Mosaik von Hannes Hegen 181 - Das Flatboot aus St. Louis
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Stammdaten | |||
Titelbild | Erschienen | Dezember 1971 | |
| Nachdruck in | ||
Umfang | 24 Seiten | ||
Panel | 65 + Titelbild | ||
Katalog | 1.01.181 | ||
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | ||
Hauptserie: Amerika-Serie | |||
Kapitel: St. Louis | |||
Heft davor | Aufruhr in Turtleville | ||
Heft danach | Zwischenfall im Palast-Hotel |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Im Geheimdienstbüro des Verteidigungsministeriums von Washington hat Colonel Spider seine Mitarbeiter um sich geschart. Man berät anhand einiger Ausgaben des New Orleans Courier die neue Situation in Louisiana. Bisher hatte man die Nachrichten vom Goldfund der Digedags für eine Ente gehalten; wenn aber die Südstaatler nicht davor zurückschrecken, die Joker-Farm niederzubrennen oder Digedag zu entführen, muss wohl doch etwas daran sein. Da ein Bürgerkrieg vor der Tür steht und man unbedingt verhindern will, dass der Süden das Gold erhält, gibt Spider zweien seiner Leute den Auftrag, das Gold für den Norden zu sichern.
- Die beiden Geheimdienstoffiziere, Captain Clever und Leutnant Sniffler, begeben sich als erstes in die Kostümabteilung zu Mr. Muffle. Dieser stellt ihnen zunächst aus lauter professioneller Begeisterung die unsinnigsten Kostüme vor, hat dann aber doch etwas Passendes parat: Verkleidungen als Flatbootmänner! Derart ausstaffiert gehen Clever und Sniffler als nächstes ins Marine-Geheimarchiv zu Commander Bottle, um sich bei der Wahl eines passenden Bootes beraten zu lassen. Leider hat die Marine aber kein Flatboot zur Hand, weshalb Clever entscheidet, sich vor Ort in St. Louis umzuschauen, der ersten Station ihrer Reise in den Süden.
- Auf dem Bahnhof von Washington steigen sie in den Zug nach Westen. Dabei erkennt ein geckenhaft gekleideter Mitreisender namens Rod Raffer den Captain als ehemaligen Kameraden vom Ohio-Regiment. Das erweist sich als Glücksfall, denn Raffer ist inzwischen Vertreter bei Ramsher & Co., einer Handelsfirma für alles und jedes.
- Selbstverständlich kann er auch mit einem Boot aushelfen. Die Chattanooga, die man in St. Louis gleich im Hafen aufsucht, ist zwar kein Flatboot, sondern eine Dampfbarkasse, doch mit wenigen Handgriffen der geschickten Schreiner von Ramsher & Co. wird sie als Pseudoflatboot camoufliert. Dieser Kniff hat den unschätzbaren Vorteil, dass man nicht von der Strömung abhängig ist und auch weder staken noch rudern muss. Als zusätzliche Leistung verhökert Raffer den Geheimdienstlern eine Ladung Handelswaren, die man im Süden garantiert absetzen könne. Für seine Hilfe wird der Vertreter mit fürstlichen 1000 Dollar entlohnt. Gut, wenn man mit Leuten Geschäfte macht, die nicht ihr eigenes Geld ausgeben!
- Smoky, der ehemalige Besitzer der Chattanooga, der seine Barkasse an Ramsher & Co. hatte verpfänden müssen, bleibt übrigens als Maschinist an Bord. Er fährt Clever und Sniffler nun den Mississippi hinab zur ausgebrannten Joker-Farm. Dort treffen sie Pat Morris, der in den Ruinen Kleintiere jagt. Er nennt ihnen das Versteck von Dig, Dag und seinem Sohn Bob sowie die geheime Losung: "Freiheit für Digedag!"
- So dampft die Barkasse als nächstes zur Flussbiegung beim Pinetree Point, wo das Wrack der Agatha liegt. Außerdem befindet sich in Sichtweite eine kleine Insel mit Fort Lobster darauf. Die Chattanooga legt vorsichtig an der Agatha an und Clever ruft das Passwort. In der Tat befinden sich Bob und die Digedags hier, und sie bestätigen die Vermutung der Geheimdienstler - Digedag wird auf Fort Lobster gefangengehalten. Sniffler erläutert den Plan: Man will an der Insel anhalten und mit den mitgebrachten Waren die Soldaten ablenken; währenddessen sollen Dig und Dag ihren Gefährten befreien.
- Gesagt, getan. Digedag wird gerade von Coffins und General Knocker verhört, die sich offenkundig der Unterstützung des Fortkommandanten Captain Cribbs erfreuen. Natürlich bleibt der Rotschopf standhaft und verrät mit keiner Silbe, wo man das Gold gefunden hat. Da fliegt plötzlich ein Silvesterböller zum Fenster hinein und explodiert in tausend Farben. Die Anwesenden stürzen hinaus und sehen dort mit Entsetzen, wie ein paar Flatbootmänner Partybedarf an die Besatzung verteilen. Mit Mühe stellt Cribbs die militärische Ordnung wieder her und verscheucht die "Händler". Digedag, von Dig und Dag unterstützt, nutzt die Chance und flieht aus dem Fenster. Unbemerkt verkriechen sich die drei an Bord der Chattanooga und auch Clever, Sniffler und Bob laden ihre Waren wieder ein. Schnell dampft man flussaufwärts davon.
- Durchs Fernrohr muss Cribbs erkennen, dass der Gefangene mitfährt. Nun erst fällt ihm ein, dass auch er Clever vom Ohio-Regiment her kennt. Das hilft natürlich nichts mehr. Wutentbrannt fordert Knocker von ihm, das nächste Schiff nach Norden anzuhalten, damit er und Coffins den Flüchtigen hinterher können.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag, Digedag
- Gegenspieler: Coffins, General Knocker
- Begleiter: Smoky
- US Army: Colonel Spider, Captain Clever, Leutnant Sniffler, Kostümverwalter Muffle, Commander Bottle und andere Geheimdienstoffiziere, Captain Cribbs und andere Soldaten in Fort Lobster
- Morris-Farm: Pat Morris, Bob Morris
- Sonstige: Schaffner in Washington, Rod Raffer
- Tiere: Riesenpapagei, Pferde, Hunde, Katzen, Möwen und andere Vögel
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Schiffe auf dem Mississippi: Chattanooga, Wrack der Louisiana, Wrack der Agatha
- Das Komitee zur Rettung der Südstaaten ist aus der Handlung verschwunden; nur sein Vorsitzender Knocker spielt noch mit.
- Offensichtlich hatte das Zeichner-Kollektiv bei diesem Heft ein Problem mit der Schreibweise englischer Namen. Sowohl die Karte auf Seite 2 weist mit "United States of Amerika" (statt America) einen kapitalen Schreibfehler auf, genauso wie die Zeichnung des Kanonenboots "Hurrikan" (statt Hurricane).
- Auf der Karte auf S. 2 und der dazugehörigen Erklärung finden sich einige Besonderheiten. Die rote Linie ist die Mason-Dixon-Linie, die Grenze zwischen Sklavenhalter- und Nichtsklavenhalterstaaten (nicht identisch mit der späteren Spaltung in Nordstaaten und Südstaaten während des Bürgerkriegs, da einige Sklavenhalterstaaten wie Maryland und Kentucky in der Union verblieben). Fehlerhaft ist die Einzeichnung von West Virginia, das sich erst einige Zeit nach der Handlung von Virginia abspaltete und ab 1863 als eigener Bundesstaat zur Union gehörte. Außerdem war Kalifornien schon seit 1850 ein Bundesstaat der USA, im Heft ist es angeblich noch ein Territorium. Auch Oregon an der Pazifikküste ist schon seit 1859 Bundesstaat der Union. Schließlich sind die Grenzen und Farbgebungen der kleinen Bundesstaaten im Nordosten teilweise verschusselt - Delaware z.B. ist gar nicht eingezeichnet, sondern scheint genauso wie der Osten Marylands zu New Jersey zu gehören. Bei der Wandkarte auf S. 3, die nur die angedeuteten Grenzlinien der Bundesstaaten enthält, ist der Nordosten der USA (also die Neuengland-Staaten) noch verkorkster.
- Auf Seite 2 ist im Hintergrund das Kapitol der Vereinigten Staaten erkennbar. Die Bauarbeiten daran waren 1860/61 noch in vollem Gange und wurden erst 1863 abgeschlossen.
- Die Handlung spielt wahrscheinlich im Januar/Februar 1861, da Abraham Lincoln schon zum Präsidenten gewählt ist, aber noch nicht vereidigt wurde (4. März 1861).
- Obwohl Smoky laut seiner Aussage in Heft 190 den Mississippi nicht kennt, stört er sich hier anscheinend nicht daran, seine Barkasse von St. Louis nach Louisiana und wieder zurück zu steuern.
- Auf Seite 17 im oberen Bild wurden Dig, Dag und Bob Morris grün koloriert und sind damit kaum zu erkennen.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Ingrid Behm, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann, Ullrich Stephans
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Einige Monate nach dem Erscheinen des regulären Heftes entstanden etwa 2.500 Ausgaben auf holzhaltigem Normalpapier mit schwarzem MOSAIK-Schriftzug (Bild 1). Diese Hefte zählen zur schwarzen Serie und waren am Stand des Verlages auf dem Solidaritätsbasar in Berlin erhältlich.
- Im Sammelband Die Digedags in New Orleans fehlen dem Heft in einigen Auflagen die Seiten 4, 5, 6 und 7. Zudem wurde der Begleittext der beiden Panels auf Seite 8 entsprechend verändert.
- Von diesem Heft erschien im Dezember 1971 eine niederländische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier, die in den Niederlanden und in Belgien vertrieben wurde. Restbestände des Heftes wurden 1972 in den Niederlanden für die Herstellung so genannter Ramschbindungen verwendet.
- Weiterhin erschien von diesem Heft 1972 eine ungarische Export-Ausgabe auf holzhaltigem Papier.
Bild 1: Heft der schwarzen Serie |