Mosaik 361 - Der Zauberer von Sevilla
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Januar 2006 |
Nachdruck | SB 91 - Der weise Josephas | |
Umfang | 36 Seiten Comic + 16 Seiten Mittelteil | |
Panel | 147 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.361 (Update 2007) | |
Serie | Liste aller Abrafaxe-Mosaiks | |
Hauptserie: Templer-Serie | ||
Heft davor | Räuber, Sturm und Sklavenhändler | |
Heft danach | Meuterei auf der Galeere |
Inhaltsverzeichnis |
Comic
Inhalt
- Erzähler: Chronist der Zwergräuberbande (Eröffnungstext auf S. 2), anonymer Erzähler
- In Paris, im Louvre, empfängt König Ludwig der Dicke die drei Schwarzen Reiter. Er ist nicht zufrieden mit ihnen, denn bisher haben sie seinen Auftrag nicht erfüllt, ihm den Schatz des Priesterkönigs zu bringen. Außerdem sind zwei von ihnen recht schwatzhafte Elstern. Aber neue Leute mit dieser heiklen Aufgabe zu betrauen, gefällt dem König nicht, also bekommen Roland und seine Kollegen eine letzte Chance. Im Schlosshof erhalten sie von ihrem Spion in Anjou die Nachricht, dass die nächste Etappe der Suche in Sevilla liegt.
- Dort ist inzwischen der Sklavenhändler Yussif mit seiner neuesten Ware, Hugo von Payens und den Abrafaxen, eingetroffen. Sein Abnehmer auf dem Basar ziert sich etwas, doch Yussif kann ihn an eine alte Abmachung erinnern. Während der nun startenden Feilschphase zernagt die Ratte die Fesseln der Gefangenen und schon gehen alle vier stiften.
- Auch Gundomar und Gutfried, die beiden räuberischen Zwerge, sind inzwischen in Sevilla angelangt. Sie haben unterwegs "gute Geschäfte" gemacht, was sich u.a. an einem prallen Säckchen Gold und einem schwer beladenen Maulesel zeigt, den sie, auf dem Pferd des hochnäsigen Ritters reitend, hinter sich herführen. Als sie Hugo mit den Abrafaxen unterm Arm vorbeiflitzen sehen, entspricht das nur ihrer Vermutung, dieser habe ihre Kameraden entführt. Mit einem gezielten Schleuderwurf setzt Gundomar Hugo schachmatt. Das hat freilich zur Folge, dass alle vier Gefangenen wieder versklavt werden und nun von Yussifs Kollegen, dem Sklavenversteigerer, öffentlich auf einer Auktion angeboten werden.
- Gutfried, auf Gundomars Schultern sitzend, bietet mit und ersteigert die Abrafaxe. Hugo hingegen wird von einem rundlichen Fiesling erworben, von dem sich später herausstellt, dass es Odo von Biscuit ist, der Vetter König Ludwigs des Dicken, Gegenspieler Gwendolyns und ehemaliger Mitknappe von Hugo. Doch Nostalgie ist seine Sache nicht: Er braucht Hugo als Rudersklaven für seine Galeere.
- Kaum haben die beiden Zwerge ihre "Kameraden" befreit, müssen sie auch schon wieder verschwinden, denn der Vorbesitzer ihres Maulesels hat sie entdeckt. Die Abrafaxe versuchen derweil, Odo und seinem Gefangenen zu folgen, verlieren sie aber in der Menge, weil sie erst einen alten Mann anrempeln und dann von zwei geschäftstüchtigen Basarhändlern aufgehalten werden. Erst der Teeverkäufer Hassan bringt sie wieder auf die richtige Spur: Er kennt nämlich diesen alten Mann; es ist niemand anderes als Rabbi Josephas. Doch ist er nicht zu Hause, denn er ist zu einer langen Reise aufgebrochen.
- Inzwischen ist Odo mit seiner Neuware bei der Galeere angelangt. Hugo erkennt ihn endlich ("Pfläumchen? Bist du das wirklich?!"), doch ändert das nichts an seinem Schicksal. Mngbogu und sein Bruder, die Sklavenaufseher, fesseln ihn an seine Ruderbank. Gegen Mittag will man auslaufen. Nun hetzt auch Rabbi Josephas heran; er übergibt Odo wichtige Pergamente und will mitfahren. Doch ohne seinen Lesestein, den er plötzlich vermisst, geht nichts. Also kehrt er nochmal schnell um, um ihn zu holen.
- Zu Hause rennt er zum zweiten Male in die Abrafaxe. Als Brabax den Namen des Priesterkönigs erwähnt, schließt der Rabbi mit den drei Kobolden schnell Freundschaft. Josephas weiß von dem geheimnisvollen Buch, vermutete es aber in Rom, wohin er mit Odos Galeere gerade wollte. Er und die Abrafaxe haben also nun ein gemeinsames Ziel; als sie jedoch am Pier ankommen, ist Odo bereits abgefahren. Immerhin kann Califax dem Rabbi seinen Lesestein zurückgeben, den er früher auf dem Basar verloren hatte.
Figuren
- Abrafaxe: Abrax, Brabax, Califax, Ratte
- Begleiter: Hugo von Payens, Rabbi Josephas
- König und Co.: König Ludwig VI., zwei Thronwachen im Louvre, Nachrichtensoldat im Louvre
- Schwarze Reiter: Schwarzer Reiter Roland, dicker Schwarzer Reiter, Schwarzer Reiter mit Schnurrbart
- Auf der Galeere: Herzog Odo von Biscuit, Mngbogu, Mngbogus Bruder, Hassan der "Taube"
- Zwerge: Gundomar, Gutfried
- Sevilla: Sklavenhändler Yussif, Sklavenversteigerer, Teeverkäufer Hassan, Traubenhändler, Myrrhehändler, Orangenhändler, Mauleselvorbesitzer
- Erwähnt: Zwergräuberbande (als Räuber von Orly und räuberische Zwerge aus dem Wald bei Orly u.ä.), Andreas von Montbard, betrunkener Mönch aus Cîteaux, Priesterkönig Johannes, Pariser Kaufmann mit Stockholm-Syndrom, alle Heiligen, Graf der Champagne, Prophet Mohammed (als Prophet), Scheitan, Allah, JHWH (als Der, dessen Name geheiligt sei und Der, dessen Name nicht genannt sein soll)
- Tiere: Marienkäfer, Pferd der Räuberzwerge und andere Pferde, Katzen, Hühner, Schafe, Maulesel, Hund, Esel, Schlange, tote Frösche, Eichhörnchen
Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Wald von Orly, Mittelmeer (als Mare Mediterraneum), Andalusien (u.a. als Maurenland), Cîteaux, Paris, Frankreich, Sevilla, Anjou, Tunis, Rom, Guadalquivir (als Fluss), Ägypten, Griechenland, Römisches Reich, Burg von Anjou
- Der Louvre entstand erst um 1190 unter dem König Philipp II. August.
- Der Einleitungstext auf S. 3 ist eine deutliche Anspielung auf Asterix: "Die Stadt schläft. Die ganze Stadt? Nein! Nicht die ganze Stadt."
- Im Thronsaal des Königs hat jemand ein Schwert entfernt (S. 4 und 5).
- Der Sklavenversteigerer in Sevilla äußert: "Yussif, mein Freund ... Mit solch minderwertiger Ware kannst du vielleicht in Tunis auftauchen. Aber das hier ist ein Qualitätsmarkt!" - ein Hinweis auf das Heft 6/81, als die Abrafaxe schon einmal auf einem Sklavenmarkt angeboten wurden?
- Pfefferminztee ist in Sevilla sehr beliebt (S. 10, 14, 39).
- Man fragt sich, warum die verschleierte Dame auf S. 12 unter ihrer Burka so unverschämt grinst, als der arme ältere Herr hinter ihr überraschend an sie gepresst wird.
- Auf dem Basar tauchen Helmut Müller ("Das tangiert mich jetzt nur periphär.") und die Gewinner des Quiz' in Wolfen auf (S. 15 bzw. 36 und 38).
- Wir lernen Arabisch: Sidi = "mein Herr" (S. 16). So viel wussten schon die Leser Karl Mays ...
- Der Myrrhehändler sieht beinahe wie ein Doppelgänger von Sultan Mahmud aus der Orient-Serie aus.
- Als Cameos sitzen auf Odos Galeere sieben Piraten der Asterix-Serie herum, darunter Barbe Rouge, Dreibein und Baba. Hugo flucht beim Schwert seines Vaters (S. 41).
- Califax zitiert das Motto der drei Musketiere: "Alle für einen!" (S. 44).
- Dass Abrax auf Seite 44 fragt, ob Sevilla einen Hafen habe, mutet eigenartig an, immerhin sind die Abrafaxe im Heft 260 mit der Santa Carraca y Cascara de Nuez von Sevilla aus Richtung Amerika gesegelt
- Rabbi Josephas' Laboratorium ist vollgestopft mit astrologischem, alchimistischem, ägyptologischem, kabbalistischem und ähnlichem Gerät, darunter einem Asklepiosstab, einem Ouroboros, welcher den deutschen Chemiker Friedrich August Kekulé von Stradonitz, laut einer von ihm selbst erzählten Anekdote, im Traum zur Strukturformel des Benzolringes geführt hat, einer Sephirot-Tafel, einem Himmelsglobus und einem Zodiak.
- Die Inschrift rund um den Drudenfuß auf dem Fußboden, von der nur wenige Buchstaben erkennbar sind ("[...]BATOT[H...]", außerdem ein π u.a.), geht auf zwei Zeichnungen in dem Buch Hexensabbat von Eric Maple zurück. In der einen sind mehrere "magische" Namen Gottes in einem Kreis angeordnet, darunter auch SABAOTH (von hebr. ṣəḇā’ôṯ/zebaot = "Heer(schar)"). In der anderen findet man u.a. das π.
- Eben jenes Laboratorium des Rabbi Josepha von Doppelseite 46/47 (s. Bild oben) wurde in der SUPERillu 12/2010 in der Rätselecke als Suchbild verwendet. Dafür wurde von acht Gegenständen aus dem Labor jeweils der Schlagschatten in der Bildleiste unter der Szene gezeichnet.
- Diese Gegenstände sind in der Reihenfolge der Schattenbilderleiste: der Asklepiosstab, die Balkenwaage über dem Herd, der erlenmeyerartige Glaskolben mit Korkpfropfen vom Labortisch, die Ölpresse oder ~kanne welche ganz oben auf dem Bücherregal steht, die Lampe von der Decke, der tote Hahn überm Herd, die brennende Kerze aus dem Vordergrund der Bildunterkante, auf deren Ständer im Bild sogar eine Spinne entlang läuft und das Modell der Hand mit den eingezeichneten Planeten- und Akupunkturpunkten.
- Josephas scheint zu den bekannten zehn Sephirot des kabbalistischen Lebensbaumes noch einen elften gefunden zu haben.
- Auf Seite 48 hält Califax ein ausgestopftes Eichhörnchen in der Hand; dies ist ein deutlicher Hinweis auf das sciurus vulgaris aus dem Januar-Heft von vor 30 Jahren.
- Die Szene auf dem Titelbild findet sich im Heft nicht wieder. Während des Aufenthaltes im Haus des Josephas hat der Rabbi noch nicht einmal seinen Lesestein bei sich, mit dem er auf dem Cover hantiert. Außerdem ist es höchst rätselhaft, welches Schriftstück Brabax dem Rabbi zeigt - eigentlich besitzt er überhaupt nichts derartiges.
Redaktioneller Teil
- Al-Andalus um 1100
- Der Islam in Europa
- Alchemie - Zwischen Magie und Wissenschaft
- Die Abrafaxe im Exploratorium - Wir bauen einen Minifeuerlöscher!
- 30 Jahre Abrafaxe - Findest du die Ausschnitte wieder? (Bild von der Doppelseite aus Heft 12/86)
- Treffpunkt MOSAIK
- 15 Jahre Roman- und Comicladen Berlin
- Tradition und Neubeginn in Wolfen
- Besucheransturm in der MOSAIK-Redaktion (Tag der offenen Tür)
- Die Abrafaxe im Exploratorium
- neue Fanzines: Alex 28 und Mosa-icke 10
- Abrafaxe-Katalog
- Leserpost und Impressum
- MOSAIK-shop
- Fix und Fax
- Tele-Lotto-Buch
- 30 Jahre Abrafaxe Das Jubiläumsbuch und 25 Jahre Abrafaxe
- ZACK und 30-Jahre-Abrafaxe-Pin
- Abrafaxe-Briefmarken: Winter
- Das Abrafaxe-Quartett
- MOSAIK-Ringordner
Mitarbeiter
- Redaktionsleitung: Jörg Reuter
- Autor/Szenarium: Jens Uwe Schubert
- Seitenaufrisse: Jörg Reuter, Andreas Schulze
- Zeichnungen: Niels Bülow, Jens Fischer, Andreas Pasda, Thomas Schiewer, Andreas Schulze, Matthias Thieme
- Kolorierung: André Kurzawe
- Layout: Christian Goguet
Weitere Besonderheiten
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