Auslandsausgaben Abrafaxe - Russland

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===Beschreibung der Hefte===
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Anders als ihre deutschen Vorlagen sind die russischen Ausgaben von diversen kleineren und größeren Layout-Änderungen gekennzeichnet. Allen Heften gemein ist eigentlich nur, dass sie links neben dem Reihentitel das Abrafaxe-Logo tragen, dass links neben diesem Logo senkrecht der deutsche Mosaik-Schriftzug platziert wurde, wodurch die osteuropäischen Editionen vom Titellayout her an die deutschen Hefte [[Mosaik 196 - Spuk im Kloster|196]] bis [[Mosaik 228 - Der schwarze Obelisk|228]] erinnern, und dass man in Russland auf dickerem Zeitungspapier druckte, das in einigen Fällen sogar matter und rauer ausfällt, als es bei der Variante des mitteleuropäischen Heftes [[Mosaik 197 - Der Ritterschlag|197]] der Fall ist. Auch die Breite der Hefte, die in etwa der der deutschen Originale entspricht, blieb über alle russischen Editionen konstant, jedoch schwankt bereits die Hefthöhe von ca. 230 mm bei der Doppelnummer 7-8 bis ca. 240 mm bei den Ausgaben 13 und 14.
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Das russische Heft Nr. 1 unterscheidet sich in einigen Punkten von den übrigen Ausgaben der osteuropäischen Reihe. So ist es das einzige ''МОЗАИКА'', das auf dem Cover lediglich den deutschen Mosaik-Schriftzug trägt. Weiterhin erhielt dieses Heft, das inhaltlich den deutschen Ausgaben [[Mosaik 1/91 - Sturz in neue Abenteuer|1/1991]] und [[Mosaik 2/91 - Das Orakel|2/1991]] entspricht, einen zusätzlichen in die Paginierung eingeschlossenen Umschlag, der dem Cover des originalen Jubiläumsheftes [[Mosaik 200 - Das Gottesurteil|200]] entlehnt wurde.
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Die einzige Doppelausgabe Russlands '''MOZAIKA 7 + 8 1993'''  vereint die deutschen Hefte [[Mosaik 196 - Spuk im Kloster|196]] und [[Mosaik 197 - Der Ritterschlag|197]] in einem einzigen Heft.
Die einzige Doppelausgabe Russlands '''MOZAIKA 7 + 8 1993'''  vereint die deutschen Hefte [[Mosaik 196 - Spuk im Kloster|196]] und [[Mosaik 197 - Der Ritterschlag|197]] in einem einzigen Heft.

Version vom 07:17, 22. Sep. 2011

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In Russland erschienen die Abenteuer der Abrafaxe bislang als Nachdrucke einiger Mosaik-Hefte, in Form eines Romans sowie als Onepager in zwei Zeitschriften.

Inhaltsverzeichnis

Heftreihe Mosaik

Nr. 1 - zusätzliches Cover
Nr. 1 - eigentliches Cover (Seite 3)

Zwischen Ende März 1993 und Juni 1994 erschienen auf dem russischen Zeitschriftenmarkt insgesamt 13 Comic-Hefte mit dem Titel МОЗАИКА (Mozaika, deutsch: "Mosaik"), die das Resultat einer ungewöhnlich engen deutsch-russischen Kooperation waren.

Die überlieferte Geschichte

Ihren Anfang nahm die Zusammenarbeit zwischen der Redaktion der Moskauer Zeitschrift ОГОНЁК (Ogonjok, deutsch: "Flämmchen / Licht") und der Berliner Werbeagentur PROCOM bereits 1992, also zu einer Zeit, in der sowohl in Deutschland als auch in Russland eine gewisse Aufbruchsstimmung herrschte.

In Berlin war die Redaktion des Mosaik, die nach der Liquidierung des Verlages Junge Welt im Jahre 1991 und einem kurzen Zwischenspiel unter der Bauer-Verlagsgruppe endlich bei der Firma PROCOM sicher untergekommen war, noch dabei, das Atelier in ihrem neuen Domizil in der Lindenallee 5 einzurichten. Unter dem Dach des neu gegründeten MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlages konnte man sich nun in Ruhe darauf konzentrieren, die Abrafaxe in der gesamtdeutschen Comic-Landschaft zu etablieren.

In Moskau hatte sich die Redaktion der traditionsreichen Zeitschrift ОГОНЁК (neben den Redaktionen vieler anderer Presseerzeugnisse) vom Verlag ПРАВДА (Prawda, deutsch: "Wahrheit") abgenabelt und verlegte das Journal seit Anfang 1991 im neu gegründeten eigenen Publikationshaus Издательский Дом ОГОНЁК (Izdatjel'skij Dom Ogonjok, deutsch: "Verlagshaus Ogonjok"), dessen Name manchmal auch abgekürzt mit ОГИЗ (Og-Iz) wiedergegeben wurde. Die neu gewonnene Freiheit wollte man unter anderem auch dazu nutzen, einige Lücken in der Presselandschaft Russland zu schließen. Zu diesem Zweck hatte man in Moskau die редакция экспериментальных изданий "ОГОНЬКА" (Redakcija ekspjerimjental'nych izdanij "Ogon'ka", deutsch: "Redaktion für experimentelle Veröffentlichungen 'Ogonjoks' ") gegründet, zu deren Hauptredakteur Michail Schpagin (Михаил Шпагин) ernannt worden war.

Eine Nische, auf die man sich im Hause ОГОНЁК konzentrieren wollte, war die der Comic-Veröffentlichungen. Wie Schpagin seinerzeit betonte, besaßen Comics Anfang der 1990er Jahre noch einen schlechten Ruf in Russland, weil die in der ehemaligen Sowjetunion betriebene Polemik gegen die Bildgeschichten noch nachwirkte. Daher sei es heimischen Publikationen wie Мурзилка (Murzilka), Миша (Miša, auch in deutscher Sprache als "Mischa" oder "Mischka" erschienen) und А Почему (A Počemu, wörtlich "Und Warum") auch noch nicht gelungen, sich zu erneuern. Außerdem seinen westliche Comics wie zum Beispiel Утиные Истории (Utinyje Istorii, wörtlich "Entengeschichten", in Deutschland "Neues aus Entenhausen" oder "Duck Tales") und Микки Маус (Mikki Maus, in Deutschland "Micky Maus") rar gesät und entsprechend schwer zu finden. Daher sah Schpagin ein Ziel seiner Arbeit darin, ein regelmäßig erscheinendes, monatliches Comic-Magazin zu etablieren.

Nr. 3 - Hefttitel vertikal

Leider ist bislang unbekannt, wie das Mosaik und die Zeitschrift ОГОНЁК zueinander fanden. Sicher ist nur, dass Klaus D. Schleiter und der damalige Hauptredakteur der Zeitschrift ОГОНЁК, Lew Guschtschin (Лев Гущин), am 29. Oktober 1992 einen Vertrag unterzeichneten, in dem die gemeinsame Herausgabe des russischen МОЗАИКА festgeschrieben wurde. Wie Michail Schpagin später mitteilte, sei das Mosaik für diese Kooperation nicht zufällig gewählt worden. So sollte zum einen damit betont werden, dass Comics nicht nur als Teil der amerikanischen Kultur gesehen werden dürften, sondern eine globale Kunstform seien. Außerdem hätten, so Schpagin weiter, die europäischen Bildgeschichten immer schon ihre fesselnden Besonderheiten besessen. Weiterhin sei die Wahl eines deutschen Comics auch eine Art Botschaft an die Russlanddeutschen, über deren Probleme immer noch mehr geschrieben würde, als Lösungen angeboten würden. Und schließlich wären die Abenteuer der Abrafaxe auch deshalb eine gute Wahl, weil sie gewaltfrei und lehrreich gestaltet seien. Man erhoffte sich damals in Moskau, mit der Edition der Zeitschrift МОЗАИКА ein Sprungbrett für ein regelmäßig erscheinendes eigenes, russisches, Comic aus dem Hause ОГОНЁК zu schaffen, das dann vermutlich neben dem russischen Mosaik veröffentlicht werden sollte.

Die ersten Früchte der vertraglich festgehaltenen deutsch-russischen Kooperation wurden den aufmerksamen Lesern in Osteuropa bereits Mitte Dezember 1992 präsentiert. Um die potentielle Leserschaft des noch in Planung befindlichen МОЗАИКА auf die Abrafaxe einzustimmen, erschien in der Illustrierten ОГОНЁК und in der deutschsprachigen Wochenzeitung NEUES LEBEN der gekürzte Abdruck eines eigens dafür in Berlin erarbeiteten Comic-Abenteuers. Ergänzt wurden die Strips um ausführliche Werbung für das zukünftige Bildgeschichten-Heft, um Informationen zum Abschluss eines Abonnements und um einen Artikel, in dem man etwas näher auf Hintergründe zur bevorstehenden Comic-Publikation einging. Angekündigt wurde der Bezug des МОЗАИКА per Abonnement hier für das zweite Halbjahr 1993, im Frühjahr jedoch sollten bereits die ersten Ausgaben ausschließlich über den Einzelhandel zu haben sein.

Offensichtlich wurden die Arbeiten zur Veröffentlichung der ersten Nummer des neuen russischen Comic-Magazins plangerecht abgeschlossen, denn bereits Ende März 1993 konnte das druckfrische МОЗАИКА Nr. 1 im Hause ОГОНЁК bestaunt werden. Da das Moskauer Publikationshaus aber über keine eigene Druckerei verfügte, hatte man sich in Russland auf alte Beziehungen besonnen, denn die Herstellung des Comics erfolgte in der Druckerei des Verlages ПРЕССА (Pressa, deutsch: "Presse"), wie sich das Haus ПРАВДА seit 1991 nannte. Der Öffentlichkeit wurde das brandneue Presseerzeugnis am 25. März 1993 im Moskauer Kino БАРРИКАДЫ (Barrikady, deutsch: "Barrikaden") vorgestellt. Zum Abschluss eines Bühnenprogramms, das Schüler aufführten, wurde das erste МОЗАИКА präsentiert. Bei dieser Veranstaltung war sogar der damalige russische Präsident Boris Jelzin (Борис Ельцин) zugegen, der sein persönliches Exemplar des neuen Presseerzeugnisses von Klaus D. Schleiter erhielt. Um nun gehörig die Werbetrommel zu rühren, wurde diese Präsentationsveranstaltung eine Woche lang in unterschiedlichen Kino- und Theatersälen wiederholt. Ob man sich dabei ausschließlich auf Moskau beschränkte oder auch andere Städte Russlands mit einbezog, ist leider noch nicht in Erfahrung gebracht worden.

Nr. 4 - erstes Heft mit ОГОНЁК-Logo

Nachdem in Moskau dieser für ausländische Mosaik-Veröffentlichungen ungewöhnlich hohe Werbeaufwand betrieben worden war, gelangte das erste Comic aus deutsch-russischer Koproduktion höchstwahrscheinlich erst Anfang April 1993 in den Einzelhandel. Vermutlich tauchte etwa zur gleichen Zeit auch ein schwarz-weiß-roter Werbeaufkleber auf, der den russischen Schriftzug МОЗАИКА, das deutsche Abrafaxe-Logo und den Untertitel Невероятные путешествия Абрафаксов (Njewjerojatnyje putjeschjestwija Abrafaksow, "Die unglaublichen Reisen der Abrafaxe") trägt. Wo dieser Aufkleber erhältlich war und ob er zusammen mit den Heften kostenlos abgegeben wurde oder gar bezahlt werden musste, ist leider nicht überliefert. Sicher ist nur, dass dieses seltene Sammlerstück der bislang einzige bekannte Merchandising-Artikel aus Russland ist.

Nach dem ersten Abrafaxe-Heft folgten im Mai die Ausgabe 2 und im Juni erwartungsgemäß die Nummer 3. Zu welchem Preis die ersten drei Hefte damals verkauft wurden, kann heute leider nicht mehr genau ermittelt werden. Es ist aber belegt, dass Zeitschriften wegen der fortschreitenden Inflation bereits seit 1991 (nach der Liberalisierung der Preise in Russland) ohne die vorher übliche Preisangabe gedruckt wurden. Daher kann davon ausgegangen werden, dass auch der Verkauf des МОЗАИКА zum Tages- oder Wochenpreis erfolgte. Bereits im Dezember 1992 jedenfalls wurde noch angekündigt, dass das erste Heft im Frühjahr 1993 zu einem Preis von etwa 16,00 Rubel verkauft werden würde. Bedenkt man aber die damalige wirtschaftliche Situation in Russland und zieht weiterhin die angekündigten Preise der späteren Ausgaben des Comics mit in Betracht, wird sehr wahrscheinlich, dass die ersten drei Hefte für etwa 25,00 bis 50,00 Rubel (damals etwa 0,05 bis 0,10 DM) in den Moskauer Zeitungsgeschäften erhältlich waren.

Um das МОЗАИКА weiter zu lancieren, wurde etwa im Sommer 1993 im russischen Fernsehen ein Trickfilm gezeigt, der wahrscheinlich seit dem Frühjahr in den jungen Moskauer Animationsfilm-Studios Кристмас Филмз (englische Schreibweise: "Christmas Films") entstanden war. Dieser farbenfrohe Abrafaxe-Werbefilm zeigt Abrax, Brabax und Califax, wie sie vom deutschen Kaiser Helmut Kohl eine Mosaik-Schriftrolle erhalten, die sie nach Russland bringen sollen. Auf ihrer Reise nach Moskau, die sie mit dem Fahrrad, zu Fuß und schließlich mit dem Pferdeschlitten bewältigen, versucht der damalige Widersacher der Abrafaxe, Graf Hetzel, immer wieder vergeblich, den drei ostdeutschen Comic-Helden Steine in den Weg zu legen. Dennoch erreichen die Abrafaxe den Zarenhof unbeschadet und übergeben Zar Peter I. die Schriftrolle, die hier für große Heiterkeit sorgt. Daraufhin entscheidet sich Hetzel spontan, ebenfalls ein Abonnement abzuschließen. Der kurze Werbefilm kann übrigens als eine Besonderheit angesehen werden, weil er die ersten bewegten Bilder der Abrafaxe zeigt.

Die ersten drei Editionen des МОЗАИКА enthielten neben dem Bildgeschichten-Teil auch durchweg den Hinweis, dass ein Abonnement, wie zuvor in ОГОНЁК und NEUES LEBEN angekündigt, erst für das zweite Halbjahr 1993 erhältlich sei und somit auch erst ab Heft 4 gelte. Der Heftpreis im Abo, der selbstverständlich im Voraus bezahlt werden musste, betrug dann für jene Ausgaben, die bis zum Jahresende 1993 erschienen, schon stolze 75,00 Rubel (damals zwischen 0,13 und 0,10 DM). Auch wenn der Wechselkurs des Rubels zur D-Mark zwischen Juli und Dezember 1993 deutlich weniger abfiel als in den Monaten davor, so war dieser Zeitraum in Russland dennoch von weiter anhaltenden Preisanstiegen gekennzeichnet. Diese Preisanstiege wirkten sich natürlich auch auf die Kosten für die Herstellung der Comics aus. Für diese Annahme spricht unter anderem auch die Tatsache, dass man im Hause ОГОНЁК zu dieser Zeit versuchte, sich von der Druckerei des Verlages ПРЕССА zu lösen, und sich auf dem freien Markt nach Alternativen umsah. So wurde das Heft 4 in der Verlagsdruckerei ЮПС ЛТД, einem damals in Moskau existierenden Ableger des finnischen Medienunternehmens UPC Ltd., hergestellt. Doch offensichtlich war man (aus welchen Gründen auch immer) mit dieser Zusammenarbeit nicht zufrieden, denn das folgende Heft Nr. 5 wurde dann wieder unter der altbekannten Adresse gedruckt. Dennoch suchte man weiterhin nach einem anderen Partner für die Heftherstellung, den man schließlich in Gestalt des traditionsreichen Moskauer Druckhauses КРАСНЫЙ ПРОЛЕТАРИЙ (Krasnyj Proljetarij, "Roter Proletarier") fand, wo dann die folgenden Ausgaben des Magazins МОЗАИКА entstanden.

Nr. 6 - Hintergrund leicht abgeändert

Vermutlich hat hier auch die Herausgabe einer Doppelnummer ihre Ursache. Es ist relativ wahrscheinlich, dass die Ausgaben 4 bis 6 des МОЗАИКА, die ja bei drei unterschiedlichen Druckereien hergestellt wurden, nicht wie geplant monatlich (also Juli bis September 1993) erschienen, sondern es zu Verzögerungen kam. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass die zuvor erhaltenen Abo-Einnahmen nicht mehr ausreichten, die jetzt anstehenden Druckkosten zu decken. Wenn jetzt aber ein Comic-Heft, das nur die Druckkosten einer normalen Ausgabe verschlingt, als Doppelnummer zum zweifachen Preis verkauft werden kann, ließe sich sowohl eine Verzögerung in der Auslieferung aufholen als auch die Bilanz in einem gewissen Maße sanieren. Und zudem muss hier auch noch angemerkt werden, dass mit den Heften 4, 5, 6 und der Doppelnummer 7-8 ja eigentlich nur 5 Monate des zweiten Halbjahres 1993 abgedeckt waren. Es ist also nicht völlig auszuschließen, dass die Abo-Einnahmen für die fehlende sechste Ausgabe einfach als Gewinn verbucht wurden. Allerdings kann hierzu ebenso nur gemutmaßt werden wie zum Erscheinungs-Monat der Doppelnummer. Sicher ist nur, dass dieses Heft mit seiner ungewöhnlichen Nummerierung im letzten Quartal 1993 zur Auslieferung an Abonnenten bzw. in den Verkauf gelangte.

Für die folgenden МОЗАИКА-Ausgaben des ersten Halbjahres 1994 hatten die Abo-Inhaber nun schon die stattliche Summe von 450,00 Rubel pro Heft (damals zwischen 0,60 und 0,40 DM) im Voraus zu zahlen. Dieser weitere Anstieg des Heftpreises wurde zu diesem Zeitpunkt nur noch in geringem Maße durch die damalige Inflationsrate in Russland bestimmt, denn die war in Osteuropa zwar immer noch relativ hoch jedoch seit Ende 1993 bereits wieder rückläufig. Vielmehr ist die Ursache dafür in den damals weiterhin ungebremst voranschreitenden allgemeinen Preiserhöhungen in Russland zu sehen. Diese Preiserhöhungen führten wahrscheinlich auch wieder dazu, dass man im Hause ОГОНЁК nach Alternativen zur Heft-Herstellung suchte, um die Druckkosten möglichst niedrig zu halten. So wechselte man nach den Ausgaben 9 und 10, die noch wie die letzten beiden Hefte von 1993 in der Druckerei КРАСНЫЙ ПРОЛЕТАРИЙ hergestellt wurden, abermals zurück zum altbewährten Druckhaus ПРЕССА, bei dem man dann auch bis zur Einstellung der Publikation blieb.

Die seinerzeit in allen Wirtschaftsbereichen stetig erfolgenden Preiserhöhungen wirkten sich vermutlich auch indirekt auf den Absatz des deutsch-russischen Comics aus. So wurden die Einkommen damals in Russland nicht ausreichend an die neuen Preise angepasst, wodurch das Realeinkommen zusehends sank und es zu einer beginnenden Verarmung der Bevölkerung kam. Außerdem führte die seit 1991 sukzessive durchgeführte "Über-Nacht-Privatisierung" von Unternehmen in einem wirtschaftlichen Umfeld, dass noch keine Regulierungsgesetze kannte, zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote. Unter diesen Umständen erscheint sehr unwahrscheinlich, dass die potentielle Leserschaft des МОЗАИКА sich das mehr und mehr zum Luxusgut gewordene Comic überhaupt noch leisten konnte oder wollte. Leider ist über die Entwicklung der Verkaufszahlen des russischen Bildgeschichten-Magazins nichts bekannt, es kann aber davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen insbesondere im Jahre 1994 deutlich rückläufig waren. Dafür sprechen auch die Auflagenzahlen der traditionsreichen Zeitschrift ОГОНЁК selbst, die von 1,8 Millionen im Jahre 1991 auf 74.000 im Jahre 1994 gesenkt werden mussten. Angesichts dieser Entwicklung zeugt die Tatsache, dass das МОЗАИКА unverändert in einer Auflage von 30.000 Exemplaren gedruckt wurde, schon von einem gewissen Optimismus im Hause ОГОНЁК. Weiterhin ist unter den damals in Russland herrschenden Bedingungen aber auch nicht weiter verwunderlich, dass das deutsch-russische Comic, das immer noch in der Redaktion für experimentelle Veröffentlichungen der Zeitschrift ОГОНЁК entstand, mit der Ausgabe 14 im Juni 1994 letztmalig erschien.

Nr. 7-8 - die Doppelnummer

In den letzten Editionen des МОЗАИКА wurde zwar noch angekündigt, dass der Abo-Preis pro Ausgabe ab Juli 1994 sagenhafte 2000,00 Rubel (damals etwa 1,60 DM) betrage, jedoch konnte die Existenz entsprechender Hefte nicht nachgewiesen werden. Allerdings scheint sich um die existierenden Hefte in Russland eine kleine Fan-Gemeinde herausgebildet zu haben, denn in einigen Internet-Foren findet man durchaus Hinweise für eine verhaltene Sammlertätigkeit in Russland. Somit scheint zumindest ein Wunsch Michail Schpagins in Erfüllung gegangen sein, denn er äußerte bereits 1992 die Hoffnung, dass das МОЗАИКА nicht nur gekauft und gelesen sondern auch, wie sein deutsches Pendant, gesammelt werden würde. Schpagin ist heute übrigens Chefredakteur einiger Moskauer Stadtbezirkszeitungen.

Den deutschen Sammlern, die von der Veröffentlichung des ersten МОЗАИКА aus dem deutschen Heft Nr. 210 erfuhren, wurde ab 1993 ebenfalls ein Abonnement der russischen Ausgaben über den Mosaik-Shop angeboten. Die Hefte 1 bis 9 waren so in unregelmäßigen Abständen erhältlich, bevor die Lieferkette aus bisher ungeklärten Gründen zusammenbrach. Die verbliebenen 5 Editionen tauchten dann überraschend auf Trödelmärkten in Berlin auf, von wo aus sie dann schließlich auch ihren Weg in deutsche Sammlerhände fanden.

Beschreibung der Hefte

Anders als ihre deutschen Vorlagen sind die russischen Ausgaben von diversen kleineren und größeren Layout-Änderungen gekennzeichnet. Allen Heften gemein ist eigentlich nur, dass sie links neben dem Reihentitel das Abrafaxe-Logo tragen, dass links neben diesem Logo senkrecht der deutsche Mosaik-Schriftzug platziert wurde, wodurch die osteuropäischen Editionen vom Titellayout her an die deutschen Hefte 196 bis 228 erinnern, und dass man in Russland auf dickerem Zeitungspapier druckte, das in einigen Fällen sogar matter und rauer ausfällt, als es bei der Variante des mitteleuropäischen Heftes 197 der Fall ist. Auch die Breite der Hefte, die in etwa der der deutschen Originale entspricht, blieb über alle russischen Editionen konstant, jedoch schwankt bereits die Hefthöhe von ca. 230 mm bei der Doppelnummer 7-8 bis ca. 240 mm bei den Ausgaben 13 und 14.

Das russische Heft Nr. 1 unterscheidet sich in einigen Punkten von den übrigen Ausgaben der osteuropäischen Reihe. So ist es das einzige МОЗАИКА, das auf dem Cover lediglich den deutschen Mosaik-Schriftzug trägt. Weiterhin erhielt dieses Heft, das inhaltlich den deutschen Ausgaben 1/1991 und 2/1991 entspricht, einen zusätzlichen in die Paginierung eingeschlossenen Umschlag, der dem Cover des originalen Jubiläumsheftes 200 entlehnt wurde.


Die einzige Doppelausgabe Russlands MOZAIKA 7 + 8 1993 vereint die deutschen Hefte 196 und 197 in einem einzigen Heft.


Russlands MOZAIKA 6 (14) 1994 ist auf typisch russischem Papier gedruckt, vergleichbar der Variantausgabe 197 aus Deutschland.


Dieses Heft ist das letzte, was in Russland erschienen ist, danach gab es keine weiteren.

Nr. 1 (9) - erstes Heft mit doppelter Nummerierung



Der informative Mittelteil wurde verändert, beginnt mit Seite 12 und endet auf Seite 21. Geändert wurde auch die vorletzte Seite, im deutschen Heft war ein ABO-Hinweis.

Die Ausgabe entspricht dem deutschen Heft 202 erschienen im Oktober 1992.

Nr. 4 (12) - neues Cover
kolorierte Seite 2
und neue Rückseite


Nr. 6 (14) - letzte Ausgabe


Verlag und Druckereien




Heftübersicht

russ. Nr. Cover von Inhalt von Seiten russischer Titel Transliteration deutsche Übersetzung
1
(1 1993)
200
(1/1991)
1/1991
2/1991
1-22
3-12
Опасное плавание в Китай Opasnoje plawanije w Kitaj Gefährliche Seefahrt nach China
2 1993 2/1991 2/1991
3/1991
13-22
3-22
ОРАКУЛ Orakul Das Orakel
№ 3 11/1991 11/1991
12/1991
3-6, 11, 14-22
3‑8, 10, 9, 12, 11, 13, 15, 17‑22
Абрафаксы в Китае Abrafaksy w Kitaje Die Abrafaxe in China
№ 4 193 193 1-24 ПРЫЖОК СКВОЗЬ ВРЕМЯ Pryžok skwoz' wrjemja Der Sprung durch die Zeit
5 - 1993 194 194 1-24 КРЕСТ ИЛИ МЕЧ Krjest ili mječ Kreuz oder Schwert
№ 6 1993 195 195 1-28 ВВЕРХ ТОРМАШКАМИ Wwjerch tormaškami Hals über Kopf
№ 7-8 1993 196 196 1-28 ПРИВЕДЕНИЕ В МОНАСТЫРЕ Priwjedjenije w monastyrje Erscheinung im Kloster
№ 1 (9) 1994 197 197 1-26, 28 ПОСВЯЩЕНИЕ В РЫЦАРИ Poswjaščjenije w rycari Der Schlag zum Ritter
№ 2 (10) 1994 198 198 1-28 ГРОМ И МОЛНИЯ Grom i molnija Donner und Blitz
№ 3 (11) 1994 199 199 1-28 В ТЮРЕМНОЙ БАШНЕ W tjurjemnoj bašnje Im Gefängnisturm
№ 4 (12) 1994 neu 200 2-14, 27-38 БОЖИЙ СУД Božij sud Das Gottesgericht
5 (13) 1994 201 201 1-12, 25-34, 36 НЕИЗВЕСТНЫЙ СПАСAТЕЛЬ Njeizwjestnyj spasatjel' Der unbekannte Retter
6 (14) 1994 202 202 1-12, 25-34, 36 БИТВА ПРИ ЛЕНЯНО Bitwa pri Ljenjano Die Schlacht bei Legnano

Romane

der bislang einzige ausländische Abrafaxe-Roman

Beschreibung des Buches

Der Verlag


Alben

Onepager

ОГОНЁК 50-52/1992
NEUES LEBEN 51/1992

Die Zeitschrift "Ogonjok"

Die Wochenzeitung "Neues Leben"


Die Comics

Die Reise der Abrafaxe nach Goslar
in ОГОНЁК
und in NEUES LEBEN

Die Reise der Abrafaxe nach Goslar

Die Verlage


Meldung in der Presse

Umschrift

Umschrift aus dem Kyrillischen:

  • z = stimmhaftes s (wie in Susanne)
  • c = z (wie in Zar)
  • s = stimmloses s (wie in basta)
  • š = stimmloses sch (wie in Schule)
  • ž = stimmhaftes sch (wie in Journal)
  • č = stimmloses tsch (wie in Quatsch)
  • Das Weichheitszeichen ь wird mit einem Apostroph ' wiedergegeben, das i-kratkoje й mit j, das Jery ы mit y.

Literatur

Externe Links

Persönliche Werkzeuge