Erdöl
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Dieser Artikel gehört zu den gelungenen Artikeln. |
Erdöl ist ein Bodenschatz aus der Neos-Serie im Mosaik von Hannes Hegen und in zwei Serien im Mosaik ab 1976.
Inhaltsverzeichnis |
Erdöl im Mosaik
Erdölpiraten auf dem Neos
Die Digedags suchen während ihres Aufenthalts auf dem Neos ein Erdölgebiet im Norden der Republikanischen Union auf - das frische Unionsmitglied Katenga. Sie hatten den Tipp erhalten, dass sich der lang gesuchte Spion Mac Gips in diesem Gebiet aufhalte. Sie haben sich daher einem Ölbohrtrupp angeschlossen. Nach vier Wochen ohne Erdölfund machen sie sich nebst ihrem Begleiter, Meister Funke, zu einer erholsamen Dschungelflusstour auf. Allerdings erleben sie eine recht unerfreuliche Begegnung mit einem Flusskrokodil, wobei ihr Schlauchboot verloren geht. Daher müssen sie ihre Tour abbrechen und an Land gehen. Immerhin gelingt es ihrem Begleiter unterwegs, auf einer Lichtung im Dschungel eine Pfütze mit aus dem Boden gequollenem Erdöl zu finden, womit der Ölreichtum nachgewiesen ist.
Von einem Eingeborenenstamm werden die Expeditionisten jedoch zunächst recht unsanft abgewiesen. Als sie zum Fluss zurückkehren, halten sie einen Bohrturm, den sie überraschend vor sich sehen, für den eigenen, der noch dazu gerade eine Ölquelle angebohrt zu haben scheint. Meister Funke muss dies aber als Irrtum erkennen, als der Bohrturm plötzlich in die Luft fliegt. Es war nicht sein Bohrturm, sondern der von Erdöl-Piraten, die von dort aus höchst illegal Öl ins Großneonische Reich abgeleitet haben. Die Digedags retten immerhin einen Katenganer namens Palipapu, der bei der Explosion des Bohrturms ins Wasser geschleudert worden ist. Dadurch erwerben sie doch noch das Vertrauen der Katenganer. Funke sorgt dann offenbar dafür, dass ein Trupp seiner Bohrmannschaft anrückt und dem Förderturm das Öl abdreht, so dass der Brand erlöschen kann. Auch die Erdölpiraten werden dingfest gemacht und ihrer Bestrafung zugeführt. Mit der Entdeckung des Erdöls im Dschungelgebiet ändert sich in der Folge auch die gesamte Zivilisationsstruktur und das Angesicht des Landes. Das Gebiet wird sich in eine großflächige Erdölförderlandschaft verwandeln, die von einem Wald aus Fördertürmen, Verladeanlagen und zahlreichen Öltankern geprägt ist. Die Digedags helfen begeistert beim Planieren des Urwaldes mit.
In der Fortsetzung des Abenteuers im nächsten Heft erhalten die Digedags einen Hinweis, dass sich Mac Gips nunmehr in der Ölstadt Petrolia aufhalte. Dort müssen sie nach einem geheimnisvollen Elefanten suchen. Die Annahme, dass in Petrolia schon nicht so viele Elefanten herumlaufen würden, erweist sich als zu kurz gegriffen. Es gibt in der Stadt ganz im Gegenteil eine ganze Reihe von Elefanten, da doch in der Raffinerie das berühmte Elefant-Benzin hergestellt wird. So erfahren die Digedags, dass es da eine große Elefanten-Reklamefigur gebe, ein Elefanten-Kinderkaufhaus, eine Hafenkneipe "Zum Elefanten" und auch noch ein Schiff mit Namen "Elefant". Nun müssen die Digedags nacheinander alle Stationen abklappern. Alle erweisen sich als falsche Spuren, bis sie in der Hafenkneipe einige finster aussehende Gesellen entdecken, die sich wirklich über Mac Gips unterhalten. Die Digedags wollen sie verfolgen, verlieren sie aber durch ein Missgeschick aus den Augen. Daraufhin begeben sie sich zum Schifffahrtsbüro, wo sie sich erkundigen, ob es ein Schiff mit dem Namen "Elefant" gibt. Ein solches - ein Tanker - wird tatsächlich gerade gebaut, doch damit scheidet es als möglicher Aufenthaltsort von Mac Gips aus.
Resigniert über ihre Misserfolge irren die Digedags durch die Stadt. Plötzlich entdeckt Dag ein Hausboot, das am Bug mit einem geschnitzten Elefantenkopf verziert ist. Dies erweist sich endlich als die richtige Spur - Mac Gips ist an Bord. Mit Hilfe der Wasserschutzpolizei nehmen sie die Verfolgung auf. Mac Gips gelingt es zwar noch, auf dem Gelände einer Erdölraffinerie an Land zu gehen und auf einen Hochbehälter zu flüchten. Von dort können ihn die Digedags mit einem Hosenträgerkatapult abschießen und festnehmen lassen.
In Kurdistan
Auch die Abrafaxe begegnen dem Erdöl, nämlich zuerst in der Alexander-Papatentos-Serie. Auf dem Weg nach Alexandropolis, der durch die Berge Kurdistans führt, stoßen sie auf der Feldzugsroute Alexanders des Großen auf ein Siegestor des Eroberers. Nach einem Erdbeben ist jedoch Erdpech (flüssiger Asphalt) aus einer Spalte ausgetreten und hat das ganze Tal mit der zähen Masse überflutet. Alexander Papatentos will unbedingt aus Respekt für seinen König einen Stein am Tor niederlegen. Beim Versuch dazu bleibt er im Asphalt stecken und muss von den Abrafaxen befreit werden. Dabei wird die Statue des Makedonenkönigs vom Tor in den Teer gestoßen, damit Alex daran herausklettern kann. Alex ist ohnehin schon wütend auf die Abrafaxe - wegen der Kunst- und Königsschändung - und verliert bei der Aktion außerdem seine Stiefel, die im Erdölsumpf stecken bleiben.
Der Erdölfund in Mesopotamien
Zu Beginn der Orient-Express-Serie erhält Professor Konrad Jakob Loftus die Meldung über einen bedeutenden Schatzfund in der Wüste Mesopotamiens. Nach einer langen Fahrt mit dem Orient-Express, auf der ihn die Abrafaxe begleiten, stellt sich heraus, dass es sich bei dem Schatz bei den Ruinen von Niniveh um nichts anderes als eine ergiebige Erdölquelle handelt. Um diese entbrennt sogleich eine erbitterte Auseinandersetzung zwischen den Vertretern der Großmächte. Konrad und Lea Loftus haben jedoch dafür gesorgt, dass das schwarze Gold zuerst den Einheimischen zugute kommen soll.
Sonstiges
Gelegentlich wird im Mosaik eines der wichtigsten Derivate des Erdöls, das Petroleum, erwähnt. In der Amerika-Serie brennen die Digedags und Bob Morris' Trupp mit Hilfe von Petroleum eine strategisch wichtige Eisenbahnbrücke der Südstaaten ab. Die Abrafaxe begeben sich in der Weltreise-Serie kurzzeitig auf die Suche nach Petroleum, da ein befreundeter Automobilist selbiges benötigt.
Redaktionelles
Bereits in die laufende Mosaikhandlung sind - beispielsweise in den Redetexten von Meister Funke - allerhand Erläuterungen zur Erdölsuche, den Fundstellen von Öl und der Arbeit auf den Förderanlagen eingebaut. Auch die Ereignisse in der Ölstadt Petrolia - die mit ihrem sprechenden Namen schon für den Bodenschatz steht - führen eine ganze Reihe von Verwendungsmöglichkeiten für Öl und seine Derivate auf.
Darüber hinaus enthalten die beiden "Ölhefte" aber auch dezidierte redaktionelle Teile. So erläutert Lexi im ersten Heft einen Bohrturm und dessen Funktionsweise. Die Rückseite des Heftes gibt einen Einblick, wie Geologen etwa mit Hilfe von Mess-Sprengungen nach Bodenschätzen suchen. Im zweiten Ölheft erklärt Lexi, welches die Ähnlichkeiten der Ölraffinierie mit dem Erdölkombinat Schwedt seien. Außerdem wird auf der vorletzten Seite die Weiterverarbeitung von Erdöl erläutert, und die Heftrückseite zeigt Bilder aus der Geschichte des Erdöls.
Zum ersten Ölheft gab es außerdem eine Beilage mit dem Titel "Warum wir ein Erdölkombinat bauen", die ebenfalls auf das damals im Bau befindliche Kombinat in Schwedt eingeht.
Erdöl in der Realität
Erdöl kann ohne weiteres als der wichtigste Bodenschatz der Neuzeit bezeichnet werden. Kein Bereich der modernen Wirtschaft und Gesellschaft ist ohne Öl und seine Produkte vorstellbar. Öl ist gleichzeitig auch bedeutendster strategischer Bodenschatz und schon oft Auslöser für kriegerische Handlungen gewesen. Insoweit wird die Bedeutung des Erdöls im Mosaik recht zutreffend dargestellt; sogar die Rolle des Öls als Konfliktstoff zwischen verfeindeten Staaten wird gut in die Handlung eingebettet. Hierauf nimmt nicht nur die alte Serie Bezug, sondern auch das moderne Mosaik hat das Thema mit dem besonders brisanten Schauplatz Mesopotamien (= Irak) aufgegriffen.
Erdöl entsteht aus organischen Stoffen (vor allem Pflanzenresten), die unter hohem Druck und nach langen Zeiträumen in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. Erdöl tritt manchmal auf natürlichem Wege an die Erdoberfläche, sowohl in Reinform (hier kommt Meister Funkes Fund ins Spiel) als auch etwa in Form von Asphalt (wie etwa beim Abenteuer mit Alex). Es wird aber meistens mit Tiefenbohrungen gefördert. Dabei gibt es sowohl Bohrungen zu Land als auch zu Wasser, mit entsprechenden Bohrinseln. Ein Destillationsprodukt des Erdöls ist das Petroleum.
Die Ölförderung führt häufig zu Beeinträchtigungen der Umwelt. Auslaufendes Rohöl bei Förderung und Transport hat schon häufig zu Umweltkatastrophen geführt. Auch die Erschließung von Ölvorkommen geht häufig mit einer zumindest teilweisen Zerstörung der Umwelt einher. Dieser Aspekt wird (zumindest im Mosaik von Hannes Hegen) nicht nur als solcher ausgeblendet, sondern die großflächige Ölerschließung und -förderung sogar als bedeutender Fortschritt dargestellt.
Externer Link
Erdöl spielt in folgenden Mosaikheften eine wichtige Rolle
Mosaik von Hannes Hegen: 42, 43 redaktionell: 42 (Detektive auf Schatzsuche), 43 (Bilder aus der Geschichte des Erdöls) Beilagen MvHH: Steinchen an Steinchen 42 - Warum wir ein Erdölkombinat bauen Mosaik ab 1976: 3/84, 298, 299