Mosaik 414 - Gestrandet
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Juni 2010 |
Nachdruck | Strafgericht in London | |
Umfang | 36 Seiten Comic + 16 Seiten Mittelteil | |
Panel | 168 + Titelbild + S. 2 | |
Katalog | noch nicht erfasst | |
Serie | Liste aller Abrafaxe-Mosaiks | |
Hauptserie: Barock-Serie | ||
Heft davor | Unter Druck | |
Heft danach | Arsen und Pulverfässchen |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Seite 2: Brief von Gottfried Leibniz
- Erzähler: anonymer Erzähler
- Die Galeere des Herzogs von Caran d'Ache mit den geflohenen Rudersklaven erleidet bei einem Sturm Schiffbruch. Sie zerschellt an den Klippen der französischen Küste, aber alle Besatzungsmitglieder überleben und werden an den steinigen Strand gespült. Baldo ist als erster wieder auf den Beinen und sammelt Holz. Abrax hilft ihm, ein Feuer zu entfachen. Da taucht am Strand eine Truhe mit dem Wappen des Herzogs von Caran d'Ache auf. Nachdem das Knacken des Schlosses misslingt, schreitet Abrax zur Tat. Mit einem großen Stein zerstört er das Schloss und findet in der Truhe einen Goldschatz. Baldo übernimmt sofort die gerechte Aufteilung - jeder Schiffbrüchige erhält ein Goldstück. Susanne bekommt dann den Rest von zwanzig Goldstücken als Entschädigung, weil ihr Vater vom Herzog betrogen wurde.
- Derweil trifft Brabax in London ein. Ein Fährmann setzt ihn am Themseufer ab und verschwindet gleich wieder im Nebel. Brabax irrt eine Weile umher und trifft zwei Gestalten, die er nach dem Weg fragt. Die nehmen ihm jedoch nur seine Tasche weg und verschwinden recht schnell wieder im Nebel. Auf der Suche nach der Tasche trifft Brabax auf eine Gestalt mit einer Tasche. Als er sich die Tasche nehmen will, bekommt er von der alten Frau Stockschläge und wird als Strauchdieb beschimpft. Erschrocken bittet er um Verzeihung für das Missverständnis. Doch dann hört er seine Taschendiebe, die sich inzwischen um die Beute streiten. Während sie sich prügeln, schnappt sich Brabax die Tasche, steckt hastig alle Briefe wieder ein und flüchtet. Doch die beiden Diebe nehmen die Verfolgung auf. Brabax flieht über eine Treppe auf die Dächer von London...
- Inzwischen haben sich Susanne und die gestrandete Galeerenbesatzung auf den Heimweg begeben. Nur Baldo, Abrax, Califax und der ehemalige Finanzminister sind am Strand zurückgeblieben. Califax hat gebackene Muscheln zubereitet und verkostet sie mit dem Ex-Finanzminister. Abrax und Baldo finden noch eine weitere Truhe und hoffen, dass sie die Kleider des Herzogs von Caran d'Ache enthält. Doch leider sind darin nur Frauenkleider. Califax berichtet, dass er eine Truhe mit den Kleidern des Herzogs beim Muschelsuchen am Strand entdeckt habe. Baldo holt sich die Kleider und präsentiert sich als Herzog. Der Ex-Finanzminister muss ihn allerdings noch in die höfischen Benimmregeln einweisen, damit er überzeugend wirkt. Dann begeben sie sich in das nächste Dorf, um Pferde für den Weg nach Versailles zu bekommen.
- Brabax wird derweil auf den Dächern von London von den zwei Taschendieben verfolgt. Seine Höhenangst wird ihm dabei zum Verhängnis und er stürzt ab. Er landet direkt vor den Füßen einer dunklen Gestalt, von der er darauf hingewiesen wird, sich lieber nicht in so einer üblen Gegend herumzutreiben. Dann möchte er wissen, worauf Tom und Jerry so wild sind. Doch Brabax zieht es vor, schnell zu verschwinden. Drei Gestalten versperren ihm danach plötzlich den Weg. Im Handumdrehen ist er seine Tasche los und ein rothaariger Bursche schaut sich die vielen Briefe aus der Tasche an. Als er den Namen Robert Hooke liest, möchte er wissen, was es damit auf sich hat. Er bietet Brabax an, ihn zu Mr. Hooke zu führen. Unterwegs erfährt Brabax, wie der Bursche dessen Bekanntschaft machte. Er hat ihm einmal die Geldbörse geklaut und da sie kaum Geld enthielt, wieder zurückgebracht. Jetzt helfe er ihm manchmal. Er führt Brabax in den Kit-Cat Club, wo dieser Mr. Hooke den Brief von Gottfried Wilhelm Leibniz übergibt und sich als dessen Sekretär vorstellt.
- In einem Dorf an der französischen Mittelmeerküste kauft sich inzwischen Baldo eine Kutsche. Abrax stellt sich dabei als "Marquise de Fax" vor, was der Ex-Finanzminister überhaupt nicht gut findet. Na gut, meint Abrax, dann sei er eben ein Baron aus Siebenbürgen ...
[Bearbeiten] Figuren
- Abrafaxe: Abrax, Brabax, Califax, Ratte
- Begleiter: Leibniz (nur als Briefschreiber erwähnt), Baldo, Susanne, Finanzminister Jean Baptiste
- In Frankreich: Galeerensträfling mit rotem Kopftuch, Schlossknackender Galeerensträfling, singender Galeerensträfling und die anderen ehemaligen Galeerensträflinge, Kutschenhändler
- In London: Themsenfährmann, Tom und Jerry, Lady Evergreen, Geoffrey und seine Frau, Greg, Tommy, Emily und die anderen Londoner Straßenkinder, Diener im Kit-Cat Club, Robert Hooke, Beisitzer im Old Baileys (Rückseite)
- Erwähnt: Robert Walpole, Isaac Newton, Samuel Pepys, Roger Comstock, Kurfürstin Sophie, Sonnenkönig, Susannes Vater, Herzog von Caran d'Ache, Götter der Akopolis
- Tiere: Marienkäfer, arme Schnecke, Taschenmaus, Pferde an Baldos Kutsche
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Royal Society, England, St. Stephens, London Bridge, Frankreich, Versailles, Akropolis, Siebenbürgen
- Unter den Gestrandeten der Galeere befindet sich Hurley aus der TV-Serie Lost (mit Ankh-Symbol, S. 5).
- Das Wappen des Herzogs Caran d’Ache auf der Schatztruhe sieht dem Euro-Symbol (€) verblüffend ähnlich. (S. 6)
- In der Schatztruhe liegt neben den Münzen eine Gold-Kreditkarte (S. 8).
- Der Marienkäfer hat es sich in einer leeren Flasche bequem gemacht (S. 10).
- Brabax landet an einer Wasserbus-Haltestelle ("Waterbus") mit dem Signet der Londoner Verkehrsbetriebe (S. 12).
- Im Mosaik-London hat "Rainman" ein Ladengeschäft, vor seinem Laden ist die Straße mit "Augen rechts" (Look right) beschriftet (S. 14). Dies und die das genannte Haltenstellen-Signet passen nicht in die Zeit.
- Die Teetrinker haben ein Bild der Comic-Figur Charlie Brown von den Peanuts an der Wand hängen (S. 41).
- Die arme Schnecke wird beinahe durch den herabstürzenden Brabax erschlagen (S. 41).
- Die Häuserecken auf Seite 46 erzählen ihre eigenen Geschichten von Überfällen. Im Panel 3 hat ein Messerwerfer vergessen sein Handwerkszeug aus dem Fachwerk zu entfernen und im Panel 6 waren entweder eine Gang von 5 Musketengangstern am Werk oder ein Bandit hat einen frühen Revolver für einen Überfall benutzt. Die Einschusslöcher sind noch im Putz zu sehen.
- Die weiße Katze hat Jagdglück. Sie erwischt die graue Maus. (S.46)
- Abermals hat in dieser Serie, wie bereits in Heft 411 jemand auf der Straße eine nicht zeitgemäße grüne Bierflasche zurückgelassen und auch die Scherben einer ebensolchen. (S. 46)
- An der Wand des Kit-Cat Clubs (S. 48) hängen fünf der 48 berühmten, einheitlich 36 x 28 Inches großen Kit-Cat-Porträtgemälde, die Godfrey Kneller über einen Zeitraum von zwanzig Jahren schuf. Es handelt sich dabei (Bilder 1-5) um die farblich teils veränderten Porträts von Charles Lennox, dem 1. Herzog von Richmond; Thomas Hopkins, einem Financier; Richard Temple, dem 1. Viscount Cobham; Sir Richard Steele, dem Begründer des Spectators; und William Pulteney, dem 1. Earl of Bath. Alle diese Bilder hängen inzwischen in der National Portrait Gallery zu London.
- Außerdem befinden in der rechten unteren Ecke auf demselben Bild S. 48 vier Mitglieder des Clubs an einem Tisch. Mindestens drei von ihnen - der mit dem rasierten Kopf, der mit dem Lorbeerkranz und der zwischen ihnen Stehende - wurden nach einem anderen Bildnis gestaltet, das mehrere Mitglieder des Kit-Cat Clubs als Gruppenporträt zeigt (vgl. Bild 6).
Bild 8: Godfrey Kneller |
- Im Mittelteil- Artikel Kennst du schon den... Kit-Cat Club wird suggeriert, der Club befinde sich in einer Straße namens "Temple Bar". Die Temple Bar ist jedoch ein Zolltor. Die eigentliche Straße ist The Strand; die Temple Bar steht immerhin tatsächlich in der Nähe. Außerdem enthält derselbe Artikel drei weitere Kit-Cat-Porträts, deren Originale hier auf den Bildern 7-9 zu finden sind; es sind dies John Vanbrugh, der Künstler Godfrey Kneller selbst und John Somers, welcher das Vorbild für den Lordkanzler im nächsten Heft (und auf der Rückseite dieses Heftes) darstellt.
- Sich ausgerechnet als "Marquise" de Fax vorzustellen, kann natürlich nur Abrax passieren. Sind das noch Nachwirkungen seiner femininen Phase aus der Johanna-Serie, oder warum besteht er darauf, eine "Markgräfin" zu sein? Im Tierparkheft, einer Variantausgabe dieses Heftes, ist die "Marquise" übrigens zu "Marquis" korrigiert worden.
[Bearbeiten] Redaktioneller Teil
- Werbung: Ferero Fußballsticker
- Trubel an der Themse
- Manieren für Monarchen
- Kennst du schon den ... Kit-Cat Club?
- Werbung: Nickelodeon Spieltag
- Brabax' kleine Sternenkunde - Folge 9: Sterne beobachten
- Auf Leibniz' Spuren: Die schlauen Leute von heute - Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ): Was haben Gemüseforscher mit Geschmack zu tun?
- Die Abrafaxe im Exploratorium: Die Loch-Kamera
- Werbung: ZACK-Edition
- Shop: Abo-Karte, Mosaik-Sammelbände: 50 - Auf Messers Schneide, Sternenhimmel-Regenschirm, Jonglierbälle, Mosaik-Reisehocker, Podcast,
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Redaktionsleitung: Jörg Reuter
- Autor/Szenarium: Jens Uwe Schubert
- Seitenaufrisse: Jörg Reuter, Andreas Schulze
- Zeichnungen: Niels Bülow, Jens Fischer, Sally Lin, Ulrich Nitzsche, Andreas Pasda, Thomas Schiewer, Andreas Schulze
- Kolorierung: André Kurzawe
- Lektorat: Maren Ahrens
- Layout: Bea Schneider, Christian Goguet
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Dem Heft lag der 2. Teil eines Riesen-Posters bei, auf dem Brabax ein chemisches Experiment ausführt. Auf der Rückseite des Posters war das Heftcover von Anna, Bella & Caramella 4 mit drei Bildern abgedruckt.
- Vorab erschienen vier nicht kolorierte Teilmotive des Titelbildes auf der Verlagshomepage, die man als pdf-Datei herunterladen konnte. Das Motiv mit den beiden Galeerensklaven (Bild 1) stammt von Jens Fischer, Baldo (Bild 2) von Andreas Pasda, Bild 3 zeichneten Ulrich Nitzsche (Susanne), Thomas Schiewer (Califax) sowie Jens Fischer (Ratte) und Abrax (Bild 4) stammt von Thomas Schiewer. Zwei dieser Bilder waren auch im Newsletter 64 zusehen. Dort wurde dazu aufgerufen, die Teilmotive selbst zu kolorieren und zu einem Covermotiv zusammenzusetzen.
- Für den Comicsalon Erlangen gab es eine auf 200 Exemplare limitierte Sonderausgabe des Hefts mit einem Variantcover (Bild 5).
- Eine weitere Variantausgabe ist das Tierparkheft (Bild 6). Zum Familien- und Kinderfest im Tierpark Berlin wurde auch eine Dathe-Safari veranstaltet. Alle Kinder, die daran teilnahmen, erhielten als kleine Überraschung das Mosaik-Heft. Als Vorlage für die Gestaltung dieses Variant-Covers diente das Titelbild des Mosaik 9/84 (Bild 7).
- Das Heft erschien als E-Comic (Bild 8). Auf der Titelseite fehlen der ursprüngliche Ausgabemonat und der originale Heftpreis.
- 2011 erschien das Heft unter dem Titel Stranded in englischer Sprache als E-Comic (Bild 9).
- Der Inhalt dieses Heftes wurde zum Bestandteil einer im März 2022 beim Verlag Shanghai People's Fine Arts Publishing House erschienenen chinesischen Sammelband-Edition. Das Titelmotiv des Heftes 418 ziert den Schutzumschlag der chinesischen Ausgabe.
Bild 2: Baldo |
Bild 4: Abrax |
Bild 5: Variantcover für Erlangen |
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Bild 6: Variantcover für den Tierpark Berlin |
Bild 7: Heft 9/84 als Vorlage für die Tierpark-Ausgabe |
Bild 8: E-Comic |
Bild 9: E-Comic in Englisch |