Mosaik von Hannes Hegen 92 - Karneval am Canale Grande
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Juli 1964 |
Nachdruck in | Heft 226 Die Reise nach Venedig Reprintmappe VIII TaschenMosaik 24 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 74 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.092 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Runkel-Serie | ||
Kapitel: In Italien | ||
Heft davor | Die schwimmende Burg | |
Heft danach | Der Stierkampf zu Genua |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Dig und Dag sollen die Tiere auf dem Burgenschiff betreuen, die Ritter Runkel in den Orient mitnehmen will. Doch das erweist sich als sehr schwierig: die Hundehütte vom Wachhund Nero geht dabei zu Bruch und auch die Harfe, mit der Runkel sich im Minnesang üben wollte. Dann schleppt der Ritter noch eine Eiche an, mit der er auf See die Himmelsrichtung bestimmen will. Als Dig und Dag jetzt an seinem Verstand zweifeln, werden sie losgeschickt, um einen halben Zentner Niespulver zu besorgen. Das soll das beste Mittel gegen Drachen sein! Als ihnen gleich an der nächsten Ecke ein Drache begegnet, glauben sie nun auch an einem Sonnenstich zu leiden. Doch nachdem sie das Bedienungspersonal des Drachens entdecken, bemerken sie, dass dieses Ungeheuer täuschend echt aus Pappe gebaut wurde. Vom Bedienpersonal erfahren sie, dass sie zum venezianischen Karneval damit auftreten. Die Digedags eilen zum Schiff und bitten „Runkelchen“ bis zum Karneval zu bleiben. Da der Ritter so respektlos angeredet wird, rastet er aus und lehnt ihren Wusch nach „albernem Mummenschanz“ ab.
- Da erscheinen einige Kaufleute, bei denen der Rübensteiner seinen Reiseproviant bestellt hat. Sie fordern die sofortige Bezahlung ihrer Waren, aber Runkel hat kein Geld. So nutzen Dig und Dag die Gelegenheit mit ihrem Vorschlag, das dekorative Schiff für den Karneval zur Verfügung zu stellen. Sie haben auch ein schönes Motto: „Eine Nacht bei deutschen Rittern“. Dieses melden sie sogleich beim Elferrat an und der Präsident ist davon begeistert. Endlich mal etwas Neues - mit neuen Kostümen und Kulissen! Der Cavaliere di Carotti, der auch Mitglied des Elferrates ist, ärgert sich darüber. Er hat mit den Digedags noch ein Hühnchen zu rupfen und eilt zu einem alten Segler. Dort haben die Spione aus Genua ihr Quartier und gemeinsam wird ein neuer Plan besprochen.
- Beim Karneval ist Runkel als einziger deutscher Ritter der Ehrengast des Abends. Auch ein Schießbudenbesitzer lädt ihn zu einem Schuss mit der Armbrust ein. Doch als Runkel einen Pokalteller trifft, wird er als miserabler Schütze beschimpft und soll den Preis bezahlen. Runkel fühlt sich in seiner Ehre gekränkt und würde gerne beweisen, dass er im Kämpfen unschlagbar ist. Da taucht plötzlich der Drache auf, der bereits die Digedags getäuscht hatte. Runkel schwingt sich auf sein Pferd und nimmt Anlauf zum Drachenkampf. Doch eine Ladung Niespulver aus dem Rachen des Pappmonsters lässt den Ritter niesend zu Boden gehen. Dig und Dag erklären ihm, dass dieser Drache nur aus Pappe ist und zum Spaß auftritt. Doch Runkel ist nicht mehr zu bremsen und schlitzt den Karnevalsdrachen mit seinem Schwert Siebenstreich auf. Die zwei Drachenbediener reagieren nun sehr verärgert und holen sich bei einem Honighändler zwei volle Honigtöpfe. Sie schütten das klebrige Zeug über den Ritter und seine Knappen und anschließend sorgen zwei Spaßvögel noch für ein Federnkostüm. Als dann drei Raubritter auf Pferden erscheinen und die Gefederten entführen, sind alle von diesem Karnevalsspaß begeistert. Nur die Digedags ahnen, dass dies kein Scherz ist. Als ihre Entführer sie wieder absetzen, erwartet sie bereits der Cavaliere di Carotti. Die Entführer sind die Spione aus Genua, die sie nun auf ihren morschen Kahn bringen und das italienische Festland ansteuern.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig und Dag
- Begleiter: Ritter Runkel
- Venedig: Cavaliere di Carotti, Bedienungspersonal des Drachens, Kaufleute, Elferrat, Verwalter des Handelshauses Polo, Schießbudenbesitzer, Honighändler
- Genua: Genuesische Spione
- Erwähnt: Kunibert II. von Rübenstein (als Runkels Vater), Lohengrin samt Schwan, Sarazenen, Maikäfer, Teutonen, vereinigte Karnevalsgesellschaften Venezia 1210 und San Marco 1190
- Tiere: Türkenschreck, zwei Maulesel der Digedags, Wachhund Nero, Uhu und andere Tiere auf dem Burgenschiff, Katze, Pferde, Rabe
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Canale Grande [sic], Morgenland, Athen, Rialto, Markusdom (als San Marco), Campanile, Venedig, Seufzerbrücke, Genua, Markusplatz, Italien
- Italienisch: Cavaliere, vino, maledetto, veramente
- Währungen: Zechinen, Heller
- Die Schreibweise Canale Grande ist nicht korrekt. Es muss Canal Grande heißen.
- Dig bezichtigt die Tiere auf dem Burgenschiff der Meuterei (S. 4).
- Runkel erwähnt Lohengrin und seinen Schwan (S. 5).
- Runkel summt "ein uraltes Minnelied" vor sich hin (S. 8): "Warum weinst du, schöne Gärtnersfrau...". Tatsächlich handelt es sich um das bekannte Küchenlied Die Gärtnersfrau. Ob Runkel bei diesem Lied etwa an seine Adelaide denkt, ist nicht sicher (dass aber diesbezügliche Befürchtungen berechtigt sind, sollte sich noch herausstellen.)
- Die letzten Mottos des Venezianischen Karnevals waren:
- Auf S. 11 wird die berühmte Seufzerbrücke erwähnt - ein klassischer Anachronismus, denn selbige wurde erst zwischen 1600 und 1603 erbaut.
- Dig und Dag haben nette Tanzpartnerinnen gefunden. Dag tanzt ausgelassen, Dig innig (S. 14/15).
- Statt Niespulver sollte ein Drache mit rauchender Salpetersäure ausgestattet sein, findet Runkel (S. 19).
- Auf S. 23 gesellt sich zu den drei als Raubrittern verkleideten genuesischen Spionen, die Runkel und die Digedags zu Pferde entführten noch ein vierter hinzu, obgleich dessen Verkleidung nicht vonnöten wäre, da er an dem direkten Kidnapping gar nicht beteiligt war.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Manfred Kiedorf, Brigitte Lehmann
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Eine weitere kleine Auflage des Heftes wurde ebenfalls auf holzfreiem Papier jedoch ohne Impressum auf Seite 23 unten gedruckt.
- Das Heft wurde im September 1975 unter der Nummer 226 noch einmal veröffentlicht (Bild 1). Hierbei handelt sich um ein Heft der Runkel-Nachdrucke, die als Überbrückung bis zur Einführung der Abrafaxe eingeschoben wurden.
- Im Sammelband Die Reise nach Venedig wurde für dieses Heft ein anderes Cover benutzt.
- Zwischen dem 28. Juli und dem 3. August 2005 wurden die Seiten 2 bis 24 dieses Heftes in insgesamt 6 Ausgaben der Tageszeitung Thüringer Allgemeine abgedruckt.
- Von diesem Heft erschien im August 1964 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.
Bild 1: Nachdruck von 1975 als Nummer 226 |