Mosaik von Hannes Hegen 82 - Der Kampf um die Badewanne

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Stammdaten
Titelbild Erschienen September 1963
Nachdruck in Das Feuerwerk
Reprintmappe VII
TaschenMosaik 22
Umfang 24 Seiten
Panel 90 + Titelbild
Katalog 1.01.082
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Erfinder-Serie
Kapitel: Berlin-Serie
Heft davor Die gewonnene Wette
Heft danach Der Fall Meinrath

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

Erzähler: anonymer Erzähler
Wer im Berlin des 19. Jahrhunderts ein Bad nehmen möchte, der hat es wahrlich nicht leicht. Dies müssen auch die Digedags erfahren, als sie einmal so richtige Lust auf ein erquickendes Bad verspüren. Auf der Suche nach einer Bademöglichkeit erfahren sie vom Eckensteher Nante, dass es im Hotel du Rome eine Badewanne gibt. Erwartungsfroh machen sich die Digedags auf den Weg. Doch als sie das Hotel erreichen müssen sie zu ihrem Leidwesen mit ansehen, wie gerade der Kammerdiener des Königs die einzige dort vorhandene Wanne abholt, da es selbst im Schloss keine solche gibt. Doch der Hotelportier weiß Rat und schickt die Digedags in die Badestube in der Gipsstraße. Doch diese ist nicht gerade ein Tempel der Reinlichkeit. Hinzu kommt, dass das warme Wasser erst umständlich vom Fleischer Pachulke geholt werden muss und auf dem Rückweg, da der Wasserträger Gustav durch eine Parade des Wachbataillons aufgehalten wird, längst kalt geworden ist. Die Digedags verzichten daraufhin auf ihr angemeldetes Bad und beschließen stattdessen, sich ein wenig in der Spree zu erfrischen. Dies ist allerdings verboten. Prompt werden die beiden auch von einem diensteifrigen Polizisten erwischt und müssen drei Taler Strafe zahlen. Resigniert begeben sie sich nach Hause, wo sie nun ein improvisiertes Bad auf ihrem Pensionszimmer nehmen wollen. Da ihre provisorische Dusche jedoch eine äußerst wacklige Erfindung ist, kommt es zu einer nassen Katastrophe und sie handeln sich mächtigen Ärger mit ihrer Wirtin Emilie Kamuffke ein, deren Zorn erst durch die außerplanmäßige Zahlung von einem Taler gedämpft werden kann.
Nachdem die Digedags ihr Zimmer wieder aufgeräumt haben, ziehen sie sich fein an, um am Abend auszugehen. Ihr Weg führt sie in Krolls Etablissement im Tiergarten, wo gerade die Posse mit Gesang „Nante und die Badewanne“ gegeben wird. Diese schildert genau die Misere, welche die Digedags an diesem Tag selber durchgemacht haben. So kommen die beiden schließlich auf die naheliegende Idee, selber einen Badebetrieb zu gründen. Dazu erwerben sie bei Borsig einen Ausschusskessel für eine Lok, so dass sie ihre Dienste sowohl stationär, als auch mobil anbieten können. Und ihr Geschäft wird ein voller Erfolg. So kommt es, dass auch der König auf ihr Angebot aufmerksam wird und sie aufs Schloss laden lässt. Da sie jedoch alle Hände voll zu tun haben, schicken sie den Kammerdiener Seiner Majestät unverrichteter Dinge weg.
Als die Digedags kurz darauf eine Einladung zum Stralauer Fischzug bekommen, nehmen sie diese dankend an und bauen auf der Festwiese ein gut besuchtes, mobiles Badezelt auf. Während sie ihre Kunden bedienen, bekommen sie Besuch von zwei Herren des Festkomitees, die sie um eine komische Einlage für die Festbesucher bitten. Die beiden sollen mit ihren Badewannen am Fischerstechen teilnehmen. Die Digedags sagen zu und nehmen infolgedessen beide ein unfreiwilliges Bad. Dummerweise werden sie von der Strömung mitgerissen und können sich nur dadurch retten, dass sie sich an ihren Wannen festhalten. So kommen sie einem Dampfschiff in die Quere, von dessen Besatzung sie aus dem Wasser gefischt werden. Zu ihrem Leidwesen müssen sie nun feststellen, dass sich der König an Bord befindet, der noch immer darüber verärgert ist, dass sie ihn auf seinen Befehl hin nicht gleich mit ihrer Badewanne aufgesucht haben. Zur Strafe sollen sie nun ihr mobiles Badezelt zusammenpacken und sofort mit ihm aufs Schloss kommen. Die noch wartenden Badegäste sind über diese Weisung empört und beschließen, den Digedags nach Berlin zu folgen, um sich dort beim König darüber zu beschweren, dass er bevorzugt behandelt werden möchte. Allerdings hält Seine Majestät nicht viel von der Beschwerde und lässt die Protestler aus dem Schloss werfen. Kurz darauf widerfährt den Digedags das gleiche Schicksal, da Dag es gewagt hat, den königlichen Rücken mit einer zu harten Bürste zu behandeln. Gleichzeitig wird ihnen auch ihre Gewerbeerlaubnis entzogen.

[Bearbeiten] Figuren

[Bearbeiten] Bemerkungen

Leda und der Schwan
  • Ein schönes Bild haben die Digedags in ihrem Zimmer an der Wand. Möglicherweise ist es eine Version von "Leda und der Schwan".
  • Beim Stralauer Fischzug ist auch ein Fass mit Berliner Kindl dabei. Tatsächlich wurde das erste Berliner-Kindl-Pils erst 1873 ausgeschenkt.
  • Der Stralauer Fischzug fand alljährlich am 24. August, dem Bartholomäustag, statt.
  • Die doppelseitige Abbildung des Berliner Stadtschlosses war damals sehr gewagt, immerhin wurde es erst 13 Jahre zuvor von der DDR-Regierung gesprengt.

[Bearbeiten] Mitarbeiter

[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten

  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Die Hefte des Berlin-Kapitels wurden sogar bei der 750-Jahr-Feier von Berlin 1987 verkauft. Vermutlich handelte es sich um Altbestände.
  • Für den Sammelband Das Feuerwerk wurden das Titelbild und die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.
  • Von diesem Heft erschien im September 1963 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.

[Bearbeiten] Externe Links

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