Niederlande und Belgien

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Die Niederlande und Belgien sind zwei westeuropäische Staaten. Auf ihrem Gebiet spielen mehrere Hefte des Mosaik von Hannes Hegen und des Mosaik ab 1976; zudem stammen diverse Figuren von hier. Dabei ist zu beachten, dass beide Staaten zur Zeit einiger der Mosaikgeschichten noch nicht in ihrer jetzigen Form existierten. So gehörte das Gebiet des heutigen Belgiens unter der Bezeichnung "Südliche Niederlande" lange Zeit zu wechselnden Oberherren (Spanien, Österreich), während die heutigen Niederlande unter dem Begriff "Sieben Provinzen" oder "Republik der Vereinigten Niederlande" firmierten.

Inhaltsverzeichnis

Die Digedags in den Spanischen und in den Vereinigten Niederlanden

In den Spanischen Niederlanden

Anfang des 18. Jahrhunderts, mitten in den Wirren des Spanischen Erbfolgekrieges müssen die Digedags nach London reisen. Dazu müssen sie nach Antwerpen, um von dort aus mit dem Schiff zu reisen. Jedoch werden sie schon vor Betreten der Stadt von einem Söldnertrupp restlos ausgeplündert. In der Stadt angekommen, stellt sich heraus, dass wegen des Krieges kein Schiff fährt. Dig und Dag versuchen deshalb, bei Schmugglern mitzukommen. Diese aber trauen den beiden nicht und setzen sie sogar auf einem wackligen Floß aus, mit dem die Digedags auf den Kanal hinaustreiben.

In den Vereinigten Niederlanden

Später, um 1835, lernen die Digedags in Rotterdam den Mijnheer Pepperkorn kennen. Dieser ist ein Kaufmann, welcher in Niederländisch-Ostindien reiche Besitzungen sein Eigen nennt. In letzter Zeit sind die Gewürzlieferungen aber ausgeblieben, so dass Pepperkorn seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann. Bei einem großen Pagodenfest kommt es zum Eklat, und Pepperkorn wird aus dem örtlichen Kolonialverein ausgestoßen. Die Digedags hatten Pepperkorn eigentlich gebeten, sein im Hafen liegendes Frachtschiff Herkules für den Transport der Lokomotive Adler nach Deutschland freizugeben. Nun muss Pepperkorn als bloßer Passagier an Bord gehen und reist mit den Digedags in Richtung Nürnberg.
So nebenbei erfährt man außerdem noch, dass die Digedags viele Erinnerungen mit Holland verbinden, da sie oft dort weilten, um sich von ihren Abenteuern zu erholen.

Die Abrafaxe in den Vereinigten Niederlanden

Fast zur selben Zeit wie die Digedags, nur wenige Jahre früher, treffen auch die Abrafaxe infolge eines Zeitsprungs in den Niederlanden ein. Sie landen im Landsitz des Astronomen und Erfinders Christiaan Huygens bei Den Haag. Mit ihm freunden sie sich recht schnell an. Huygens hält sie allerdings aufgrund ihrer ungewöhnlichen Anreise für "Außerirdische". So stellt er sie Huygens seinem Freund, dem Gelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz, vor. Das führt kurz darauf dazu, dass Brabax bei Leibniz als Sekretär anheuert und diesen nach Amsterdam begleitet. Abrax und Califax dagegen landen infolge widriger Umstände im Kerker und müssen die Niederlande auf Umwegen in Richtung Frankreich verlassen.

Brabax und Leibniz lernen in Amsterdam auf der großen Schiffswerft nicht nur die holländische Schiffsbaukunst, sondern auch den inkognito dort arbeitenden russischen Zaren Peter den Großen kennen. Nach einem Schnellkurs in der Zimmermannskunst, den Brabax dem wissbegierigen Zaren erteilt, besteigt er mit Leibniz den Segler Zuidersee, welcher sie nach London bringen soll. Noch in Sichtweite der holländischen Küste wird das Schiff allerdings von dem Kaperschiff Comète des französischen Freibeuters und Admirals Jean Bart aufgebracht, der die beiden nach Frankreich entführt.

Personen aus den Niederlanden mit Mosaikauftritten

Jahr Name Herkunftsort bzw. Handlungsort
1678 Christiaan Huygens ursprünglich aus Den Haag (Republik Niederlande, Provinz Holland), zu diesem Zeitpunkt in Frankreich tätig
1678 Rennequin Sualem ursprünglich aus Lüttich (Spanische Niederlande), zu diesem Zeitpunkt in Frankreich tätig
um 1694 Christiaan Huygens bei Den Haag (Republik Niederlande, Provinz Holland)
um 1707 Käppen Pomuchelskopp
und der Rote Jan
Antwerpen (Südliche Niederlande)
1835 Mijnheer Adrian van Pepperkorn
und andere Holländer
Rotterdam (Republik Niederlande, Provinz Holland)
1895 die Brüder de Kimpe und Simenons
sowie Georges Nagelmackers
Orient Express (Heizer, Fahrer, Besitzer), alle aus Belgien

Geschichte Belgiens und der Niederlande

Oft wird die Bezeichnung "Holland" synonym zu den Niederlanden verwendet. Holland ist jedoch nur eine der so genannten "Sieben Provinzen" der Niederlande (neben Holland waren das Seeland, Groningen, Gelderland, Friesland, Overijssel und Utrecht), allerdings die bei weitem bedeutendste. Die Niederlande gehörten jahrhundertelang zum Reich der Habsburger. Im 16. Jahrhundert, zur Regierungszeit Philipps II., erklärten die Sieben Provinzen ihre Unabhängigkeit, das Parlament der neuen Republik zog nach Den Haag in Holland. Die Anerkennung der Unabhängigkeit durch Spanien bzw. das Heilige Römische Reich wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg 1648 erreicht. Die Republik der Vereinigten Niederlande existierte bis zur napoleonischen Ära und war von 1806-10 kurzzeitig Königreich von Napoleons Gnaden. 1813 wurden die Niederlande wieder souverän und 1815 schließlich zu dem bis heute fortbestehenden Königreich.

Die südlichen Niederlande (Flandern, Wallonien) blieben als so genannte Spanische Niederlande beim Reich, nach dem Spanischen Erbfolgekrieg gehörten sie von 1713 bis 1795 zu Österreich. Zwischen 1815 und 1830 waren jedoch die südlichen Niederlande für kurze Zeit wieder mit dem Königreich der Niederlande vereint, bevor sie 1830 als neuer Staat Belgien endgültig unabhängig wurden.

Die Republik der Niederlande erlebte nach ihrer Unabhängigkeitserklärung einen wirtschaftlichen Höhenflug. Bereits um die Wende zum 17. Jahrhundert dominierten die niederländischen Kaufleute den europäischen Handel. Mit der Gründung der Niederländischen Ostindien-Kompanie 1602 wurde eines der bedeutendsten Handelsimperien der Geschichte etabliert; in der Folge entstand ein riesiges Kolonialreich. Das ganze Jahrhundert hindurch bestimmten die Niederländer Warenströme und Preise im Welthandel. Dabei kamen den Holländern ihre Erfahrungen im Schiffbau zugute. Die Niederlande bauten neben der Handelsflotte auch eine große Kriegsflotte auf, mit der sie sich lange erfolgreich gegen die europäischen Konkurrenten behaupten konnte. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts verloren die Holländer ihre Vormachtstellung an England.

Im Mosaik werden die Niederlande des 17. Jahrhunderts im redaktionellen Teil von Heft 407 vorgestellt. Im Folgeheft wird an gleicher Stelle über die holländische Schiffsbaukunst berichtet.

Externe Links

Handlungsort in folgenden Heften

MvHH: 63, 76
Ab 1976: 406, 407, 408, 409
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