Steinchen an Steinchen 42 - Warum wir ein Erdölkombinat bauen

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Stammdaten
Titelbild Erschienen Mai 1960
Nachdruck Klaus und Hein +
Steinchen an Steinchen
Umfang 4 Seiten
Heft 42
Katalog 2.2.42
Reihe Beilagen zum Mosaik
von Hannes Hegen
Steinchen an Steinchen
Davor Beilage Heft 41
Danach Beilage Heft 43
Ausschnitt von der Titelseite

Steinchen an Steinchen - Warum wir ein Erdölkombinat bauen lag dem Heft 42 des Mosaik von Hannes Hegen bei. Der Text stammt von Lothar Dräger, die Illustrationen von Egon Reitzl (Titelbild), Ladislaus Elischer und Herr oder Frau Müller.

Die rhetorische Frage des Titels wird bereits in der Bildunterschrift der ersten Seite erklärt: Weil man 15mal mehr Rohbraunkohle als Erdöl benötigt, um dieselbe Menge Benzin herzustellen. Unter der Überschrift "Erdöl auf Reisen" wird auf den folgenden Seiten der Bau der längsten Erdöltrasse der Welt thematisiert, die das Öl aus der Sowjetunion ins Petrolchemische Kombinat zu Schwedt an der Oder bringen soll. Dieses wiederum ist doppelt so groß wie das "größte Braunkohlenkombinat der Welt", die Schwarze Pumpe.

Danach beschreibt der Text den gefährlichen Brand einer Erdgasquelle 1959 bei Marolterode südlich des Harzes. Zum Abschluss gibt es wieder Rechenaufgaben und das Versprechen über 25 Preise.


[Bearbeiten] Anmerkungen

  • Das Titelbild ist von Egon Reitzl signiert.
  • Auch das zugehörige Mosaikheft beschäftigt sich ausführlich mit dem Erdöl.
  • Erneut strotzt der Text vor Superlativen ("längste", "größte"...).
  • Als Preis für die richtige Lösung der Rechenaufgaben wurde das Buch Unsere Welt von Morgen von Böhm/Dörge verlost, wie man der Beilage zu Heft 44 entnehmen kann.
  • In seinem Interview für das Comic Jahrbuch 1990 (S. 111) berichtete Lothar Dräger über ein besonderes Vorkommnis wegen dieser Beilage. Die dabei vom Interviewpartner Gerd Lettkemann angefügten Daten sind allerdings mit der Beilage zu Heft 41 verwechselt worden. Man kann das Interview auch im Fanzine Mosaiker 1 nachlesen. Zu bedenken ist dabei erstens, dass Dräger zugegebenermaßen gar nicht anwesend war, und zweitens, dass sich für dieses Vorkommnis keinerlei archivalische Belege finden lassen.
Zu einem unserer Hefte der Neos-Reihe, welches den Braunkohlentagebau zum Inhalt hatte, fertigte der Kollege Reitzl in der erwähnten Beilage, welche sich auf die Produktionsverhältnisse in der DDR bezog, eine Zeichnung, auf welcher mit Rohbraunkohle beladene Waggons zu sehen waren. In den ganz willkürlich sich kreuzenden Linien hatte ein mit unglaublicher Pedanterie ausgerüsteter Betrachter ein, wenn auch etwas deformiertes Hakenkreuz entdeckt. Kurze Zeit nach der Auffindung dieses sensationellen Details hatten wir die Staatssicherheit auf dem Halse. Der kreidebleiche Reitzl und der nicht minder verstörte Hegenbarth wurden intensiv verhört, das Haus Waldowallee vom Keller bis zum Dach nach weiterem Belastungsmaterial durchsucht. Ich hatte gerade Urlaub und traf erst einen Tag später auf ein noch völlig geschocktes Kollektiv. Die ganze unsinnige Geschichte verlief aber zum Glück spurlos im Sande.
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