Mosaik 9/77 - Die italienische Komödie
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | September 1977 |
Nachdruck in | Sammelband 6 - Auftritt der Komödianten | |
Umfang | 20 Seiten | |
Panel | 43 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.021 | |
Serie | Liste aller Abrafaxe-Mosaiks | |
Hauptserie: Adria-Serie | ||
Kapitel: Venedig-Serie | ||
Heft davor | In Ränke verstrickt | |
Heft danach | Die heimliche Trauung |
Inhaltsverzeichnis |
Comic
Inhalt
- Erzähler: Harlekin
- Cassalera macht Stimmung für seine Wahl zum Dogen. Überall hängen Plakate und Banner mit dem Schriftzug "Viva Cassalera". Die Gondolieri legen nun auch ihren Streik nieder, da sie glauben, dass er als neuer Doge für das Volk eintreten wird. Da die Venezianer gerne jede Gelegenheit zum Feiern von Festen ausnutzen, kostet es Cassalera auch nur eine gehörige Menge leerer Versprechungen und einen Haufen geborgtes Geld, das Volk in Stimmung zu bringen. Besonders auf der Piazzetta ist das Gedränge groß. Dort hat Harlekin mit seiner Theatergruppe eine Bühne für sein neues Stück aufgebaut, bestehend aus einer hölzernen Plattform, drei Wänden und einem bunt bemalten Vorhang.
- Um die Premierefeier ihrer Komödie "Die Spieler" auch allen kundzutun fahren sie mit dem Gondoliere mit blau-weißem Shirt kreuz und quer durch die Kanäle Venedigs. Obwohl sie das eigentlich gar nicht nötig haben, denn das Publikum ist schon reichlich vor Ort. Schnell hatte sich herumgesprochen, dass in dem Stück die Patrizier auf die Schippe genommen werden sollen.
- Endlich kommt der große Moment der Theatervorstellung. Das Publikum gerät schon vor dem eigentlichen Beginn in eine tolle Stimmung. Dafür sorgt unprogrammgemäß Brighella, welcher von seiner Frau und seinen Kindern davon abgehalten wird mitzuspielen. Dieser Vorfall wird von der Menschenmasse als gelungener Auftakt und Regiestreich für das Theaterstück angesehen. Auch Raffamoneti, welcher ebenfalls das Ziel hat sich die Dogenmütze aufzusetzen, hat sich, wie sein Rivale Cassalera unter das Publikum gemischt.
- Während das Stück schon angefangen hat und Pantalone und der Capitano eine Szene spielen in der, Pantalone seine Tochter beim Kartenspiel verliert, schafft es Brighella sich von seiner Frau zu lösen und bereitet sich für seinen Auftritt vor. Unterdessen geht erst einmal der Vorhang zu und die Abrafaxe treten als Pausenclowns auf. Sie erzählen mit pfiffigen Wortwitz von der fehlenden Moral an der Geschichte.
- Das Publikum muss nicht lange warten und das Stück geht auch schon weiter. Diesmal treten Harlekin und Angela Pantalone, welche die Rolle der Colombine spielt, auf. Scaramuccio als Gärtner verkleidet versucht das junge Paar noch zu warnen, doch da tritt auch schon der Capitano auf die Bühne. Er buhlt um die Gunst von Angela, welche sich aber angewidert abwendet, schlägt ihr Herz doch einzig und allein für Harlekin. Daraufhin greift auch ihr Vater in das Geschehen des Theaterstückes wieder ein und befiehlt seiner Tochter den vermeintlich edlen Capitano zu heiraten. Scaramuccio versucht der zukünftig Zwangsverheirateten zu helfen, wird dadurch aber nur seinen Job los. Damit endet der zweite Akt.
- Als der Vorhang erneut aufgeht, spielt die Szenerie im Haus von Pantalone. Dieser hat den Dottore zu ihm gebeten, damit er den Heiratsvertrag zwischen seiner Tochter und dem Capitano aufsetzt. Im Publikum unterdessen werden erste Vermutungen laut, dass dieser Pantalone genau so ein Typ wie Cassalera sei und das, das dann doch keine Wahlunterstützung für ihn ist. Auf der Bühne hingegen hat sich Angela den Vertrag geschnappt und will ihn nicht wieder hergeben. In dem Moment tritt Brighella als Wahrsager Miracolo Miracoletti auf und tut seine Weissagung kund. Er sieht mit feurigen Buchstaben das Wort "Schulden" am Firmament. Weiterhin sieht er einen Offizier, der in allen Garnisonen, denen er zugeteilt war, seinen Sold, seinen Beuteanteil und die ihm anvertrauten Heeresbestände verspielt hat. Niemand will ihm mehr etwas borgen. Heiratet er aber die Tochter eines Patriziers, so glaubt er wieder an Geld zu kommen.
- Als die Worte noch nicht ganz verklungen sind, entbrennt ein Streit zwischen dem Pantalone und dem Capitano. Der Tumult weitet sich immer mehr aus und Cassalera hält es nicht mehr auf seinem Sitzplatz, werden doch seine Privatangelegenheiten auf der Bühne dargestellt (der Spielverlust, der Handel um seine Tochter Rosalia und die Entlarvung des Betrügers). Er stürmt die Bühne und schnappt sich Brighella. Dieser versucht zu beschwichtigen und versucht alles als Missverständnis zu erklären. Doch Cassalera vermutet, dass sie mit Raffamoneti unter einer Decke stecken. Langsam stellt sich heraus das Harlekin und die Abrafaxe von dem Capitano hereingelegt wurden. Dieser hat sich unterdessen, wohl wissend um seine Haut, aus dem Staub gemacht. Während sich das Publikum köstlich amüsiert ist Cassalera außer sich vor Wut und glaubt den Beteuerungen der Theatergruppe nicht. Er beschuldigt sie sogar, dass sie die Entführung seiner Tochter veranlasst haben, damit die Komödie auch von A bis Z mit der Wirklichkeit übereinstimmt.
Figuren
- Abrafaxe: Abrax, Brabax, Califax
- Begleiter: Harlekin, Brighella, Angela Pantalone, Pantalone
- Ehemalige Kastellbewohner: Scaramuccio, Capitano Spavento
- Hoher Rat: Raffamoneti, Cassalera
- Raffamonetis Diener: Enzio, Kollege von Enzio
- Cassaleras Diener: Cassaleras Diener
- Publikum: Hausfrauen in Venedig, Bewohner Venedigs, Gondolieri
- Brighellas Familie: Brighellas Frau, Brighellas Kinder
- Theatergruppe: der Capitano als Capitano, Colombine gespielt von Angela Pantalone, Harlekin als sich selbst, Scaramuccio als Gärtner, der Dottore wird durch den Zimmermann-Komödiant aufgeführt, den Wahrsager Miracolo Miracoletti spielt Brighella, Pantalone spielt sich als Kaufmann und die Abrafaxe treten als Pausenclowns auf.
- Tiere: Tauben, Hunde, Katzen, Angelas Hund Pollux
Bemerkungen
- Die Komödie ist an das Stück Il Giuocatore von Carlo Goldoni angelehnt.
- Bei ihrer Fahrt durch die Kanäle Venedigs rufen sie den Titel Die Spieler aus. "Il Giuocatore" übersetzt heißt allerdings "Der Spieler".
- Dem Klischee entsprechend singt ein Gondoliere O sole mio (S. 2) - und das knapp zweieinhalb Jahrhunderte vor Entstehung des Liedes.
Mitarbeiter
- Texte und künstlerische Leitung: Lothar Dräger
- Zeichnungen: Lona Rietschel, Irmtraut Winkler-Wittig, Egon Reitzl, Horst Boche, Heidi Sott, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Jochen Arfert, Ingrid Behm, Sieglinde Borkner, Ullrich Stephans
Weitere Besonderheiten
- Das Heft erschien als E-Book (Bild 1). Auf der Titelseite fehlt der alte Heftpreis. Außerdem wurde der Hefttitel neu gelettert.
- Von diesem Heft erschien im Oktober 1977 eine ungarische Export-Ausgabe (Bild 2).
Bild 1: E-Book |
Bild 2: ungarische Ausgabe von Oktober 1977 |