Mosaik von Hannes Hegen 148 - Ritter Runkel auf Abwegen
Aus MosaPedia
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | März 1969 |
Nachdruck in | Ritter Runkels große Stunde Reprintmappe XIII, TaschenMosaik 38 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 71 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.148 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Runkel-Serie | ||
Kapitel: Rings um den Rübenstein | ||
Heft davor | Drachenkampf und Bärenjagd | |
Heft danach | Die Rübensteiner Festspiele |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Die Digedags machen sich auf Burg Rübenstein nützlich und räumen die Waffenkammer auf. Runkel mag nicht helfen, denn er hat die Zuversicht verloren, an den ganzen unhaltbaren Zuständen auf und um den Rübenstein etwas ändern zu können. Vor allem fehlt es ihm an Geld. Hilflos muss er von den Zinnen seiner Burg aus mit ansehen, wie der Kuckucksberger einen vorbeifahrenden Händler ausraubt.
- Doch der alte Möhrenfelder, der noch immer auf dem Rübenstein zu Gast ist, und der Burgalchimist Scharlatanius wissen Rat. Die beiden unterbrechen ihr Schachspiel, als Runkel hereingepoltert kommt, und überreden ihn dazu, auch Raubritter zu werden. Sogar wo er auf erfolgversprechende Beute warten kann, wissen sie: in der Bärenschlucht im Feuersteingebirge, gleich neben der Straße nach Freistadt. Runkel willigt widerstrebend ein, wobei seine Hauptsorge ist, dass Adelaide oder die Digedags etwas spitzkriegen könnten. Scharlatanius rüstet den angehenden Räuber noch mit künstlichem Nebel aus seiner Hexenküche aus, und dann kann es losgehen.
- Runkel verscheucht die Digedags aus der Waffenkammer, rüstet sich mit Waffen, Harnisch und Werkzeug aus, holt seine beiden Knechte Hinz und Kunz und verlässt die Burg gen Feuersteingebirge. Den Knechten erzählt er etwas vom Bärenfangen; die Digedags und seine Frau hingegen, die sich ebenfalls verwundert über seine Pläne zeigen, raunzt er - offensichtlich schuldbewusst - nur kurz an, weshalb Adelaide die drei Kobolde ihrem Gatten zum Spionieren hinterherschickt.
- In der Bärenschlucht bauen Runkel und seine beiden Helfer zwei Klappgitter, um den "Bären" zu fangen. Dann verdreht er den Wegweiser an einer nahen Kreuzung, so dass Wegunkundige, die nach Freistadt wollen, in die Schlucht umgelenkt werden. Die Digedags beobachten das und ziehen die richtigen Schlüsse; während Runkel zu seiner "Bärenfalle" zurückkehrt, drehen sie den Wegweiser wieder richtigherum und ersetzen zudem die Beschriftung "Bärenschlucht" durch "Raubritterschlucht". Ein just des Weges kommender Lebkuchenhändler bedankt sich recht herzlich für den Hinweis und schenkt den Digedags drei echt Nürnberger Lebkuchen.
- Rasch laufen die Digedags nun nach Neudorf, wo die Bauern gleich bereit sind, dabei zu helfen, Runkel seine Flausen auszutreiben. Ein Fuhrwerk wird mit Strohsäcken als Händlerkarren getarnt und die Digedags kutschieren zur Bärenschlucht. Vor der Einfahrt in die Schlucht halten sie kurz an. Während Digedag auf den Karren aufpasst, eilen Dig und Dag zu Hinz und Kunz, die sich bei den Sicherungsseilen der Fallgitter langweilen. Dig behauptet, Runkel habe sie zur Ablösung geschickt, und sendet die erleichterten Knechte zum Rübenstein zurück. Er drückt den beiden Analphabeten auch noch einen Zettel für Adelaide in die Hand, worauf die Digedags Runkels Pläne schildern und die Burgherrin bitten, schnell zu kommen. Hinz und Kunz sagt Dig allerdings, der Zettel sei vom Ritter.
- Dag rennt nun wieder hinunter zu Digedag und die beiden vermummen sich mit Umhängen und tief ins Gesicht gezogenen Hüten als Händler. Dann steuern sie das Pferdefuhrwerk in die Schlucht. Runkel erblickt den Karren von seinem Beobachtungsposten aus und schleudert die Nebeltöpfe hinunter, die allerdings nur ein paar ganz klägliche Schwaden erzeugen. Der Wagen hält auch nicht an, sondern fährt locker durch die Falle hindurch. Runkels Hornstoß, mit dem er Hinz und Kunz das Signal zum Kappen der Sicherungsseile gibt, bleibt - wie nicht anders zu erwarten - folgenlos, so dass der Möchtegern-Raubritter in die Schlucht hinunterrennt, um die "fette Beute" mit dem blanken Schwert in der Hand aufzuhalten.
- Natürlich wählt Dig just den Moment, in dem Runkel durch die Falle dem "Händlerkarren" hinterhereilt, zum Durchtrennen der Seile. Die Gitter fallen nieder und fangen den Ritter in seiner eigenen Konstruktion. Und da kommen auch schon Adelaide und die ganze Familie Rübenstein samt der halben Burgbesatzung angerannt. Bittere Vorwürfe muss der zerknirschte Runkel über sich ergehen lassen; zudem verhöhnt ihn auch noch der Kuckucksberger von ferne, der die Geschichte irgendwie mitbekommen hat.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag, Digedag
- Begleiter: Ritter Runkel
- Rübensteiner: Runkels Vater, Mutter Rübenstein, Oma Rübenstein, Ernst, Bodo, Scharlatanius, Burgnarr, Hinz und Kunz und andere
- Neudorf: Rübensteiner Untertanen
- Möhrenfelder: Adelaide, Alter Möhrenfelder
- Kuckucksberger: Graf Kuck von Kuckucksberg und vier seiner Söldner
- Weitere: Lebkuchenhändler, Opfer des Kuckucksbergers
- Tiere: drei Esel der Digedags, Pferde, Schwalben, Fledermäuse, Esel, Hase, Spatz, Katze, Maus
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Auf dem Wegweiser, den Runkel verdreht, stehen folgende Orte:
- Freistadt
- Bärenschlucht
- Neudorf
- Seethal (?)
- Pseudo-Ritterregel: Runkel bleibt bei seinen Rüben, das Rauben darf er nicht mehr üben! (Graf Kuck von Kuckucksberg)
- Auf den Fläschchen in Scharlatanius' Labor steht:
- Mixtur per la [...]
- Arkanum [...]
- Als Runkel von den Digedags aus seiner "Mausefalle" befreit wird, fehlt sein Schnurrbart (S. 23, oberes Panel).
- Die Szene vom Titelbild gibt es so im Heft nicht. Da hat Runkel den Rauchtopf erst geöffnet in der Hand, als Dag unten in der Schlucht mit Digedag auf dem Wagen sitzt.
- Die Säcke im Wagen sind immer wieder anders koloriert.
- Rätselhaft bleibt wer die beiden Kinder auf der Rückseite sind. Sie scheinen zu den Rübensteinern zu gehören, kommen aber weder vorher noch nachher wieder vor.
- Adelaide verwendet die ironische deutsche Redensart "Komm Du mir mal nach Hause" um anzudeuten, dass Runkel für seine Grobheit noch Ärger droht.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Ingrid Behm, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann, Ullrich Stephans
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Zwischen dem 4. und dem 10. August 2005 wurden die Seiten 2 bis 24 dieses Heftes in insgesamt 6 Ausgaben der Tageszeitung Thüringer Allgemeine abgedruckt.