Mosaik 410 - Ausgetrickst

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Stammdaten
Titelbild Erschienen Februar 2010
Nachdruck Beim Bey von Tunis
Umfang 36 Seiten Comic
+ 16 Seiten Mittelteil
Panel 161 + Titelbild + S. 2
Katalog noch nicht erfasst
Serie Liste aller Abrafaxe-Mosaiks
Hauptserie: Barock-Serie
Heft davor Neuer Kurs voraus
Heft danach Die Entführung aus dem Serail

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

Einleitungsbrief: Jean Bart
Erzähler: anonymer Erzähler
Abrax, Califax und Baldo wurden in einem Gefängniswagen nach Versailles gebracht und müssen nun stundenlang in der Sonne vor dem Schloss des Herzogs von Caran d'Ache zubringen. Als Califax plötzlich Brabax erblickt, vermutet Abrax, dass es Hungerfantasien sind. Doch dann sieht er selbst Brabax mit Leibniz in einer Kutsche vorbeifahren. Vergeblich versucht Califax ihn zu rufen, doch er ist viel zu leise und wird nicht gehört. Abrax schickt die Ratte los, damit sie zu Brabax eilt. Doch der Kutscher gibt ihr einen Tritt, der sie wieder zum Gefängniswagen befördert. Abrax vermutet, dass er ein feiner Herr geworden ist, der mit ihnen nichts mehr zu tun haben will.
Inzwischen hat der Herzog von Caran d'Ache in seinem Schloss von der Gräfin de la Tourette erfahren, dass Jean Baptiste vom König zum Finanzminister ernannt wurde. Das ist dem Herzog gleichgültig, weil das Amt mit viel Arbeit verbunden ist. Doch als er hört, dass Jean Baptiste auch den Posten als Königlicher Morgenmantelhalter bekommen hat, verschluckt er sich an seinem Kaffee. Ein Mann ohne Ehre hat seinen Posten bekommen, der ihm bisher den Einfluss beim König sicherte. Er beschließt, ihn mit einer Intrige zu stürzen.
Als Leibniz mit seinem Sekretär Brabax beim Finanzminister erscheint, wird er nach seiner Rechenmaschine gefragt. Sie war bereits fertig, erklärt er, aber nun liegt sie auf dem Meeresboden. Der Admiral Jean Bart habe das Instrument über Bord geworfen und ihn entführt. Baptiste meint, dass es sich um ein Missverständnis handelt, denn er sollte ihm seinen Sekretär bringen. Da platzt der Herzog von Caran d'Ache herein. Der Finanzminister stellt ihm seine Gäste vor und behauptet, dass Brabax Gedanken lesen kann. Deshalb will er ihn gern dem König vorstellen. Der Herzog möchte seine Fähigkeiten sogleich überprüfen und lässt ihn raten, welche Spielkarte er gerade aus seinem Stapel zieht. Brabax findet das lächerlich, doch Leibniz bittet ihn, es zu versuchen. Brabax nennt die Herz-Dame und der Herzog behauptet, dass es richtig sei, obwohl er ein Pik-As in der Hand hält. Das Spiel wiederholt sich noch dreimal und der Herzog täuscht seine Begeisterung vor. Der König werde Jean Baptiste sicher noch zum Grafen ernennen. Dann wird der Herzog noch nach dem Grund seines Besuches gefragt. Das hätte er fast vergessen, sagt er, aber darüber würde er gern unter vier Augen sprechen. Leibniz soll inzwischen auf ihn warten und Finanzminister begibt sich mit dem Herzog nach nebenan.
Der Herzog bittet den Finanzminister um die Rückzahlung eines Darlehens, das er angeblich seinem Vorgänger gewährt hatte. Es handelt sich um zehntausend Louis d'or. Als Jean Baptiste ihn nach dem Schuldschein fragt, ist er empört. Unter Ehrenmännern reicht das Wort! Außerdem kann seine Majestät die Transaktion bestätigen. Der Finanzminister ordnet an, dass die Summe unverzüglich auf das Schloss des Herzogs gebracht wird. Anschließend erreicht den Minister ein Brief der Gräfin de la Tourette. Sie schreibt, dass ihn der König angeblich ausgeladen habe. Er vermutet, dass es sich um eine ihrer kleinen Intrigen handelt und begibt sich eine Stunde später mit Leibniz und Brabax zur Nachmittagsaudienz bei Seiner Majestät. Zuvor wird Brabax noch passend eingekleidet.
Auf dem Weg zum König erblickt Brabax den Gefängniswagen vor dem Schloss des Herzogs. Leibniz erklärt ihm, dass es sich um Rudersklaven für die neue Galeere des Herzogs handelt. Die Ratte unternimmt gerade einen zweiten Versuch, um zu Brabax in die Kutsche zu springen. Doch auch diesmal kickt der Kutsche sie mit einem Fußtritt im hohen Bogen davon.
Mit einem Empfehlungsschreiben des Finanzministers werden Leibniz und Brabax in das Schloss Versailles zum Sonnenkönig geführt. Der Saaldiener stellt Brabax als Mann vor, der Gedanken lesen kann. Doch der angebliche Gedankenleser versagt natürlich, worauf der König den Finanzminister vom Ball am Abend auslädt.
Beim abendlichen Ball erfährt der König vom Herzog von Caran d'Ache, dass der Finanzminister Geld aus der Schatulle des Königs veruntreut haben soll, um seine Schulden zu begleichen. Das Geld in einer Truhe mit dem königlichen Siegel wollte der Herzog keinesfalls für sich behalten. Der König ehrt ihn sogleich mit der erneuten Ernennung zum Königlichen Morgenmantelhalter. Die Musketiere sollen den abgesetzten Finanzminister verhaften. Über seine Bestrafung soll der Herzog entscheiden. Die Musketiere bringen Jean Baptiste zusammen mit Baldo, Abrax und Califax nach Marseille als Galeerensträflinge des Herzogs.

[Bearbeiten] Figuren

[Bearbeiten] Bemerkungen

  • Erwähnte Orte: London, Frankreich, Versailles, Paris, Louvre, Marseille, Ägypten, Europa, Mittelmeer, Tunis
  • Die Steinfigur am Schloss des Herzogs von Caran d'Ache macht mit den Händen Eselsohren (S. 3).
  • Ein Bäumchen im Park erhielt einen Vogelhaus-Schnitt (S. 5 unten).
  • Der Marienkäfer krabbelt im Gefängniswagen (S. 7 oben).
  • Das Handwerkszeug eines Gärtners ist beim Schneiden der Hecke in selbiger stecken geblieben (S. 7 Mitte) oder der Gärtner verbirgt sich hinter dem Busch. Auf dem gleichen Bild steht eine Art begrünter Hochstand hinter der Mauer.
  • Am Morgen brennt beim Herzog von Caran d'Ache ein großes Feuer im Kamin (S. 8), obwohl es ein heißer Tag wird (Seite 3).
  • Ein Sparschwein steht im Büro von Finanzminister Jean Baptiste (S. 11).
  • In der Bibliothek des Finanzministers findet sich das Buch Il Principe von Niccolò Machiavelli. Besonders gut kann er es aber nicht gelesen haben, denn den Intrigen des Herzogs von Caran d'Ache geht er sofort auf den Leim.
  • Eine kleine Schatulle ist besonders gut mit zwei großen Vorhängeschlössern gesichert (S. 15).
  • Der Diener François scheint auf Seite 35 aus dem Bücherregal gekommen zu sein. Auf dem gleichen Bild spielt Brabax mit einem Jo-Jo.
  • Es sind Toilettenmännchen-Piktogramme zu sehen, die Barockkleidung tragen (S. 37).
  • Zwei Figuren auf dem Ball des Sonnenkönigs erinnern verdächtig an die Gräfin Marie-Louise von Altentrott (S. 43, 44, 47) und den Fürst Eusebius Maria von Kraxelberg-Jodelfingen (S. 43, 44, 49) aus der Hans-Wurst-Serie.
  • Die Karte mit dem Kreuz-König ist mit SALOMON beschriftet (S. 43). Der König Salomo wird als Beispiel für die gerechte Entscheidung des Königs genannt (S. 44).

[Bearbeiten] Redaktioneller Teil

[Bearbeiten] Mitarbeiter

[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten

  • Die Schriftgröße in den Sprechblasen auf Seite 3 ist kleiner als im Rest des Heftes.
  • Vorab erschienen die reine Titelbildzeichnung von Ulrich Nitzsche (König) und Thomas Schiewer (Brabax) (Bild 1) und ein von Jörg Reuter koloriertes, aber noch nicht betiteltes Cover (Bild 2) auf der Verlagshomepage.
  • Außerdem gibt es einen verworfenen Varianttitel (Bild 3), der Der Gedankenleser von Versailles lautet und es sogar bis ins ZACK #128 und kurzzeitig in den Onlineshop des Verlages geschafft hatte.
  • Das Heft erschien als E-Comic (Bild 4). Auf der Titelseite fehlen der ursprüngliche Ausgabemonat und der originale Heftpreis.
  • 2011 erschien das Heft unter dem Titel Fooled! in englischer Sprache als E-Comic (Bild 5).
  • Die vorab veröffentlichte Titelbildzeichnung animierte wieder zu einer Fanvariante der Kolorierung (Bild 6).
  • Der Inhalt dieses Heftes wurde zum Bestandteil einer im März 2022 beim Verlag Shanghai People's Fine Arts Publishing House erschienenen chinesischen Sammelband-Edition. Das Titelmotiv des Heftes 418 ziert den Schutzumschlag der chinesischen Ausgabe.

[Bearbeiten] Externe Links

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