Mosaik von Hannes Hegen 159 - Der Junge mit dem Banjo
Aus MosaPedia
(Weitergeleitet von Der Junge mit dem Banjo)
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Februar 1970 |
Nachdruck in | ||
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 74 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.159 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Amerika-Serie | ||
Kapitel: Die Mississippi-Piraten | ||
Heft davor | Die Pirateninsel | |
Heft danach | Bei den Mississippi-Piraten |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Am kommenden Morgen kehrt Jeremias Joker tatsächlich mit dem Postdampfer aus Natchez heim. Das verdächtige Getue der Tochter des Hauses, Jenny Joker, lässt die Digedags erkennen, dass auch sie offenbar vom Geheimnis ihres Vaters weiß. Die Situation spitzt sich im Wohnhaus der Jokers zu, denn unbedachterweise erkennt Onkel Jemmy seinen Hut wieder, den er in der vergangenen Nacht auf der Reiherinsel verloren hatte und der von den Digedags zurückgebracht worden war. Durch ihre insistierende Fragerei wecken die drei Reporter nun auch im Farmer das Misstrauen. Bevor die Situation eskaliert, verschwinden die Digedags lieber und reiten nach Turtleville.
- Dort wollen sie sich beim Sheriff ganz allgemein über das Treiben der Mississippi-Piraten informieren, doch der Sheriff schläft den Schlaf der Gerechten, nachdem er sich bekanntlich ebenfalls die halbe Nacht auf der Reiherinsel um die Ohren geschlagen hatte. Stattdessen machen die Digedags die Bekanntschaft zweier würdiger Herren namens Coffins und Tombstone - ersterer ein Wanderprediger, letzerer ein Doktor -, die sich als wahre Menschenfreunde und Sklavenbefreier zu erkennen geben. Obwohl sie den Digedags etwas unheimlich vorkommen, lassen die drei sich doch in Billy's Saloon einladen, wo man ungestört reden könne. Bei einem Glase leckeren Fruchtsafts - Billy fürchtet schon um den Ruf seines Etablissements - erklären Coffins und der Doktor den Digedags, dass sie für den Sklaven-Express arbeiten würden, eine Organisation, die flüchtige Sklaven in die Nordstaaten schleust. Die Digedags sind glücklich, solch hilfreiche Leute kennengelernt zu haben, und versprechen, entlaufene Sklaven zum geheimen Treffpunkt an Billys Hintertür zu schicken.
- Die Gelegenheit für eine derartige gute Tat ergibt sich bereits auf dem Heimweg zur Joker-Farm, den die Digedags aus einer Laune heraus durch die Plantagen der benachbarten Morris-Farm gelegt haben. Der Farmersohn Bob Morris verfolgt nämlich mit seinen Bluthunden den Sklavenjungen Ben, der sich bekanntlich in der hiesigen Gegend vor den Häschern seines ehemaligen Besitzers verborgen hat. Digedag überlässt dem armen Kerl, der noch immer krampfhaft Mrs. Jeffersons Banjo umklammert, sein Pony und weist ihm den scheinbaren Weg in die Freiheit, während Dig und Dag die Köter kurz aufhalten können. Die Digedags verstecken sich daraufhin fix im Zuckerrohr, denn schon kommt Bob mit seinem Pferd herangeritten. Direkt vor ihrer Nase trifft er zufällig auf die hübsche Jenny von nebenan, die ihm erbitterte Vorhaltungen macht, dass er sich mit seiner Sklavenjagd schon wieder in die Angelegenheiten ihres Vaters mische. Da es aber zwischen den beiden heftig knistert, versöhnen sie sich rasch. Bob verspricht, sich zu bessern, und beide reiten nach Hause. Das ganze ist natürlich Wasser auf die Mühlen der heimlich lauschenden Digedags, die die "Angelegenheiten" von Jeremias Joker als Piraterie und Menschenhandel deuten.
- Auf nur zwei Ponys reitend erreichen sie bald darauf die Joker-Farm. Das Fehlen des Tieres erklären sie mit einer erfundenen Geschichte, in der eine Bremse eine Hauptrolle spielt. Onkel Jeremias glaubt ihnen allerdings kein Wort. Kurz darauf kommt auch Jenny angaloppiert, und bald nach ihr Digedags Pony. An seinem Sattel findet Dig einen Zettel von Ben, worauf dieser mitteilt, dass er sich nun in Sicherheit befinde, und sich herzlich bedankt. Umso beklemmender ist die Situation gegenüber den Jokers, denn beide Seiten trauen einander nicht und trotzdem wird die Fiktion der Gastfreundschaft aufrechterhalten. Die Digedags erwarten, dass man ihnen wohl bald eine Falle stellen werde.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag, Digedag
- Familie Joker: Jeremias Joker, Emily Joker, Jenny Joker, Old Joe
- Morris & Co.: Bob Morris
- Joker-Farm: Natty
- Begleiter: Ben
- Gegenspieler: Coffins, Doc Tombstone
- Turtleville: Wirt Billy
- Tiere: Reitpferd von Bob Morris, die drei Ponys der Digedags und weitere Pferde, Hunde von Bob Morris, Kälber, Katze, Elster, Hühner, Spatzen
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Schiffe auf dem Mississippi: Postdampfer Express
- Läden in Turtleville: Sheriff Office, Billy's Saloon, Miller's Bank
- Die Joker-Farm liegt diesmal am Westufer des Mississippi, denn der aus dem nördlich gelegenen Natchez kommende Postdampfer Express nähert sich von links dem Bootssteg.
- In Billy's Saloon wird an einem Tisch bei der Bar gepokert. Das ist erstaunlich, da das Etablissement doch einen gesonderten "Poker Room" ausweist.
- In Billys Saloon sitzt auch Bud Brandy, der später die Jagd auf Ben eröffnet
- Die Szene, als Jenny Joker mit dem Pferd über den Zaun der Joker-Farm springt, erinnert an Scarlett O'Hara aus dem Roman und Film Vom Winde verweht.
- Dass Ben schreiben kann, scheint für einen Sklaven ungewöhnlich.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Ingrid Behm, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann, Ullrich Stephans
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Von diesem Heft erschien im Februar 1970 eine niederländische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier, die in den Niederlanden und in Belgien vertrieben wurde. Dieses Heft wurde 1970 auch zum Bestandteil einer aus sechs Heften bestehenden Sammelmappe. Außerdem wurde das Heft 1970 oder 1971 in den Niederlanden für die Herstellung einer Klebebindung genutzt. Restbestände des Heftes wurden 1972 in den Niederlanden für die Herstellung so genannter Ramschbindungen verwendet.
- Das Titelmotiv dieses Heftes wurde für die Gestaltung der 1970 oder 1971 in den Niederlanden hergestellten Klebebindung aus sechs Einzelheften verwendet (Bild 1).
Bild 1: niederländische Klebebindung |