Südstaaten
Aus MosaPedia
Dieser Artikel gehört zu den gelungenen Artikeln. |
Die Südstaaten sind der Schauplatz großer Handlungsteile in der Amerika-Serie des Mosaik von Hannes Hegen.
Inhaltsverzeichnis |
Historischer Hintergrund
Definition und Entstehung der Südstaaten
Mit dem Begriff „Südstaaten“ bzw. „Süden“ bezeichnet man speziell die Bundesstaaten der USA, die sich im Jahre 1861 von der Union abgespalten hatten und zusammen die „Konföderierten Staaten von Amerika“ (CSA) bildeten. Die Abspaltung dieser Staaten nach der Wahl von Abraham Lincoln zum Präsidenten der USA und die damit einhergehenden Angriffe auf militärische Einrichtungen der Union (bezeichnet als Nordstaaten bzw. Norden) waren der Auslöser für den vier Jahre dauernden amerikanischen Bürgerkrieg. Insgesamt schlossen sich 11 Bundesstaaten dem Süden an: South Carolina, Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana und Texas vor dem Angriff auf Fort Sumter - dem Ausbruch der Kampfhandlungen - sowie Virginia, Arkansas, North Carolina und Tennessee danach. In den Staaten Kentucky und Missouri gab es sezessionistische Bestrebungen, aber die beiden Staaten traten nie offiziell der Konföderation bei.
Die Sklavenfrage
Teilweise werden die Südstaaten auch als „die Sklavenhalterstaaten“ bezeichnet. Dies ist jedoch nicht ganz korrekt. Zum einen gab es nicht in allen der Südstaaten Sklaven, zum anderen traten einige wichtige Sklavenhalterstaaten nie dem Süden bei, sondern verblieben in der Union. Allerdings wurde die mögliche Abschaffung der Sklaverei von vier der Südstaaten explizit als Grund für die Sezession benannt (South Carolina, Mississippi, Georgia und Texas), und die von Lincoln 1863 proklamierte Sklavenbefreiung wurde vor dem Ende des Bürgerkriegs auch nur im Norden umgesetzt.
Das Ende der Südstaaten
Die Südstaaten besaßen einen eigenen Kongress (Parlament) und einen Präsidenten. Im Sezessionskrieg verfügten die Südstaaten zunächst über die besseren Armeekommandeure (vor allem Robert E. Lee und Stonewall Jackson) und hatten große Anfangserfolge zu verzeichnen (z.B. in der Schlacht am Bull Run). Auf Dauer wirkte sich jedoch die industrielle Überlegenheit des Nordens aus, der über den Süden auch eine zunehmend erfolgreichere Küstenblockade verhängen konnte. Ab 1863 wurde der Süden nach und nach von der Unionsarmee erobert, 1865 kapitulierte die Armee und die Südstaaten wurden wieder der Union angeschlossen.
Die Südstaaten im Mosaik
New Orleans / Louisiana
Wesentliche Teile der Mosaikhandlung spielen im Bundesstaat Louisiana, vor allem in New Orleans und Umgebung. Die Digedags arbeiten in der Stadt bei einer Zeitung, dem New Orleans Magazine. Als Reporter begleiten sie im Frühjahr 1860 das Schiffsrennen zwischen der Mississippi Queen und der Louisiana, das von New Orleans bis Baton Rouge geht. In New Orleans lebt auch die reiche Witwe Victoria Jefferson, die als eine typische Sklavenbesitzerin eingeführt wird. Den Gegenpol bildet der wohlhabende Farmer Jeremias Joker, der die auf seiner Farm arbeitenden Sklaven bereits alle freigelassen hat. Außerdem betreibt Joker im Geheimen den Sklaven-Express, ein Unternehmen, das befreite oder geflohene Sklaven in den sicheren Norden bringt.
Danach verlagert sich die Handlung zeitweilig Richtung Rocky Mountains, doch kehren die Digedags noch einmal nach New Orleans zurück, nachdem sie die Goldmine in der Stadt des Schweigens gefunden haben. Da ihr Chef, William Potter, den Goldfund im Magazine publik gemacht hat, bildet sich aus reichen und reaktionären Bürgern der Stadt das Komitee zur Rettung der Südstaaten, die den Goldfund für die Sache des Südens verwenden wollen. Das Komitee vertreibt zunächst Potter aus seiner Redaktion und führt schließlich das Ende des Sklaven-Expresses der Familie Joker herbei. Die Digedags müssen die Stadt nun endgültig verlassen.
St. Louis / Missouri
An dieser Stelle mischt sich auch der Geheimdienst der Union ein, der verhindern möchte, dass der Süden das Gold der Digedags bekommt. Die Geheimdienstleute Clever und Sniffler begleiten die drei nach St. Louis im Bundesstaat Missouri (der zwar nicht offiziell zum Süden gehört, aber dennoch in seinem Charakter hierher passt), wo sie einen Regierungskommissar treffen wollen, der mit ihnen über das Gold verhandeln soll. Leider lässt sich dieser gegen das Versprechen, der nächste Präsident zu werden, für die Sache des Komitees gewinnen und versucht, die Digedags zu hintergehen. In letzter Minute kann der Verrat des Geheimnisses verraten werden. Die Digedags verlassen St. Louis und damit den Süden Richtung Buffalo Springs und wiederum in die Rockies.
Florida und Virginia
Zum letzten Mal erreichen die Digedags einen der Südstaaten im Sommer 1861. Die drei stranden per Segelflug in Florida und werden von den Seminolen an einem Depot der Pensacola-Bahn abgesetzt. Kurz darauf dürfen sie den Kommandotrupp von Bob Morris begleiten, welcher die strategisch wichtige Brücke der Pensacola-Bahn über den Muddy River zerstören soll. Das Unternehmen gelingt, und ein ganzer Transportzug der Südstaaten stürzt in den Fluss. Dem Kommandotrupp gelingt zunächst die Flucht zur Küste. Allerdings kann das vorgesehene Panzerschiff für die Rückfahrt nicht benutzt werden, da es von der Südstaatenmarine abgefangen wird. Bob muss seinen Trupp von Florida bis ganz nach Norden führen. Der Trupp gerät aber auf dem Anwesen von Maureen Mockturtle, welches wahrscheinlich irgendwo in Virginia liegt, in einen Hinterhalt, da die clevere Lady in ihnen aufgrund von Ungereimtheiten recht bald die Attentäter vermutet. Nur mit Hilfe der Sklaven der Lady kann der Trupp entkommen, nicht ohne von der verfolgenden Heimwehr von Podagra Point noch ein paar Kugeln verpasst zu bekommen.
Darstellung des Südens im Mosaik
Im Wesentlichen werden, abgesehen von ein paar Anpassungen zugunsten der Mosaikhandlung, die Südstaaten recht ausgewogen dargestellt. Das Leben in New Orleans und anderen Orten sowie auf dem Land wird detailgetreu porträtiert. Der Leser lernt verschiedene Arten von Farmen und Plantagen kennen (wie die Joker-Farm, die Morris-Farm, das Gut von Maureen Mockturtle). Viele differenzierte Charaktere werden eingeführt – Großgrund- und Fabrikbesitzer, Farmer, Gewerbetreibende, ehemalige und aktive Offiziere, weiße und farbige Bevölkerungsteile, Verräter und Schurken.
Viele historische Abläufe werden teils ausführlicher beschrieben, wie die Aktivitäten des Sklaven-Express, oder zumindest angerissen, wie der Konflikt zwischen regierungstreuen und „abtrünnigen“ Beamten oder Offizieren. Das Komitee zur Rettung der Südstaaten charakterisiert prototypisch die fortschreitenden Sezessionsbestrebungen. Schließlich folgt auch die Darstellung des Bürgerkriegs weitgehend historischen Abfolgen: das Bombardement von Fort Sumter (vgl. Heft 194), die Seeblockade der Nordstaaten gegen den Süden (Hefte 201 und 208), Sabotageanschläge auf feindliche Eisenbahnlinien, Panzerschiffe und Staaten-Milizen.
Der ebenfalls in Heft 194 als Antwort auf die Beschießung von Fort Sumter angekündigte Gegenschlag des Nordens auf New Orleans unter der Leitung des Admirals Farragut wurde dagegen aus dramaturgischen Gründen vorgezogen. Im Mosaik veranlasst er Mrs. Jefferson, schleunigst die Heimreise anzutreten, um ihren Besitz zu retten. Tatsächlich fand der besagte Angriff erst ein Jahr später, 1862, statt.
Externe Links
- Die Südstaaten in der Wikipedia (der englische Wikipedia-Artikel ist allerdings wesentlich informativer)
- Der Sezessionskrieg in der Wikipedia
- DocSouth - Umfangreiches Quellenmaterial zur Geschichte des Südens
Die Südstaaten sind Handlungsort in folgenden Mosaikheften
152, 153, 154, 155, 156, 157, 158, 159, 160, 161, 162, 163, 164, 176, 177, 178, 179, 180, 181, 182, 183, 209, 210