Mosaik von Hannes Hegen 152 - Karneval in New Orleans
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Juli 1969 |
Nachdruck in | ||
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 57 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.152 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Amerika-Serie | ||
Kapitel: Das Schiffsrennen | ||
Heft davor | Ritter Runkels große Stunde | |
Heft danach | Die große Herausforderung |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Um das Jahr 1860 herum sind die Digedags nach New Orleans gekommen. Sie haben Anstellung als Reporter des New Orleans Magazine gefunden, einer abolitionistischen Zeitung unter der Herausgeberschaft von William Potter. Während eines zunächst höchst langweiligen Nachmittags in der Redaktion stürmt plötzlich der Colonel Horatio Springfield herein. Er ereifert sich zurecht über einen Artikel der Digedags über seinen angeblich verunglückten Ritt am letzten Wochenende. Im Magazine ist nämlich behauptet worden, er sei abgeworfen worden und in einem Bach gelandet - in Wahrheit ist ihm nur der Hut fortgeflogen.
- Mister Potter weigert sich - sehr zur Erleichterung der Digedags - unter Berufung auf das Pressegeheimnis, die Autoren des Artikels preiszugeben, selbst als Springfield ihn an den Ofen fesselt. Unter wüsten Drohungen verlässt der alte Dragoner die Redaktion wieder und Digedag löst seinen Chef von den Fesseln. Die Idee der Digedags, diesen Übergriff auf die Pressefreiheit groß herauszubringen und mit einer entsprechenden reißerischen Illustration zu versehen, findet freilich nicht Potters Beifall. Obwohl sonst journalistischen Übertreibungen durchaus aufgeschlossen, fordert er nun von seinen Reportern striktes Beschränken auf Fakten.
- Deswegen schickt er sie hinaus auf die Straße, wo gerade der Karneval beginnt. Sie sollen Stimmungsbilder vom Fest am Hafen sowie vom Ball des Mississippi-Clubs auf dem neuen Luxusdampfer Louisiana einfangen. Mit Feuereifer stürzen sich die Digedags in die Arbeit. Bald haben sie einige pittoreske Masken und reizende Tänzerinnen am Kai porträtiert. Der zweite Teil des Auftrags gestaltet sich allerdings schwieriger, denn nach Einspruch von Colonel Springfield, der zu den Gästen des Louisiana-Balls gehört, werden die Digedags nicht an Bord des Dampfers gelassen. Erst mit Hilfe des Maschinisten Jack gelangen sie auf das Schiff.
- Dort herrscht vornehm-öde Langeweile; erst ein paar düstere Rauchschwaden, die durch den edlen Salon ziehen, und der gellende Schrei "Feuer!" sorgen für Trubel und Ausgelassenheit. Bald schon rückt die Feuerwehr an und setzt das halbe Schiff unter Wasser, womit die Party sehr zur Freude der eifrig mitzeichnenden Digedags ordentlich an Fahrt aufnimmt.
- Erst der Lotse Turner sorgt für ein Ende der "Löscharbeiten". Der Qualm stammt nämlich gar nicht von der Louisiana, sondern von der neben ihr im Hafen liegenden Mississippi-Queen, dem etwas in die Jahre gekommenen Dampfer von Jonathan Joker - dort wird gerade fröhlich mit Pechtannenholz geheizt. Turner herrscht Joker entgeistert an, was in Dreiteufelsnamen er mit seinem "Museumsstück" hier überhaupt treibe; dieser schreit zurück, er könne tun und lassen, was er wolle, und außerdem sei seine Queen kein Museumsstück, sondern würde es mit der geschniegelten Louisiana noch allemal aufnehmen.
- Die Digedags haben diesen Wortwechsel verfolgt und kehren nun mit ihrer reichen zeichnerischen Ausbeute ins Redaktionsgebäude zurück. Potter jedoch ist von den wahrheitsgetreuen Darstellungen der in Löschwasser getauchten Plantagenbesitzer, Fabrikanten und Erbinnen überhaupt nicht begeistert. Nicht ganz unberechtigt befürchtet er, bei einer Veröffentlichung dieser Bilder von Colonel Springfield und anderen Kavalieren gelyncht zu werden.
- Die Digedags konstatieren resigniert, dass man sich als Journalist nicht mit den Reichen und Mächtigen anlegen sollte. Stattdessen wollen sie die in blindem Eifer ausgesprochene "Herausforderung" von Jonathan Joker groß aufbauschen, um doch noch eine spannende Titelgeschichte für die nächste Ausgabe des Magazine zu haben.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag, Digedag
- Gegenspieler: Colonel Springfield
- New Orleans Magazine: William Potter, alter Setzer
- Auf der Louisiana: Baumwollkönig Calico, Zuckerbaron Syrup, Portier Miller, Lotse Turner, Maschinist Jack, Miss Hopkins, Feuerwehr von New Orleans, Tabakmillionär George W. Morrison, Amanda Triller, der reiche Henderson (nur auf einer Zeichnung der Digedags), Kapelle, Samuel Baxter
- Joker & Co.: Jonathan Joker, Jessy Joker
- Erwähnt: Smith, Thompson und Jenkins, Al Hobson, Jonas Hopkins
- Tiere: Pferde (in einer Zeitungsabbildung), Feuerwehr-Pferde
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Mit diesem Heft beginnt die Amerika-Serie der Digedags. Die Handlung des ersten Heftdrittels - bis S. 8 - beruht weitgehend auf der Kurzgeschichte Zeitungswesen in Tennessee von Mark Twain.
- Die Einführung in die Serie ist ähnlich großzügig gestaltet wie das berühmte: "Stellt euch vor, ihr hättet Schwingen wie ein Vogel..." der Runkel Serie.
- Der große Karnevalsumzug in New Orleans, der Mardi Gras, findet traditionell am Vorabend von Aschermittwoch statt. Damit ergibt sich ein genaues Datum für den Beginn der Handlung: Dienstag, der 21. Februar 1860.
- Seite 2 enthält die Titelseite des New Orleans Magazine vom 29. III. 1860. Hier wird in zwei Artikeln die Grundlage der Amerika-Serie vorgestellt: Anti-slavery in action und A story from Old man river by Dig, Dag and Digedag, wobei der zweite Artikel die Eröffnung einer Fortsetzungsreportage ist, welche die Digedags entlang des Flusses und weiter durch den ganzen Kontinent als Zeitungsreporter führen soll.
- Auf S. 3 sieht man diverse Plakate an der Wand der Redaktion, darunter zwei, die für die Old Reliable Coulson Line werben, eine historische Dampfschifffahrtsgesellschaft, die in den 1870ern und 1880ern den oberen Missouri befuhr. Auf einem der beiden Poster sind auch die Namen dreier Dampfer der Gesellschaft genannt: Dakotah und [Jo]sephi[ne] sind einigermaßen zu erkennen, der dazwischen dürfte die [Rose]bu[d] sein. Die Vorlage für diese Plakate findet sich in The American West.
- Auf S. 6 sieht man eine weitere Abbildung aus der Zeitung, die Colonel Springfields angeblich verunglückten Ritt auf Al Hobsons Ranch illustriert.
- Den Vornamen von Mr. Potter, dem Herausgeber des New Orleans Magazine, kann man dem Schild auf dem Redaktionsdach (S. 9) entnehmen: William.
- Auf S. 22 sieht man, obwohl vorher der Lotse Turner mit dem Feuerwehrhauptmann unterwegs war, plötzlich Kapitän Samuel Baxter an der Reling stehen und mit Jonathan Joker plaudern. Dass es sich dabei um einen zeichnerischen Fehler handelt, erfährt man aus Heft 153, S. 2. Dort wird erwähnt, dass Joker seine Herausforderung dem Lotsen - und nicht dem Kapitän - der Louisiana entgegengeschleudert hat.
- Auf der Rückseite verkündet ein Eisenbahn-Werbeplakat "no open to FAIRFIELD, 25 miles further West". Vermutlich war eher "now open" gemeint.
- Gebäude und Geschäfte in New Orleans: Redaktion des New Orleans Magazine, Sam M[...] (Nachbarhaus der Redaktion, auch erkennbar in den Heften 177 und 178)
- Schiffe auf dem Mississippi: Houston, Louisiana, Mississippi Queen
- Von innen haben die Fenster des Zeitungsgebäudes 9 Segmente. Von außen 12. Gut zu erkennen an der eingeworfenen Scheibe.
- Auf Seite 13 hat Lotse Turner eine blaue Hose an. Später eine weiße.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Ingrid Behm, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann, Ullrich Stephans
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Mit diesem Heft beginnt die Amerika-Serie.
- Ab dem Beginn der Amerika-Serie trägt Digedag seine Haare hinten länger und hat nun eine Frisur ähnlich wie Dag.
- Ab diesem Heft haben alle nachfolgende Hefte den Titel auf der Vorderseite unten mit einem weißen Balken. (Einzige Ausnahme: Heft 186)
- Bei diesem Heft steht der eigentliche Titel erst in der Kartusche auf Seite 2 oben links, wie auch schon beim 10-Jahre-Jubiläumsheft 109.
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Von diesem Heft erschien im Juli 1969 eine niederländische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier, die in den Niederlanden und in Belgien vertrieben wurde. Mit diesem Heft begann in diesen Ländern ein knapp drei Jahre währender Auftritt der Digedags. Restbestände dieses Heftes wurden 1972 in den Niederlanden für die Herstellung so genannter Ramschbindungen verwendet.
- Zwischen März und Juni 1972 erschien das vollständige Abenteuer dieses Heftes in der österreichischen Kinderzeitschrift Wunderwelt. Hierbei wurden die Panels neu arrangiert und zum Teil beschnitten sowie der Begleittext abgeändert.
- Zwischen dem 26. Oktober und dem 23. November 1995 wurde das Abenteuer dieses Heftes in insgesamt 5 Ausgaben der Wochenzeitschrift SUPER tv abgedruckt. Hierbei wurden die Panels neu arrangiert und der Text merklich gekürzt.
- Zwischen dem 19. und dem 25. Juli 2007 wurden die Seiten 2 bis 24 dieses Heftes in insgesamt 6 Ausgaben der Tageszeitung Thüringer Allgemeine abgedruckt.
- Die Wimmelbild-Doppelseite 10/11 erschien 2019 als Reprint im Format A3 in der Grafikmappe Die Digedags im Wimmelbild.