Tivoli

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Die Digedags begrüßen ihre Gäste am Eingang zum Tivoli

Tivoli ist ein (fiktiver) Vergnügungspark in Rom, der Schauplatz einer Episode der Römer-Serie des Mosaik von Hannes Hegen ist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Der Vergnügungspark im Mosaik

Während der Kaiser Cäsar Celsius nach der gewonnenen Schlacht um Rom eine Siegesfeier auf dem Marsfeld veranstaltet, haben die Digedags auf der Festwiese am Tiber einen Vergnügungspark für das Volk aufgebaut. Im Tivoli gibt es folgende Attraktionen: eine Achterbahn, ein Riesenrad, ein Streitwagen-Karussell und eine Fisch-Schaukel. Alle Fahrgelegenheiten werden durch ein Wasserrad am Tiber angetrieben. Eine Vielzahl von Verkaufsbuden und -zelten bietet den Besuchern diverse kulinarische Genüsse. Darunter befinden sich eine Maisfladenbäckerei, ein Zuckerwattestand und ein Weinzelt.

Der Kaiser begibt sich in einer Verkleidung als Bettler in den Vergnügungspark, um die Stimmung im Volk auszuspionieren. Dig und Dag bringen ihn unerkannt zum Maisfladenbäcker, wo er sich als Gehilfe ein paar Sesterzen verdienen soll. Da sein heißer Kuchen im Gesicht eines Feldwebels landet, wird er hinausgeworfen. Ohne Hut und mit seinen Ringen wird nun er von Digedag als Kaiser erkannt. Damit ihm die Lust am Spionieren vergeht, bringt Dig ihn zu Philippe ins Weinzelt. Dort macht sich die fröhliche Runde der gallischen Standartentruppe über seine Ähnlichkeit mit dem Kaiser lustig.

Doch die Gallier werden von ihrem Kameraden Pipin verraten, als er ihren Feldwebel in das Weinzelt führt. Sie verstecken sich rasch in großen Krügen, aber der verkleidete Kaiser Celsius meldet es dem Feldwebel. Als der Feldwebel ihm eine Belohnung zustecken will, entdeckt er die goldenen Ringe an der Hand des Bettlers. Er beschuldigt ihn des Diebstahls, worauf Celsius schnell Reißaus nimmt. Er flieht bis zur Achterbahn und setzt sich in einen Wagen. Der Feldwebel und Pipin folgen ihm und nehmen mit dem nächsten Wagen die Verfolgung auf. Der Kaiser befürchtet, dass sie ihn einholen und springt von der Achterbahn auf ein Budendach. Er landet dabei in einem Kessel mit Zuckerwatte. Der eifrige Feldwebel folgt ihm und kann ihn nun endlich festnehmen. Er sperrt den angeblichen Dieb zu den Galliern in den Arrest.

[Bearbeiten] Herkunft des Namens

Dass ein Vergnügungspark im antiken Rom Tivoli heißt, gehört ohne Zweifel zu den bemerkenswerten Anachronismen im Mosaik. Der Name, der heute weltweit zu einem Markenzeichen für Freizeitparks und Vergnügungs-Etablissements aller Art geworden ist, geht auf die italienische Stadt Tivoli zurück, die diesen Namen aber erst Jahrhunderte später erhielt, und in der es keinen (zumindest keinen berühmten) Vergnügungspark gab.

Die 30km östlich von Rom gelegene, mehr als 3000 Jahre alte Stadt hieß bis ins frühe Mittelalter, also auch zur Handlungszeit des Digedags-Abenteuers Tibur. Aus der Verkleinerungsform Tiburi wurde später Tibori, Tiboli und schließlich Tivoli. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören die in den Jahren 118–134 n. Chr. als Sommerresidenz des Kaisers Hadrian ausgebaute Villa Adriana, die später zerstört und ab dem 16. Jahrhundert wieder ausgegraben wurde, und die nach 1550 errichtete Villa d'Este, ein Renaissancepalast mit Gärten, denen ein hoher Einfluss auf die Entwicklung der Gartenarchitektur in Europa bescheinigt wird.

Von 1730 bis 1842 waren die vor den Toren von Paris gelegenen Jardins de Tivoli beliebte Treffpunkte der feinen Gesellschaft. Die ursprünglich von der Villa d'Este inspirierten und als Freizeitparks im Wortsinne angelegten Gärten wurden im Laufe der Zeit um Attraktionen aller Art (Riesenrad, Achterbahn, Feuerwerk, Taubenschießen ...) bereichert. Anfang des 19. Jahrhunderts wandelte sich hier die mit dem Namen "Tivoli" verbundene Bedeutung von einem paradiesischen Garten zu einem Ort sehr irdischer Vergnügungen. Von den Anlagen, die sich auf dem Gebiet des heutigen 9. Arrondissements etwa zwischen dem Bahnhof Saint-Lazare und dem Moulin Rouge befanden, ist heute nichts mehr übrig.

Im Jahre 1843 wurde in Kopenhagen einer der ältesten heute noch existierenden Vergnügungsparks eröffnet. Vom ursprünglichen Namen Kjøbenhavns Tivoli og Vauxhall, der auf die Pariser Jardins de Tivoli und die Londoner Vauxhall Gardens Bezug nahm, blieb letztlich nur der von der italienischen Stadt abgeleitete Name übrig. Den an das Kopenhagener und/oder Pariser Vorbild angelehnten Namen Tivoli tragen heute Freizeitparks (Kopenhagen, Stockholm), Stadien (Aachen, Innsbruck), Theater, Kinos usw. in aller Welt – nur in Rom denkt man bei "Tivoli" zuerst an eine kleine Stadt in der Nachbarschaft.

Im MOSAIK wird nun dieser Gattungsname quasi an seinen Ursprung zurückversetzt. Vergleiche dazu auch den Apollo-Platz, wo ähnlich vorgegangen wurde.

[Bearbeiten] Externe Links

[Bearbeiten] Der Tivoli ist Schauplatz in folgendem Mosaik-Heft

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