Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel
Aus MosaPedia
(→Marburg und der Prozess (eigentlich: Lübeck) - 58. Historie) |
(→Magdeburg - 14. Historie) |
||
(Der Versionsvergleich bezieht 28 dazwischenliegende Versionen mit ein.) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
+ | [[Datei:Vlen.jpg|rechts|miniatur|350px|Titelblatt einer frühen Ausgabe.]] | ||
'''Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel''' ist ein frühneuzeitlicher Schelmenroman. Es handelt sich um die erste umfangreiche literarische Bearbeitung des Eulenspiegel-Stoffs, wobei mehrere der geschilderten Streiche auf wesentlich frühere, teils antike Wandermotive zurückgehen, die erst später mit der Figur des [[Till Eulenspiegel]] verknüpft wurden. Das ''Kurtzweilig Lesen'' bzw. eine seiner Übertragungen ins Neuhochdeutsche diente als Vorlage für die diversen Umsetzungen der Eulenspiegel-Abenteuer im MOSAIK und ums MOSAIK herum. | '''Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel''' ist ein frühneuzeitlicher Schelmenroman. Es handelt sich um die erste umfangreiche literarische Bearbeitung des Eulenspiegel-Stoffs, wobei mehrere der geschilderten Streiche auf wesentlich frühere, teils antike Wandermotive zurückgehen, die erst später mit der Figur des [[Till Eulenspiegel]] verknüpft wurden. Das ''Kurtzweilig Lesen'' bzw. eine seiner Übertragungen ins Neuhochdeutsche diente als Vorlage für die diversen Umsetzungen der Eulenspiegel-Abenteuer im MOSAIK und ums MOSAIK herum. | ||
Zeile 4: | Zeile 5: | ||
Der vollständige Titel des in mittelniederdeutscher Sprache verfassten Volksbuchs lautet ''Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel geborē vß dem land zů Brunßwick. Wie er sein leben volbracht hatt .xcvi. seiner geschichten'' ("Ein kurzweiliges Lesen von Till Eulenspiegel, geboren aus dem Land zu [[Braunschweig]], wie er sein Leben verbracht hat. 96 seiner Geschichten"). Es erschien zu Beginn des 16. Jahrhunderts in der Druckerei von Hans Grüninger in [[Straßburg]]; das genaue Jahr ist nicht bekannt (wohl um 1510/11), die älteste erhaltene Auflage stammt von 1515. Ebenfalls unbekannt ist der Verfasser. Es kommen hierfür sowohl Autoren aus der Gegend von Braunschweig in Frage (Hermann Bote, Hieronymus Brunschwig), als auch solche aus dem Umfeld der Druckerei, inklusive des Druckers selbst (Hans Grüninger, Hermann Buschius, Johannes Adelphus und andere); ohne weiteres denkbar ist auch eine Co-Verfasserschaft mehrerer Autoren. | Der vollständige Titel des in mittelniederdeutscher Sprache verfassten Volksbuchs lautet ''Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel geborē vß dem land zů Brunßwick. Wie er sein leben volbracht hatt .xcvi. seiner geschichten'' ("Ein kurzweiliges Lesen von Till Eulenspiegel, geboren aus dem Land zu [[Braunschweig]], wie er sein Leben verbracht hat. 96 seiner Geschichten"). Es erschien zu Beginn des 16. Jahrhunderts in der Druckerei von Hans Grüninger in [[Straßburg]]; das genaue Jahr ist nicht bekannt (wohl um 1510/11), die älteste erhaltene Auflage stammt von 1515. Ebenfalls unbekannt ist der Verfasser. Es kommen hierfür sowohl Autoren aus der Gegend von Braunschweig in Frage (Hermann Bote, Hieronymus Brunschwig), als auch solche aus dem Umfeld der Druckerei, inklusive des Druckers selbst (Hans Grüninger, Hermann Buschius, Johannes Adelphus und andere); ohne weiteres denkbar ist auch eine Co-Verfasserschaft mehrerer Autoren. | ||
- | Das Buch beginnt mit einer Einleitung des anonymen Autors, dann folgen 96 kurze bis sehr kurze Episoden ("Historien", Nr. 42 fehlt allerdings). Diese schildern jeweils einen Streich Eulenspiegels (mit Ausnahme der ersten Historie, die seine Geburt und seine Taufe, und der letzten drei Historien, die Ereignisse nach seinem Tod behandeln). Üblicherweise beginnt jede Episode damit, dass Eulenspiegel, der kreuz und quer durch die Gegend reist, in eine neue Stadt oder ein neues Land kommt und schnell erkennt, wie er die Leute dort übervorteilen oder ihnen sonstige deftige, gerne skatologische Streiche spielen kann. So kommt er u.a. nach [[Magdeburg]], [[Hildesheim]], [[Nürnberg]], [[Halberstadt]], [[Braunschweig]], [[Lüneburg]], [[Marburg]], [[Erfurt]], Sangerhausen, [[Bamberg]], [[Frankfurt]], [[Quedlinburg]], [[Rostock]], [[Wismar]], [[Berlin]], Stendal, [[Aschersleben]], [[Leipzig]], [[Lübeck]], [[Dresden]], [[Hannover]], [[Bremen]], [[Hamburg]], [[Eisleben]], [[Köln]] und Mölln, sowie nach [[Dänemark]], [[Polen]], [[Böhmen]] ([[Prag]]), [[Pommern]], [[Italien]] ([[Rom]]), [[Frankreich]] ([[Paris]]) und [[Belgien]] ([[Antwerpen]]). | + | Das Buch beginnt mit einer Einleitung des anonymen Autors, dann folgen 96 kurze bis sehr kurze Episoden ("Historien", Nr. 42 fehlt allerdings). Diese schildern jeweils einen Streich Eulenspiegels (mit Ausnahme der ersten Historie, die seine Geburt und seine Taufe, und der letzten drei Historien, die Ereignisse nach seinem Tod behandeln). Üblicherweise beginnt jede Episode damit, dass Eulenspiegel, der kreuz und quer durch die Gegend reist, in eine neue Stadt oder ein neues Land kommt und schnell erkennt, wie er die Leute dort übervorteilen oder ihnen sonstige deftige, gerne skatologische Streiche spielen kann. So kommt er u.a. nach [[Magdeburg]], [[Hildesheim]], [[Nürnberg]], [[Halberstadt]], [[Braunschweig]], [[Lüneburg]], [[Marburg]], [[Erfurt]], Sangerhausen, [[Bamberg]], [[Frankfurt]], [[Quedlinburg]], [[Rostock]], [[Wismar]], [[Berlin]], Stendal, [[Aschersleben]], [[Leipzig]], [[Lübeck]], [[Dresden]], [[Hannover]], [[Bremen]], [[Hamburg]], [[Eisleben]], [[Köln]] und Mölln, sowie nach [[Dänemark]], [[Polen]], [[Böhmen]] ([[Prag]]), [[Pommern]], [[Italien]] ([[Rom]]), [[Frankreich]] ([[Paris]]) und [[Belgien]] ([[Antwerpen]]). An manchen Orten erlebt er mehrere Abenteuer hintereinander, manche Orte sucht er in größerem Abstand wiederholt auf. |
- | Eulenspiegel-Streiche, die auch mit anderen Figuren verknüpft werden, sind z.B. die '' | + | [[Datei:Pfaff kalenberg.png|rechts|miniatur|350px|Der Pfaffe von Kalenberg im Federkleid am Donauufer.]] |
+ | Eulenspiegel-Streiche, die auch mit anderen Figuren, früheren wie späteren, verknüpft werden, sind z.B.: | ||
+ | *die ''8. Historie'', in der er Hühner an kreuzweise verknüpften Stricken fängt (vgl. [[Max und Moritz]], diese beiden, und die arme Witwe Bolte) | ||
+ | *die ''[[#Magdeburg - 14. Historie|14. Historie]]'', in der er die Schaulustigen verhöhnt, weil sie glaubten, er könne fliegen (vgl. die spätmittelalterliche Witzesammlung ''Facetiae'' von Poggio Bracciolini, entstanden zwischen 1438 und 1452, Anekdote 49, wo die Szene in [[Bologna]] spielt, oder die Schwanksammlung zum ''Pfaffen von Kalenberg'' von Philipp Frankfurter, entstanden in den 1470ern, Verse 399-422, wo der Pfaffe behauptet, er könne über die [[Donau]] fliegen, um die neugierigen Bauern mit seinem alten Wein abzufüllen, nur um sie dann auszulachen) | ||
+ | *die ''[[#Marburg und die Ahnengalerie - 27. Historie|27. Historie]]'', in der sich nur eine Törin zu sagen traut, dass er gar nichts gemalt hat (vgl. ''[[Des Kaisers neue Kleider]]'') | ||
+ | *die ''28. Historie'', in der er vor einem Gremium von missgünstigen Gelehrten Fragen zur Erde und zum Weltall beantwortet (vgl. [[Hodscha Nasreddin]]) | ||
+ | *die ''32. Historie'', in der er einen Steg manipuliert, so dass seine Verfolger in den Burggraben purzeln (vgl. erneut [[Max und Moritz]], gar nicht träge, diesmal vs. Meister Böck) | ||
+ | *die ''80. Historie'', in der er mit dem Klang von Geld bezahlt (vgl. erneut [[Hodscha Nasreddin]]) | ||
+ | |||
+ | Die ''[[#Marburg und die Ahnengalerie - 27. Historie|27. Historie]]'' (Ahnengalerie in Marburg), ''28. Historie'' (Gelehrtenwettstreit) und ''[[#Erfurt und der Esel - 29. Historie|29. Historie]]'' (Lese-Esel in Erfurt) sind offenbar alle dem satirischen, mittelhochdeutschen Roman des Strickers vom ''Pfaffen Amis'' (um 1240) entlehnt und folgen daher nicht zufällig direkt aufeinander. | ||
Übertragungen des Volksbuchs ins Neuhochdeutsche, oft verknüpft mit einer gewissen Überarbeitung, gibt es reichlich. Es ist daher nicht immer ohne weiteres festzustellen, welche von ihnen bei der jeweiligen Umsetzung des Stoffs im MOSAIK und seinem Umfeld genutzt wurde. Hier im Artikel wird die Übertragung von Siegfried H. Sichtermann aus dem ''Insel-Verlag'' als Vergleich herangezogen. Bei der [[Fanfiction]]-Geschichte ''[[Die Abrafaxe, und wie Eulenspiegel vorgab, dass er zu Magdeburg von der Laube fliegen wollte]]'' hat die Auswahl von Eulenspiegel-Geschichten aus den ''Magdeburger Sagen'' von Otto Fuhlrott zugrundegelegen. | Übertragungen des Volksbuchs ins Neuhochdeutsche, oft verknüpft mit einer gewissen Überarbeitung, gibt es reichlich. Es ist daher nicht immer ohne weiteres festzustellen, welche von ihnen bei der jeweiligen Umsetzung des Stoffs im MOSAIK und seinem Umfeld genutzt wurde. Hier im Artikel wird die Übertragung von Siegfried H. Sichtermann aus dem ''Insel-Verlag'' als Vergleich herangezogen. Bei der [[Fanfiction]]-Geschichte ''[[Die Abrafaxe, und wie Eulenspiegel vorgab, dass er zu Magdeburg von der Laube fliegen wollte]]'' hat die Auswahl von Eulenspiegel-Geschichten aus den ''Magdeburger Sagen'' von Otto Fuhlrott zugrundegelegen. | ||
Zeile 14: | Zeile 24: | ||
== Eulenspiegel in der Jubiläums-Serie == | == Eulenspiegel in der Jubiläums-Serie == | ||
- | MOSAIK [[589]], das erste Heft der [[Jubiläums-Serie]], bietet sechs Eulenspiegel-Streiche, je einen | + | MOSAIK [[589]], das erste Heft der [[Jubiläums-Serie]], bietet sechs Eulenspiegel-Streiche, je einen in [[Magdeburg]] und [[Bayern]] und je zwei in [[Erfurt]] und [[Marburg]], die auf sechs verschiedenen Historien der Vorlage beruhen: Magdeburg, Marburg, [[Pommern]], [[Lübeck]] und zweimal Erfurt. Die grundlegende Struktur der Vorlage wird jeweils beibehalten, doch werden durchaus einige Sachen geändert, gekürzt oder hinzugefügt. Die Auswahl und Reihenfolge der einzelnen Geschichten erfolgte dabei recht frei; d.h. die Reihenfolge im MOSAIK stimmt nicht mit der im ''Kurtzweilig Lesen'' überein. Das ist insofern kein Problem, als die Original-Historien abgesehen von gelegentlichen kurzen Überleitungssätzen nicht aufeinander aufbauen. In der folgenden Besprechung der relevanten Stellen wird chronologisch nach der MOSAIK-Handlung vorgegangen. |
Für die kurze Szene, in der sich Eulenspiegel beim Bergabwandern ärgert und beim Bergaufwandern freut, konnte noch keine Vorlage aus dem ''Kurtzweilig Lesen'' gefunden werden. Diese Geschichte ist aber tatsächlich in diversen Eulenspiegel-Büchern und -Gedichten enthalten. | Für die kurze Szene, in der sich Eulenspiegel beim Bergabwandern ärgert und beim Bergaufwandern freut, konnte noch keine Vorlage aus dem ''Kurtzweilig Lesen'' gefunden werden. Diese Geschichte ist aber tatsächlich in diversen Eulenspiegel-Büchern und -Gedichten enthalten. | ||
+ | [[Datei:Vlen 14.jpg|rechts|x300px]] | ||
=== Magdeburg - ''14. Historie'' === | === Magdeburg - ''14. Historie'' === | ||
Im MOSAIK erreichen die [[Abrafaxe]] im Jahre 1334 [[Magdeburg]], wo [[Till Eulenspiegel]] gerade auf dem Dach des [[Magdeburger Rathaus|Rathauses]] steht und die Leute unten verhöhnt, da sie geglaubt hätten, er könne fliegen. Sie helfen ihm, den aufgebrachten Bürgern zu entkommen, unter denen sich eine Nebenhandlung um einen [[Boshafter Wurstdieb|Wurstdieb]] entfaltet. | Im MOSAIK erreichen die [[Abrafaxe]] im Jahre 1334 [[Magdeburg]], wo [[Till Eulenspiegel]] gerade auf dem Dach des [[Magdeburger Rathaus|Rathauses]] steht und die Leute unten verhöhnt, da sie geglaubt hätten, er könne fliegen. Sie helfen ihm, den aufgebrachten Bürgern zu entkommen, unter denen sich eine Nebenhandlung um einen [[Boshafter Wurstdieb|Wurstdieb]] entfaltet. | ||
Zeile 23: | Zeile 34: | ||
Außer in der hinzugefügten Nebenhandlung mit den verschiedenen Bürgern stimmt das MOSAIK stark mit der Vorlage im ''Kurtzweilig Lesen'' überein. Insbesondere ist Eulenspiegels Spottrede fast 1:1 übernommen worden - abgesehen davon, dass einige Begriffe modernisiert wurden und sich Eulenspiegel statt mit einer Gans mit einem Storch vergleicht. | Außer in der hinzugefügten Nebenhandlung mit den verschiedenen Bürgern stimmt das MOSAIK stark mit der Vorlage im ''Kurtzweilig Lesen'' überein. Insbesondere ist Eulenspiegels Spottrede fast 1:1 übernommen worden - abgesehen davon, dass einige Begriffe modernisiert wurden und sich Eulenspiegel statt mit einer Gans mit einem Storch vergleicht. | ||
+ | Die ganze Geschichte ist, wie oben beschrieben, ein Wandermotiv, das vor Eulenspiegel schon mehrfach von anderen Schalken berichtet wird. Im Anschluss an den Originaltext aus dem ''Kurtzweilig Lesen'' samt neuhochdeutscher Übertragung folgen daher hier noch die Parallelstellen aus den ''Facetiae'' von Poggio Bracciolini und dem ''Pfaffen von Kalenberg'' von Philipp Frankfurter, jeweils mit Übersetzung. | ||
+ | |||
+ | {{absatz}} | ||
{| | {| | ||
|- align="center" | |- align="center" | ||
Zeile 41: | Zeile 55: | ||
Damit kehrte er sich um, lief vom Erker und ließ das Volk stehen. Die einen fluchten, die anderen lachten und sagten: »Ist er auch ein Schalksnarr, so hat er dennoch wahr gesprochen!«}} | Damit kehrte er sich um, lief vom Erker und ließ das Volk stehen. Die einen fluchten, die anderen lachten und sagten: »Ist er auch ein Schalksnarr, so hat er dennoch wahr gesprochen!«}} | ||
|} | |} | ||
+ | |||
+ | <div class="NavFrame"> | ||
+ | <div class="NavHead" style="text-align:left">''Facetiae''</div> | ||
+ | <div class="NavContent" style="text-align:left"> | ||
+ | {| | ||
+ | |- align="center" | ||
+ | | ''Fazecie'' von Poggio Bracciolini || Übersetzung mit ''Deepl'' | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | | ||
+ | {{zitat|'''XLIX<br>Istoria di un saltimbanco,<br>narrata dal Cardinale di Bordeaux.''' | ||
+ | |||
+ | Gregorio decimo secondo, prima di esser papa e durante il conclave, e anche dopo, aveva fatto promessa di far molte cose per lo scisma che in quel tempo travagliava la chiesa, e per qualche tempo mantenne ciò che aveva promesso, fino a dire che piuttosto che mancarvi sarebbe egli disceso dal Pontificato. Poi si lasciò prendere dalla dolcezza del potere, mancò a’ giuramenti e alle promesse, e nulla di quanto aveva detto mantenne. Il cardinale di Bordeaux, che era uomo grave e di grande | ||
+ | esperienzia, sopportava male questa cosa e un giorno me ne parlava: “Costui, disse, ha fatto con noi come quel saltimbanco coi Bolognesi, il quale avea promesso che avrebbe volato.” Ed io lo pregai di raccontarmi la storia. “Poco tempo fa, egli disse, fuvvi a Bologna un saltimbanco, che con un pubblico avviso annunziò che avrebbe volato da una torre che è verso il Ponte di S. Raffaele a circa un miglio dalla città. Nel dì stabilito il popolo tutto si raccolse in quel luogo, e il saltimbanco si burlò di tutti lasciandoli al sole e alla fame fin quasi alla sera. Tutti eran sospesi e fissavan la torre, aspettando che l’uomo volasse. E quando egli si mostrava sulla torre ed agitava le ali come se stesse per volare, e pareva che volesse slanciarsi fuori, sorgeva un grande applauso nella folla che stava a bocca aperta a guardarlo. E il saltimbanco, dopo il tramonto del sole, tanto per far qualche cosa, voltò al popolo le spalle e gli mostrò il deretano. Così tutti quegli illusi, oppressi dalla fame e dalla noia, se ne tornarono di notte alla città; nello stesso modo, concluse, il papa, dopo tante promesse, ci contenta ora mostrandoci le rotondità posteriori.”}} | ||
+ | | | ||
+ | {{zitat|'''49<br>Geschichte von einem Akrobaten,<br>erzählt vom Kardinal von Bordeaux.''' | ||
+ | |||
+ | Gregor der Zehnte hatte, bevor er Papst wurde und während des Konklaves und auch danach, versprochen, viel für das Schisma zu tun, das die Kirche damals bedrückte, und eine Zeit lang hielt er, was er versprochen hatte, bis hin zu der Aussage, dass er eher vom Papsttum herabgestiegen wäre, als dies nicht zu tun. Dann ließ er sich von der Süße der Macht hinreißen, brach seine Eide und Versprechen, und nichts von dem, was er gesagt hatte, hielt er. Der Kardinal von Bordeaux, ein ernster und erfahrener Mann, konnte dies nicht ertragen und sprach eines Tages zu mir: „Er hat mit uns gehandelt“, sagte er, „wie jener Akrobat bei den Bolognesern, der versprochen hatte, dass er fliegen würde.“ Und ich bat ihn, mir die Geschichte zu erzählen. „Vor einiger Zeit, sagte er, gab es in Bologna einen Akrobaten, der mit einer öffentlichen Ankündigung ankündigte, dass er von einem Turm fliegen würde, der in Richtung der Ponte di S. Raffaele etwa eine Meile von der Stadt entfernt liegt. Am verabredeten Tag versammelten sich alle Menschen an diesem Ort, und der Akrobat verspottete alle und ließ sie in der Sonne und hungrig bis fast zum Abend stehen. Alle standen und starrten auf den Turm und warteten darauf, dass der Mann fliegen würde. Und als er sich auf dem Turm zeigte und mit den Flügeln wedelte, als wolle er fliegen, und als wolle er sich in die Lüfte erheben, gab es großen Beifall in der Menge, die mit offenem Mund dastand und ihm zusah. Und als die Sonne untergegangen war, drehte der Akrobat, nur um etwas zu tun, den Leuten den Rücken zu und zeigte ihnen seinen Spott. So kehrten all die verblendeten Menschen, die von Hunger und Langeweile geplagt waren, nachts in die Stadt zurück; genauso, so schloss er, erfreut uns der Papst nach so vielen Versprechungen, indem er uns seinen Hintern zeigt“.}} | ||
+ | |} | ||
+ | </div> | ||
+ | </div> | ||
+ | <div class="NavFrame"> | ||
+ | <div class="NavHead" style="text-align:left">''Pfaffe von Kalenberg''</div> | ||
+ | <div class="NavContent" style="text-align:left"> | ||
+ | {| | ||
+ | |- align="center" | ||
+ | | ''Des pfaffen geschicht vnd histori vom kalenberg'' von Philipp Frankfurter || Auszugsweise eigene Übertragung | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | {{zitat|'''Hye steet d' pfarrer in dem schloß vft dem thůrem zům kalenberg / vnd wil über die Tonaw fliegen / vnd het sich mit pfahen federn vmbhangen / vnd ein vaß weychß wyns an den berg geleyt. vn kam vil volcks dz do den win außtrangk''' (Verse 423 bis 488) | ||
+ | |||
+ | <poem> | ||
+ | Darnach d' pfarrer kund gedencken | ||
+ | wie dß er syn wyn wolt vßschencken | ||
+ | Dye waren all konig vnd zech | ||
+ | das yin nit schad daran geschech. | ||
+ | Eyn abenteür er bald zů richt | ||
+ | wol vor der paüren angesicht. | ||
+ | Vnd saget yn do one triegen | ||
+ | er wolt über die Tonaw fligen | ||
+ | Wol ab dem thüren zů kalenberg | ||
+ | es was do nyndert ryß noch zwerg | ||
+ | Beyde von mannen vnd frawen | ||
+ | dye wolten all das wunder schawen | ||
+ | Vnd wie er do nür fliegen wolt | ||
+ | pfauwen federn hat er verholt | ||
+ | Die hing er hinden vnd vorn an sich | ||
+ | vnd dauche sich gleych eym sittich | ||
+ | Do tratt er also hyn vnd dar. | ||
+ | vnd brand recht wie eyn engel klar. | ||
+ | Der do kumpt auß dem paradyß | ||
+ | er treyb seltzam parat vnd weyß | ||
+ | Er schwang gar offt seyn gefider | ||
+ | als wolt er gleych do fliegen nyder | ||
+ | Vnd sprach allweg nůn beyt nůn beyt | ||
+ | es ist noch nit an meyner zeyt | ||
+ | Dz volck leyd durst von grosser hytz. | ||
+ | wol von d' heyssen sunnen glitz | ||
+ | Do het d' pfarrer als ich euch sag. | ||
+ | sein weyn bracht auff den kyrchtagk | ||
+ | Dem volck dem was die weil zü lang | ||
+ | den wyn es allen auß trang. | ||
+ | Ee sye d' abenteür innen wůrden | ||
+ | der meßner der lieff auff den thůren. | ||
+ | Vnd saget do bald dem pfarrer | ||
+ | von hertzen freüt er sich der mer | ||
+ | Das ym also seyn win auß gieng | ||
+ | mit hübschen worten er an fieng | ||
+ | Er sprach zů yn mit worten lind. | ||
+ | nůn loset an yr lieben kyndt. | ||
+ | Ee das ich flüg so verichen myr | ||
+ | solich wunder wo sacht ir | ||
+ | Das eyn mensch ye gefolgen hat | ||
+ | mit fleiß er ym das sagen hat | ||
+ | Sie sprachen all mit gemeynem mund | ||
+ | wir sahens nye zů keyner stund | ||
+ | Ja her wir sahen es nye. | ||
+ | so solt irß auch sehen hye. | ||
+ | Das ich auch nit wil fliegens pflegen | ||
+ | nůn fart hyn heym in gottes segen. | ||
+ | Vnd sprecht ir sind all hye gewesen, | ||
+ | got d' laß eůch all wol genesen. | ||
+ | Dz ir mir mer auß trincken den win | ||
+ | deß wil ich gegen got ewer bitter sein | ||
+ | Deß solt ir keynen zwifel han | ||
+ | ich wil syn eüwer aller Capelan. | ||
+ | Das ein im dancke das ander nie | ||
+ | das dritt sprach schune dich der ryt | ||
+ | Zů eynem betrogen pfaffen | ||
+ | da hast heüt gemacht vil affen | ||
+ | Das vierde schmutzt vnd lacht | ||
+ | das fünfft das schalt das es kracht | ||
+ | Eyner red diß der ander das | ||
+ | dem pfarrer es ein aderlaß was | ||
+ | Vnd was im gar ein kleyne clag | ||
+ | do mit nam eyn end der kyrchtag | ||
+ | </poem> | ||
+ | }} | ||
+ | | {{zitat|'''Hier steht der Pfarrer in dem Schloss auf dem Turme zum Kahlenberg und will über die Donau fliegen, und hat scih mit Pfauenfedern umhängt und ein Faß weichen Weins an den Berg gelegt. Und da kam viel Volk, das da den Wein austrank.''' | ||
+ | |||
+ | <poem> | ||
+ | Danach dachte sich der Pfarrer aus, | ||
+ | wie er wohl seinen Wein ausschenken könnte. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | Ein Abenteuer richtete er bald aus | ||
+ | im Angesicht der Bauern. | ||
+ | Und sagte ihnen da ohne Trug, | ||
+ | er wollte über die Donau fliegen, | ||
+ | wohl ab dem Turm zu Kahlenberg | ||
+ | (es war dort niemand, weder Riese noch Zwerg). | ||
+ | Beide, Männer und Frauen, | ||
+ | die wollten das Wunder anschauen. | ||
+ | Und als er da nun fliegen wollte, | ||
+ | holte er sich Pfauenfedern, | ||
+ | die hängte er vorne und hinten an sich | ||
+ | und tat gleich einem Sittich. | ||
+ | Da trat er also hin und her | ||
+ | und strahlte recht wie ein reiner Engel, | ||
+ | der da aus dem Paradies kommt. | ||
+ | Er treibt seltsame Paraden und Weisen, | ||
+ | er schwang gar oft sein Gefieder, | ||
+ | als wollte er gleich hinüber fliegen. | ||
+ | Und sprach immer "Nun wartet, nun wartet, | ||
+ | es ist noch nicht meine Zeit." | ||
+ | Das Volk leidet vor großer Hitze Durst, | ||
+ | wohl vom Glanz der heißen Sonne. | ||
+ | Da hat der Pfarrer, das sag ich euch, | ||
+ | seinen Wein auf den Kirchtag gebracht. | ||
+ | Dem Volk war es langweilig, | ||
+ | so trank es den Wein aus. | ||
+ | Ehe sie also das Abenteuer erleben konnten, | ||
+ | lief der Meßner auf den Turm | ||
+ | und sprach dort schnell mit dem Pfarrer. | ||
+ | Von Herzen freut er sich über die Nachricht, | ||
+ | daß ihm der Wein ausgegangen ist. | ||
+ | Mit hübschen Worten fing er an | ||
+ | und sprach zu ihnen mit sanften Worten: | ||
+ | "Nun [...], ihr lieben Kinder. | ||
+ | Bevor ich nun fliege, so verratet mir, | ||
+ | wo saht ihr solch ein Wunder, | ||
+ | dass ein Mensch je geflogen wäre." | ||
+ | Geflissentlich sprach er also zu ihnen. | ||
+ | Sie sprachen alle zusammen: | ||
+ | "Wir sahen es nie, zu keiner Stunde. | ||
+ | Ja, Herr, wir sahen es nie." - | ||
+ | "So sollt ihr es auch hier nicht sehen, | ||
+ | ich werde also nicht fliegen. | ||
+ | Nun fahrt heim in Gottes Seegen | ||
+ | und sagt, ihr seid alle hier gewesen, | ||
+ | Gott lasse euch alle gesund bleiben. | ||
+ | Dass ihr mir den Wein ausgetrunken habt, | ||
+ | dafür will ich gegenüber Gott euer Fürbitter sein, | ||
+ | daran sollt ihr keinen Zweifel haben: | ||
+ | Ich will euer aller Kaplan sein." | ||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | Damit nahm der Kirchtag ein Ende. | ||
+ | </poem> | ||
+ | }} | ||
+ | |} | ||
+ | </div> | ||
+ | </div> | ||
=== Erfurt und die Fleischer - ''60. Historie'' === | === Erfurt und die Fleischer - ''60. Historie'' === | ||
Zeile 69: | Zeile 251: | ||
VLenspiegel het groß verlangen gen [[Erfurt|Ertford]] als er die schalckheit zů [[Prag|Brag]] het vß gericht wan er besorgt sich dz sie im nach ylten. Als er nun gen Ertford kam da dan auch ein mercklich grosse vnd berümpte [[Universität Erfurt|vniversitet]] ist. Da selb schlůg Vlenspiegel sein brieff auch an / vnd die [[Erfurter Professoren|Collegaten]] der vniuersitet / hetten vil gehoert von seinen listen / Vnd ratschlůgen was sie im fürgeben moechten / Vff das es inen nit gieng wie den von Brag mit im gangen was / vnd mit schanden bestanden Nun warden sie zů rat / das sie Vlenspiegeln ein Esel in die leer thůn wolten / dan es sein vil Esel zů Erdtfurt alt vnd iung. Sie besanten vlenspiegeln vnd sprachen zů im / magister ir hon kunstliche brieff an geschlagen / dz ir ein yegliche creatur in kurtzen zeiten woellen leeren schreiben vnd lesen / so seind die herren von der vniuersitet hie vnd woellen euch ein [[Lese-Esel|iungen esel]] in die leer thůn / trüwen ir in auch zů leeren. Er sprach ia / aber er müst zeit dazů hon darumb so es ein vnredlich vnd vnuernünfftig creatur wer. Das wurden sie mit im zů friden vff .xx. iar. Vlenspiegel gedacht vnser ist drei / stirbet der Rector / so lig ich frei / stirb dann ich / wer wil mich manen / stirbt dann mein discipel / so bin ich aber ledig / vnd name das an. vnd galt fünff .c. alter schock das zů thun. Des gaben sie im etlich gold daruff. Also nam vlenspiegel den esel an / vnd zoch [[Erfurter Gasthaus|zum Tornen in die herberg]] / da zu der zeit was ein seltzamer [[Erfurter Gastwirt|wirt]]. Also bestalt er einen stall allein für seinen schüler / vnd vberkam ein alten psalter / den leget er im in die kripff / vnd zwischen ieglichs blat legt er haberen des ward der esel innen / vnd warff die bletter mitt dem maul vmbher / vmb des haberns willen / vnd so er dann kein haberen mer fand zwischen den bletteren / so růfft er. I.a. I.a. Da vlenspiegel das merckte von dem esel / da gieng er zů dem Rector vnd sprach. Herr der Rector wann woellen ir eins sehen / was mein schůler macht. Der Rector sprach. Lieber magister will er sich der leeren auch annemen. Vlenspiegel sprach. Er ist vß der maßen von grober art. Vnd ist mir seer schwer in zů leeren. Jedoch so hab ich mit grossem fleiß vnd arbeit darzů gethon / das er etlich bůchstaben / vnd sunderlich etlich vocal kant / vnd nemmen kan. Woellen ir so gon mitt mir so sollen ir das hoeren vnd sehen. Also het der gůt schůler die zeit gefastet / bis vff drei nach mittag. Als Vlenspiegel nun mit dem Rector vnd etlichen magistri kam / da legt er seinem schůler ein nüw bůch fůr. So bald er das in der kripffen fand / da warff er bald die bletter hin vnd her / den habern sůchen / als er nüt fand / da begunde er mit lauter stym zů schryen: I.a.i.a. Da sprach vlenspiegel. Sehen lieber herr die zwen vocal .I. vnd .A. die kan er ietzundt / ich hoff er sol noch gůt werden. Also starb der Rector in kurtzen zeiten / darnach verließ vlenspiegel seinen schůler / vnd ließ in gon / als in sein natur vßweißet. Also zoch Vlenspiegel mit dem vffgenomnen gelt hinweg / vnd gedacht soltu die esel zů Erdtfurt all weiß machen / das würd vil leibs bruchen / er moecht es auch nitt wol thůn / vnd ließ es also bleiben.}} | VLenspiegel het groß verlangen gen [[Erfurt|Ertford]] als er die schalckheit zů [[Prag|Brag]] het vß gericht wan er besorgt sich dz sie im nach ylten. Als er nun gen Ertford kam da dan auch ein mercklich grosse vnd berümpte [[Universität Erfurt|vniversitet]] ist. Da selb schlůg Vlenspiegel sein brieff auch an / vnd die [[Erfurter Professoren|Collegaten]] der vniuersitet / hetten vil gehoert von seinen listen / Vnd ratschlůgen was sie im fürgeben moechten / Vff das es inen nit gieng wie den von Brag mit im gangen was / vnd mit schanden bestanden Nun warden sie zů rat / das sie Vlenspiegeln ein Esel in die leer thůn wolten / dan es sein vil Esel zů Erdtfurt alt vnd iung. Sie besanten vlenspiegeln vnd sprachen zů im / magister ir hon kunstliche brieff an geschlagen / dz ir ein yegliche creatur in kurtzen zeiten woellen leeren schreiben vnd lesen / so seind die herren von der vniuersitet hie vnd woellen euch ein [[Lese-Esel|iungen esel]] in die leer thůn / trüwen ir in auch zů leeren. Er sprach ia / aber er müst zeit dazů hon darumb so es ein vnredlich vnd vnuernünfftig creatur wer. Das wurden sie mit im zů friden vff .xx. iar. Vlenspiegel gedacht vnser ist drei / stirbet der Rector / so lig ich frei / stirb dann ich / wer wil mich manen / stirbt dann mein discipel / so bin ich aber ledig / vnd name das an. vnd galt fünff .c. alter schock das zů thun. Des gaben sie im etlich gold daruff. Also nam vlenspiegel den esel an / vnd zoch [[Erfurter Gasthaus|zum Tornen in die herberg]] / da zu der zeit was ein seltzamer [[Erfurter Gastwirt|wirt]]. Also bestalt er einen stall allein für seinen schüler / vnd vberkam ein alten psalter / den leget er im in die kripff / vnd zwischen ieglichs blat legt er haberen des ward der esel innen / vnd warff die bletter mitt dem maul vmbher / vmb des haberns willen / vnd so er dann kein haberen mer fand zwischen den bletteren / so růfft er. I.a. I.a. Da vlenspiegel das merckte von dem esel / da gieng er zů dem Rector vnd sprach. Herr der Rector wann woellen ir eins sehen / was mein schůler macht. Der Rector sprach. Lieber magister will er sich der leeren auch annemen. Vlenspiegel sprach. Er ist vß der maßen von grober art. Vnd ist mir seer schwer in zů leeren. Jedoch so hab ich mit grossem fleiß vnd arbeit darzů gethon / das er etlich bůchstaben / vnd sunderlich etlich vocal kant / vnd nemmen kan. Woellen ir so gon mitt mir so sollen ir das hoeren vnd sehen. Also het der gůt schůler die zeit gefastet / bis vff drei nach mittag. Als Vlenspiegel nun mit dem Rector vnd etlichen magistri kam / da legt er seinem schůler ein nüw bůch fůr. So bald er das in der kripffen fand / da warff er bald die bletter hin vnd her / den habern sůchen / als er nüt fand / da begunde er mit lauter stym zů schryen: I.a.i.a. Da sprach vlenspiegel. Sehen lieber herr die zwen vocal .I. vnd .A. die kan er ietzundt / ich hoff er sol noch gůt werden. Also starb der Rector in kurtzen zeiten / darnach verließ vlenspiegel seinen schůler / vnd ließ in gon / als in sein natur vßweißet. Also zoch Vlenspiegel mit dem vffgenomnen gelt hinweg / vnd gedacht soltu die esel zů Erdtfurt all weiß machen / das würd vil leibs bruchen / er moecht es auch nitt wol thůn / vnd ließ es also bleiben.}} | ||
- | | | + | | valign="top" | |
{{zitat|'''Die 29. Historie sagt, wie Eulenspiegel in Erfurt einen Esel in einem alten Psalter lesen lehrte.''' | {{zitat|'''Die 29. Historie sagt, wie Eulenspiegel in Erfurt einen Esel in einem alten Psalter lesen lehrte.''' | ||
Zeile 85: | Zeile 267: | ||
|} | |} | ||
+ | [[Datei:Vlen 31.jpg|rechts|x300px]] | ||
=== Bayerisches Dorf (eigentlich: Pommern) - ''31. Historie'' === | === Bayerisches Dorf (eigentlich: Pommern) - ''31. Historie'' === | ||
An dieser Historie wurde fürs MOSAIK so einiges geändert: | An dieser Historie wurde fürs MOSAIK so einiges geändert: | ||
*aus [[Pommern]] wurde [[Bayern]] | *aus [[Pommern]] wurde [[Bayern]] | ||
- | *aus einem Totenkopf wurde ein Herz bzw. ein | + | *aus einem Totenkopf wurde ein Herz bzw. ein fauler Apfel |
*aus St. Brendan (dem Heiligen der Reisenden) wurde der ausgedachte [[Heiliger Malumus|Heilige Malumus]] | *aus St. Brendan (dem Heiligen der Reisenden) wurde der ausgedachte [[Heiliger Malumus|Heilige Malumus]] | ||
*aus dem Seelenheil wurde ein "guter Zweck" | *aus dem Seelenheil wurde ein "guter Zweck" | ||
*aus Ehebrecherinnen wurden Diebe | *aus Ehebrecherinnen wurden Diebe | ||
- | + | Dabei ist es insbesondere schade, dass man auf den [[Irland|irischen]] Seefahrermönch St. Brendan verzichtet hat, denn dieser wäre ein wunderbares Sujet für ein Filmchen in der App ''[[MOSAIK Magic]]'' gewesen. Wenigstens ist der Name des als Ersatz erfundenen Heiligen ein schönes [[Sprechender Name|Wortspiel]], denn [[latein]]isch ''malum'' ist der "Apfel". Vermutlich unbeabsichtig bedeutet ''mālumus'' zudem passenderweise "wir wollen mehr" (1. Person Plural Indikativ von ''malle'' "mehr wollen, bevorzugen"). | |
+ | Am Ende der Episode im MOSAIK bekommt [[Eulenspiegel]] vom [[Geldgieriger Dorfpfarrer|Dorfpfarrer]] als Vorbereitung für die folgende Geschichte ein [[Marienbildnis aus Bayern|Marienbildnis]]. Dieses ersetzt die Gemälde aus [[Flandern]], mit denen er sich in [[Marburg]] beim [[Heinrich II. der Eiserne|Landgrafen]] als Künstler verdingt. | ||
+ | |||
+ | {{absatz}} | ||
{| | {| | ||
|- align="center" | |- align="center" | ||
Zeile 118: | Zeile 304: | ||
Also wurden die Frauen allenthalben froh. Und wo Eulenspiegel hinkam, da predigte er und wurde dadurch reich. Die Leute hielten ihn für einen frommen Prediger, so gut konnte er seine Schalkheit verhehlen.}} | Also wurden die Frauen allenthalben froh. Und wo Eulenspiegel hinkam, da predigte er und wurde dadurch reich. Die Leute hielten ihn für einen frommen Prediger, so gut konnte er seine Schalkheit verhehlen.}} | ||
|} | |} | ||
+ | |||
+ | [[Datei:Vlen 27.jpg|rechts|x300px]] | ||
=== Marburg und die Ahnengalerie - ''27. Historie'' === | === Marburg und die Ahnengalerie - ''27. Historie'' === | ||
- | + | {{absatz}} | |
{| | {| | ||
|- align="center" | |- align="center" | ||
Zeile 126: | Zeile 314: | ||
|- | |- | ||
| valign="top" width="45%" | | | valign="top" width="45%" | | ||
- | {{zitat|'''Die XXVII. histori sagt wie Vlenspiegel''' | + | {{zitat|'''Die XXVII. histori sagt wie Vlenspiegel'''<br>'''dem landgroffen von Hessen malet / vnd in weiß macht / wer vnelich wer der künt es nit sehen.''' |
- | + | ||
- | '''dem landgroffen von Hessen malet / vnd in weiß macht / wer vnelich wer der künt es nit sehen.''' | + | |
ABentürliche ding trib Vlenspiegel in dem land zů [[Hessen]] da er dz land zů [[Sachsen]] fast vmb vnd vmb gwandert hat / vnd fast wol bekant wz / dz er sich mit seiner bübery nit wol vß bringen mocht da thet er sich in des land zů Hessen vnd kam gen [[Marburg|Marckburg]] an des [[Heinrich II. der Eiserne|landgraffen]] hoff vnd der her fragt wz er künt. Er antwurt vnd sprach genediger her / ich bin ein künstner / des froewd sich der landgraff / dan er meint / er wer ein artist vnd künt mit der [[Alchemie|archam]] / dann der landgraff het groß arbeit mit der archamei / also fragt er ob er ein [[Alchemist|archamist]] wer. Vlenspiegel sprach genediger her nein / ich bin ein maler des gleichen in vil landen nit funden würt / da mein arbeit vber trifft ander arbeit weit. Der landgraff sprach laß vns etwz sehen. Vlenspiegel sprach Gnediger her ia / vnd het etlich tüchlin vnnd künstück / die er in [[flandern]] koufft het. die zoch er her für vß seinem sack vnd zeigt die dem graffen / die gefielen dem herren so wol / vnd sprach zů im / lieber meister wz woellen ir nemen vnd woellen vnß vnsern sal malen / von dem [[Haus Hessen|herkumen der landgraffen von Hessen]] / vnd wie der befründet haben mit dem [[Andreas II.|künig]] von [[Ungarn|Vngeren]] vnd andern fürsten vnd herren / vnd wie lang dz gestanden hat / vnd woellen vnß dz vff dz aller koestlichest machen / Vlenspiegel antwurt Genediger herr also mir euwer genand das für gibt / würt wol vier hundert [[gulden]] kosten. Der landgroff sprach Meister machen vns das nur gůt / wir woellen euch das wol belonnen Vlenspiegel nam das also an / doch so müst im der Lantgroff hundert guldin daruff geben / damitt er farben kouffte / vnd [[Abrafaxe|gesellen]] vber kem / als aber Vlenspiegel mit dreien gesellen wil die arbeit anfahen / so dingt er dem landgraffen an das niemant solt in den sal gon die weil er arbeitet / dan allein sein gesellen / damitt er inn seiner kunst nit verhindert würt / dz verwilliget im der lantgraff. / Also ward vlnspiegel mit seinen gsellen eins / vnd vberleget mit inen dz sie still schwigen / vnd ließen in machen / sie dorfften nit arbeiten / vnd solten dannocht iren lon haben / vnd ir groeste Arbeit solt sein im bretspilen. Dz namen die gesellen an / das sie mit müssig gon gleich wol solten lon verdienen. Dz wert also ein woch oder vier / dz den lantgraffen verlangt / wz doch der meister mit seinen cummpanien mochte malen / ob es doch so gůt wolt werden als die prob / vnd sprach Vlenspiegeln an. Ach lieber mester / vns verlanget gar ser zů sehen euwer arbeit / wir begeren mit euch moegen gon in den sal / vnd euwer gemelts zů besehen. Vlenspiegel sprach. Ja gnediger herr / aber einerlei wil ich ewern gnaden sagen / wer mit euwern gnaden geet / vnd dz gemeldt beschauwt. Wer dann nit recht eelich geboren ist / der mag mein gemelt nit wol sehen. Der landtgraff sprach. Meister dz wer großes. In dem giengen sie in den sal. Da het vlenspiegel ein lang leinin tůch an die wand hin gespant / da er malen solt / vnd da zoch Vlenspiegel dz ein wenig hindersich / vnd zeugt mit einem weissen steblin an die wand vnd sprach also. Sehen gnediger herr / diser man / dz ist der erste landtgraff von hessen / vnd ein [[Familie Colonna|Columneser]] von [[Rom]] geweßen / vnnd hatt zů einer fürstin vnd frauwen gehabt / des milten [[Kaiser Justinian|Justinians]] tochter einer hertzogin vonn [[Bayern]] / der nun darnach [[Kaiser|Keiser]] ward. Sehent gnediger herr. Vonn dem da ward geboren Adolffus. Adolffus der gebar [[Wilhelm der Schwarze|Wilhelm den schwartzen]]. Wilhelm gebar [[Ludwig der Fromme|Ludwigen / den frumen]]. vnd also fürhin biß vff ewer fürstliche gnad. Also weiß ich dz fürwar / daz niemans mein arbeit straffen kan / so künstlich vnd auch so von schonen farben. Der Lantgraff sach anders nüt dann die weiß wand vnd gedacht in im selber / solt ich vmmer ein hůrenkind syn so sihe ich doch anders nüt dan ein weisse wand. Jedoch sprach er (vmb glimpffs willen) lieber meister vns benuegt wol doch hon wir sein nit gnůg verstant zů erkennen / vnd gieng damit vß de sal Da nun der Lantgraff zů der fürstin kam da fragt sie in. Ach gnediger herr / wz malet doch euwer freier maler / ir hon es besehen / wie gefalt euch sein arbeit ich hon schwachen glauben darzů / er sicht wie ein schalck. Der fürst sprach liebe fraw mir gefalt sein arbeit süberlich wol / vnd thut im noch recht. Gnediger herr sprach sie müßen wir es nit auch besehen. Ja mit des meisters willen Sie ließ Vlenspiegel fordern / vnd begert auch zůsehen dz gemelte. Vlenspiegel sprach zů ir wie zů dem fürsten. Wer nit eelich wer / der künd sein Arbeit nit sehen / Da gieng sie mitt acht iunckfrawen vnd einer thoerin in den sal / da zoch Vlenspiegel das thůch aber hindersich wie vor / vnnd erzalte da der greffin auch das herkummen der lantgraffen / ie ein stück nach dem andern. Aber die fürstin vnd iunckfrauwen schwigen alle stil / niemant lobt oder schalt das gemelt. ir ietlicher was leidt das ir vnrecht was / von vatter oder von můter her / vnd zů dem letsten da hůb die thoerin an vnd sprach. Liebster meister / nun sih ich nüt von gemelt vnd solt ich all mein lebtag ein hůrenkint sein da gedacht Vlenspiegel dz wil nit gůt werden / woellen die thoren die warheit sagen / so mus ich warlich wandern / vnd zoch dz in ein gelechter. In dem gieng die fürstin hinweg / wider zů irem herren / der fragt sie wie ir dz gemelt gefiel / sie antwurt im vnd sprach Gnediger her es gefelt mir als wol / als euwern gnaden. Aber vnser toerin gefelt es nit / sie spricht sie seh kein gemelt / des gleichen auch vnser iunckfrawen vnd besorg es sei bübery in der sach / Dz gieng dem fürsten zů hertzen vnd gedacht ob er schon betrogen wer / ließ doch Vlenspiegel sagen dz er sein sach schickt daz gantz hoffgesind müst sein arbeit besehen / vnd der fürst meint er welt sehen welcher eelich oder vneelich vnder seiner ritterschafft wer / der lehen weren im verfallen / Da gieng vlenspiegel zů seinen gesellen vnd gab in vrloub vnd fordert noch hundert gulden von dem rentmeister / vnd enpfieng die / vnd gieng in dem daruon / des ander tags fragt der graff nach seim maler der wz hinweg. Da gieng der Fürst des andern tags in den sal mit allem seinem hoffgesint ob iemans etwz gemelts sehen kunt / aber nieman künt sagen der etwz sehe Vnd da sie all schwigen / da sprach der landgraff. Nun sehen wir wol dz wir betrogen seint vnd mit Vlenspiegel hon ich mich nie bekümern woellen / noch dan ist er zů vns kumen doch die zweihundert gulden woellen wir wol verdulden so er dennocht ein schalck mus bleiben / vnd můß darumb vnser fürstenthom meiden. Also wz vlenspiegel von marckburg hinweg kumen / vnd wolt sich fürter molens nit mer annemen.}} | ABentürliche ding trib Vlenspiegel in dem land zů [[Hessen]] da er dz land zů [[Sachsen]] fast vmb vnd vmb gwandert hat / vnd fast wol bekant wz / dz er sich mit seiner bübery nit wol vß bringen mocht da thet er sich in des land zů Hessen vnd kam gen [[Marburg|Marckburg]] an des [[Heinrich II. der Eiserne|landgraffen]] hoff vnd der her fragt wz er künt. Er antwurt vnd sprach genediger her / ich bin ein künstner / des froewd sich der landgraff / dan er meint / er wer ein artist vnd künt mit der [[Alchemie|archam]] / dann der landgraff het groß arbeit mit der archamei / also fragt er ob er ein [[Alchemist|archamist]] wer. Vlenspiegel sprach genediger her nein / ich bin ein maler des gleichen in vil landen nit funden würt / da mein arbeit vber trifft ander arbeit weit. Der landgraff sprach laß vns etwz sehen. Vlenspiegel sprach Gnediger her ia / vnd het etlich tüchlin vnnd künstück / die er in [[flandern]] koufft het. die zoch er her für vß seinem sack vnd zeigt die dem graffen / die gefielen dem herren so wol / vnd sprach zů im / lieber meister wz woellen ir nemen vnd woellen vnß vnsern sal malen / von dem [[Haus Hessen|herkumen der landgraffen von Hessen]] / vnd wie der befründet haben mit dem [[Andreas II.|künig]] von [[Ungarn|Vngeren]] vnd andern fürsten vnd herren / vnd wie lang dz gestanden hat / vnd woellen vnß dz vff dz aller koestlichest machen / Vlenspiegel antwurt Genediger herr also mir euwer genand das für gibt / würt wol vier hundert [[gulden]] kosten. Der landgroff sprach Meister machen vns das nur gůt / wir woellen euch das wol belonnen Vlenspiegel nam das also an / doch so müst im der Lantgroff hundert guldin daruff geben / damitt er farben kouffte / vnd [[Abrafaxe|gesellen]] vber kem / als aber Vlenspiegel mit dreien gesellen wil die arbeit anfahen / so dingt er dem landgraffen an das niemant solt in den sal gon die weil er arbeitet / dan allein sein gesellen / damitt er inn seiner kunst nit verhindert würt / dz verwilliget im der lantgraff. / Also ward vlnspiegel mit seinen gsellen eins / vnd vberleget mit inen dz sie still schwigen / vnd ließen in machen / sie dorfften nit arbeiten / vnd solten dannocht iren lon haben / vnd ir groeste Arbeit solt sein im bretspilen. Dz namen die gesellen an / das sie mit müssig gon gleich wol solten lon verdienen. Dz wert also ein woch oder vier / dz den lantgraffen verlangt / wz doch der meister mit seinen cummpanien mochte malen / ob es doch so gůt wolt werden als die prob / vnd sprach Vlenspiegeln an. Ach lieber mester / vns verlanget gar ser zů sehen euwer arbeit / wir begeren mit euch moegen gon in den sal / vnd euwer gemelts zů besehen. Vlenspiegel sprach. Ja gnediger herr / aber einerlei wil ich ewern gnaden sagen / wer mit euwern gnaden geet / vnd dz gemeldt beschauwt. Wer dann nit recht eelich geboren ist / der mag mein gemelt nit wol sehen. Der landtgraff sprach. Meister dz wer großes. In dem giengen sie in den sal. Da het vlenspiegel ein lang leinin tůch an die wand hin gespant / da er malen solt / vnd da zoch Vlenspiegel dz ein wenig hindersich / vnd zeugt mit einem weissen steblin an die wand vnd sprach also. Sehen gnediger herr / diser man / dz ist der erste landtgraff von hessen / vnd ein [[Familie Colonna|Columneser]] von [[Rom]] geweßen / vnnd hatt zů einer fürstin vnd frauwen gehabt / des milten [[Kaiser Justinian|Justinians]] tochter einer hertzogin vonn [[Bayern]] / der nun darnach [[Kaiser|Keiser]] ward. Sehent gnediger herr. Vonn dem da ward geboren Adolffus. Adolffus der gebar [[Wilhelm der Schwarze|Wilhelm den schwartzen]]. Wilhelm gebar [[Ludwig der Fromme|Ludwigen / den frumen]]. vnd also fürhin biß vff ewer fürstliche gnad. Also weiß ich dz fürwar / daz niemans mein arbeit straffen kan / so künstlich vnd auch so von schonen farben. Der Lantgraff sach anders nüt dann die weiß wand vnd gedacht in im selber / solt ich vmmer ein hůrenkind syn so sihe ich doch anders nüt dan ein weisse wand. Jedoch sprach er (vmb glimpffs willen) lieber meister vns benuegt wol doch hon wir sein nit gnůg verstant zů erkennen / vnd gieng damit vß de sal Da nun der Lantgraff zů der fürstin kam da fragt sie in. Ach gnediger herr / wz malet doch euwer freier maler / ir hon es besehen / wie gefalt euch sein arbeit ich hon schwachen glauben darzů / er sicht wie ein schalck. Der fürst sprach liebe fraw mir gefalt sein arbeit süberlich wol / vnd thut im noch recht. Gnediger herr sprach sie müßen wir es nit auch besehen. Ja mit des meisters willen Sie ließ Vlenspiegel fordern / vnd begert auch zůsehen dz gemelte. Vlenspiegel sprach zů ir wie zů dem fürsten. Wer nit eelich wer / der künd sein Arbeit nit sehen / Da gieng sie mitt acht iunckfrawen vnd einer thoerin in den sal / da zoch Vlenspiegel das thůch aber hindersich wie vor / vnnd erzalte da der greffin auch das herkummen der lantgraffen / ie ein stück nach dem andern. Aber die fürstin vnd iunckfrauwen schwigen alle stil / niemant lobt oder schalt das gemelt. ir ietlicher was leidt das ir vnrecht was / von vatter oder von můter her / vnd zů dem letsten da hůb die thoerin an vnd sprach. Liebster meister / nun sih ich nüt von gemelt vnd solt ich all mein lebtag ein hůrenkint sein da gedacht Vlenspiegel dz wil nit gůt werden / woellen die thoren die warheit sagen / so mus ich warlich wandern / vnd zoch dz in ein gelechter. In dem gieng die fürstin hinweg / wider zů irem herren / der fragt sie wie ir dz gemelt gefiel / sie antwurt im vnd sprach Gnediger her es gefelt mir als wol / als euwern gnaden. Aber vnser toerin gefelt es nit / sie spricht sie seh kein gemelt / des gleichen auch vnser iunckfrawen vnd besorg es sei bübery in der sach / Dz gieng dem fürsten zů hertzen vnd gedacht ob er schon betrogen wer / ließ doch Vlenspiegel sagen dz er sein sach schickt daz gantz hoffgesind müst sein arbeit besehen / vnd der fürst meint er welt sehen welcher eelich oder vneelich vnder seiner ritterschafft wer / der lehen weren im verfallen / Da gieng vlenspiegel zů seinen gesellen vnd gab in vrloub vnd fordert noch hundert gulden von dem rentmeister / vnd enpfieng die / vnd gieng in dem daruon / des ander tags fragt der graff nach seim maler der wz hinweg. Da gieng der Fürst des andern tags in den sal mit allem seinem hoffgesint ob iemans etwz gemelts sehen kunt / aber nieman künt sagen der etwz sehe Vnd da sie all schwigen / da sprach der landgraff. Nun sehen wir wol dz wir betrogen seint vnd mit Vlenspiegel hon ich mich nie bekümern woellen / noch dan ist er zů vns kumen doch die zweihundert gulden woellen wir wol verdulden so er dennocht ein schalck mus bleiben / vnd můß darumb vnser fürstenthom meiden. Also wz vlenspiegel von marckburg hinweg kumen / vnd wolt sich fürter molens nit mer annemen.}} | ||
Zeile 180: | Zeile 366: | ||
|} | |} | ||
- | == Eulenspiegel | + | == Eulenspiegel im ''Mosa-icke'' == |
- | + | ||
Für die [[Fanfiction]]-Geschichte ''[[Die Abrafaxe, und wie Eulenspiegel vorgab, dass er zu Magdeburg von der Laube fliegen wollte]]'' von Peter Gräber, die [[2001]] im [[Fanzine]] ''[[Mosa-icke 2]]'' erschien, wurde ebenfalls die ''14. Historie'' genutzt (siehe oben). Diesmal lag die Bearbeitung des Stoffes durch Otto Fuhlrott für seine ''Magdeburger Sagen'' zugrunde. Über 20 Jahre vor MOSAIK [[589]] erschienen, werden hier bereits einige der Ideen vorweggenommen, die dann auch in der [[Jubiläums-Serie]] umgesetzt wurden. | Für die [[Fanfiction]]-Geschichte ''[[Die Abrafaxe, und wie Eulenspiegel vorgab, dass er zu Magdeburg von der Laube fliegen wollte]]'' von Peter Gräber, die [[2001]] im [[Fanzine]] ''[[Mosa-icke 2]]'' erschien, wurde ebenfalls die ''14. Historie'' genutzt (siehe oben). Diesmal lag die Bearbeitung des Stoffes durch Otto Fuhlrott für seine ''Magdeburger Sagen'' zugrunde. Über 20 Jahre vor MOSAIK [[589]] erschienen, werden hier bereits einige der Ideen vorweggenommen, die dann auch in der [[Jubiläums-Serie]] umgesetzt wurden. | ||
- | == | + | == Eulenspiegel im ''König der Spaßmacher'' == |
- | + | ||
{{zitat|'''Die 33. Historie sagt, wie Eulenspiegel in Bamberg um Geld aß.''' | {{zitat|'''Die 33. Historie sagt, wie Eulenspiegel in Bamberg um Geld aß.''' |
Aktuelle Version vom 01:30, 15. Jan. 2025
Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel ist ein frühneuzeitlicher Schelmenroman. Es handelt sich um die erste umfangreiche literarische Bearbeitung des Eulenspiegel-Stoffs, wobei mehrere der geschilderten Streiche auf wesentlich frühere, teils antike Wandermotive zurückgehen, die erst später mit der Figur des Till Eulenspiegel verknüpft wurden. Das Kurtzweilig Lesen bzw. eine seiner Übertragungen ins Neuhochdeutsche diente als Vorlage für die diversen Umsetzungen der Eulenspiegel-Abenteuer im MOSAIK und ums MOSAIK herum.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Druckgeschichte
Der vollständige Titel des in mittelniederdeutscher Sprache verfassten Volksbuchs lautet Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel geborē vß dem land zů Brunßwick. Wie er sein leben volbracht hatt .xcvi. seiner geschichten ("Ein kurzweiliges Lesen von Till Eulenspiegel, geboren aus dem Land zu Braunschweig, wie er sein Leben verbracht hat. 96 seiner Geschichten"). Es erschien zu Beginn des 16. Jahrhunderts in der Druckerei von Hans Grüninger in Straßburg; das genaue Jahr ist nicht bekannt (wohl um 1510/11), die älteste erhaltene Auflage stammt von 1515. Ebenfalls unbekannt ist der Verfasser. Es kommen hierfür sowohl Autoren aus der Gegend von Braunschweig in Frage (Hermann Bote, Hieronymus Brunschwig), als auch solche aus dem Umfeld der Druckerei, inklusive des Druckers selbst (Hans Grüninger, Hermann Buschius, Johannes Adelphus und andere); ohne weiteres denkbar ist auch eine Co-Verfasserschaft mehrerer Autoren.
Das Buch beginnt mit einer Einleitung des anonymen Autors, dann folgen 96 kurze bis sehr kurze Episoden ("Historien", Nr. 42 fehlt allerdings). Diese schildern jeweils einen Streich Eulenspiegels (mit Ausnahme der ersten Historie, die seine Geburt und seine Taufe, und der letzten drei Historien, die Ereignisse nach seinem Tod behandeln). Üblicherweise beginnt jede Episode damit, dass Eulenspiegel, der kreuz und quer durch die Gegend reist, in eine neue Stadt oder ein neues Land kommt und schnell erkennt, wie er die Leute dort übervorteilen oder ihnen sonstige deftige, gerne skatologische Streiche spielen kann. So kommt er u.a. nach Magdeburg, Hildesheim, Nürnberg, Halberstadt, Braunschweig, Lüneburg, Marburg, Erfurt, Sangerhausen, Bamberg, Frankfurt, Quedlinburg, Rostock, Wismar, Berlin, Stendal, Aschersleben, Leipzig, Lübeck, Dresden, Hannover, Bremen, Hamburg, Eisleben, Köln und Mölln, sowie nach Dänemark, Polen, Böhmen (Prag), Pommern, Italien (Rom), Frankreich (Paris) und Belgien (Antwerpen). An manchen Orten erlebt er mehrere Abenteuer hintereinander, manche Orte sucht er in größerem Abstand wiederholt auf.
Eulenspiegel-Streiche, die auch mit anderen Figuren, früheren wie späteren, verknüpft werden, sind z.B.:
- die 8. Historie, in der er Hühner an kreuzweise verknüpften Stricken fängt (vgl. Max und Moritz, diese beiden, und die arme Witwe Bolte)
- die 14. Historie, in der er die Schaulustigen verhöhnt, weil sie glaubten, er könne fliegen (vgl. die spätmittelalterliche Witzesammlung Facetiae von Poggio Bracciolini, entstanden zwischen 1438 und 1452, Anekdote 49, wo die Szene in Bologna spielt, oder die Schwanksammlung zum Pfaffen von Kalenberg von Philipp Frankfurter, entstanden in den 1470ern, Verse 399-422, wo der Pfaffe behauptet, er könne über die Donau fliegen, um die neugierigen Bauern mit seinem alten Wein abzufüllen, nur um sie dann auszulachen)
- die 27. Historie, in der sich nur eine Törin zu sagen traut, dass er gar nichts gemalt hat (vgl. Des Kaisers neue Kleider)
- die 28. Historie, in der er vor einem Gremium von missgünstigen Gelehrten Fragen zur Erde und zum Weltall beantwortet (vgl. Hodscha Nasreddin)
- die 32. Historie, in der er einen Steg manipuliert, so dass seine Verfolger in den Burggraben purzeln (vgl. erneut Max und Moritz, gar nicht träge, diesmal vs. Meister Böck)
- die 80. Historie, in der er mit dem Klang von Geld bezahlt (vgl. erneut Hodscha Nasreddin)
Die 27. Historie (Ahnengalerie in Marburg), 28. Historie (Gelehrtenwettstreit) und 29. Historie (Lese-Esel in Erfurt) sind offenbar alle dem satirischen, mittelhochdeutschen Roman des Strickers vom Pfaffen Amis (um 1240) entlehnt und folgen daher nicht zufällig direkt aufeinander.
Übertragungen des Volksbuchs ins Neuhochdeutsche, oft verknüpft mit einer gewissen Überarbeitung, gibt es reichlich. Es ist daher nicht immer ohne weiteres festzustellen, welche von ihnen bei der jeweiligen Umsetzung des Stoffs im MOSAIK und seinem Umfeld genutzt wurde. Hier im Artikel wird die Übertragung von Siegfried H. Sichtermann aus dem Insel-Verlag als Vergleich herangezogen. Bei der Fanfiction-Geschichte Die Abrafaxe, und wie Eulenspiegel vorgab, dass er zu Magdeburg von der Laube fliegen wollte hat die Auswahl von Eulenspiegel-Geschichten aus den Magdeburger Sagen von Otto Fuhlrott zugrundegelegen.
[Bearbeiten] Eulenspiegel in der Runkel- und der Adria-Serie
Bei den diversen Ankündigungen für künftige Abenteuer im MOSAIK, auf den Rückseiten der Runkel-Nachdrucke und zu Beginn von Heft 1/76, wurde auch schon Till Eulenspiegel genannt. Näher wird auf seine Streiche jedoch nicht eigegangen, so dass hierfür sicherlich keine vorherige Lektüre des Volksbuchs nötig war.
[Bearbeiten] Eulenspiegel in der Jubiläums-Serie
MOSAIK 589, das erste Heft der Jubiläums-Serie, bietet sechs Eulenspiegel-Streiche, je einen in Magdeburg und Bayern und je zwei in Erfurt und Marburg, die auf sechs verschiedenen Historien der Vorlage beruhen: Magdeburg, Marburg, Pommern, Lübeck und zweimal Erfurt. Die grundlegende Struktur der Vorlage wird jeweils beibehalten, doch werden durchaus einige Sachen geändert, gekürzt oder hinzugefügt. Die Auswahl und Reihenfolge der einzelnen Geschichten erfolgte dabei recht frei; d.h. die Reihenfolge im MOSAIK stimmt nicht mit der im Kurtzweilig Lesen überein. Das ist insofern kein Problem, als die Original-Historien abgesehen von gelegentlichen kurzen Überleitungssätzen nicht aufeinander aufbauen. In der folgenden Besprechung der relevanten Stellen wird chronologisch nach der MOSAIK-Handlung vorgegangen.
Für die kurze Szene, in der sich Eulenspiegel beim Bergabwandern ärgert und beim Bergaufwandern freut, konnte noch keine Vorlage aus dem Kurtzweilig Lesen gefunden werden. Diese Geschichte ist aber tatsächlich in diversen Eulenspiegel-Büchern und -Gedichten enthalten.
[Bearbeiten] Magdeburg - 14. Historie
Im MOSAIK erreichen die Abrafaxe im Jahre 1334 Magdeburg, wo Till Eulenspiegel gerade auf dem Dach des Rathauses steht und die Leute unten verhöhnt, da sie geglaubt hätten, er könne fliegen. Sie helfen ihm, den aufgebrachten Bürgern zu entkommen, unter denen sich eine Nebenhandlung um einen Wurstdieb entfaltet.
Außer in der hinzugefügten Nebenhandlung mit den verschiedenen Bürgern stimmt das MOSAIK stark mit der Vorlage im Kurtzweilig Lesen überein. Insbesondere ist Eulenspiegels Spottrede fast 1:1 übernommen worden - abgesehen davon, dass einige Begriffe modernisiert wurden und sich Eulenspiegel statt mit einer Gans mit einem Storch vergleicht.
Die ganze Geschichte ist, wie oben beschrieben, ein Wandermotiv, das vor Eulenspiegel schon mehrfach von anderen Schalken berichtet wird. Im Anschluss an den Originaltext aus dem Kurtzweilig Lesen samt neuhochdeutscher Übertragung folgen daher hier noch die Parallelstellen aus den Facetiae von Poggio Bracciolini und dem Pfaffen von Kalenberg von Philipp Frankfurter, jeweils mit Übersetzung.
Originaltext im Kurtzweilig Lesen: | Übertragung von Siegfried H. Sichtermann (mit abweichender Historienzählung): | ||
|
|
Fazecie von Poggio Bracciolini | Übersetzung mit Deepl | ||
|
|
Des pfaffen geschicht vnd histori vom kalenberg von Philipp Frankfurter | Auszugsweise eigene Übertragung | ||
|
|
[Bearbeiten] Erfurt und die Fleischer - 60. Historie
Originaltext im Kurtzweilig Lesen: | Übertragung von Siegfried H. Sichtermann (mit abweichender Historienzählung): | ||
|
|
[Bearbeiten] Erfurt und der Esel - 29. Historie
Originaltext im Kurtzweilig Lesen: | Übertragung von Siegfried H. Sichtermann: | ||
|
|
[Bearbeiten] Bayerisches Dorf (eigentlich: Pommern) - 31. Historie
An dieser Historie wurde fürs MOSAIK so einiges geändert:
- aus Pommern wurde Bayern
- aus einem Totenkopf wurde ein Herz bzw. ein fauler Apfel
- aus St. Brendan (dem Heiligen der Reisenden) wurde der ausgedachte Heilige Malumus
- aus dem Seelenheil wurde ein "guter Zweck"
- aus Ehebrecherinnen wurden Diebe
Dabei ist es insbesondere schade, dass man auf den irischen Seefahrermönch St. Brendan verzichtet hat, denn dieser wäre ein wunderbares Sujet für ein Filmchen in der App MOSAIK Magic gewesen. Wenigstens ist der Name des als Ersatz erfundenen Heiligen ein schönes Wortspiel, denn lateinisch malum ist der "Apfel". Vermutlich unbeabsichtig bedeutet mālumus zudem passenderweise "wir wollen mehr" (1. Person Plural Indikativ von malle "mehr wollen, bevorzugen").
Am Ende der Episode im MOSAIK bekommt Eulenspiegel vom Dorfpfarrer als Vorbereitung für die folgende Geschichte ein Marienbildnis. Dieses ersetzt die Gemälde aus Flandern, mit denen er sich in Marburg beim Landgrafen als Künstler verdingt.
Originaltext im Kurtzweilig Lesen: | Übertragung von Siegfried H. Sichtermann: | ||
|
|
[Bearbeiten] Marburg und die Ahnengalerie - 27. Historie
Originaltext im Kurtzweilig Lesen: | Übertragung von Siegfried H. Sichtermann: | ||
|
|
[Bearbeiten] Marburg und der Prozess (eigentlich: Lübeck) - 58. Historie
Originaltext im Kurtzweilig Lesen: | Übertragung von Siegfried H. Sichtermann (mit abweichender Historienzählung): | ||
|
|
[Bearbeiten] Eulenspiegel im Mosa-icke
Für die Fanfiction-Geschichte Die Abrafaxe, und wie Eulenspiegel vorgab, dass er zu Magdeburg von der Laube fliegen wollte von Peter Gräber, die 2001 im Fanzine Mosa-icke 2 erschien, wurde ebenfalls die 14. Historie genutzt (siehe oben). Diesmal lag die Bearbeitung des Stoffes durch Otto Fuhlrott für seine Magdeburger Sagen zugrunde. Über 20 Jahre vor MOSAIK 589 erschienen, werden hier bereits einige der Ideen vorweggenommen, die dann auch in der Jubiläums-Serie umgesetzt wurden.
[Bearbeiten] Eulenspiegel im König der Spaßmacher
Die 33. Historie sagt, wie Eulenspiegel in Bamberg um Geld aß.
Als Eulenspiegel von Nürnberg kam, verdiente er mit List einmal Geld in Bamberg. Er war sehr hungrig und kam in einer Wirtin Haus, die hieß Frau Küngine. Sie war eine fröhliche Wirtin und hieß ihn willkommen, denn sie sah an seinen Kleidern, daß er ein seltsamer Gast war. Als man morgens essen wollte, fragte ihn die Wirtin, wie er es halten möchte: ob er ein vollständiges Frühstück einnehmen oder nur einzelne Kleinigkeiten essen wolle. Eulenspiegel antwortete, er sei ein armer Gesell und bitte sie, ihm etwas um Gottes Lohn zu essen zu geben. Die Wirtin sprach: »Freund, an den Fleisch- und Brotbänken gibt man mir nichts umsonst, ich muß Geld dafür zahlen. Darum muß ich für das Essen auch Geld bekommen.« Eulenspiegel sagte: »Ach, Frau, es dient auch mir wohl, um Geld zu essen. Um was oder um wieviel soll ich hier essen und trinken?« Die Frau sprach: »An der Herren Tisch um 24 Pfennige, an dem Tisch daneben um 18 Pfennige und mit meinem Gesinde um 12 Pfennige.« Darauf antwortete Eulenspiegel: »Frau, das meiste Geld dient mir am allerbesten.« Und er setzte sich an die Herrentafel und aß sich sogleich satt. Als er fertig war und gut gegessen und getrunken hatte, sagte er zur Wirtin, sie möge ihn abfertigen; er müsse wandern, denn er habe nicht viel Reisegeld. Die Frau sprach: »Lieber Gast, gebt mir das Essensgeld, 24 Pfennige, und geht, wohin Ihr wollt, Gott geleite Euch!« »Nein«, sagte Eulenspiegel. »Ihr sollt mir 24 Pfennige geben, wie Ihr gesagt habt. Denn Ihr spracht, an der Tafel esse man das Mahl um 24 Pfennige. Das habe ich so verstanden, daß ich damit Geld verdienen sollte, und es wurde mir schwer genug. Ich aß, daß mir der Schweiß ausbrach und als ob es Leib und Leben gegolten hätte. Mehr hätte ich nicht essen können. Darum gebt mir meinen sauer verdienten Lohn.« »Freund«, sprach die Wirtin, »das ist wahr: Ihr habet wohl für drei Mann gegessen. Aber daß ich Euch dafür auch noch lohnen soll, das reimt sich nicht zusammen. Doch ist es mir nicht um diese Mahlzeit zu tun, Ihr mögt damit hinweggehen. Ich gebe Euch aber nicht noch Geld dazu, denn das wäre verloren; doch begehre ich auch kein Geld von Euch. Kommt mir aber nicht wieder her! Denn sollte ich meine Gäste das Jahr über also speisen und nicht mehr Geld einnehmen als von Euch, so müßte ich auf solche Weise von Haus und Hof lassen.« Da schied Eulenspiegel von dannen und erntete nicht viel Dank. |
[Bearbeiten] Externe Verweise
[Bearbeiten] Das Kurtzweilig Lesen diente als Vorlage für folgende Publikationen
Mosaik ab 1976: 589 Fanfiction: Der König der Spaßmacher, Die Abrafaxe, und wie Eulenspiegel vorgab, dass er zu Magdeburg von der Laube fliegen wollte