Der Name der Rose
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Der Roman Der Name der Rose von Umberto Eco erschien 1982 in deutscher Übersetzung. Die italienische Originalausgabe Il nome della rosa stammt aus dem Jahr 1980. Die Verfilmung durch Jean-Jacques Annaud als deutsch-französisch-italienische Koproduktion erfolgte 1986. Anregungen aus dem Namen der Rose, dem Roman wie dem Film, sind besonders in der Kristallschädel-Serie, der Templer-Serie und der Orient-Okzident-Serie des Mosaik ab 1976 zu finden.
[Bearbeiten] Der Name der Rose – Handlung und Hintergrund
Eingebettet in mehrere Rahmenhandlungen erzählt der alternde Benediktinermönch Adson von Melk das bedeutendste Ereignis seines Lebens, eine Reise in ein oberitalienisches Benediktinerkloster an der Seite seines Mentors, des englischen Franziskaners William von Baskerville. In dem Kloster soll William gemeinsam mit einigen Ordensbrüdern eine Kurien-Delegation treffen und mit ihr über das – nicht nur theologisch äußerst wichtige – Problem der Armut Christi disputieren. Da die Thesen der Franziskaner zuvor zumindest teilweise als häretisch verurteilt worden waren, ist das Treffen für die Zukunft des Ordens äußerst wichtig und die Situation ist entsprechend gespannt. Während die Verhandlungspartner nach und nach eintreffen, erschüttert jedoch eine grauenerregende Mordserie die klösterliche Gemeinschaft. Verschiedene Vorzeichen deuten auf furchtbare Ereignisse in naher Zukunft – vielleicht sogar das Ende der Zeiten und die Ankunft des Antichrist.
Der weise William von Baskerville wird mit der Untersuchung beauftragt, lässt sich jedoch von den angeblichen Zeichen nicht blenden. Als erfahrener Inquisitor erkennt er schnell, dass die Morde keine übernatürliche Ursache haben und der oder die Mörder im Kloster selbst zu suchen sind. Dass das wunderbare Skriptorium und die geheimnisvolle Bibliothek etwas mit den Taten zu tun haben, stellt sich bald heraus. Bis die Täter feststehen, vergeht jedoch eine ganze Woche. Für Adson werden diese Tage zu einer einzigartigen Belehrung über die Geschichte der christlichen Kirche. Der junge Mönch erfährt jedoch darüber hinaus viel über seinen Meister und dessen Vergangenheit, über die Hintergründe der Auseinandersetzungen und auch viel über sich selbst. Er begegnet sogar der einzigen Liebe seines Lebens.
Nach gefahrvollen, abenteuerlichen Ermittlungen gegen manche Widerstände kann William die Täter ermitteln. Doch er findet kein Gehör – der mächtige Ketzerrichter Bernardo Gui verfolgt eigene Interessen und möchte die Morde Ketzern respektive Satan selbst in die Schuhe schieben. Nur mit knapper Not entkommen William und Adson dem folgenden Inferno aus Folter, Scheiterhaufen und Klosterbrand, in dem Bernardo – und der Mörder – ihr verdientes Ende finden.
Gleichwohl hat „Der Name der Rose“ kein happy ending. Adson muss seinen Meister schon bald für immer verlassen. Das Kloster geht durch den verheerenden Brand zugrunde und als Adson Jahrzehnte später wieder nach Norditalien kommt, findet er anstelle der blühenden Abtei nur trostlose Ruinen. Als alter Mann entschließt er sich, seine Erlebnisse aufzuzeichnen. Doch auch mit dem Abstand vieler Jahre gelingt es ihm nicht, einen Sinn in dem Erlebten zu finden. Resigniert legt er die Feder beiseite.
Die vielfältigen Bezüge und Anspielungen sind von Eco zum großen Teil selbst erläutert worden und auch anderweitig inzwischen gut erforscht. Das vordergründig zentrale Thema des Buches ist die Frage nach der Armut Christi. Die Antwort auf diese Frage war nicht nur frömmigkeitsgeschichtlich, sondern auch machtpolitisch äußerst bedeutsam – die Anerkennung eines absoluten Armutsgebotes innerhalb der Kirche hätte auch den Verzicht auf weltliche Herrschaftsansprüche bedeutet. Insofern berührt das Romangeschehen den für die Geschichte des hohen Mittelalters so wichtigen Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum um die Vorherrschaft in Europa. Darüber hinaus kann der Roman jedoch auch als Detektivstory, als Lehrstück in Philosophie, als Sammlung literaturgeschichtlicher Anspielungen, als Liebesgeschichte, als Geschichte verpasster Gelegenheiten oder auch als Novelle gelesen werden – gewiss auch ein Grund für seinen anhaltenden Erfolg.
[Bearbeiten] Bedeutung für das MOSAIK
Der Roman begründete generell ein neues Interesse an der Kultur und Geschichte des europäischen Mittelalters und das Wiederaufleben der Gattung des historischen Romans.
Darüber hinaus sind auch unmittelbare Bezüge zum Mosaik zu entdecken: Eine der Hauptgestalten in Ecos Roman ist der blinde, verbitterte ehemalige Bibliothekar Jorge von Burgos. Ein gleichnamiger Mönch begegnet uns im Mosaik. Auch die Figur des Malachias wird auf eine Schöpfung Ecos zurückzuführen sein – auf den Bibliothekar Malachias von Hildesheim. Kein Zufall dürfte zudem die Bösewichtrolle von Kardinal Berengar im Mosaik sein; sein Namensvetter, der Mönch Berengar im Namen der Rose, hat es ebenfalls faustdick hinter den Ohren.
Neben dem Roman selbst hat auch seine Verfilmung von 1986 die Mosaikzeichner angeregt – das Skriptorium im Heft 364 ähnelt dem im Film gezeigten Schreibsaal.
Weiterhin erinnert die Labyrinth-Szene in Heft 282 sehr stark an das Kapitel in "Der Name der Rose", wo Adson und Baskerville durch die geheime Bibliothek irren. Die folgende Szene im gleichen Heft erinnert wiederum an das große Finale in Das Foucaultsche Pendel, ebenfalls von Umberto Eco.
Der Romantitel Im Namen der Rübe wurde offenkundig nach dem Vorbild von Eco geformt.
Als Adson von Melk die Klosterkirche betritt und den Tympanon über dem Portal betrachtet, sieht er unter anderem um den Thron Gottes einen Regenbogen "anzusehen wie ein Smaragd". Ein Vorbild für den siebenfarbigen Smaragd?
Das Zweite Buch der Poetik des Aristoteles ist im Roman die treibende Kraft der Handlung. Jorge von Burgos geht über Leichen, um das Buch vor fremden Blicken zu schützen. Im Mosaik fällt Brabax das Buch in Form einer Schriftrolle fast durch Zufall in die Hände. Nach einer langen Reise übergibt er die Schriftrolle schließlich in Chur an Bischof Remedius. Im MOSAIK wird anschließend berichtet, dass das Zweite Buch der Poetik danach in eine Abtei in Norditalien gelangte.
Michael Lonsdale in seiner Rolle als Abt Abbo in der Verfilmung des Romans durch Jean-Jacques Annaud lieh zwei MOSAIK-Figuren sein Äußeres: dem bösen Ratgeber Eustratios in der Templer-Serie und dem Abt von Rheinau in der Orient-Okzident-Serie.
[Bearbeiten] Literatur
- Umberto Eco: Der Name der Rose. München 1986
- Umberto Eco: Nachschrift zum "Namen der Rose", München 1987
- der Roman in der Wikipedia
- die Verfilmung