikanischen Kultur gesehen werden dürften, sondern eine globale Kunstform seien. Außerdem hätten, so Schpagin weiter, die europäischen Bildgeschichten immer schon ihre fesselnden Besonderheiten besessen. Weiterhin sei die Wahl eines deutschen Comics auch eine Art Botschaft an die Russlanddeutschen, über deren Probleme immer noch mehr geschrieben würde, als Lösungen angeboten würden. Und schließlich wären die Abenteuer der Abrafaxe auch deshalb eine gute Wahl, weil sie gewaltfrei und lehrreich gestaltet seien. Man erhoffte sich damals in Moskau, mit der Edition der Zeitschrift МОЗАИКА ein Sprungbrett für ein regelmäßig erscheinendes eigenes, russisches, Comic aus dem Hause ОГОНЁК zu schaffen, das dann vermutlich neben dem russischen Mosaik veröffentlicht werden sollte.
Die ersten Früchte der vertraglich festgehaltenen deutsch-russischen Kooperation wurden den aufmerksamen Lesern in Osteuropa bereits Mitte Dezember 1992 präsentiert. Um die potentielle Leserschaft des noch in Planung befindlichen МОЗАИКА auf die Abrafaxe einzustimmen, erschien in der Illustrierten ОГОНЁК und in der deutschsprachigen Wochenzeitung NEUES LEBEN der gekürzte Abdruck eines eigens dafür in Berlin erarbeiteten Comic-Abenteuers. Ergänzt wurden die Strips um ausführliche Werbung für das zukünftige Bildgeschichten-Heft, um Informationen zum Abschluss eines Abonnements und um einen Artikel, in dem man etwas näher auf Hintergründe zur bevorstehenden Comic-Publikation einging. Angekündigt wurde der Bezug des МОЗАИКА per Abonnement hier für das zweite Halbjahr 1993, im Frühjahr jedoch sollten bereits die ersten Ausgaben ausschließlich über den Einzelhandel zu haben sein.
Offensichtlich wurden die Arbeiten zur Veröffentlichung der ersten Nummer des neuen russischen Comic-Magazins plangerecht abgeschlossen, denn bereits Ende März 1993 konnte das druckfrische МОЗАИКА Nr. 1 im Hause ОГОНЁК bestaunt werden. Da das Moskauer Publikationshaus aber über keine eigene Druckerei verfügte, hatte man sich in Russland auf alte Beziehungen besonnen, denn die Herstellung des Comics erfolgte in der Druckerei des Verlages ПРЕССА (transl. Pressa, deutsch: "Presse"), wie sich das Haus ПРАВДА seit 1991 nannte. Der Öffentlichkeit wurde das brandneue Presseerzeugnis am 25. März 1993 im Moskauer Kino БАРРИКАДЫ (transl. Barrikady, deutsch: "Barrikaden") vorgestellt. Zum Abschluss eines Bühnenprogramms, das Schüler aufführten, wurde das erste МОЗАИКА präsentiert. Bei dieser Veranstaltung war sogar der damalige russische Präsident Boris Jelzin (Борис Ельцин, transl. Boris El'cin) zugegen, der sein persönliches Exemplar des neuen Presseerzeugnisses von Klaus D. Schleiter erhielt. Um nun gehörig die Werbetrommel zu rühren, wurde diese Präsentationsveranstaltung eine Woche lang in unterschiedlichen Kino- und Theatersälen wiederholt. Ob man sich dabei ausschließlich auf Moskau beschränkte oder auch andere Städte Russlands mit einbezog, ist leider noch nicht in Erfahrung gebracht worden.
Nachdem in Moskau dieser für ausländische Mosaik-Veröffentlichungen ungewöhnlich hohe Werbeaufwand betrieben worden war, gelangte der erste Comic aus deutsch-russischer Koproduktion höchstwahrscheinlich erst Anfang April 1993 in den Einzelhandel. Vermutlich tauchte etwa zur gleichen Zeit auch ein schwarz-weiß-roter Werbeaufkleber auf, der den russischen Schriftzug МОЗАИКА, das deutsche Abrafaxe-Logo und den Untertitel Невероятные путешествия Абрафаксов (transl. Neverojatnye putešestvija Abrafaksov, deutsch: "Die unglaublichen Reisen der Abrafaxe") trägt. Wo dieser Aufkleber erhältlich war und ob er zusammen mit den Heften kostenlos abgegeben wurde oder gar bezahlt werden musste, ist leider nicht überliefert. Sicher ist nur, dass dieses seltene Sammlerstück der bislang einzige bekannte Merchandising-Artikel aus Russland ist.
Nach dem ersten Abrafaxe-Heft folgten im Mai die Ausgabe 2 und im Juni erwartungsgemäß die Nummer 3. Zu welchem Preis die ersten drei Hefte damals verkauft wurden, kann heute leider nicht mehr genau ermittelt werden. Es ist aber belegt, dass Zeitschriften wegen der fortschreitenden Inflation bereits seit 1991 (nach der Liberalisierung der Preise in Russland) ohne die vorher übliche Preisangabe gedruckt wurden. Daher kann davon ausgegangen werden, dass auch der Verkauf des МОЗАИКА zum Tages- oder Wochenpreis erfolgte. Bereits im Dezember 1992 jedenfalls wurde noch angekündigt, dass das erste Heft im Frühjahr 1993 zu einem Preis von etwa 16,00 Rubel verkauft werden würde. Bedenkt man aber die damalige wirtschaftliche Situation in Russland und zieht weiterhin die angekündigten Preise der späteren Ausgaben des Comics mit in Betracht, wird sehr wahrscheinlich, dass die ersten drei Hefte für etwa 25,00 bis 50,00 Rubel (damals etwa 0,05 bis 0,10 DM) in den Moskauer Zeitungsgeschäften erhältlich waren.
Um das МОЗАИКА weiter zu lancieren, wurde etwa im Sommer 1993 im russischen Fernsehen ein Trickfilm gezeigt, der wahrscheinlich seit dem Frühjahr in den jungen Moskauer Animationsfilm-Studios Кристмас Филмз (transl. Kristmas filmz, englische Schreibweise: "Christmas Films") entstanden war. Dieser farbenfrohe Abrafaxe-Werbefilm zeigt Abrax, Brabax und Califax, wie sie vom deutschen Kaiser Helmut Kohl eine Mosaik-Schriftrolle erhalten, die sie nach Russland bringen sollen. Auf ihrer Reise nach Moskau, die sie mit dem Fahrrad, zu Fuß und schließlich mit dem Pferdeschlitten bewältigen, versucht der damalige Widersacher der Abrafaxe, Graf Hetzel, immer wieder vergeblich, den drei ostdeutschen Comic-Helden Steine in den Weg zu legen. Dennoch erreichen die Abrafaxe den Zarenhof unbeschadet und übergeben Zar Peter I. die Schriftrolle, die hier für große Heiterkeit sorgt. Daraufhin entscheidet sich Hetzel spontan, ebenfalls ein Abonnement abzuschließen. Der kurze Werbefilm kann übrigens als eine Besonderheit angesehen werden, weil er die ersten bewegten Bilder der Abrafaxe zeigt.
Die ersten drei Editionen des МОЗАИКА enthielten neben dem Bildgeschichten-Teil auch durchweg den Hinweis, dass ein Abonnement, wie zuvor in ОГОНЁК und NEUES LEBEN angekündigt, erst für das zweite Halbjahr 1993 erhältlich sei und somit auch erst ab Heft 4 gelte. Der Heftpreis im Abo, der selbstverständlich im Voraus bezahlt werden musste, betrug dann für jene Ausgaben, die bis zum Jahresende 1993 erschienen, schon stolze 75,00 Rubel (damals zwischen 0,13 und 0,10 DM). Auch wenn der Wechselkurs des Rubels zur D-Mark zwischen Juli und Dezember 1993 deutlich weniger abfiel als in den Monaten davor, so war dieser Zeitraum in Russland dennoch von weiter anhaltenden Preisanstiegen gekennzeichnet. Diese Preisanstiege wirkten sich natürlich auch auf die Kosten für die Herstellung der Comics aus. Für diese Annahme spricht unter anderem auch die Tatsache, dass man im Hause ОГОНЁК zu dieser Zeit versuchte, sich von der Druckerei des Verlages ПРЕССА zu lösen, und sich auf dem freien Markt nach Alternativen umsah. So wurde das Heft 4 in der Verlagsdruckerei ЮПС ЛТД (transl. JUPS LTD), einem damals in Moskau existierenden Ableger des finnischen Medienunternehmens UPC Ltd., hergestellt. Doch offensichtlich war man (aus welchen Gründen auch immer) mit dieser Zusammenarbeit nicht zufrieden, denn das folgende Heft Nr. 5 wurde dann wieder unter der altbekannten Adresse gedruckt. Dennoch suchte man weiterhin nach einem anderen Partner für die Heftherstellung, den man schließlich in Gestalt des traditionsreichen Moskauer Druckhauses КРАСНЫЙ ПРОЛЕТАРИЙ (transl. Krasnyj Proletarij, deutsch: "Roter Proletarier") fand, wo dann die folgenden Ausgaben des Magazins МОЗАИКА entstanden.
Vermutlich hat hier auch die Herausgabe einer Doppelnummer ihre Ursache. Es ist relativ wahrscheinlich, dass die Ausgaben 4 bis 6 des МОЗАИКА, die ja bei drei unterschiedlichen Druckereien hergestellt wurden, nicht wie geplant monatlich (also Juli bis September 1993) erschienen, sondern es zu Verzögerungen kam. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass die zuvor erhaltenen Abo-Einnahmen nicht mehr ausreichten, die jetzt anstehenden Druckkosten zu decken. Wenn jetzt aber ein Comic-Heft, das nur die Druckkosten einer normalen Ausgabe verschlingt, als Doppelnummer zum zweifachen Preis verkauft werden kann, ließe sich sowohl eine Verzögerung in der Auslieferung aufholen als auch die Bilanz in einem gewissen Maße sanieren. Und zudem muss hier auch noch angemerkt werden, dass mit den Heften 4, 5, 6 und der Doppelnummer 7-8 ja eigentlich nur 5 Monate des zweiten Halbjahres 1993 abgedeckt waren. Es ist also nicht völlig auszuschließen, dass die Abo-Einnahmen für die fehlende sechste Ausgabe einfach als Gewinn verbucht wurden. Allerdings kann hierzu ebenso nur gemutmaßt werden wie zum Erscheinungs-Monat der Doppelnummer. Sicher ist nur, dass dieses Heft mit seiner ungewöhnlichen Nummerierung im letzten Quartal 1993 zur Auslieferung an Abonnenten bzw. in den Verkauf gelangte.
Für die folgenden МОЗАИКА-Ausgaben des ersten Halbjahres 1994 hatten die Abo-Inhaber nun schon die stattliche Summe von 450,00 Rubel pro Heft (damals zwischen 0,60 und 0,40 DM) im Voraus zu zahlen. Dieser weitere Anstieg des Heftpreises wurde zu diesem Zeitpunkt nur noch in geringem Maße durch die damalige Inflationsrate in Russland bestimmt, denn die war in Osteuropa zwar immer noch relativ hoch jedoch seit Ende 1993 bereits wieder rückläufig. Vielmehr ist die Ursache dafür in den damals weiterhin ungebremst voranschreitenden allgemeinen Preiserhöhungen in Russland zu sehen. Diese Preiserhöhungen führten wahrscheinlich auch wieder dazu, dass man im Hause ОГОНЁК nach Alternativen zur Heft-Herstellung suchte, um die Druckkosten möglichst niedrig zu halten. So wechselte man nach den Ausgaben 9 und 10, die noch wie die letzten beiden Hefte von 1993 in der Druckerei КРАСНЫЙ ПРОЛЕТАРИЙ hergestellt wurden, abermals zurück zum altbewährten Druckhaus ПРЕССА, bei dem man dann auch bis zur Einstellung der Publikation blieb.
Die seinerzeit in allen Wirtschaftsbereichen stetig erfolgenden Preiserhöhungen wirkten sich vermutlich auch indirekt auf den Absatz des deutsch-russischen Comics aus. So wurden die Einkommen damals in Russland nicht ausreichend an die neuen Preise angepasst, wodurch das Realeinkommen zusehends sank und es zu einer beginnenden Verarmung der Bevölkerung kam. Außerdem führte die seit 1991 sukzessive durchgeführte "Über-Nacht-Privatisierung" von Unternehmen in einem wirtschaftlichen Umfeld, das noch keine Regulierungsgesetze kannte, zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote. Unter diesen Umständen erscheint sehr unwahrscheinlich, dass die potentielle Leserschaft des МОЗАИКА sich den mehr und mehr zum Luxusgut gewordenen Comic überhaupt noch leisten konnte oder wollte. Leider ist über die Entwicklung der Verkaufszahlen des russischen Bildgeschichten-Magazins nichts bekannt, es kann aber davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen insbesondere im Jahre 1994 deutlich rückläufig waren. Dafür sprechen auch die Auflagenzahlen der traditionsreichen Zeitschrift ОГОНЁК selbst, die von 1,8 Millionen im Jahre 1991 auf 74.000 im Jahre 1994 gesenkt werden mussten. Angesichts dieser Entwicklung zeugt die Tatsache, dass das МОЗАИКА unverändert in einer Auflage von 30.000 Exemplaren gedruckt wurde, schon von einem gewissen Optimismus im Hause ОГОНЁК. Weiterhin ist unter den damals in Russland herrschenden Bedingungen aber auch nicht weiter verwunderlich, dass das deutsch-russische Comic, das immer noch in der "Redaktion für experimentelle Veröffentlichungen der Zeitschrift ОГОНЁК" entstand, mit der Ausgabe 14 im Juni 1994 letztmalig erschien.
In den letzten Editionen des МОЗАИКА wurde zwar noch angekündigt, dass der Abo-Preis pro Ausgabe ab Juli 1994 sagenhafte 2000,00 Rubel (damals etwa 1,60 DM) betrage, jedoch konnte die Existenz entsprechender Hefte nicht nachgewiesen werden. Allerdings scheint sich um die existierenden Hefte in Russland eine kleine Fan-Gemeinde herausgebildet zu haben, denn in einigen Internet-Foren findet man durchaus Hinweise für eine verhaltene Sammlertätigkeit in Russland. Somit scheint zumindest ein Wunsch Michail Schpagins in Erfüllung gegangen sein, denn er äußerte bereits 1992 die Hoffnung, dass das МОЗАИКА nicht nur gekauft und gelesen sondern auch, wie sein deutsches Pendant, gesammelt werden würde. Schpagin ist heute übrigens Chefredakteur einiger Moskauer Stadtbezirkszeitungen.
Den deutschen Sammlern, die von der Veröffentlichung des ersten МОЗАИКА aus dem deutschen Heft Nr. 210 erfuhren, wurde ab 1993 ebenfalls ein Abonnement der russischen Ausgaben über den Mosaik-Shop angeboten. Die Hefte 1 bis 9 waren so in unregelmäßigen Abständen erhältlich, bevor die Lieferkette aus bisher ungeklärten Gründen zusammenbrach. Die verbliebenen 5 Editionen tauchten dann überraschend auf Trödelmärkten in Berlin auf, von wo aus sie dann schließlich auch ihren Weg in deutsche Sammlerhände fanden.
Beschreibung der Hefte
Anders als ihre deutschen Vorlagen sind die russischen Ausgaben von diversen kleineren und größeren Layout-Änderungen gekennzeichnet. Allen Heften gemein ist eigentlich nur, dass sie links neben dem Reihentitel das Abrafaxe-Logo tragen, dass links neben diesem Logo senkrecht ein zweiter Mosaik-Schriftzug platziert wurde, wodurch die osteuropäischen Editionen vom Titellayout her an die deutschen Hefte 196 bis 228 erinnern, und dass man in Russland auf dickerem Zeitungspapier druckte, das in einigen Fällen sogar matter und rauer ausfällt, als es bei der Variante des mitteleuropäischen Heftes 197 der Fall ist. Auch die Breite der Hefte, die in etwa der der deutschen Originale entspricht, blieb über alle russischen Editionen konstant, jedoch schwankt bereits die Hefthöhe von ca. 230 mm bei der Doppelnummer 7-8 bis ca. 240 mm bei den Ausgaben 13 und 14. Die Namen der Abrafaxe (Абрафаксы, transl. Abrafaksy) wurden für diese Ausgaben nicht verändert sondern lediglich zu Абракс (transl. Abraks, "Abrax"), Брабакс (transl. Brabaks, "Brabax") und Калифакс (transl. Kalifaks, "Califax") transkribiert.
Das russische Heft Nr. 1 unterscheidet sich in einigen Punkten von den übrigen Ausgaben der osteuropäischen Reihe. So ist es das einzige МОЗАИКА, das auf dem Cover lediglich den deutschen Mosaik-Schriftzug trägt. Weiterhin erhielt dieses Heft, das inhaltlich den deutschen Ausgaben 1/1991 und 2/1991 entspricht, einen zusätzlichen in die Paginierung eingeschlossenen Umschlag, der dem Cover des originalen Jubiläumsheftes 200 entlehnt wurde und der der intensiven Vorstellung der geplanten Heftreihe und ihrer Protagonisten diente. Und schließlich wurde die eigentliche Titelseite durch die Nutzung des zusätzlichen Umschlages auf Seite 3 verschoben.
Das Cover des Heftes trägt unter dem deutschen Reihentitel die russische Aufschrift Невероятные путешествия Абрафаксов ("Die unglaublichen Reisen der Abrafaxe") und zeigt darunter die vom Mosaik 200 bekannte runde Graphik mit den ritterlich gekleideten Abrafaxen, die leicht abgeändert wurde. So prangt auf der Fahne über den drei Comic-Helden eine große weiße 1 und die Umschrift des Bildes lautet Давайте дружить! (transl. Davajte družit'!, deutsch: "Lasst uns Freunde werden!"). Unter der Graphik wird links gejubelt Комиксы - это здорово! (transl. Komiksy - ėto zdorovo!, deutsch: "Comics, das ist toll!") und rechts angekündigt С нами не соскучишься! (transl. S nami ne soskučiš'sja!, deutsch: "Mit uns wird es nicht langweilig!"). Die Innenseiten des Umschlags berichten kurz über die Entstehung des МОЗАИКА und loben die Vorteile der beginnenden Comic-Reihe aus (Seite 2) bzw. machen Angaben zum Abschluss eines Abonnements und weisen das Impressum aus (Seite 35). Die Rückseite der Nummer 1 (Seite 36) entspricht weitgehend der des deutschen Heftes 200. Lediglich das Kästchen links unten, das bei der originalen Ausgabe der Werbung für die Mosaik-Sammelordner diente, enthält das Statement eines imaginären Comic-Käufers, der mitteilt, dass er МОЗАИКА nicht nur lese sondern auch jede Ausgabe sammele.
Erst auf Seite 3 des ersten russischen Heftes folgt nach dem zusätzlichen Umschlag das eigentliche Cover des Comics, dessen Titelbild dem der ersten enthaltenen deutschen Ausgabe entspricht. Abweichend vom Original und auch von den übrigen osteuropäischen Editionen wurde der Kopf dieser Titelseite einmalig weiß abgesetzt, der Reihentitel МОЗАИКА also nicht einfach über die Titelgraphik gelegt. Weiterhin ist der senkrechte Mosaik-Schriftzug links vom Abrafaxe-Logo hier der russische, während alle anderen Hefte der Reihe an dieser Stelle den deutschen zeigen. Darüber hinaus wurde der unter dem Reihen-Titel platzierte Hefttitel recht frei gewählt. Und schließlich wird auf der gelb unterlegten rechten unteren Ecke des Covers, die in Deutschland dazu diente mitzuteilen, dass das Mosaik jetzt 4 Seiten mehr enthalte, angegeben, dass das Abenteuer mit Seite 6 beginnt. Tatsächlich jedoch startet die Bildgeschichte bereits auf Seite 5. Der Comic-Teil des Heftes beginnt zunächst mit dem des ersten enthaltenen deutschen Heftes, dem unmittelbar die erste Hälfte der zweiten enthaltenen originalen Ausgabe folgt.
Das Cover der zweiten russischen Ausgabe zeigt die Titelgraphik sowie ebenfalls den übersetzten Hefttitel des deutschen Heftes 2/1991 und führt unter dem Heftreihen-Titel den russischen Untertitel "Die unglaublichen Reisen der Abrafaxe". Auf Seite 2 werden die Vorzüge der Heftreihe ausgelobt und die Abrafaxe vorgestellt sowie eine Kurzzusammenfassung des ersten Heftes gegeben. Mit der Seite 3 beginnt der Comic-Teil, der mit der zweiten Hälfte der in Heft 1 begonnenen Heft-Episode startet, dann nahtlos in die Bildgeschichte des deutschen Heftes 3/1991 übergeht und schließlich auf Seite 32 endet. Auf der Seite 33 werden nochmals die Abrafaxe vorgestellt und auf die Fortsetzung der Heftreihe hingewiesen, auf Seite 34 erhält man Hinweise zum Abschluss eines Abos und findet das Impressum. Die vorletzte Seite dieser Ausgabe ist mit der Rückseite der Nummer 1 identisch, die Rückseite des Heftes deckt sich mit der des deutschen Heftes 2/1991.
Mit dem dritten russischen Heft erfährt das in Ausgabe 1 begonnene China-Kapitel eine rasante Beschleunigung, denn es werden sieben deutsche Hefte übersprungen, deren Inhalt in einer sehr gerafften Form, unterstützt von einigen schwarz-weißen Figurenzeichnungen, oberhalb des Impressums auf Seite 2 des Heftes zusammengefasst wird. Ohne in dieser Ausgabe näher auf die Abrafaxe einzugehen, schließt sich auf Seite 3 sofort der Comic-Teil des Heftes an, der weitgehend dem der originalen Hefte 11/1991 und 12/1991 entspricht. Jedoch wurden diverse Seiten ausgelassen, um den Inhalt zweier deutscher Ausgaben in den Rahmen eines nur 36 Seiten umfassenden russischen Heftes zu pressen, wodurch das China-Abenteuer abermals beschleunigt wurde und schließlich sogar abgeschlossen werden konnte. Vermutlich griff man in Russland zu diesen Maßnahmen, um mit der Abo-Verfügbarkeit der МОЗАИКА ab Heft 4 auch ein neues Abrafaxe-Abenteuer beginnen zu können. Hierzu liegen jedoch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Bemerkenswert ist auch noch, dass einige Seiten des zweiten enthaltenen deutschen Heftes in ihrer Reihenfolge vertauscht wurden und dass man sogar noch Platz fand, auf den Mittelseiten 18 und 19 das aus dem originalen Heft 11/1991 bekannte Poster Die Abrafaxe in China abzudrucken. Das Cover dieser Ausgabe entspricht zwar dem des ersten enthaltenen deutschen Heftes, weist aber einige kleinere Besonderheiten auf. So ließ man erstmals den Untertitel "Die unglaublichen Reisen der Abrafaxe" weg, arrangierte den diesmal wieder frei gewählten Hefttitel vertikal und veränderte schließlich die Art der Heftnummerierung (siehe Heftübersicht).
Mit der nächsten russischen Ausgabe kehrte eine gewisse Regelmäßigkeit ein, denn fortan enthalten die osteuropäischen Comics nur noch den Inhalt eines deutschen Heftes und besitzen nun auch, wie die Originale, einen mehr oder weniger stark abgeänderten informativen Mittelteil. Das Heft 4, das bis auf den etwas freier übersetzten Hefttitel dem Mosaik 193 entspricht und somit den Beginn der Mittelalter-Serie darstellt, ist auch die erste osteuropäische Ausgabe, die auf dem Cover das Logo des Verlagshauses ausweist. Allerdings wurde der Schriftzug ОГОНЁК im Logo hier einmalig weiß dargestellt, während er bei allen folgenden Ausgaben gelb gedruckt wurde. Der zwischen den Seiten 12 und 13 eingefügte nicht paginierte Mittelteil beginnt mit einer Seite, die über dem Impressum eine Mitteilung des Hauptredakteurs Michail Schpagin enthält, in der er die Vorteile des ab diesem Heft erhältlichen Abonnements auslobt und ein Überraschung in der Heftmitte ankündigt. Auf den folgenden zwei Seiten befindet sich der aus dem deutschen Mosaik 210 bekannte bebilderte Bericht über die Veröffentlichung des МОЗАИКА Nr. 1. Die angekündigte Überraschung folgt dann auf den nächsten zwei Seiten und stellt ein Poster dar, das eine exklusiv für diese Edition in Berlin erarbeitete Graphik zeigt, auf der die mittelalterlich gekleideten Abrafaxe vor dem hoch zu Ross sitzenden Kaiser Barbarossa zu sehen sind. Während danach die sechste Seite des Mittelteils den auf gelben Grund gedruckten Onepager Leserpost enthält, wird auf der siebten, wie im deutschen Original, Walter Hackel über die Schulter geschaut. Abgeschlossen wird der redaktionelle Teil mit einer Seite, auf der in der oberen Hälfte die Leser des МОЗАИКА aufgefordert werden, ihre Meinung über die Heftreihe an die Redaktion zu schreiben, und in der unteren Hälfte Abo-Informationen geliefert werden.
Das Cover des russischen Heft 5 (194) entspricht weitgehend dem der deutschen Vorlage. Lediglich das unten rechts angekündigte Poster ist erneut ein exklusiv für die Veröffentlichung in Russland erarbeitetes, das die geharnischten Abrafaxe zeigt. Diesmal sitzt Abrax auf einem Schimmel, davor steht Califax mit einer Lanze, an der ein Mosaik-Wimpel flattert, und links von den beiden stützt sich Brabax auf sein gezogenes Schwert. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass sich die Art der Heftnummerierung erneut änderte. Der Comic-Teil des Heftes ist vollkommen identisch mit dem des Originals, der nicht paginierte und zwischen den Seiten 12 und 13 eingeheftete informative Mittelteil wurde jedoch auf vier Seiten reduziert. Auf der ersten Seite wurden über dem Impressum Leserbriefe abgedruckt, die allerdings durchweg aus Deutschland stammen. Ein Leser bittet um russische Mosaik-Hefte, die übrigen wünschen Briefkontakt mit Comic-Freunden aus Russland. Die folgende Doppelseite zeigt das Poster und danach schließt sich wieder die Bitte um Leserpost und die Angabe von Abo-Kontaktdaten an.
Das Heft 6 (195) kann als eine Variant-Ausgabe angesehen werden, denn der im deutschen Heft schwarz eingefärbte untere Rand des Covers, auf dem 4 Seiten mehr Comic angekündigt werden, erhielt in Russland dieselbe grüne Farbe wie der Rest des Hintergrundes. Jedoch erfolgte diese Neugestaltung unvollkommen, denn dort, wo im Original Grün und Schwarz aneinander grenzen, blieb in Russland ein weißer Strich. Und auch bei diesem Heft erfuhr die Art der Heftnummerierung wieder eine Korrektur. Der zwischen den Seiten 14 und 15 eingefügte Mittelteil zeigt auf der ersten Seite über dem Impressum einen Text, der weit ausholend die Vorteile eines Abonnements hervorhebt. Dann schließt sich die Poster-Doppelseite an, die diesmal das übersetzte Januar-Blatt des 1994er Abrafaxe-Kalenders darstellt, und schließlich schaut man auf der vierten Seite, wie in der deutschen Vorlage, Maja Berg über die Schulter.
Streng genommen könnte auch die Doppelnummer 7-8 (196) als eine Variant-Ausgabe angesehen werden, denn die Sternenkonstellationen im Hintergrund wurden in Russland verändert und der Vollmond oben rechts etwas vergrößert. Das rosa Rechteck links auf dem Cover, das in Deutschland der Ankündigung eines Preisrätsels diente, enthält in Osteuropa den Hinweis, dass ein МОЗАИКА-Abo kein Problem sei. Im Mittelteil zwischen den Seiten 14 und 15 wird zunächst unter einer Abrafaxe-Graphik und dem Impressum das Abonnement beworben, dann folgt das übersetzte Kalenderblatt für Februar 1994 und schließlich blickt man hier, analog zum entsprechenden deutschen Heft, Irmtraut Winkler-Wittig über die Schulter.
Das Heft 9 (197) kann wieder deutlicher als Variante eingestuft werden, denn auf dem russischen Cover fehlt unten links der Schrottsteiner Grenzstein. Das pink Feld links auf dem Titelblatt, das im Original der Ankündigung des zweiten Teils eines Preisrätsels diente, enthält Neujahrwünsche an die Leser und den Hinweis auf ein weiteres Kalenderblatt im Heftinnern. Interessant ist auch, dass die Heftnummerierung ab 1994 wieder mit 1 beginnt und die fortlaufende Gesamtnummerierung zusätzlich in Klammern gestellt angegeben wird. Auf der ersten Seite des Mittelteils wird neben einer weihnachtlichen Graphik, die in Deutschland auf der eingehefteten Beilage des Mosaik 204 zu finden ist, den Lesern zum Neuen Jahr und zu Weihnachten gratuliert und darunter eindringlich um Leserpost gebeten. Danach nimmt das übersetzte Kalenderblatt für März 1994 zwei Seiten ein und schließlich wird, wie in der deutschen Vorlage, Sieglinde Zahl über die Schulter geschaut. Auf Seite 27, die im Original der Werbung diente, werden über dem Impressum wieder Informationen zum Abschluss eines Abos geliefert.
Das Cover-Motiv der folgenden Ausgabe 10 (198) blieb in Russland unverändert, jedoch erhielt die Titelseite eine veränderte Beschriftung. So ist rechts unten eine Art Untertitel angegeben, der Погоня за книгой тайн (transl. Pogonja za knigoj tajn, "Die Jagd nach dem Buch der Geheimnisse") lautet, unten auf dem Cover befindet sich die Aufforderung ЧИТАЙТЕ "МОЗАИКУ" ВМЕСТЕ С ДРУЗЬЯМИ! (transl. Čitajte "Mozaiku" vmeste s druzjami!, "Lest das 'Mosaik' zusammen mit Freunden") und das rosa Rechteck, das in Deutschland wieder der Ankündigung eines Preisrätsels diente, wurde in Osteuropa weggelassen. Auf der ersten Seite des Mittelteils richtet sich wieder Hauptredakteur Schpagin an die Leser. Er teilt mit, dass sein Sohn sich in der Vergangenheit das deutsche Mosaik aus Berlin hat schicken lassen, um es in der Schule vorzustellen und im Deutschunterricht zu übersetzen, und dass er kürzlich auch das russische МОЗАИКА in der Schule präsentierte. Weiterhin berichtet er von einer Moskauer Fünftklässlerin, die die russischen Ausgaben gemeinsam mit ihren Freunden lese, und empfiehlt, es ebenso zu handhaben. Uns schließlich lässt er verlauten, dass er die Gerüchte, wonach die Abrafaxe bald Russland besuchen würden, weder bestätigen noch dementieren könne, weil das Geheimnis ihrer Reisen durch Raum und Zeit noch immer nicht vollständig gelöst sei. Danach schließt sich erwartungsgemäß das übersetzte Kalenderblatt für April 1994 an und schließlich erhält man auf einer weiteren Seite über dem Impressum wieder Abo-Informationen.
Das russische Heft 11 (199) besitzt, wenn man es genau nimmt, wieder ein Variant-Cover, denn die Lanze rechts im Bild fällt in Osteuropa wesentlich kürzer aus als im deutschen Original. Anstelle des rosa Feldes links auf der Titelseite, das in Deutschland wieder der Ankündigung eines Preisrätsels diente, findet man in Russland den Hinweis, dass ein Abonnement kein Problem sei und man näheres dazu im Innern des Heftes erfahre. Der vierseitige Mittelteil beginnt mit den auf dem Cover angekündigten Abo-Hinweisen und dem Impressum, dann folgt eine Doppelseite über Baseball, die in Deutschland erst im Mosaik 201 zu finden ist, und schließlich blickt man auf der vierten Seite, wie im Original-Heft, der Koloristin Brigitte Lehmann über die Schulter.
Eine Besonderheit stellt das МОЗАИКА Nr. 12 dar, denn dieses Heft erhielt eine eigens für diese Edition in Deutschland entworfene Titel-Graphik, die auf hellblauem Grund die drei Abrafaxe mit der Ratte zeigt. Das Motiv wurde passend gewählt, denn in dieser Ausgabe taucht, wie auch im entsprechenden deutschen Heft 200, erstmals die Ratte auf und wird zum dauerhaften Gefährten der drei ostdeutschen Protagonisten. Die Erarbeitung eines neuen Umschlags wurde notwendig, weil das Cover des deutschen Jubiläumsheftes ja bereits bei der Gestaltung des zusätzlichen Umschlages der russischen Ausgabe 1 Verwendung gefunden hatte. Aus demselben Grund wurde in Russland auch die in Berlin bereits vorliegende Rückseite des Heftes 200 genutzt (Seite 32), für die man in Deutschland wegen des Glanzumschlages keine Verwendung gefunden hatte und die den Widersacher Graf Hetzel vor dem Thron Kaiser Barbarossas zeigt. Bemerkenswert ist auch, dass die Nummer 12 das einzige Heft der russischen Comic-Reihe ist, das die zusätzliche Aufschrift "Die unglaublichen Reisen der Abrafaxe" über dem МОЗАИКА-Schriftzug und vollständig in Versalien geschrieben ausweist. Und schließlich besteht eine letzte Veränderung des Comic-Teils darin, dass die in die Handlung einführende Seite 2 des Heftes koloriert dargestellt wurde, während die analoge Seite in Deutschland (obwohl auch hier die kolorierte Fassung bereits vorlag) lediglich schwarz-weiß gedruckt worden war. Der informative Mittelteil umfasst wieder vier Seiten und wurde bei dieser russischen Ausgabe, wie auch bei der deutschen Vorlage, erstmals in die Paginierung eingeschlossen. Auf den Seiten 15 und 18 findet man unter der Überschrift КАК ПОЯВИЛИСЬ АБРАФАКСЫ (transl. Kak pojavilic' Abrafaksy, in etwa: "Wie die Abrafaxe auftauchten") den komprimierten Abdruck des im deutschen Heft 200 drei Seiten umfassenden Artikels über die Entstehungsgeschichte der drei Comic-Helden. Die Mittelseiten (16 und 17) zeigen die ebenfalls im Original enthaltene Doppelseite über den Burgenbau. Die vorletzte Seite des Heftes, die in Deutschland Werbung enthält, liefert in Russland Abo-Informationen und das Impressum.
Auf den ersten Blick scheint die russische Ausgabe 13 keine Unterschiede zur entsprechenden deutschen Vorlage (Mosaik 201) aufzuweisen, denn das Cover blieb unverändert. Hier fällt lediglich auf, dass die Heftnummerierung eine letzte kleine Korrektur erfuhr. Der informative Mittelteil umfasst erstmals seit der Ausgabe 4 wieder acht Seiten, von denen vier auch im deutschen Original zu finden sind, in Russland jedoch in eine andere Reihenfolge gebracht wurden. So wird auf Seite 13 näher auf Ratten eingegangen, allerdings wurde hier eine andere Abbildung des neuen Abrafaxe-Begleiters genutzt als im analogen Artikel in Deutschland. Die Seiten 14 und 15 enthalten dann den Beitrag über Deutschland zur Zeit Barbarossas und auf der Seite 20 geht es, wie im Original, um das mittelalterliche Leben der Bauern. Die wesentlichen Unterschiede des russischen Heftes zur deutschen Vorlage findet man auf den übrigen Seiten des Mittelteils. Auf Seite 18 wird darüber berichtet, wie und durch wen die Abrafaxe entstanden, und auch eine Liste der bisher im deutschen Mosaik sowie im russischen МОЗАИКА besuchten Handlungsorte geliefert. Auf Seite 19 findet man abermals den Onepager Leserpost, diesmal jedoch auf weißem Grund. Und die Mittelseiten 16 und 17 zeigen wieder ein eigens für diese Edition gestaltetes Poster, das die Abrafaxe in einem Doppeldecker zeigt. Califax sitzt hier am Steuer, dahinter freut sich Brabax über den Flug und hinter den Tragflächen versucht Abrax die in einer Miniaturausführung des Flugzeuges vorauseilende und gewitzt zurück blickende Ratte mit einem Kescher einzufangen. Die vorletzte Seite des Heftes, die in Deutschland wieder Werbung enthält, liefert in Russland erneut die Abo-Informationen und das Impressum.
Auch das Cover der letzten russischen Ausgabe entspricht wieder weitgehend dem der deutschen Vorlage (Mosaik 202). Lediglich das rote Feld rechts, das in Deutschland Gewinnmöglichkeiten auslobt, wurde in Russland durch eine rote Aufschrift ersetzt, die erneut bestätigt, dass ein Abo kein Problem sei. Die wesentlichen Unterschiede des МОЗАИКА Nr. 14 zum Originalheft findet man erneut im Innern der Ausgabe. So empfand man es in Osteuropa vielleicht als unbequem, dass man im deutschen Heft den Mittelteil ausheften müsste, um in den vollen Genuss der Comic-Doppelseite mit der Schlacht bei Legnano darunter zu kommen, denn in Moskau hatte man sich dazu entschlossen, diese Doppelseite genau in die Heftmitte zu platzieren, wodurch der redaktionelle Teil dieser Ausgabe auf den Seiten 16 und 17 selbst wieder eine Art Mittelteil erhielt. Die vier Seiten vor der Schlachtdarstellung enthalten die beiden, auch in der mitteleuropäischen Vorlage vorhandenen, Artikel über Deutschland zur Zeit Barbarossas und über den Adel im Mittelalter, die ersten zwei Seiten danach zeigen dann den, ebenfalls im originalen Heft enthaltenen, Beitrag über die Heraldik. Auf der folgenden Seite 20 schaut man dem künstlerischen Leiter Jörg Reuter über die Schulter. Der Textteil dieses Portraits deckt sich mit dem, der in Deutschland bereits im Heft 194 zu finden ist, das Bildmaterial jedoch ist neu. So wird links oben ein anderes Foto Reuters gezeigt und unten rechts wird der Aufriss der Seite 43 aus Mosaik 220 abgebildet. Auf Seite 21 richtet sich zum letzten Mal Michail Schpagin an die Leserschaft, indem er wiederholt die Vorteile des МОЗАИКА lobt und um Leserpost bittet. Er berichtet weiterhin, dass er Besuch von einem jungen Leser des Comics und seiner Mutter erhalten habe. Der Knabe habe mitgeteilt, dass er das deutsch-russische Bildgeschichtenheft sehr möge, und seine Mutter habe ergänzt, dass auch sie die Zeitschrift schätze, weil ihr Sohn nach dem Erhalt einer neuen Ausgabe für zwei Tage unbeaufsichtigt bleiben könne und der Sprössling darüber hinaus auch noch etwas lerne. Ergänzt wird dieser Beitrag um eine Abbildung der geharnischten Abrafaxe, die in Deutschland auf Seite 23 des Mosaik 210 zu finden ist. Die vorletzte Seite des Heftes, die in Deutschland wieder Werbung enthält, liefert letztmalig das Impressum sowie die (eigentlich nicht mehr notwendigen) Informationen zum Abschluss eines Abonnements.
Wenn es bei anderen Auslandsausgaben oftmals genügt, einige wenige auffällige Hefte zu sammeln, um das in Deutschland nicht erschienene Bildmaterial zusammenzutragen, so sind wegen der Vielzahl von kleinen Abänderungen und exklusiven Ergänzungen, die die russischen Comics erfuhren, eigentlich alle Editionen aus Moskau für den entsprechenden Sammler interessant.
Verlag und Druckereien
Der russische Comic МОЗАИКА ist im Moskauer Verlagshaus Ogonjok (Издательский Дом ОГОНЁК) erschienen, das 1991, nach der ersten Umgestaltung des Verlages Prawda (ПРАВДА), gegründet wurde. Bis 1992 ist auch eine abgekürzte Schreibweise des Verlagsnamen (ОГИЗ, aus den jeweils ersten zwei Buchstaben der Begriffe ОГОНЁК und издательсво (izdatel'svo, deutsch: "Verlag") zusammengesetzt) nachweisbar. Vermutlich wurde später auf die Nutzung dieser Abkürzung verzichtet, weil es bereits in den 1930er und 1940er Jahren in der Sowjetunion einen gleichnamigen Verlag gab, der nicht mit der Zeitschrift ОГОНЁК in Beziehung stand. Mit dem Kauf der Zeitschrift ОГОНЁК durch das Verlagshaus Коммерсантъ (Kommersant', "Geschäftsmann") im Frühjahr 2009 hörte auch des Verlagshaus ОГОНЁК auf zu existieren.
Die Mehrzahl der Ausgaben des Comics wurde in der Druckerei des Moskauer Verlages ПРЕССА hergestellt. Dieses Publikationshaus wurde bereits 1926 unter dem Namen ПРАВДА gegründet und wuchs bis zum Ende der 1980er Jahre so weit an, dass hier die überwiegende Anzahl von Zeitungen und Zeitschriften sowie ebenso diverse Buchveröffentlichungen erschienen. Nach der Auflösung der UdSSR nabelten sich immer mehr Presseerzeugnisse vom Verlag ab und wurden privatisiert. 1991 gab sich der Verlag den neutraleren Namen ПРЕССА, litt fortan aber dennoch unter der wirtschaftlichen Situation in Russland, die zur Folge hatte, dass immer mehr Zeitungen des Verlages aus ökonomischen Gründen eingestellt werden mussten. 1996 dann wurde das Unternehmen, um es vor dem Bankrott zu retten, der Sachverwaltung des Präsidenten der Russischen Föderation unterstellt. In der Folge wurden diverse personelle Umstrukturierungen vorgenommen und auch der Druckereibereich ausgegliedert. Als Resultat dieser Veränderungen wurde die Firma ПРЕССА schließlich in ein Zentralisiertes Föderales Staatsunternehmen (eine mehr oder weniger staatliche Unternehmensform, die ausschließlich in Russland existiert) umgewandelt und nennt sich seither entsprechend ФГУП "ПРЕССА". Heute beschränkt sich die Firma darauf, die früher selbst genutzten Immobilien an andere Firmen, darunter diverse private Verlage, zu vermieten.
Vier Hefte der Zeitschrift МОЗАИКА wurden in der Moskauer Druckerei КРАСНЫЙ ПРОЛЕТАРИЙ hergestellt. Dieses traditionsreiche Haus wurde bereits 1869 als Товарищества И. Н. Кушнерёва и Ко (transl. Tovariščestva I. N. Kušnerjova i Ko, in etwa: "I. N. Kuschnjerow & Co. GmbH") vom russischen Schriftsteller und Editor Iwan Nikolajewitsch Kuschnjerow (Иван Николаевич Кушнерёв, transl. Ivan Nikolaevič Kušnerjov) gegründet. 1888 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 1918 verstaatlicht und schließlich 1922 in КРАСНЫЙ ПРОЛЕТАРИЙ umbenannt. In den Folgejahren entwickelte sich die Firma zu einer der wichtigsten Druckereien der Sowjetunion und wurde vermutlich nach der Auflösung der UdSSR privatisiert. In den frühen 2000er Jahren wurde das Druckhaus vom Moskauer Medienkonzern ОЛМА МЕДИА ГРУПП (transl. Olma Media Grupp, "Olma Media Group") gekauft und 2007 aufgelöst. Die Druckmaschinen nutzte der neue Besitzer zur Einrichtung einer Druckerei-Filiale in China, die Gebäude wurden saniert und werden heute als Wohn- und Geschäftsräume vermietet.
Eine einzige Ausgabe des МОЗАИКА wurde in der Druckerei ЮПС ЛТД hergestellt. Dieser Moskauer Ableger des vermutlich bereits 1978 gegründeten finnischen Medien-Unternehmens UPC Ltd. wurde höchstwahrscheinlich um 1990 herum eröffnet und ist noch bis Mitte der 1990er Jahre nachweisbar. Heute jedoch existiert kein Druckhaus dieses Namens mehr in Russland, denn das Unternehmen UPC Ltd. betreibt nur noch ein Kontaktbüro in Moskau.
Da keines der seinerzeit an der Herausgabe des МОЗАИКА beteiligten russischen Unternehmen heute noch in der Form existiert, wie es 1993/94 der Fall war, bleibt nur zu hoffen, das daran nicht der von den osteuropäischen Druckfarben herrührende Eigengeruch der Comics schuld war; ein nostalgischer Duft, der an sowjetische Presseerzeugnisse erinnert und den gut erhaltene Hefte zum Teil heute noch verströmen.
Heftübersicht
russ. Nr. | Cover von | Inhalt von | Seiten | russischer Titel | Transliteration | deutsche Übersetzung |
---|---|---|---|---|---|---|
1 (1 1993) | 200 (1/1991) | 1/1991 2/1991 | 1-22 3-12 | Опасное плавание в Китай | Opasnoe plavanie v Kitaj | Gefährliche Seefahrt nach China |
2 1993 | 2/1991 | 2/1991 3/1991 | 13-22 3-22 | ОРАКУЛ | Orakul | Das Orakel |
№ 3 | 11/1991 | 11/1991 12/1991 | 3-6, 11, 14-22 3‑8, 10, 9, 12, 11, 13, 15, 17‑22 | Абрафаксы в Китае | Abrafaksy v Kitae | Die Abrafaxe in China |
№ 4 | 193 | 193 | 1-24 | ПРЫЖОК СКВОЗЬ ВРЕМЯ | Pryžok skvoz' vremja | Der Sprung durch die Zeit |
5 - 1993 | 194 | 194 | 1-24 | КРЕСТ ИЛИ МЕЧ | Krest ili meč | Kreuz oder Schwert |
№ 6 1993 | 195 | 195 | 1-28 | ВВЕРХ ТОРМАШКАМИ | Vverch tormaškami | Hals über Kopf |
№ 7-8 1993 | 196 | 196 | 1-28 | ПРИВЕДЕНИЕ В МОНАСТЫРЕ | Privedenie v monastyre | Erscheinung im Kloster |
№ 1 (9) 1994 | 197 | 197 | 1-26, 28 | ПОСВЯЩЕНИЕ В РЫЦАРИ | Posvjaščenie v rycari | Der Schlag zum Ritter |
№ 2 (10) 1994 | 198 | 198 | 1-28 | ГРОМ И МОЛНИЯ | Grom i molnija | Donner und Blitz |
№ 3 (11) 1994 | 199 | 199 | 1-28 | В ТЮРЕМНОЙ БАШНЕ | V tjuremnoj bašne | Im Gefängnisturm |
№ 4 (12) 1994 | neu | 200 | 2-14, 27-38 | БОЖИЙ СУД | Božij sud | Das Gottesgericht |
5 (13) 1994 | 201 | 201 | 1-12, 25-34, 36 | НЕИЗВЕСТНЫЙ СПАСAТЕЛЬ | Neizvestnyj spasatel' | Der unbekannte Retter |
6 (14) 1994 | 202 | 202 | 1-12, 25-34, 36 | БИТВА ПРИ ЛЕНЯНО | Bitva pri Lenjano | Die Schlacht bei Legnano |
Romane
Im Jahre 2003 erschien in Russlands in einer Auflage von 10.000 Exemplaren eine Hardcover-Variante des deutschen Romans Die Abrafaxe unter schwarzer Flagge, dessen damaliger Verkaufspreis leider nicht mehr in Erfahrung gebracht werden konnte.
Beschreibung des Buches
Das Buch trägt den Titel АБРАФАКСЫ ПОД ЧЕРНЫМ ФЛАГОМ (transl. Abrafaksy pod černym flagom), der wortwörtlich dem des Originals entspricht. Damit trägt der Roman auch denselben Titel wie der Kinofilm in Russland. Allerdings wurde der Name des Films für die Veröffentlichung auf VHS-Kassette und DVD zu АБРАФАКС ПОД ПИРАТСКИМ ФЛАГОМ (transl. Abrafaks pod piratskim flagom, "Abrafax unter der Priatenflagge") abgeändert. Anders als im Film, wo die Abrafaxe (Абрафаксы oder Абрафакс) wie in der englischen Version des Streifens zu Алекс (transl. Aleks, "Alex", Abrax), Макс (transl. Maks, "Max", Brabax) und Калифакс (transl. Kalifaks, Califax) wurden, blieben die Namen der drei Comic-Helden im Roman unverändert und wurden lediglich zu Абракс, Брабакс und Калифакс transkribiert.
Das Buch fällt in Russland etwas größer aus als die deutsche Vorlage und besitzt ein Cover, das weitgehend dem des Originals entspricht. Lediglich der erläuternde Untertitel "Der Roman zum Film" wurde weggelassen, wodurch jetzt der Name des Autors in den oberen Bereich der Graphik platziert werden konnte.
Der Verlag
Erschienen ist der Abrafaxe-Roman im St. Petersburger Verlag Азбука-классика (transl. Azbuka-klassika), der seinen Ursprung im Verlag Азбука hat. Das Publikationhaus Азбука, dessen Name soviel wie "ABC" bedeutet (zusammengesetzt aus Аз und Бука, den Namen der ersten beiden Buchstaben des kyrillischen Alphabets), wurde 1995 vom Verleger Maxim Iwanowitsch Krjutschenko (Максим Иванович Крютченко, transl. Maksim Ivanovič Krjutčenko) gegründet. Das Veröffentlichungsspektrum des Verlages reicht von in- und ausländischen Klassikern über Gegenwartsliteratur, Fiktion und Kinderbücher bis hin zu illustrierten Wörterbüchern und Nachschlagewerken in Sachen Kunst und Geschichte. Heute gehört das Haus zu den größten Verlagen im Raum St. Petersburg.
Eine der wichtigsten Publikationsreihen des Verlages Азбука, die sich Азбука-классика nannte, entwickelte mehr und mehr ein Eigenleben und wurde schließlich in einen eigenen Verlag umgewandelt. Neben einer Buchreihe zur Kunstgeschichte erscheinen hier vorwiegend Klassiker der russischen und der Weltliteratur, zu denen man offensichtlich auch den Abrafaxe-Roman zählte.
Beide Verlage gehören zur Holding Азбука-Аттикус, die 2008 aus der Fusion der Азбука холдинг (transl. Azbuka cholding) und dem russischen Ableger der Atticus Holding (Аттикус холдинг) hervorging.
Alben
Onepager
Die Zeitschrift "Ogonjok"
Die Wochenzeitung "Neues Leben"
Die Comics
Die Reise der Abrafaxe nach Goslar
Die Verlage
Meldung in der Presse
Umschrift
Für die Wiedergabe russischer Titel und Namen wurde konsequent die wissenschaftliche Transliteration (Buchstabenumschrift) angewendet. Zur Ableitung der exakten Aussprache aus den russischen Texten oder deren transliterierten (transl.) Entsprechungen sind einige Grundkenntnisse der Sprache erforderlich. Dennoch wurde diese Art der Darstellung gewählt, um insbesondere den Unterschied zwischen stimmhaftem und stimmlosen S hervorzuheben.
Für die Wiedergabe von russischen Personennamen im Text wurde die deutsche Transkription (Lautumschrift) verwendet. Darüber hinaus wurden auch einige häufiger im Text auftauchenden russischen Begriffe bei der Erstnennung zusätzlich transkribiert (transk.).
Literatur
- Ignor, Sven; Wagner, Christian: Abrafaxe-Katalog, Basisversion, privat, 2005, Kapitel 10 Ausland
- Lettkemann, Gerd; Scholz, Michael F.: Schuldig ist schließlich jeder..., MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag Berlin, 1994, S. 94
- Löffler, Robert: Die Reise der Abrafaxe nach Goslar, in Sammelband 52 (1993/1) - Kampf um die Ränkeburg, MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag Berlin, 2010, S. III
- Wilde, Thomas: Dlja Drusja Russkowo Jasyka, in Auf den Spuren der Abrafaxe, MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag Berlin, 2002, S. 48 ff.
- Wilde, Thomas: Wir sprechen russisch, in Sammelband 51 (1992/3) - Im Kloster, MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag Berlin, 2010, S. VI ff.
Externe Links
- Foto des Moskauer Kinos Баррикады in der russischen Wikipedia (russisch)
- Internetauftritt der Moskauer Trickfilmstudios Кристмас Филмз (russisch)
- Internetauftritt der Moskauer Trickfilmstudios Christmas Films (englisch)
- Internetauftritt des Moskauer Unternehmens Пресса (russisch)
- Internetauftritt des finnischen Medienunternehmens UPC Ltd. (finnisch)
- Internetauftritt des finnischen Medienunternehmens UPC Ltd. (englisch)
- Internetauftritt des Moskauer Medienkonzerns ОЛМА МЕДИА ГРУПП (russisch)
- МОЗАИКА in der russischen Online-Enzyklopädie für Comics und Mangas OLDCOMICS.RU (russisch)
- Internetauftritt des St. Petersburger Verlages Азбука (russisch)
- Internetauftritt der St. Petersburger Druckerei ПЕЧАТНЫЙ ДВОР (russisch/englisch)
- Internetauftritt der Moskauer Zeitschrift ОГОНЁК (russisch)
- Internetauftritt der Moskauer Zeitung Neues Leben (russisch)
- Internetauftritt eines Uljanowsker Ablegers der Zeitung Neues Leben (deutsch)
- Internetauftritt der Mosakauer Tageszeitung Коммерсантъ (russisch)
- Artikel über die Präsentation des ersten МОЗАИКА-Heftes in der Tageszeitung Коммерсантъ (russisch)