Cerro de Pasco

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*Wachsoldaten [[Escamillo und Pedro]]
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*[[Commodore des III. Regiments]]
*[[Commodore des III. Regiments]]

Version vom 01:02, 18. Apr. 2009

Cerro de Pasco (zu deutsch: Hügel von Pasco) ist eine Stadt in Peru. Sie wurde durch ihre reichen Silberfunde berühmt und ist ein Schauplatz des Peru-Kapitels im Mosaik von Hannes Hegen.

Inhaltsverzeichnis

Cerro de Pasco im MOSAIK

Lage und Hintergründe

Cerro de Pasco liegt hoch oben in den Anden und ist nur nur über schmale Bergpfade und wacklige Hängebrücken zu erreichen. Der reiche Don Rodrigo Crawallo y Randalierez besitzt hier eine Silbermine, mit deren Erträgen er sich den Posten des Vizekönigs kaufen konnte. Da die Mine aber immer weniger hergibt, hat er seinen Vertreter d'Urville nach England geschickt, um eine Dampfmaschine zu kaufen, mit der man die Mine wieder auf Vordermann bringen kann. Im Sommer 1819 kehrt d'Urville mit einer Hochdruckdampfmaschine von Richard Trevithick zurück; in seiner Begleitung befinden sich der Monteur Macintosh und die beiden Digedags.

It's a long way to Cerro de Pasco

Don Rodrigo lässt die Maschine von seinen Soldaten nach Cerro de Pasco bringen. Unterwegs macht die Truppe jedoch kehrt, weil in Lima ein Aufstand ausgebrochen und der Vizekönig gestürzt worden ist. Auch d'Urville und der Monteur lassen die Maschine alleine. Mit Geschick und Verstand organisieren sich Dig und Dag eine neue Lamaherde und nehmen den beschwerlichen Transport wieder auf. Ärgerlichweise werden sie aber hoch oben in den Bergen von einer Gruppe aufständischer Indios überfallen, die ihnen die Dampfmaschine abnimmt. Bedröppelt marschieren die beiden mit leeren Händen weiter nach Cerro de Pasco.

Kneipenmeile und Untergrund

Am Ortseingang werden sie von d'Urville und Macintosh eingeholt, die sich inzwischen mit dem neuen Vizekönig Alonso Gomez y Saladas Mayonese di Caputo Lamentos gutgestellt und sich eine neue Lamaherde besorgt hatten. D'Urville macht die Digedags für das Verschwinden der Maschine verantwortlich und schiebt sie in die erstbeste Schenke am Ort. Dort erfährt man vom schmierigen, aber wohlinformierten Wirt, wo die Indios die Dampfmaschine versteckt haben: Im alten Stollensystem unter der Stadt. Leider muss Macintosh beim Anblick der Maschine feststellen, dass sie bei der ganzen Aktion schwer beschädigt worden ist und allein Trevithick selbst sie wieder reparieren kann.

Militärische Besetzung und Befreiung

Als Reaktion auf die Übergriffe der Aufständischen - und auch, weil ein baldiger Einmarsch von Simon Bolivar erwartet wird - lässt der Vizekönig ein ganzes Regiment seiner Truppen nach Cerro de Pasco verlegen. Es bezieht in der Nähe des Ortes ein Feldlager und bewacht ihn mit eiserner Gewalt: Aufmüpfige Minenarbeiter werden auseinandergetrieben und vor jedem Haus wird ein Posten installiert.

In dieser Situation erreicht Trevithick endlich die Stadt. D'Urville bringt ihn zur Mine und zusammen mit Macintosh machen sie sich an die Reparatur der Dampfmaschine. Die Digedags hingegen können ihre Augen vor der Ungerechtigkit der spanischen Besatzung nicht so einfach verschließen. Da ihr erster Versuch, den Unterdrückten zu helfen, indem sie zwei Minenarbeiter vor den Nachstellungen eines Soldaten retten, von ebendiesen Unterdrückten als plumpe Anbiederung von Spionen missverstanden wird, vertreiben sie kurzerhand das ganze Regiment aus der Gegend. Nun werden sie von den Aufständischen mit Kusshand in ihre Reihen aufgenommen.

Dummerweise betätigen sich ihre neuen Freunde gleich als Maschinenstürmer und schlagen Trevithicks endlich laufende Dampfmaschine kurz und klein. Verbittert reisen der Erfinder und seine beiden Helfer ab. D'Urville immerhin droht damit, den Vizekönig neue Truppen schicken zu lassen. Die Indios und die Digedags ziehen sich nun in die Ruinen der Bergfestung Cerro zurck und planen von hier aus die Verteidigung von Cerro de Pasco. Die Handlung kehrt danach nicht wieder in die Bergwerksstadt zurück.

Lokalitäten in, bei und unter Cerro de Pasco

In und unter Cerro de Pasco Bei Cerro de Pasco

Bewohner, Besatzer, Besucher

Bewohner Besatzer Besucher

Geschichte des Silberbergbaus in Cerro de Pasco

Die Gegend von Cerro de Pasco gehört zu den silberreichsten der Welt, was ihr den einheimischen Namen El Opulento einbrachte. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts wurde hier Silber gefördert. Die drei großen Minen von Yauricocha, Santa Rosa und Yanacancha wurden zwischen 1630 und 1690 eröffnet. Die Gegend war - wie im MOSAIK korrekt beschrieben - äußerst unwirtlich und schwer zu erreichen. Alles Lebensnotwendige musste auf schmalen Bergpfaden herbeigeschafft werden, wobei nur Lamas als "Transportmittel" in Frage kamen.

Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Bergbau eher extensiv betrieben; dann zwang die Notwendigkeit, auch unter dem Grundwasserniveau liegende Vorkommen abbauen zu können, zu Verbesserungsmaßnahmen. Erste Erbstollen zum Ableiten des Wassers waren bald von den schnell in Tiefe vordringenden Minen wieder "eingeholt". Die Probleme stiegen mit Beginn des 19. Jahrhunderts: Die Silbererträge sanken so stark - allein von 1811 auf 1812 um zwei Drittel -, dass sich das Gremio, die "Gilde" der Minenbesitzer von Cerro de Pasco, das Ausschachten neuer, tieferer Erbstollen nicht mehr leisten konnte.

In dieser Situation wurde in Lima die Compañía Minera del Cerro de Pasco - die Bergwerksgesellschaft von Cerro de Pasco - gegründet; die drei Teilhaber waren der aus der Schweiz stammende Uhrmacher François Uvillé, der peruanische Kaufmann José de Arismendi und der spanische Kaufmann Pedro de Abadía, lokaler Vertreter der Real Compañía de Filipinas. Ihr Vorhaben war, die Gruben von Cerro de Pasco mit dampfmaschinenbetriebenen Pumpen trockenzulegen. Uvillé war zu diesem Zweck bereits 1811 nach England gereist und mit einem Dampfmaschinenmodell zurückgekehrt, das tatsächlich in der dünnen Atmosphäre des Andenhochlands funktionierte.

Mit Zustimmung des Vizekönigs wurde im September 1812 ein entsprechender Vertrag mit dem Gremio geschlossen. Trotzdem dauerte es bis 1816, dass endlich die erste Hochdruckdampfmaschine ihre Arbeit in der Santa-Rosa-Mine aufnahm. Richtig zum Laufen brachte die Maschinen auch erst ihr Erfinder, der cornische Bergwerksingenieur Richard Trevithick, im Jahre 1817. Entsprechend stieg die Silberproduktion bis 1820 wieder auf ihren früheren Stand; der Bürgerkrieg von 1821-1824 brachte die Silberförderung jedoch komplett zum Erliegen. Einige Dampfmaschinen in Cerro de Pasco wurden dabei auch zerstört, wenn auch nicht durch die Einheimischen (wie im MOSAIK), sondern durch die spanischen Truppen.

Erst Mitte der 1820er Jahre erholte sich der Bergbau in Cerro de Pasco wieder und wurde durch neue peruanisch-englische joint ventures technologisch ausgebaut.

Quelle

  • Sharron P. Schwartz: A 'Professor' in Peru: Trevithick and the Transatlantic Migration of the Industrial Revolution, London 2002. Online lesbar.

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