Frankenreich

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Das Frankenreich war eine aus der Völkerwanderung hervorgegangene frühmittelalterliche Reichsbildung des Volkes der Franken in West- und Mitteleuropa einschließlich Italiens. Mehrere der heute auf diesem Gebiet bestehende Staaten sind direkte Nachfolger dieses Reiches. Das Frankenreich ist Schauplatz der Orient-Okzident-Serie im Mosaik ab 1976.

Inhaltsverzeichnis

Das Frankenreich im MOSAIK

Abgesehen von einer kurzen Erwähnung in einem redaktionellen Beitrag der Mittelalter-Serie (Kaiser und Kirche in Heft 198) wird das Frankenreich erstmals in der Templer-Serie in der eigentlichen MOSAIK-Handlung als "Reich der Merowinger" erwähnt, spielt aber zunächst keinerlei Rolle.

Erst mit Beginn der Orient-Okzident-Serie rückt das Frankenreich in den Fokus und wird mehrfach erwähnt, meist im Zusammenhang mit seinem damaligen Herrn, Kaiser Karl dem Großen, bis sich die Handlung mit Heft 577 hierhin verlagert und bis zum Ende der Serie nicht mehr verlässt: zunächst in Italien, dann im Alpenraum, später den Rhein hinab zu den Klöstern Rheinau und Lorsch, nach Worms und Mainz.

Kurzer historischer Abriss

Das Frankenreich entstand während der Völkerwanderung im 5. Jahrhundert, als sich die Stammesföderation der Franken von ihrer Heimat im freien Germanien, rechts des NIeder- und Mittelrheins, auf die benachbarten Gebiete des Römischen Reiches ausdehnte. Chlodwig I., der Führer eines der fränkischen Teilstämme, gelang es in der Zeit um 500, all diese Gebiete - das sogenannte Austrasien - in seiner Hand zu vereinen, weiter nach Westen ins heutige Nordwestfrankreich - das Neustrien genannte Neuland - sowie südöstlich nach Alemannien auszugreifen, und schließlich auch Aquitanien zu erobern, das heißt ganz Südwestfrankreich, das zuvor zum Königreich der Westgoten gehört hatte. Er trat zum katholischen Christentum über, was ihn von den meisten anderen germanischen Herrschern unterschied, die üblicherweise Arianer waren, und sicherte seiner Familie, den Merowingern, die Herrschaft über das von ihm geschaffene Reich für die nächsten zweieinhalb Jahrhunderte. Mitte des 6. Jahrhunderts folgte die Einverleibung Burgunds, Thüringens und Bayerns.

Unter Chlodwigs Nachfolgern wurde das Frankenreich mehrfach geteilt, erhielt sich aber seinen Sinn für die grundsätzliche Einheit. Doch durch die rivalisierenden Linien des Herrscherhauses und den häufigen Wechsel der Könige verloren die Merowinger zunehmendend die faktische Herrschaft an aufstrebende neue Familien, die sich als oberste Verwalter - maior domus "Hausmeier" genannt - der Großregionen Auustrasien, Neustrien und Burgund etablieren konnten. Eine dieser neuen Familien, die der Karolinger, konnte im 8. Jahrhundert sämtliche Rivalen um das Hausmeieramt ausschalten und duldete die Merowinger nur noch als Marionettenkönige neben sich. Mit Pippin dem Jüngeren (amtierte seit 741) nahmen die Karolinger auch die letzte Hürde: Er ließ mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger absetzen und sich selbst zum König des Frankenreichs krönen. Unter seinem Sohn Karl dem Großen erreichte das Reich seine größte Machtentfaltung, indem er Sachsen, Nordspanien und das Langobardenreich in Norditalien eroberte und im Jahre 800 das westliche Kaisertum wieder einführte. In dieser Phase spielt die Handlung der Orient-Okzident-Serie des MOSAIK.

Nach Karl dem Großen verlor das Frankenreich bald seine hohe Machtstellung und wurde ab 843 unter seinen Enkeln in mehrere Teilreiche gegliedert, die zunehmend eigene Wege gingen:

  • Aus dem Westfrankenreich von Karl dem Kahlen wurde später Frankreich.
  • Das Mittelfrankenreich von Lothar I. zerfiel unter dessen Söhnen in weitere drei Teile:
    • Der Norden, das Gebiet von Lothar II., wurde nach dessen Tod zwischen Ost- und Westreich aufgeteilt. Erst viel später entstanden in dieser Region die Benelux-Staaten, doch auch die Landschaft Lothringen bewahrt in ihrem Namen eine Erinnerung an ihren ehemaligen Herrscher Lothar II.
    • Norditalien, das Erbteil von Kaiser Ludwig II., behielt auch nach dessen Tod eine Sonderstellung, blieb aber über das ganze Mittelalter mit Deutschland im Heiliegn Römischen Reich verbunden.
    • Burgund wurde zunächst zwischen Ost- und Westreich geteilt, geriet aber schließlich ganz unter französische Herrschaft.
  • Aus dem Ostfrankenreich von Ludwig dem Deutschen entstand Deutschland.

In all diesen Teilregionen wurden die Karolinger im Laufe des 9. und 10. Jahrhunderts von nachrückenden Familien abgelöst, denen zunehmend wenig an der ideellen Reichseinheit lag. Ab dem 11. Jahrhundert war diese Entwicklung soweit fortgeschritten, dass man nicht mehr von einem Frankenreich oder auch nur fränkischen Teilreichen sprechen konnte, sondern sich die beiden großen Nachfolgestaaten Deutschland, Frankreich und Italien gebildet hatten.

Externer Verweis

Das Frankenreich spielt in folgenden Mosaikheften eine Rolle

Schauplatz: 577, 578, 579, 580, 581, 582, 583, 584, 585

erwähnt: 358, 366,
         550, 551, 552, 553, 554, 555, 556, 557, 558, 559, 560, 561,
         565, 566, 572, 573, 574, 575, 577, 578

redaktioneller Teil: 198 (Kaiser und Kirche), 550 (Beilage 1001 Neues Abenteuer),
                     558, 577, 584 (jeweils Fragen über Fragen)
                     581, 582 (jeweils auf der Beilage - Die Abrafaxe im Frankenreich)
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