Mosaik von Hannes Hegen 160 - Bei den Mississippi-Piraten
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | März 1970 |
Nachdruck in | ||
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 69 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.160 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Amerika-Serie | ||
Kapitel: Die Mississippi-Piraten | ||
Heft davor | Der Junge mit dem Banjo | |
Heft danach | Das Erbe des Goldsuchers |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Bei einem gemeinsamen Frühstück mit der Familie des Vorarbeiters Bobby erkundigen sich die Digedags geschickt nach der Reputation von Jeremias Joker. Dass dieser seine Farmleute - durch die Bank freigelassene ehemalige Sklaven - äußerst fair behandelt, passt in das Bild, das sie sich von ihm gemacht haben: Alles nur Tarnung! Dann begeben sie sich erneut nach Turtleville; vielleicht ist der Sheriff ja inzwischen aufgewacht...
- In der Tat. Im Sheriffsbüro sitzt der Ordnungshüter mit Roy Ross beim Poker, einem gesuchten Pferdedieb, der eigentlich in die Zelle gehört, vom Sheriff aus Langeweile jedoch vorübergehend herausgelassen worden ist. Die Partie geht hoch her und als Ross den Sheriff des Falschspiels bezichtigt, wird aus dem Spiel schnell Ernst: Ross wirft sich mit dem Tisch auf den Polizisten, dieser feuert seinen Colt ab, trifft jedoch nicht den Pferdedieb, sondern schießt dem gerade eintretenden Digedag den Hut vom Kopf. Dieser revanchiert sich mit gleicher Münze, worauf sich die Gemüter im Büro langsam abkühlen.
- Der Sheriff sperrt Ross nun wieder hinter Gitter, doch als die Digedags nach den Mississippi-Piraten fragen, kommt der Dieb erneut ins Spiel. Für eine Flasche Whisky und ein kleines Pfeifchen erklärt er sich bereit, alles über die Piraten zu erzählen, was er weiß - und das ist durchaus einiges. Ross zufolge hatte es vor Jahren eine Piratenbande gegeben, die entflohene Sklaven einfing und auf diversen Sklavenmärkten der Südstaaten wieder verkaufte. Das sei solange gutgegangen, bis die Piraten zwecks Nachschubbeschaffung Plantagen überfielen und sich ihr Handelsgut direkt vor Ort besorgten. Daraufhin sei ihnen das Handwerk gelegt worden - einige von ihnen, darunter recht honorig wirkende Personen, habe man aber nicht fassen können. Die Digedags denken dabei natürlich sofort an den bieder wirkenden Onkel Jemmy. Dankend verlassen sie das Sheriffsbüro.
- Auf der Straße begegnen sie erneut dem Prediger Coffins und Doc Tombstone. Diese berichten, dass sie Ben in Sicherheit gebracht hätten, und bieten den drei Reportern an, ihnen das Versteck zu zeigen. Gerne kommen diese mit. In einem Ruderboot quert man den Mississippi, biegt in einen Bayou ein und erreicht schließlich mitten im Urwald ein festes Blockhaus. Coffins schließt die Tür auf und lässt die Digedags hinein... und denen bleibt das Herz stehen! Denn statt Ben zu befreien, haben Coffins und Co. den Jungen gefesselt und geknebelt und lassen ihn von einem weiteren üblen Subjekt namens Jack bewachen. Die drei feinen Herrschaften geben sich als die eigentlichen Mississippi-Piraten zu erkennen und fesseln nun auch die Digedags an drei Stühle. Höhnisch lachend erklären sie ihnen, dass Jeremias Joker in Wirklichkeit ihr größter Feind sei, denn sein Sklaven-Express bringe die geflohenen Sklaven tatsächlich in den Norden. Dann verlassen die drei Piraten die Hütte und schließen sie gut ab. In Billy's Saloon, wo der Wirt seinen Geburtstag feiert, wollen sie sich überlegen, wie sie mit ihren vier Gefangenen verfahren werden.
- Ben und die Digedags versuchen nun verzweifelt und lange Zeit erfolglos, sich aus den Fesseln zu winden. Erst als durch das Ruckeln und Rutschen das Wandbord über Digedag wackelt und ein darauf befindlicher Schmalztopf sich über seine Fesseln entleert, kommt Hoffnung auf. Denn flugs ist eine Mäusefamilie zur Stelle und nagt voller Appetit die Taue durch - Digedag ist frei. Schnell befreit er die drei anderen, und dann macht man sich daran, auch aus der Hütte selbst zu entkommen. Das erweist sich freilich schwieriger als gedacht, denn das Blockhaus ist wirklich sehr solide.
- Als man schließlich daran geht, über eine Möbelpyramide das Dach zu erreichen, welches noch am ehesten zu durchbrechen scheint, beginnt die Hütte plötzlich zu schwanken. Eine Laune der Natur hat dafür gesorgt, dass eine flussaufwärts gelegene Snagbarriere dem Frühjahrshochwasser nachgegeben hat und sich nun eine Flutwelle das Flusstal hinabstürzt. Das Blockhaus mit seinen Gefangenen wird durch einen entwurzelten Baum aus seiner Verankerung gerissen und trudelt dem Mississippi entgegen. Die Digedags und Ben können endlich das inzwischen seitlich liegende Dach von innen durchstoßen und retten sich auf den Baumriesen, der sich in das Blockhaus verkeilt hat und mit ihm zusammen eine Art Floß bildet. Erstmal dem Schlimmsten entkommen, reisen sie nun mitten in der Nacht den Ol'Man River hinab.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag, Digedag
- Familie Joker: Jeremias Joker (in einer Gedankenblase)
- Joker-Farm: Vorarbeiter Bobby, seine Frau und ihre Familie
- Begleiter: Ben
- Gegenspieler: Coffins, Doc Tombstone, Piraten-Jack
- Turtleville: Sheriff, Roy Ross
- Tiere: Katzen, Alligatoren, Flamingos, papageienartige Vögel im Bayou, Mäuse in der Piratenhütte, Pelikan
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Läden in Turtleville: Sheriff Office, Billy's Saloon.
- Um von Turtleville zur Piratenhütte zu gelangen, muss man den Mississippi kreuzen und in einen Bayou am Westufer einbiegen.
- Die Mäusefamilie rettet sich auch mit knapper Not auf das Hüttendach.
- Die Handlung spielt am 10. Juni 1860, wie man Victoria Jeffersons Bemerkung in Heft 162 S. 8 entnehmen kann. Der 10.6.60 war ein Freitag.
- Digedag verhält sich ganz in Wild-West-Manier, als er dem Sheriff den Hut vom Kopf schießt und den Qualm von der Mündung seines Colts bläst. Auch der Wortwechsel erinnert an einschlägige Western-Filme.
- Nachdem Roy Ross behauptet "... nachdenken kann ich nur, wenn ich dabei ein Pfeifchen rauche", bekommt er zwar die Pfeife gereicht, im nächsten Panel ist sie dann aber verschwunden.
- Auf Seite 15 wird von einer "Maus auf dem Wandbrett" geschrieben. Die Mäuse kommen aber vom Boden. Fraglich ist, warum die Mäuse den unbedeckten Topf Schmalz nicht schon vorher geplündert haben, können sie doch offenkundig Wände hochklettern.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Ingrid Behm, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann, Ullrich Stephans
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Zwischen dem 9. und dem 15. August 2007 wurden die Seiten 2 bis 24 dieses Heftes in insgesamt 6 Ausgaben der Tageszeitung Thüringer Allgemeine abgedruckt.
- Von diesem Heft erschien im März 1970 eine niederländische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier, die in den Niederlanden und in Belgien vertrieben wurde. Dieses Heft wurde 1970 auch zum Bestandteil einer aus sechs Heften bestehenden Sammelmappe. Außerdem wurde das Heft 1970 oder 1971 in den Niederlanden für die Herstellung einer Klebebindung genutzt. Restbestände des Heftes wurden 1972 in den Niederlanden für die Herstellung so genannter Ramschbindungen verwendet.