Malik al-Afdal

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Malik al-Afdal - eigentlich nur al-Afdal ("der Beste/Vorzüglichste", *1066 in Akkon, †1121 in Kairo) - war zwischen 1094 und 1121 Wesir für die Fatimiden in Ägypten. Er tritt in der Templer-Serie des Mosaik ab 1976 auf.

Inhaltsverzeichnis

Malik al-Afdal im MOSAIK

Zunächst (in Heft 378) erfährt man von Malik al-Afdal aus den angstvollen Berichten Tankreds, des Statthalters von Akkon. Dieser glaubt, der "Zauberer von Ägypten" habe ihm einen Geist auf den Hals gehetzt, der nun allnächtlich seinen Palast heimsucht. In Wirklichkeit handelt es sich bei dem grauenvollen Heulen lediglich um Zugluft aufgrund eines miserabel vermauerten Lüftungsschachts.

Der Wesir beim Rezepte-Studium

Malik befindet sich freilich trotzdem auf Kriegszug gegen Akkon. Kurze Zeit später (in Heft 379) erscheint er an der Spitze einer Heerschar vor den Mauern der Hafenstadt. Er will die Stadt erobern, um in den Besitz des berühmten Kochbuchs von Hassan-al-Sabbah zu gelangen. Dieses soll die Wette zwischen Malik und dem Kalifen entscheiden, ob Hühnchen Damaskusser Art mit Kardamom oder Kumin gewürzt wird.

Der tapfere Edle Farid Ibn Ismael, ein Mitglied von Maliks Armee, ringt dem Wesir das Versprechen ab, mit der Belagerung Akkons noch zu warten. Er wolle versuchen, das Buch in Partisanenmanier aus der Küche des Statthalterpalastes zu rauben. Malik al-Afdal gibt Farid eine Nacht Zeit, beginnt den Angriff aber aus Ungeduld doch schon vor Ablauf der Frist. Als endlich das Haupttor fällt, verspricht der Wesir demjenigen Krieger einen freien Wunsch, der ihm das Buch des Hassan-al-Sabbah besorgen könne, und stürmt an der Spitze seiner Männer auf die Bresche zu.

Just in diesem Moment kehrt Farid von seinem Sonderkommando zurück. Er hat das - von ihm, Califax und Brabax rekonstruierte - Kochbuch dabei und wünscht sich von Malik die Verschonung Akkons. Der Wesir erfüllt den Wunsch und zieht mit seinen Truppen ab (der angebliche Verräter Farid muss allerdings zurückbleiben). Erfreut stellt Malik fest, dass Hühnchen Damaskusser Art mit Kardamom zubereitet wird, wie er mit dem Kalifen gewettet hat. Dass sich Califax bei der Rekonstruktion des Buches ausgerechnet in diesem Punkt nicht hundertprozentig sicher ist, kann der Wesir ja nicht ahnen.

Al-Afdal in der Geschichte

Schahanschah, genannt al-Afdal (al-Afḍal Šāhanšāh), erbte 1094 von seinem Vater Badr al-Dschamali (Badr al-Ǧamālī) den Wesirsposten von Ägypten. Als noch im gleichen Jahr der langjährige Kalif al-Mustansir starb, erhob al-Afdal einen von dessen jüngeren Söhnen unter dem Thronnamen al-Mustali zum Nachfolger. Da der ältere Bruder Nizar damit von der Erbfolge ausgeschlossen wurde, spaltete sich die religiöse Bewegung der Ismailiten, deren Führung die Familie der Fatimiden beanspruchte. Der persische Zweig der Ismailiten unter seinem Oberhaupt Hassan al-Sabbah schlug sich auf die Seite des "verschwundenen" (d.h. ermordeten) Nizars und seiner "verborgenen" Nachkommen und bildete damit eine eigenständige Sekte, die sich selbst Nizariten nannte und später unter dem Namen Assassinen bekannt wurde.

Al-Afdal reformierte derweil die Verwaltung und das Heer Ägyptens, so dass die fatimidische Herrschaft stabilisiert werden konnte. Es gelang ihm sogar, Teile des Heiligen Lands von den Seldschuken zurückzuerobern (Jerusalem, Tyros); diese Erfolge waren jedoch wegen der Ankunft der Kreuzfahrer nicht von Dauer. Im August 1099 schlug Gottfried von Bouillon al-Afdal in der Schlacht bei Askalon. Obwohl al-Afdal ab nun alljährlich Feldzüge gegen das junge Königreich Jerusalem unternehmen ließ, verlor er eine Stadt nach der anderen an die Kreuzfahrer (1104 Akkon, 1109 Tripolis, 1110 Beirut, 1111 Sidon).

Seit 1101 regierte al-Afdal für den jungen Kalifen al-Amir (*1096, †1130), den Sohn al-Mustalis. Dieser befreite sich 1121 von der Bevormundung durch seinen Wesir, indem er al-Afdal ermorden ließ (oder, weniger wahrscheinlich, dessen Ermordung durch die Assassinen ausnutzte) und zunächst einen anderen Wesir ernannte.

Dass al-Afdals Titulatur im MOSAIK zusätzlich den Begriff Malik ("Fürst/König") enthält, geht auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel in seiner damaligen Form zurück (siehe unten). In Wirklichkeit trug er diesen Titel jedoch nicht; er kam erst bei seinen Nachfolgern ab 1137 auf. Al-Afdal führte übrigens nach der verlorenen Schlacht um Askalon 1099 die Feldzüge ins Heilige Land nicht mehr selber an, d.h. sein Aufenthalt ca. 1118 vor Akkon im MOSAIK ist historisch nicht belegt.

Den zeitgenössischen Kreuzfahrern war er übrigens unter dem blumigen Namen Lavendalius bekannt (nach Fulcher von Chartres); erst in der Jahrzehnte später entstandenen Chronik des einheimischen, mit dem Arabischen vertrauten Geschichtsschreibers Wilhelm von Tyrus wird der Name weniger verballhornt, sondern durchaus nachvollziehbar transkribiert: Elafdalius.

Quellen und Links

Malik al-Afdal tritt in folgendem Mosaikheft auf

379
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