Mosaik von Hannes Hegen 158 - Die Pirateninsel
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Januar 1970 |
Nachdruck in | Die Digedags am Mississippi (alte Ausgabe) Die Digedags am Mississippi (neue Ausgabe) Reprintmappe XIV | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 62 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.158 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Amerika-Serie | ||
Kapitel: Die Mississippi-Piraten | ||
Heft davor | Ankunft in Baton Rouge | |
Heft danach | Der Junge mit dem Banjo |
Inhaltsverzeichnis |
Comic
Inhalt
- Die Digedags machen Urlaub auf der Joker-Farm, dem Anwesen von Kapitän Jokers Bruder Jeremias. Ihrem Chef William Potter vom New Orleans Magazine gegenüber legitimieren sie diesen Aufenthalt mit Stimmungsbildern vom Leben am Mississippi, doch befürchten sie, dass er sich wohl nicht mehr lange hinhalten lassen würde.
- Eines schönen Spätnachmittags sitzen sie wieder an ihrem Lieblingsplatz unter einer Sykomore, direkt am Flussufer. Dabei beobachten sie den Rauch eines Dampfers hinter der Reiherinsel, einem kleinen Eiland mitten im Strom, der sich überraschenderweise nicht bewegt, obwohl ihnen kein Grund bekannt ist, weshalb ein Schiff an der Insel anlegen könnte. Auch die drei vorbeikommenden Angler tragen nichts zur Aufklärung des Rätsels bei, sondern lenken die Digedags - zwar zunächst erfolgreich, aber doch recht durchsichtig - mit dem Hinweis auf das schöne Exemplar eines Elfenbeinschnabelspechtes ab, der es sich gerade in einem Uferbaum bequem gemacht hat. Als die Digedags nach Digs verunglückter Kletterei - statt des Vogels macht er Bekanntschaft mit stachligen Kletten - wieder zur Reiherinsel blicken, ist der Rauch seltsamerweise verschwunden. Von ihnen unbemerkt hatte einer der Angler mit einem Spiegel ein Signal hinübergeblinkt.
- Bevor sich die Digedags aber weiter mit diesem Mysterium befassen können, werden sie vom Telegraphisten des nahen Örtchens Turtleville aufgesucht. Dieser hat ein Telegramm von Potter für sie - wie erwartet fordert der Chef entweder eine spannende Geschichte oder die sofortige Rückkehr. Die Digedags folgen dem Telegraphisten nach Turtleville, wo sie ein hanebüchenes Antworttelegramm aufsetzen: Ihre kurz zuvor gemachte Beobachtung über die Reiherinsel bauschen sie zu einer Räuberpistole über Flusspiraten auf, denen sie angeblich auf der Spur seien. Dann kehren sie einigermaßen beruhigt zur Farm zurück. Der Telegraphist hingegen beschließt, den Sheriff von der vermeintlichen Piratengefahr zu unterrichten.
- Kaum wieder bei der Farm angelangt, sehen die Digedags ein Blinklicht auf der Reiherinsel. Dadurch wird ihr Verdacht endgültig geweckt, schließlich hatte Onkel Jeremias ihnen erzählt, die Insel sei nur von Klapperschlangen bewohnt. Sogleich schlussfolgern sie messerscharf, dass ihnen der Farmer offenbar ein Märchen aufgetischt hat, um sie vom Betreten der Insel abzuhalten. Flugs schnappen sie sich ein Ruderboot und setzen in der Dunkelheit über zum Eiland. Dort schafft es Dag, trotz der gebotenen Vorsicht seinen Revolver losgehen zu lassen - eine böse Wurzel hat ihn ins Stolpern gebracht. Dadurch wird die geheimnisvolle Gruppe dunkler Gestalten, die sich am andern Ende der Insel befindet, natürlich gewarnt. Die Männer stürzen auf das am Ufer liegende Dampfboot und fahren flussaufwärts davon. Sie vermuten, verraten worden zu sein und nun vom Sheriff verfolgt zu werden. Einer von ihnen erklärt, nur bis Natchez mitfahren zu wollen und am nächsten Tag mit dem Postdampfer zurückzukehren.
- Die Digedags haben davon zwar nichts mitbekommen, sehen jedoch das wegfahrende Schiff. Auch den Rastplatz der Männer finden sie, wo ihnen ein Hut auffällt, den einer von ihnen verloren haben muss. Sie sind nun davon überzeugt, tatsächlich einer Piratenbande auf der Spur zu sein, und nehmen den Hut mit. Derweil ist der Sheriff von Turtleville mit dem Telegraphisten, dem Hilfssheriff und zwei Freiwilligen ebenfalls am Ort des Geschehens eingetroffen. Über den gehörten Revolverschuss von Dag geraten die fünf in argen Streit, der eskaliert, als sich herausstellt, dass der Freiwillige Smith am Vortag der Katze des Sheriffs ein Ohr abgeschossen hatte. Unverrichteter Dinge kehrt das Quintett schließlich heim.
- Die Digedags, die vom Sheriff und seinen Leuten nicht bemerkt worden sind, kehren nun - nachdem sie noch ein müdes Krokodil aus ihrem Ruderboot vertrieben haben - zur Farm zurück. Dort werden sie im Wohnhaus der Jokers von der anwesenden Familie herzlich willkommen geheißen (für ihr langes Wegbleiben haben sie sich eine Ausrede einfallen lassen). Interessanterweise ist Onkel Jemmy nicht da, und seine Frau zeigt keinerlei Beunruhigung. Angeblich komme es öfter vor, dass er wegen Geschäftssachen über Nacht verreise. Als sie auch noch den Hut von der Reiherinsel, den Dag an der Garderobe aufgehängt hat, als den ihres Mannes identifiziert, wird den Digedags ganz mulmig. Jetzt sind sie sich endgültig sicher - Joker ist ein Pirat!
Figuren
- Digedags: Dig, Dag, Digedag
- Familie Joker: Jonathan Joker, Jessy Joker, Old Joe, Tom Joker, Jeremias Joker, Emily Joker, Jenny Joker
- Joker-Farm: Toby und seine Anglerfreunde
- Turtleville: Telegraphist, Sheriff, Hilfssheriff, Freiwilliger Brown, Freiwilliger Smith
- Tiere: Truthahn, Katzen, Mäuse, Hunde, schwarzes Schwein, Hase, Elfenbeinschnabelspecht, Pferde, mehrere Reiher, Eule, schläfriger Alligator
Bemerkungen
- Gemäß Einleitung sind die Digedags seit vierzehn Tagen auf der Farm. Erfolgte die Ankunft in Baton Rouge am 23. Februar 1860, spielt die Handlung etwa am 7. März. Tatsächlich herrschte an diesem Tag Vollmond, wie mehrfach im Heft zu sehen ist.
- Schiffe auf dem Mississippi: Sklaven-Express-Dampfer
- Der Sheriff hat eine Katze Susy.
- Die Bundesstaaten Mississippi und Arkansas werden erwähnt.
- Bei Digs Bettpfosten und dem geöffneten Fenster auf der Rückseite stimmt irgendetwas mit der Perspektive nicht...
- Gebäude und Geschäfte in Turtleville: Drugstore, Saloon, R. Fletcher's Restaurant, Books, Tailor Shop, Post Office
- Die Joker-Farm liegt in diesem Heft am Ostufer des Mississippi, Turtleville eine Meile oberhalb, also nördlich der Farm und ebenfalls am Ostufer.
Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Ingrid Behm, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann, Ullrich Stephans
Weitere Besonderheiten
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Zwischen dem 26. Juli und dem 1. August 2007 wurden die Seiten 2 bis 24 dieses Heftes in insgesamt 6 Ausgaben der Tageszeitung Thüringer Allgemeine abgedruckt.
- Von diesem Heft erschien im Januar 1970 eine niederländische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier, die in den Niederlanden und in Belgien vertrieben wurde. Dieses Heft wurde 1970 auch zum Bestandteil einer aus sechs Heften bestehenden Sammelmappe. Außerdem wurde das Heft 1970 oder 1971 in den Niederlanden für die Herstellung einer Klebebindung genutzt. Restbestände des Heftes wurden 1972 in den Niederlanden für die Herstellung so genannter Ramschbindungen verwendet.
- Das Abrafaxe-Mosaik 12/82 bekam knapp 13 Jahre später ebenfalls den Titel "Die Pirateninsel".