Mosaik 12/77 - Der Vorhang fällt
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Dezember 1977 |
Nachdruck in | ||
Umfang | 20 Seiten | |
Panel | 51 + 6 Vignetten + Titelbild | |
Katalog | 1.01.024 | |
Serie | Liste aller Abrafaxe-Mosaiks | |
Hauptserie: Adria-Serie | ||
Kapitel: Venedig-Serie | ||
Heft davor | Der neue Doge | |
Heft danach | Der Wunderdoktor |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Erzähler: Harlekin
- Harlekin und seine Theatergruppe haben sich ein neues Stück ausgedacht. Nachdem sie sich mit ihrem ersten Stück großen Ärger eingehandelt hatten, wollen sie diesmal die Wünsche und Ansichten des Volkes in Form einer Tierfabel vortragen. Der Hintergrund des Theaterstückes ist die Dogenwahl von Raffamoneti. Auf die allgemeine Unzufriedenheit der Bevölkerung beruht das Thema der neuen Aufführung mit dem Namen “Der Esel als Löwe“. Vor den Augen der zahlreich erschienen Bevölkerung tragen Harlekin und seine Truppe, auf ihrer selbst gebastelten Bühne, ihr Stück glänzend vor. Bonifazio und Capitano Spavento sind ebenso bei der Vorführung vor Ort und erkennen schnell, um was es sich bei dem Schauspiel dreht. Sie machen sich daraufhin sofort zu Raffamoneti auf, um diesem von den Geschehnissen zu berichten.
- Als sie dort ankommen, befindet sich der Doge gerade inmitten einer wichtigen Sitzung des Hohen Rates. Die beiden Spitzel berichten ihrem hochverehrten Herrn, dass die Komödianten schon wieder die Obrigkeit verhöhnen. Der clevere Raffamoneti bleibt aber zunächst cool und beschwichtigt seine Ratsmitglieder. Hintergrund seines Handelns ist, dass er ist erst kurze Zeit im Amt ist und so würde es seine künftige Regierungstätigkeit ungemein erschweren, griffe er in einer Weise durch, die das Volk, das sich eben erst mit Mühe beruhigen ließ, aufs Neue in Aufruhr versetzte. Jedoch der Gefahr bewusst, sagt er seinen Diskussionsteilnehmern, dass ab sofort große Vorsicht geboten ist.
- Harlekin und der Rest der Komödianten spielen unterdessen ihr Theaterstück famos weiter. In ihrem Werk sind einige Anspielungen versteckt, so ist zum Beispiel der Thron des Löwen, der von dem Wappentier San Marcos. Weiterhin spielen sie in ihrem Stück auf das Glücksspiel von Cassalera an.
- Bei den Mitgliedern des Hohen Rates indessen ist immer noch keine Ruhe eingekehrt. Einer der Teilnehmer hat sogar eine Idee, wie sie das Stück verbieten können, ohne an seinem Inhalt Anstoß zu nehmen. Er beruft sich auf das hiesige Gesetzbuch, den Codice della Republica. In diesem steht unter Paragraph 234, Ziffer 12, Absatz G geschrieben: "Das Tragen von Perücken ist untersagt, da an ihnen nur Motten, Flöhe, Mehlwürmer und ähnliches Ungeziefer gezüchtet wird". Da Brighella als verkleideter Esel eine Perücke trägt, machen sich der Capitano Spavento und Bonifazio auf zum Ort des Geschehens um das Gesetzesblatt durchzusetzen. Dort angekommen, unterbrechen sie das Theaterstück und nehmen die Perücke des Esels ab. Harlekin kann die Maßnahme nicht verstehen und versucht sich gegen die Beschlagnahmung zur Wehr zu setzen. Seine Worte jedoch werden von dem Capitano verdreht, so dass auch das Publikum nicht recht weiß, wem sie glauben sollen. Als Harlekin daraufhin ankündigt, die Stadt zu verlassen, wachen die Zuschauer auf und zetteln einen kleinen Aufstand an. Sie können nicht akzeptieren, dass es noch nicht einmal in ihrer Heimatstadt erlaubt ist, eine Komödie aufzuführen. Zudem wollen sie nicht, dass Harlekin die Stadt verlässt. Der Doge allerdings hat vorgesorgt und dem Capitano ein Schriftstück mitgegeben, in welchem steht, falls es Harlekin gelingt eine Aufruhr anzustiften, so muss er dafür in die Bleikammern. Mit einer List gelingt es Harlekin und seinen Begleitern, sich dem Strafmaß zu entziehen. Mit der Hilfe des Transport-Gondoliere Alberto Rossi gelingt ihnen die Flucht.
- Versteckt in Bretterkisten schippern sie nun unentdeckt mit dem Lastkahn ihres Fluchthelfers und dessen Sohn durch die Kanäle Venedigs. Als sie an einer Osteria vorbeikommen, werden sie von einer Gruppe Soldaten zum Anhalten aufgefordert. Die illustre Runde will ebenfalls an Bord kommen, um zum Hafen zu gelangen. Der Gondoliere willigt ein, um nicht auffällig zu werden. Während der Fahrt erzählen die Soldaten, dass sie zu einer Galeere wollen, um mit dieser zu dem dalmatischen Dorf an der Adria zu gelangen. Sie sollen dort der hiesigen Bevölkerung eins auf den Deckel geben. Bis auf ein kurzes Intermezzo mit der Zollpolizei von Venedig verläuft die Fahrt aber ruhig.
- Als die Soldaten an Bord ihres Schiffes sind, überlegen Harlekin und die Abrafaxe, sich ebenfalls an Bord der Galeere zu schmuggeln. Sie ziehen es nach kurzer Bedenkzeit aber dann doch vor, die Bewohner des dalmatinischen Dorfes im Stich zu lassen, in der Hoffnung, diese können sich auch selbst verteidigen und wenigstens in die Berge flüchten. Selber warten sie auf ein Schiff, welches sie in ein anderes Land und zu neuen Abenteuern bringen soll.
[Bearbeiten] Figuren
- Abrafaxe: Abrax, Brabax, Califax
- Komödianten: Harlekin, Brighella, Pantalone, Gondoliere-Komödiant, Angela Pantalone, Scaramuccio, Paolo
- Hoher Rat: Raffamoneti, Cassalera
- Raffamonetis Spitzel: Capitano, Bonifazio
- Gondolieri: Alberto Rossi, Sohn von Alberto Rossi
- Militär: venezianische Soldaten, Söldner des Hohen Rates, Zollpolizei von Venedig
- Abspann: Aldo Vertico, Rosalia Cassalera, Pascha, Künstler in Venedig
- Erwähnt: Carlo Gozzi, Carlo Goldoni
- Tiere: Flöhe, Fisch
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Der Codice della Republica müsste italienisch korrekt Codice della Repubblica heißen.
- Im 3. Panel auf S. 10 wurde der Titel des Codice auf die falsche Buchseite gezeichnet.
[Bearbeiten] Redaktioneller Teil
- Die Rückseite mit den Vignetten von Pantalone, Harlekin, Colombine, Brighella, Dottore und Capitano erläutert kurz das Wesen der Figuren der Commedia dell'Arte und ist daher als redaktioneller Text aufzufassen.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Texte und künstlerische Leitung: Lothar Dräger
- Zeichnungen: Lona Rietschel, Irmtraut Winkler-Wittig, Egon Reitzl, Horst Boche, Heidi Sott, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Jochen Arfert, Ingrid Behm, Sieglinde Borkner, Ullrich Stephans
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Ein Motiv aus diesem Heft wurden später vom VEB Spielzeug-Elektrik Meiningen für die Gestaltung der Abrafaxe-Puzzles genutzt.
- 2014 erschien das Heft als E-Comic (Bild 1). Auf der Titelseite fehlt der alte Heftpreis. Außerdem wurde der Hefttitel neu gelettert.
- Von diesem Heft erschien im Januar 1978 eine ungarische Export-Ausgabe (Bild 2).
Bild 1: E-Comic |
Bild 2: ungarische Ausgabe von Januar 1978 |