Christian Huygens

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Monsieur Huygens im Jagdanzug

Christiaan Huygens - bzw. Christian Huygens (1629 - 1695) - ist eine Figur der Erfinder-Serie im Mosaik von Hannes Hegen und der Barock-Serie im Mosaik ab 1976.

Inhaltsverzeichnis

Huygens im Mosaik von Hannes Hegen

Im Jahre 1678 erlässt der französische König Ludwig XIV. einen Wettbewerbsaufruf, um eine Wasserförderanlage für den Schlosspark von Versailles konstruieren zu lassen. Angespornt von diesem Wettbewerb, will auch Huygens eine Maschine entwerfen. Ihm fehlt jedoch noch die zündende Idee. Hier kommen die Digedags ins Spiel. Die beiden begleiten Denis Papin und seinen Freund Huygens auf eine Entenjagd. Als Dag eine Flinte mit starkem Rückstoß abfeuert und ins Wasser fällt, bringt das Huygens auf eine großartige Idee. Inspiriert von Dag und einer früheren Idee des Physikers Jean de Hautefeuille, konstruiert Huygens nun eine mit Schießpulver betriebene Explosionspumpe.

Schon die Digedags sind angesichts der Gefährlichkeit der Pulvermaschine skeptisch, ob nicht deren Nachteile zu sehr überwiegen. In der Tat hat Huygens bei der Vorführung der Maschine vor dem König wenig Erfolg. Dieser hört Huygens zunächst gnädig an, da er ihn als ernsthaften Gelehrten kennt. Er ist aber entsetzt ob des Lärms und lehnt die Maschine ab, da er das Geplätscher der Springbrunnen nicht von der Knallerei übertönt hören möchte.

Huygens im Mosaik der Abrafaxe

Huygens bei den Abrafaxen

Die Abrafaxe und Huygens begegnen sich in den Jahren kurz vor Huygens Ableben (zwischen 1690 und 1695). Durch einen Zeitsprung werden sie ins Wasserschloss des Astronomen versetzt. Zunächst unbemerkt, putzen sie die Küche, während Brabax anstelle des übermüdeten Huygens' die aktuellen Fernrohrbeobachtungen der Saturnringe in dessen Notizbuch einträgt. Darüber zeigt sich der Meister am nächsten Morgen höchst erfreut und schließt schnell Freundschaft mit den Abrafaxen. Auch Huygens' alter Freund Gottfried Leibniz, der kurz zuvor eingetroffen ist, zeigt sich höchst erstaunt über die schlauen Kobolde und kann sogar Brabax überreden sein Sekretär zu werden. Durch Leibniz', der in der Barock-Serie ein handlungsstrangtreibender Protagonist ist, schnelle Abreise aus Hofwijck scheint ein weiterer Auftritt Huygens' in der Mosaikhandlung allerdings nicht mehr von Nöten zu sein. Dennoch wird er einige Hefte später nochmals durch Leibniz erwähnt, als Brabax ein "hübsches Uhrwerk" von Huygens für die Präsentation der Leibnizschen Windkunst in einem Modell verwenden möchte.

  • Das "hübsche Uhrwerk von Huygens" im Heft 412 ähnelt stark einem Huygensplanetarium.

Huygens in den redaktionellen Texten

Im redaktionellen Beitrag Die Höchst Erschröcklichen Und Kuriosen Denkwürdigkeiten Des Jahres 1682, der auf der Rückseite von Heft 58 des Mosaik von Hannes Hegen erschien, wird auch der mögliche Nutzen von Huygens' Explosionspumpe in gedrechselten Versen besprochen.

Da Christiaan Huygens neben den Abrafaxen die Hauptfigur im Heft 406 des Mosaik ab 1976 ist, wird er folgerichtig im Mittelteil dieses Heftes in der redaktionellen Rubrik Kennt ihr schon ... auf einer Doppelseite als reale Persönlichkeit vorgestellt.

Auch auf der SuperIllu-Doppelseite "Abenteuer, Wissen & Spaß - Eure Welt der Abrafaxe 2009 wird Huygens, mit einer Mosaikzeichnung von ihm, in der Ausgabe vom 15.Oktober 2009 kurz in einem Panel vorgestellt.

Huygens im Mosaik-Fanuniversum

  • Huygens wird in der Geschichte der Uhr, einem "redaktionellen" Fantext auf der letzten Seite des "zeitlückenfüllenden" Fanmosaiks 73A, als Erfinder der ersten Pendeluhr um 1650 genannt.
  • Im Pascalifax Extrablatt 2010 wurde das de Lacaillesche Sternbild Pendeluhr erwähnt und der, dieses illustrierende, Bodesche Sternkartenausschnitt HOROLOGIUM PENDULUM abgebildet. (Anm.: Von de Lacaille ist bekannt, dass er das Sternbild in der Tat 1752 zu Ehren von Christian Huygens und dessen Erfindung der Pendeluhr an den Südhimmel einführte. Die Ganggenauigkeit von Huygens Uhr lag, auf Grund seiner patentierten Hemmung, erstmals im Sekundenbereich (ca. 10s) und konnte die nächsten hundert Jahre nicht unterboten werden.)

Der reale Huygens

Erfindungen und Entdeckungen

Christiaan Huygens (14.04.1629 in Den Haag, † 08.06.1695 ebenda) war ein äußerst vielseitiger niederländischer Wissenschaftler. Er ist weniger als Erfinder, sondern vielmehr als bedeutender Astronom und Mathematiker in die Geschichte eingegangen. So berechnete er die Erdabplattung, ermittelte über Bruchrechnung ein Zahnradverhältnis für ein Tischplanetarium mit bis dahin nie erreichter Genauigkeit, berechnete unter verschiedenen Annahmen einen Schätzwert für die Entfernung des Sirius, führte Berechnungen zur Lichtbrechung in Linsen durch, welche letztlich zur Erfindung des Huygensokulars führten u.v.a.m. Er gilt als Begründer der Wahrscheinlichkeitsrechnung, entwickelte eine vollständige Theorie des Würfelspiels, konstruierte neue Teleskope und legte die Grundlage der Wellenoptik. Einige Wissenschaftshistoriker gehen sogar davon aus, dass Christiaan Huygens um 1656 wahrscheinlich auch die Erfindung der Laterna Magica zuzuschreiben ist. Zu Huygens´ astronomischen Entdeckungen zählen neben der des Saturnmondes Titan (1655), der Erkennung der wahren Natur der Saturnringe (1656) und der Abplattung des Jupiter auch die Berechnung des Marstages von rund 24 Stunden. Außerdem zeichnete er die erste Marskarte, äußerte bereits die Vermutung, dass die Venus von Wolken verhüllt sei, löste die innere Region des Orion-Nebels in Einzelsterne auf - weshalb man sie ihm zu Ehren auch Huygensche Region nennt – und entdeckte mehrere weitere interstellare Nebel und einige Doppelsterne. Kurz vor seinem Tod veröffentliche Huygens seine astronomisch - philosophischen Überlegungen noch in dem Buch „Die Entdeckung der Himmlischen Welten: Mutmaßungen über die Einwohner, Pflanzen und Erzeugnisse der Planetenwelten". Im Bereich der Mechanik beschäftigte sich Huygens hauptsächlich mit dem Bau besonders genau gehender Uhren und war außerdem einer der ersten Erfinder von Mikrometereinrichtungen. Zudem sind von ihm „Versuche über die Elastizität von Kugeln, welche beim Niederfallen vorübergehend breitgedrückt wurden“ bekannt. Die Erfindung der Pulvermaschine gehörte eher zu den Randgebieten seiner Interessen, führte aber letztlich dazu, dass Huygens als Erfinder des Kolbenmotors in die Geschichte einging. In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte sich Huygens außerdem mit Musiktheorie.

Kontakte mit bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit

In jungen Jahren machte Christiaan Huygens wahrscheinlich bereits Bekanntschaft mit bedeutenden Dichtern, Malern und Philosophen seiner Zeit, welche zu Gast im väterlichen Haus des holländischen Staatsmannes und Künstlers Constantijn Huygens (1596-1687), waren. So unter anderem mit Rubens’, Rembrandt und Descartes.
Zu Huygens Lehrern zählten solche bedeutenden Mathematiker, wie 1644 Jan Jansz de Jonge Stampioen (1610 - ca. 1690) und Frans van Schooten (1615 - 1660). Mit beiden stand Huygens später weiterhin ebenso in brieflichem Kontakt, wie mit dem französischen Schriftsteller und Philosophen Pierre Bayle (1647 - 1706), dem französischen Schriftsteller Jean Chapelain (1595 -1674), dem Danziger Astronomen Johannes Hevelius (1611 - 1687), dem italienischen Astronomen Giovanni Battista Hodierna (1597 - 1660), dem Amsterdamer Stadtregenten und Mathematiker Johann van Waveren Hudde (1628 - 1704) (Hudde arbeitete auch auf den Gebieten der Optik und stellte Linsen für Mikroskope und Teleskope her. In ihren Briefen erörterten beide aber auch Fragen zur Kanalunterhaltung oder zur Wahrscheinlichkeitsrechnung.), dem holländischen Maler und Zeichner Dirk Druyf (um 1620 - um 1669), dem niederländischen Naturforscher und Mikroskopbauer Antoni van Leeuwenhoek (1632 -1723), dem französischen Theologen, Mathematiker und Musiktheoretiker Marin Mersenne (1588 - 1648) (Mersenne war er ein wichtiger Vermittler von Informationen und Kontakten zwischen den zeitgenössischen Wissenschaftlern. Insbesondere zwischen Mathematikern. Ihm etwas mitzuteilen war beinahe gleichbedeutend, wie etwa einen Artikel zu veröffentlichten. Mersenne machte Huygens auf die Verwendbarkeit des Pendels in der Zeitmessung aufmerksam, was letztlich zur Erfindung der Pendeluhr führte.), dem niederländischen Kartographen, Astronomen, Mathematiker und Landvermesser Dirck Rembrantsz van Nierop (1610 -1682), dem französischen Mathematiker, Physiker und Philosophen Blaise Pascal (1623 - 1662), dem englischen Mathematiker John Wallis (1616 - 1703) (Wallis leistete wesentliche Beiträge zur Infinitesimalrechnung und zur Berechnung der Kreiszahl π.) und anderen Staatsmännern, Gelehrten, Philosophen, bedeutenden Handwerkern u.d.m.
Zu den bedeutendsten Schülern Huygens wiederum, mit welchen er später natürlich ebenso korrespondierte, gehörten neben dem deutschen Universalgelehrten und Diplomaten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) (Interessanter Weise studierte Leibniz ein Semester Mathematik bei dem Pädagogen, Philosophen, Mathematiker, Naturwissenschaftler und Erfinder Erhard Weigel in Jena, bevor er anschließend zu Huygens nach Paris ging. Weigel wiederum – ein engagierter Verfechter der Kalendervereinigung – besuchte Huygens noch am 2. September 1691 auf dessen Landgut. In wiefern Huygens und Weigel, der Erfinder des Pancosmoses – eines Hohlkugelplanetariums, des Astrodicticum Simplex – eines Sternweisers, des Globus mundanus – eines begehbaren Zimmerglobuses mit Sternhimmel und meteorologischer Simulation und des Geocosmus – eines Globus mit Darstellungsmöglichkeiten meteorologischer und vulkanischer Phänomene, sich bereits vorher ausgetauscht haben, ist z.Z. nicht bekannt. ) auch Nicolas Hartsoeker (1656 - 1725) (Der Niederländer Hartsoeker ist ebenso als Biologe, wie als Mathematiker und Physiker bekannt. Er erfand das Hartsoeker-Mikroskop.)
Von den herausragenden Geistern, mit denen Huygens Bekanntschaft schloss oder pflegte, seien abschließend wenigstens noch Graf Heinrich von Nassau, welchen er vor dessen Thronbesteigung auf einer Gesandschaftsreise begleiten musste, der italienisch-französische Mathematiker, Astronom und Entdecker der Teilung in den Saturnringen Giovanni Domenico Cassini (1625 - 1712), mit welchem Huygens sogar in Paris gemeinsame astronomische Beobachtungen durchführte, der französische Staatsmann und Gründer der französischen Akademie der Wissenschaften Jean-Baptiste Colbert, Marquis de Seignelay (1619 - 1683), welcher Huygens 1666 schließlich zum ersten Direktor der Académie royale des sciences berief, der niederländische Philosoph Baruch de Spinoza (1632 - 1677), den Christiaan Huygens (zwischen 1664 und 67) in Voorburg besuchte, Isaac Newton, welchen er 1689 auf einer Reise durch England persönlich kennen lernte, Robert Moray (1608-1673), der Gründungsvater der Royal Society - Huygens zählte 1663 zu den ersten beiden ausländischen Mitgliedern dieser Gesellschaft - und der deutsche Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651 - 1708) genannt.
Unrühmlicher erscheint dagegen die Nennung des französischen Physikers Jean de Hautefeuille (1647-1724). Mit diesem geriet Christiaan Huygens tatsächlich zweimal aneinander, da der ihn beschuldigte, seine Erfindungen u.a. die, in Uhren an der Stelle eines Pendels eine Spiralfeder als Unruhe zu verwenden, gestohlen zu haben.

Externe Links

Huygens wird in folgenden mosaikbezüglichen Publikationen erwähnt

Mosaik von Hannes Hegen: 55 (Auftritt), 58 (Erwähnung), 59 (Erwähnung)

redaktioneller Teil: 58 (Die Höchst Erschröcklichen Und Kuriosen Denkwürdigkeiten Des Jahres 1682)

Mosaik ab 1976: 406, 407, 412 (Erwähnung)

Mittelteil: 406 (Kennt ihr schon ...)

Abrafaxe-Kalender: März 2011

SuperIllu: #43/2009

Fanzine: 73A; Pascalifax Extrablatt 2010
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