Don Ferrando
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Version vom 10:08, 11. Jul. 2008
Don Ferrando ist der Hauptgegner der Abrafaxe. Seinen ersten Auftritt hatte er in Heft 1/81, vorerst letztmalig wurde er in Heft 349 gesichtet. Die Jahrgänge 1981 bis 1983 werden nach ihm als Don-Ferrando-Serie bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
Name und Titel
Don Ferrandos voller Name lautet Marchese Ferrando Esteban Carotto Ruinez Totales en des Tillas Randales Festos. Er enthält eine Reihe von sprechenden Namen: Esteban Carotto = ist bankrott, Ruinez Totales = totaler Ruin, en des Tillas = stilles Ende, Randales Festos = feste Randale. Sein Familienname Carotto verweist auf frühere Gestalten aus dem Mosaik, wie Ritter Runkel oder den Cavaliere Carlo di Carotti. Den Vornamen Ferrando hingegen hat Lothar Dräger der Mozart-Oper Cosi fan tutte entnommen. Gleiches gilt für den Titel Marchese und den Namen von Don Ferrandos Vetter, Don Alfonso. Auf diese Weise ist zu erklären, warum spanische Hidalgos italienische Namen und Titel führen (die spanischen Entsprechungen wären Fernando, Alonso und Marqués).
Charakter
Don Ferrando als einer der am besten ausgearbeiteten Gegenspieler der Abrafaxe weist eine Vielzahl von unterschiedlichen Charakterzügen auf. Er ist schlau, weitsichtig und gerissen, dazu besitzt er ein umfangreiches Allgemeinwissen. Von Astronomie über Geschichte bis hin zu Religion, um nur einiges zu nennen, überall kennt sich Don Ferrando aus. Sein Wissensschatz, seine Intelligenz und seine analytischen Fähigkeiten haben ihm schon oft in so manch prekärer Situation geholfen, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Eine andere herausragende Eigenschaft des Dons ist es, sich blitzschnell jeder Situation anzupassen. So sagt selbst Abrax anerkennend über ihn im Heft 3/83: "Eines muss man ihm lassen. Ihm fällt in jeder Lage das Richtige ein".
Im Gegensatz zu den Abrafaxen setzt Don Ferrando seine Fähigkeit aber nicht dazu ein anderen zu helfen, sondern nur um sich seinen eigenen Vorteil zu sichern. Die Abrafaxe würden Don Ferrando wohl als kaltherzig, skrupellos, intrigant und machthungrig beschreiben. Lothar Dräger kennzeichnet ihn als "Antipoden" zu den Abrafaxen, "der von Grund auf schlecht ist".
Von den Lesern des Mosaiks ist Don Ferrando erstaunlicherweise anfangs überhaupt nicht angenommen worden. So berichtet Lothar Dräger, dass er zu Beginn der Don-Ferrando-Serie wütende Leserbriefe erhalten hat, mit Fragen wie: Wann so ein "niederträchtiger und unverschämter Kerl" endlich wieder aus dem Mosaik verschwinde. Mit der Zeit wuchs aber die Akzeptanz bei den Lesern, so dass Don Ferrando heute neben den Abrafaxen zu einer der beliebtesten Figuren der Mosaikgeschichte zählt.
Am Anfang war ... ein Schatz
Die Abrafaxe sind durch eine geheimnisvolle Kristallhöhle in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts gelangt. Vor ihnen erstreckt sich die wunderbare Landschaft Spaniens, die von einer eindrucksvollen Burg beherrscht wird. Sie begegnen dem edlen Don Quixote und dessen Begleiter Sancho Pansa und erkundigen sich - nachdem die anfängliche Überraschung über die Zeitreise schnell überwunden ist - nach dem Besitzer der Burg. Sie hören nun zum ersten Mal den Namen Don Ferrando und können natürlich nicht ahnen, dass dies ein schicksalhafter Moment in ihrem Leben ist. Don Quixote warnt sogleich vor dem Burgherrn; er sei ein "ganz Schlimmer" und die Burg sei für jedermann geschlossen. Doch die Neugier der drei ist geweckt und gemeinsam macht man sich auf den Weg zur Burg. Sie treffen auf einen Sterndeuter, von dem sie erfahren, dass er von Don Ferrando gerufen wurde, um eine schwierige astronomische Aufgabe zu lösen. Ihre Chance witternd, berichten die Abrafaxe, wie es dem letzten Sterndeuter des Burgherrn erging, so dass dieser hier augenblicklich die Flucht ergreift. So gelangen die Abrafaxe in die Burg und Brabax stellt sich dem bereits ungeduldig wartenden Don Ferrando als der gerufene Sterndeuter samt Assistenten vor. Der berechnende Don fürchtet sogleich Mehrkosten, geht aber davon aus, dass so kleinwüchsige Gesellen wohl nicht viel essen würden. Dann endlich erfahren die drei, worum es eigentlich geht: sie sollen helfen, einen Schatz zu finden.
Der Don führt sie in die Kellergewölbe der Burg, wo sich ihr Quartier in unmittelbarer Nähe zum Verlies befindet. Dort sollen sie mit ihren Berechnungen beginnen, bevor sie im astronomischen Labor des Burgturmes fortfahren sollen, wenn der Saturn günstig steht. Der finstere Burgherr lässt die drei allein und sogleich beginnt Brabax in den Büchern nach Informationen zu suchen. Califax ist derweil erbost über die Verpflegung, die der Diener Franco auf Geheiß seines Herrn den Gästen serviert. Er will den Don zur Rede stellen und verlässt das Zimmer. Sogleich fällt Califax die geöffnete Kerkertür auf und geistesgegenwärtig steckt er den im Schloss steckenden Schlüssel ein, bevor der Diener das Verlies wieder verlässt. Kaum ist dieser nach oben verschwunden, begibt sich Califax in die Kerkergewölbe und stößt auf einen einzigen Gefangenen, der ständig vier Worte stammelt: Schatz-Meer-Dreieck-Saturnius. Auch Abrax und Brabax können sich darauf vorerst keinen Reim machen. Als der Diener Franco ins Verlies kommt, um den Gefangenen zur Ruhe zu bringen, erfahren die Abrafaxe von ihm, dass der verwirrte Häftling bereits seit zwei Jahren im Verlies sitzt, aber scheinbar schon vorher seinen Verstand verloren hatte.
Brabax findet unter den Büchern in ihrem Arbeitszimmer eine Familienchronik und erfährt daraus, dass vor zehn Jahren der Vetter von Don Ferrando – Don Alfonso – nach Peru ging und seit zwei Jahren als verschollen gilt. Die Vermutung liegt nahe, dass der Gefangene eben jener Alfonso ist, doch werden die Abrafaxe in ihren Überlegungen von Don Ferrando gestört, der sie auf den Turm bittet, da der Saturn nun im hause des Wassermanns stehen würde. Er fordert von den vermeintlichen Sterndeutern ein Trigonal zwischen drei Planeten zu berechnen, wobei nur der Saturn benannt ist. Nun wird den Abrafaxen klar, dass der Don herausbekommen will, was die Formel bedeutet, die der Verwirrte Alfonso vor sich hin stammelt, um an dessen Schatz zu gelangen. Brabax erbittet sich etwas zeit, da die Berechnungen schwierig sind und kann den Don davon überzeugen, dass die Aufgabe in guten Händen ist. Dieser verlässt das Observatorium und kündigt seine Rückkehr in den Morgenstunden an.
Entschlossen, Don Alfonso aus den Fängen seines bösen Vetters zu befreien, geben die Abrafaxe ihren vor der Burg wartenden Freunden Don Quixote und Sancho Pansa ein Zeichen, sich bereit zu halten. Doch da kehrt Don Ferrando bereits zurück, da er vor Aufregung kein Auge zu tun konnte. Doch als er gerade anfängt, misstrauisch den Abrafaxen gegenüber zu werden, trifft ihn eine Steinschleuder, die Sancho Pansa als Antwort auf das Zeichen der drei abschoss. Die Abrafaxe schließen den ohnmächtigen Don im Turm ein und schauen sich weiter in der Burg um. Im Laboratorium des Dons findet Califax ein Buch, in dem sich ein gekennzeichnetes Rezept für einen Trank findet, der Geheimnisse entlocken soll. Offensichtlich hat Ferrando seinem Vetter diesen Trank verabreicht, bei der Dosierung allerdings einen Fehler gemacht und somit den verwirrten Zustand herbeigeführt. Die Abrafaxe entdecken im Laboratorium einen Geheimgang, der direkt ins Verlies führt und ebenfalls aus der Burg hinaus. Mit Hilfe ihrer Freunde befreien sie Alfonso aus seiner Zelle und wollen ihn nun erstmal soweit wie möglich von Rocalprado weg bringen.
Die Jagd beginnt
Namensverwandte Figuren
Namensverwandte Figuren tauchen in der Wido-Wexelgelt-Serie (Hefte 255 - 282), der Amerika-Serie (Hefte 300 - 322) und in der zweiten Japan-Serie (Hefte 323 - 343) auf:
- Bei ihrem erneuten Zusammentreffen mit dem Don auf der Suche nach Eldorado lernen sie auch die dubiose Doña Ferrentes kennen, die dem Don eine der besten Gegenspielerinnen und Verbündete gewesen sein dürfte.
- Im Amerika der späten 1920er Jahre kommen die Abrafaxe in einem Mietshaus unter, welches einer gewissen Mrs. Ferrando gehört. Macht es am Anfang noch den Anschein, als spiele sie ein böses Spiel, kauft sie sich nur heimlich in das Wurst-Unternehemen von Califax ein. Im letzten Heft der Serie stellt sich heraus, dass ihr verstorbener Mann ein vielgereister Vertreter verschiedener Handelshäuser war. In seinem Nachlass finden die Abrafaxe eine geheimnisvolle Dose, die sie ins Japan des 19. Jahrhunderts versetzt. Dort begegnen sie eben jenem John Ferrando, als er gerade die von ihnen gesuchte Buddhafigur nach Amerika verschiffen will (Heft 333). Ob ein Zusammenhang zwischen dem Ehepaar Ferrando und unserem Don Ferrando besteht, ist bisher ungeklärt - ein gewisse optische Verwandtschaft zwischen den beiden Herren ist zumindest vorhanden.
Hintergründe
Der Beginn des 1981er Jahrgangs ist von Karl Mays Romanzyklus Das Waldröschen inspiriert; dort wird im ersten Band "Das Schloß Rodriganda" geschildert, wie ein Adliger durch einen Gifttrank um Geld, Verstand und Reputation gebracht wird. Ebenso verfährt Don Ferrando mit seinem Vetter Alfonso. Den Charakter des Dons hat Lothar Dräger an den Typ des heruntergekommenen spanischen Adligen angelehnt, wie er bei Lazarillo de Tormes porträtiert wird.
Don Ferrandos Tätigkeitsfelder
Im Laufe seiner langen Karriere nahm der Don unter anderem folgende Positionen ein:
- Herr der Burg Rocalprado
- Räuberhauptmann in Algerien
- Chef der Leibgarde des Deis von Tunis
- Dei von Tunis
- Piratenkapitän im Mittelmeer
- Kommodore einer Kreuzfahrer-Flotte
- Leiter einer spanischen Expedition nach Eldorado
- Pharao
- Piratenkapitän im Golf von Bengalen
Don Ferrandos Verhalten aus strafrechtlicher Sicht
- Heft 2/81 - StGB § 234 Menschenraub: Don Alfonso für 2 Jahre im Verlies eingesperrt
- Heft 3/81 - § 224 gefährliche Körperverletzung: Don Alfonso den Trank des Vergessens eingeflößt
- Heft 5/81 - §§ 315 a, 26, 23I Anstiftung zum versuchten Gefährlichen Eingriff in den Schiffsverkehr: "Wir rammen die Santa Barbara und ich entere sie über das Bugspriet"
- Heft 7/81 - § 242 Diebstahl des Rennkamels Schirokko
- Heft 2/82 - § 243 besonders schwerer Diebstahl: die Edelsteine bei Califax gestohlen
- Heft 4/82 - § 129 Bildung einer kriminellen Vereinigung: Mitarbeit in und Übernahme der Führung der Räubertruppe - § 239 Freiheitsberaubung: Abrax und Brabrax werden gefangen genommen - § 224 gefährliche Körperverletzung: Abrax und Brabrax gefesselt und im heißen Wüstensand eingegraben
- Heft 8/82 - § 239 Freiheitsberaubung: Die Hakimstochter wird gefesselt im Keller gefangen gehalten - § 241 Bedrohung, § 239 Geiselnahme: die Hakimstochter wird mit einem Dolch bedroht und verschleppt
- Heft 9/82 - § 223 Köperverletzung: Ein Wachposten wird auf den Kopf geschlagen
- Heft 2/83 - § 239 Freiheitsberaubung: Die Abrafaxe werden in ein Faß eingesperrt
- Heft 5/83 - § 242 Diebstahl, § 223 Köperverletzung, § 239 Freiheitsberaubung: Califax wird gekidnappt und in einen Baum gesperrt, seine Flasche wird gestohlen
- Heft 7/83 - § 303 Sachbeschädigung: Zerstörung einer Tempelanlage
- Heft 12/83 - § 223 Körperverletzung, § 241 Bedrohung, § 239 Freiheitsberaubung: Califax wird gekidnappt und mit dem Tode bedroht
- Heft 349 - § 239 Freiheitsberaubung Beautevilles, § 221 Aussetzung de Beautevilles (aus Mangel an Wasser und Rudern könnte auch über einen Tötungsversuch nachgedacht werden); § 315a I Nr. 2 Gefährdung des Schiffsverkehrs durch zielgerichtetes Rammen des Abrafax-Bootes, § 223 einfache KV an Brabax, § 239 Freiheitsberaubung Abrafaxe - aber fragwürdige Zuständigkeit deutscher Staatsanwaltschaften
Don Ferrandos Beleidigungen: "Du Schnirkelschnecke", "Du Dummkopf", "Du stoppeliger Feigenkaktus", "Fettwanst", "Ich blöder Idiot" (349)
Name in ausländischen Publikationen
- Ungarn: Csetepaté Márki
Don Ferrando tritt in folgenden Mosaikheften auf
1/81, 2/81, 3/81, 4/81, 5/81, 6/81, 7/81, 10/81, 11/81, 12/81 1/82, 2/82, 3/82, 4/82, 5/82, 6/82, 7/82, 8/82, 9/82, 10/82, 11/82, 12/82 1/83, 2/83, 3/83, 4/83, 5/83, 6/83, 7/83, 8/83, 9/83, 10/83, 11/83, 12/83 Titelbild von 4/84 Suchbild in 12/85 Titelbild von 240 als Statue in 246 258, 259, 260, 261, 262, 263, 264, 265, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 275, 276, 277, 278, 279, (281),282 Titelbild von 309 (nur auf Variantcover) 349