Cavaliere Carlo di Carotti
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Version vom 20:43, 3. Jul. 2007
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Der Cavaliere Carlo di Carotti ist der erste Hauptgegner von Ritter Runkel und seinen Knappen Dig und Dag in der Runkel-Serie.
Inhaltsverzeichnis |
Person und Stellung
Der einflussreiche Ritter Carotti ist Mitglied des Großen Rates und des Elferrates von Venedig. Der berühmte Edelmann ist außerdem Goldmedaillengewinner von San Remo, Monaco und Paris und unbezwungener Meister aller Klassen im Turnierkampf von ganz Italien. Den Dogen kann er stets für sich gewinnen, zumal er ihn mit einer seit langem geplanten Verschwörung erpressen kann.
Carotti ist sehr temperamentvoll und neidisch. Er schiedet mehrere Rachepläne und möchte Ritter Runkel und die Digedags am liebsten in den Bleikammern verschwinden lassen. Letztlich kann er deren Ehrenbürgerschaft in der Republik Venedig verhindern und erwirkt eine Ausweisung.
Taten und Intrigen
Erstes Zusammentreffen
Die erste Begegnung hat Ritter Runkel mit dem Cavaliere di Carotti im Dogenpalast. Als sich Runkel dort gewaltsam zu einer Geheimsitzung Zutritt verschafft, bringt ihn Carotti gleich zu Fall, indem er ihm ein Bein stellt. Runkel fällt mit seiner Rüstung lautstark auf den glatten Marmorfußboden und rutscht durch den Saal bis zum Sitz des Dogen.
Als der Ritter mit seinen Forderungen abgewiesen wird, bedroht er die Anwesenden mit seinem Schwert Siebenstreich. Auch hier setzt ihn der Cavaliere mit einer präzisen Attacke außer Gefecht. Mit der Faust schlägt er Ritter Runkel das Schwert aus der Hand und befördert es bis an die Holzbalkendecke, wo es dann stecken bleibt. Dabei beleidigt er die Waffe als Käsemesser und bietet dem tobenden Ritter an, es erst wieder zu bekommen, wenn er einen Turnierkampf mit ihm bestreitet. Runkel geht natürlich darauf ein und will ihn dabei durchlöchern, wie eine Honigwabe.
Der Turnierkampf
Der Turniersieger soll vom Dogen einen Pokal erhalten und einen Wunsch erfüllt bekommen. Die erste Runde kann der erfahrene Cavaliere Carotti für sich entscheiden. Er stößt mit der Lanze Ritter Runkel von seinem Pferd Türkenschreck herunter. Als die Digedags antreten, müssen sie wegen der Vorschriften ihre Geheimwaffen abgeben. Aber auch mit den vorgeschriebenen Turnierlanzen lassen sie sich noch etwas einfallen. Dig benutzt die Lanze, um mit einem plötzlichen Stabhochsprung dem Angriff auszuweichen. Damit hat der sieggewohnte Carotti nicht gerechnet und trifft das erste Mal in seiner Laufbahn daneben. Bei Dag will er nun besser aufpassen, aber als der einen Lanzengrätschausheber ausführt, wird der Cavaliere durch einen wuchtigen Aufprall aus dem Sattel geworfen. Damit ist er zum ersten Mal in seiner Laufbahn besiegt und vor seinen Anhängern blamiert. Als er verbeult am Boden liegt, gratuliert er dem Rübensteiner zum Sieg. Der Turniervogt verkündet jetzt offiziell den Sieg der Turniergemeinschaft Runkel von Rübenstein.
Gescheiterte Rachepläne
Der Besiegte kann die Schmach aber nicht ertragen und sinnt auf Rache. Zuerst beauftragt er Giuseppe, den Ritter während des Triumphzuges auf dem Canal Grande zu blamieren. Er soll Türkenschreck mit einem Blasrohr beschießen, damit der Ritter ins Wasser abgeworfen wird. Der fliegt allerdings als Zwischenstation auf eine Holzbrücke, die unter seiner Last zerbricht und ihn direkt zu Füßen des Dogen landen lässt. Die vielen Rosen, die nun von der Brücke herunter fallen, versöhnen den Dogen über diesen Vorfall. Das lässt aber den Cavaliere Carotti wütend werden und er prügelt auf den unschuldigen Giuseppe mit dem Blasrohr ein.
Als Cavaliere Carotti das fertige Burgenschiff an der Piazzetta erblickt, wiegelt er die anwesenden Bürger gegen die offensichtliche Geldverschwendung des Dogen auf. Er fordert, die fremden Gauner zu ergreifen und von ihnen das sauer verdiente Steuergeld zurückzufordern. Die Digedags und Runkel versetzen schnell ihr Schiff in den Verteidigungszustand und können sich erfolgreich wehren. Mit Wasserduschen und Melonenschüssen vertreiben sie die wütende Menge. Carlo di Carotti versucht vergeblich, die Flüchtenden zurückzuhalten. Mit einem gezielten Melonen-Treffer wird er außer Gefecht gesetzt. Als dann plötzlich Ritter Runkel und seine Knappen von den Venezianern bejubelt werden, kann er sich das überhaupt nicht erklären und schleicht rachsüchtig davon.
Der Plan zum Karneval
Dig und Dag treffen Cavaliere Carotti beim Elferrat wieder. Als dort ein neues Motto zum diesjährigen Karneval gesucht wird, meldet sich am Schluss der Cavaliere mit seinem Vorschlag Die lachende Seufzerbrücke. Obwohl er sich vorher mit dem Hinweis entschuldigt hat, er sei kein Witzbold, entgleiten nun den anderen Mitgliedern der Karnevalsgesellschaft die Gesichtszüge. Das ist für sie das Allerletzte und sie sind am Verzweifeln. Als die Digedags in diesem Moment hereinplatzen, schlagen sie ihr Motto vor: Eine Nacht bei deutschen Rittern. Der Präsident stimmt sofort begeistert zu, aber Carotti spricht von Schiebung, weil er meint, dass sein Vorschlag besser war. Ihm fällt nun wieder die Bombardierung mit der Melone ein und er eilt in schwarzer Kleidung zu einem alten Segelschiff. Dort ist das Versteck der genuesischen Spione und er hat einem guten Vorschlag für sie. Sie sollen Ritter Runkel und die Digedags während des Karneval entführen und erläutert ihnen dazu seinen Plan ...
Dieser Plan gelingt hervorragend und niemand ahnt etwas Böses. Die als Raubritter verkleideten Spione bringen zu Pferde die drei Entführten aus der Stadt. Sie halten erst an ihrem morschen Segelschiff an, wo sie schon Cavaliere Carotti erwartet. Diesmal scheint sein Racheplan zu gelingen, der den fremden Ritter und seine Knappen nach Genua bringen soll.
Die Verschwörung
Zum Ärger des Cavaliere tauchen die Entführten nach einigen Abenteuern bald wieder in Venedig auf. Hier findet gerade auf dem Meer eine Prozession mit prächtig geschmücktem Schiffen statt: Die Vermählung mit dem Meer. Als der Doge den Zurückgekehrten für ihre Taten die Ehrenbürgerschaft der Republik Venedig anbietet, beginnt Carotti mit einer Verschwörung. Er hält in seinem Palazzo eine Geheimsitzung ab und kann die Verschwörer bei einer Brückenblockade anführen. Als Runkel und die Digedags auf Türkenschreck angeritten kommen, versperrt ihnen Carotti den Weg zum den Dogenpalast. Mit Hilfe einiger Venezianer können die Verschwörer von der Brücke ins Wasser geworfen werden. Für den Ritter und seine Knappen ist nun der Weg zum Dogenpalast frei, doch Carotti und seine Helfer sind ihnen dicht auf den Fersen.
Als nach einer Rangelei plötzlich alle zusammen vor dem Dogen auf dem Boden liegen, wird zuerst Carotti befragt, was das zu bedeuten hat. Für die Mitglieder des Großen Rates präsentiert er nun eine Story, die alle Tatsachen verdreht: Ritter Runkel wollte sich danach zum Dogen machen und das Volk mit den Digedags aufwiegeln. Sie überfielen angeblich ihn und seine friedlichen Freunde und warfen sie in den Kanal. Deshalb fordert er die strenge Bestrafung der Verschwörer. Der Doge lässt jedoch Gnade walten und weist die drei Unruhestifter unverzüglich aus der Stadt aus.
Die Schmuggler-Episode
Der Cavaliere beobachtet danach seine Widersacher am Handelshaus Polo und startet dann seine nächste Attacke. Noch bevor Runkel, Türkenschreck und die Digedags das Handelsschiff Mirabella betreten können, hat er einige Kriegsknechte im venezianischen Hafen auf sie gehetzt. Da Rüstungen, Waffen und Pferde unter Schmugglerware fallen und nicht in den Orient mitgenommen werden dürfen, nimmt man ihnen alles gewaltsam ab und beschlagnahmt es. Schadenfroh verweist der Cavaliere Carotti sie an das Zollamt.
Mit der Unterstützung von Salzschmugglern gelingt es den Geschädigten, ihr Eigentum wieder bekommen. Nachdem sie die alarmierten Anti-Schmuggel-Söldner abgehängt haben, folgt noch Carotti mit vier Kriegsknechten in einem Boot. Der Cavaliere will sie nicht entwischen lassen und setzt mit einer Fackel das Segel vom Salzschmugglerboot in Brand. Auf einer Sandbank kommt es dann zum Kampf, an dem sich die Digedags mit dem Bewerfen von Salz beteiligen. Ritter Runkel und Cavaliere di Carotti fechten mit Rudern ihren letzten Zweikampf aus. Nachdem mit Hilfe von Türkenschreck das Schmugglerboot von der Sandbank gezogen werden konnte, muss Runkel mit einem Lasso von seinem Kontrahenten getrennt werden. Der hat aber mit dem „Karottenkavalier“ noch einiges zu abzurechnen, doch die Digedags vertrösten ihn, das für die Rückreise aufzuheben.
Die Fortsetzung als Cavaliere Barozzi
Im Roman Ritter Runkel und seine Zeit wird der wahre Name des Carlo die Carotti enthüllt: Jacopo Barozzi. Die Chronisten seiner Abenteuer hatten sich einen Scherz erlaubt, denn als Widersacher des Runkelritters bot sich der Name Carotti hervorragend an. Zur Klarstellung der Historie werden seine weiteren Taten im Jahr 1302 unter dem richtigen Namen Barozzi erzählt:
Zusammen mit seinem Neffen Frater Anselmo schmiedet der gealterte Cavaliere neue Rachepläne gegen seinen Todfeind Ritter Runkel. Als er von der Herstellung des Rübenzuckers erfährt, sucht er sofort den Dogen Pietro Gradenigo auf und überzeugt ihn von der Gefahr für Venedigs Wirtschaft.
Barozzi begibt sich mit Anselmo zur Burg Rübenstein, um das Laboratorium dort zu vernichten. Dabei trifft er auf Runkel, mit dem er nun endgültig eine alte Rechnung begleichen will. Mit seinem Schwert stürzt er sich auf den unbewaffneten und überraschten Ritter. Aber Adelaide kann das Schlimmste verhindern, als sie dem Angreifer eine mehrpfündige Runkelrübe mit voller Wucht an den Hinterkopf schleudert. Er fällt in sein eigenes Schwert und durchbohrt sich dabei die Kehle. Sein Ende ist allerdings auch das Ende der Burg Rübenstein, die in den Flammen verbrennt.
Sprechender Name
Carotti ist ein sprechender Name, der auf Karotten bzw. Möhren hinweist, die der Cavaliere als Wappen im Turnier präsentiert.
Der Cavaliere di Carotti tritt in folgenden Mosaikheften auf
90, 91, 92, 102, 103