Chinesische Wahrsagerin

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Ein Mosaik-historischer Moment: Die Wahrsagerin in ihrem Element

Die chinesische Wahrsagerin ist eine Figur der Japan-China-Serie.

Sie ist eine der mysteriösesten Figuren in der Mosaik-Geschichte, da sie der gesamten Handlung für lange Zeit eine bestimmte Richtung gibt.


Inhaltsverzeichnis

Die Wahrsagerin und Lis Schicksal

Nachdem sich Li in die wunderschöne Lu verliebt hat und daraufhin sogar einen akademischen Grad erringt, geht er zu der Wahrsagerin, um ihre Dienste als Heiratsmaklerin in Anspruch zu nehmen. Sie wurde bereits mehrfach von Männern besucht, die allesamt um Lu freien wollten. Beim ersten Kandidaten verlor sie einen Zahn, den sie in dem Moment wieder findet, als Li ihre düstere Behausung betritt. Damit ist für sie klar: er ist der rechte Bräutigam. Auf ihr Geheiß will er ihren Raben füttern, der jedoch davon fliegt. Dies ist für sie ein Zeichen dafür, dass sich sein Schicksal nicht sofort erfüllt, zuerst müsse er sein Glück an einem fernen Ort suchen. Als daraufhin der Gärtner ihm rät, nach Jingdezhen zu gehen, um Porzellanmaler zu werden, macht sich Li tatsächlich auf den Weg. Bevor er das Dorf verlässt, steckt ihm die Wahrsagerin noch einen Zettel zu, in dem ihn Lu um ein Treffen bittet. Der erste Teil ihrer Aufgabe ist damit erfüllt.

Nach vielen Abenteuern kehrt Li endlich auf den Hof von Lus Eltern zurück. Doch haben sich dort noch einige andere Bewerber eingefunden, von denen die Wahrsagerin nun eine Vermittlungsgebühr verlangt. Da jeder der Auserwählte sein möchte, zahlen sie alle, nur dem erstaunten Li verrät sie, dass Lu längst nicht mehr zu Hause, sondern seit einiger Zeit spurlos verschwunden ist.

Nebenbei hilft die Wahrsagerin einem reichen, mehrfach verheirateten Chinesen, all seine Frauen, bis auf die ihm liebste, loszuwerden. Dies hat wiederum indirekt Einfluss auf Lis Schicksal, denn diese Frauen schaffen es, das böse Gemüt des mongolischen Statthalters Matscho zu besänftigen und aus ihm den Herrn Mao We zu machen.

Wieder etwas später fragt Li die Wahrsagerin ein weiteres Mal um Rat, diesmal gibt sie ihm die von Matscho abgelegte Statthalteruniform, in der er sich vor dem mongolischen Hundertschaftsführer rechtfertigen muss, wie sich Shao Ping von den Mongolen befreien konnte. Mit dem Eingreifen von Marco Polo geht der Kampf zwischen den Mongolen und den chinesischen Rebellen glimpflich aus, Li kann seine Lu heiraten und die Wahrsagerin würde eine von vielen skurrilen Nebenfiguren sein, würde die Geschichte hier ihr Ende finden.

Die Wahrsagerin und das Schicksal der Abrafaxe

Allerdings werden die Abrafaxe von Li zu der Wahrsagerin geschickt, da sie die drei magisch durchleuchten will. Gleich bei ihrem Eintreffen bemerkt sie, dass die drei ein Geheimnis haben. Nach einer eingehenden Untersuchung gibt sie folgenden Spruch von sich:

Legt ihr Hand auf Hand auf Hand
Wandelt ihr durch Zeit und Land.
Niemals sollt ihr stille stehen:
Euer Los heißt weitergehen!
Wenn ihr drei zusammen seid,
Bleibt ihr jung für alle Zeit!
Solltet ihr euch trennen lassen,
Wird die Zauberkraft verblassen.
Mehr vermag ich nicht zu sagen –
Immer bleibt ein Rest von Fragen.

Ratlos und ungläubig verlassen die Abrafaxe die Alte und die Hochzeit von Li und Lu findet statt. Als die Abrafaxe ihnen ihr Hochzeitsgeschenk überreichen wollen, berühren sich zufällig ihre Hände und vor den Augen aller Anwesenden verschwinden die drei. Von nun an reisen sie mehrfach durch Zeit und Raum, erst durch die Benutzung eines wirklichen Zeittores verschwindet ihre außergewöhnliche Fähigkeit.

Spekulationen

Es stellt sich nun die Frage, woher diese Fähigkeit kam. Besaßen die Abrafaxe diese schon immer? Erlangten sie sie durch die erstmalige Benutzung eines Zeittores? Beide Möglichkeiten werden angedeutet, ohne dass klar ist, welche richtig ist. Die Abrafaxe wissen es offenbar selbst nicht genau.

  • Im Heft 193 ist zu lesen: "In China entdeckte eine alte Wahrsagerin das große Geheimnis der Abrafaxe: Sie besitzen die Fähigkeit, in andere Zeiten und Länder zu verschwinden, wenn sie die Hände übereinanderlegen!"
  • Auf der Rückseite des Mai-Blattes des Abrafaxe-Kalenders von 1994 (erneut abgedruckt im Heft 240) vermutet Brabax: "Ich glaube, unsere Zeitreisefähigkeit haben wir in dieser Höhle erhalten..."
  • Eine dritte Möglichkeit, nämlich eine Verfluchung, könnte Brabax im Heft 253 andeuten: "Das war kein Freundschaftsdienst, den uns die alte Hexe damals in China erwiesen hat."

Aber die Umstände der "magischen Durchleuchtung" sprechen eher gegen diese These. Es ist eher unwahrscheinlich, dass sie die Macht hatte, eine solche immense Fähigkeit weiterzugeben. Sie entdeckte wohl wirklich nur, was die Abrafaxe, unabhängig davon woher, vorher schon besaßen. Der von Brabax angesprochene unerwünschte Freundschaftsdienst war vielleicht nur diese Entdeckung und das Aussprechen derselben. Aber auch ohnedies hätte der erste zufällige Zeitsprung stattgefunden und die Abrafaxe wären zudem noch unwissender in Deutschland angekommen als so schon. Deshalb urteilt Brabax an dieser Stelle ungerecht über "die alte Hexe".

Die Wahrsagerin tritt in folgenden Mosaikheften auf

2/91 (in Lis Erzählung), 8/91, 9/91, 11/91, 12/91
193, 253 (jeweils erwähnt)
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