Insula XV
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Version vom 20:22, 28. Apr. 2016
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Die Insula XV ist ein Schauplatz in der Abrafaxe-Römer-Serie des Mosaik ab 1976.
Inhaltsverzeichnis |
Die Insula im Mosaik
Die Insula ist eine mehrstöckige, aus Holz und ungebrannten Lehmziegeln gebaute Mietskaserne in einer engen Gasse des römischen Stadtteils Transtiberim. Hier gilt schon als reich, wer nur zu zweit in einem Raum lebt.
Oh, diese Mieter!
Die Insula XV gehört dem Miethai Gentrificatus und befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Als Selene – die sich auf der Suche nach ihrem Circuselefanten Avicula verlaufen hat – hier auftaucht und nach dem Weg fragt, weigert sich gerade Lucius, einer der Bewohner, die fällige Miete zu zahlen, denn der Putz bröckelt von den Wänden und es regnet hinein. Gentrificatus' muskelbepackter Sklave Arminius droht Lucius mit Gewalt, bis dessen Frau seinem Herrn das Geld übergibt.
Spontifex und Trauthelm haben nach der vorläufigen Auflösung des Circus Spontifex ein Zimmer im dritten Stock gemietet, wo sie gerade mit Brabax und Califax zusammensitzen und von Lucius' Tochter Gaia mit Brot und Oliven als neue Nachbarn begrüßt werden. Als Califax plötzlich Brandgeruch bemerkt, stürzen alle nach draußen – das Treppenhaus steht bereits in Flammen! Weil die Vigiles betrunken sind und ihre Feuerspritze kaputt ist, rüttelt Trauthelm – nach Brabax' inständigen Bitten – endlich am Pfeiler eines benachbarten Aquäduktes, dessen Wassermassen sich daraufhin auf die brennende Insula ergießen und das Feuer löschen. Doch das Wasser weicht auch die Lehmziegel auf und das ganze Haus fällt in sich zusammen.
Bei Lichte betrachtet
Glücklicherweise wird keiner der Bewohner verletzt und sie bieten Gentrificatus ihre Hilfe beim Beseitigen der Trümmer an, da er ihnen zusagt, sie bräuchten hier keine Miete mehr zu zahlen. Gentrificatus' Pläne sehen allerdings vollkommen anders aus. Er plant den Bau von zwei teuren Atriumshäusern, deren Baugenehmigung ihm auf dem Forum Romanum während einer öffentlichen Verhandlung über das Fehlverhalten der Vigiles erteilt wird.
Dank Brabax' kluger Fragen kommt jedoch ans Licht, dass der von Gentrificatus beauftragte Arminius die Vigiles betrunken gemacht und das Feuer in der Insula gelegt hat. Da Gentrificatus die über ihn verhängte Strafe in Höhe von 3.000 Sesterzen nicht sofort zahlen kann, wird das Grundstück durch den Prätor eingezogen, zum Verkauf gestellt und von Spontifex erworben, der das Haus gemeinsam mit dem Circus und den Mietern wieder aufbauen will.
Wie Phönix aus der Asche
Die Beräumung des Grundstücks gerät aber ins Stocken, da die Freunde bei dem Versuch, Thusnelda und Abrax aus den Katakomben des Amphitheatrum Flavium zu befreien, verhaftet werden. Doch mit vereinten Kräften entkommen der Circus Spontifex und die Abrafaxe der Hinrichtung durch drei Dutzend hungrige Hyänen. Noch in der Arena verhindern sie den mittlerweile unabwendbar scheinenden Krieg zwischen Rom und Germanien und bewahren Kaiser Trajan davor, von Konsul Improbus gestürzt zu werden.
Auf einer Senatssitzung dankt Trajan ihnen für ihre Verdienste zum Wohle Roms, gewährt dem Circus das Recht, zweimal pro Woche auf dem Forum aufzutreten und verkündet zudem die Übernahme des Wiederaufbaus der Insula durch den Senat von Rom.
So geschieht es, und auch zehn Jahre später wohnen Spontifex und Löwenbändiger Leonidas als ziemlich gute Freunde noch immer in der Insula XV in Transtiberim.
Das Mietshaus der Antike
Eine Insula (lateinisch für Insel) war ein mehrstöckiges Mietshaus mit Geschäften und Werkstätten im Erdgeschoss, verhältnismäßig komfortablen Wohnungen – mit mehreren Zimmern, fließendem Wasser und Toiletten – im ersten Stock und vielen immer kleiner, schlechter und billiger werdenden Behausungen in den darüberliegenden Etagen. Deren Bewohner mussten zum Beispiel ihr Wasser aus Brunnen nach oben tragen, öffentliche Bäder und Latrinen nutzen und waren weniger vor Hitze und Kälte geschützt als die Mieter der unteren Stockwerke.
Aufgrund der stark steigenden Bevölkerungszahlen in den größeren Städten der Antike, speziell in Rom, war Wohnraum knapp und teuer. Es wurde auf kleiner Fläche in die Höhe gebaut – aus ungebrannten Lehmziegeln, auf unzureichendem Fundament und schmalen Grundmauern, was die Wohnblöcke – besonders bei Hochwasser – sehr oft zum Einsturz brachte, da die Ziegel aufweichten oder die Gründung wegrutschte. Dazu kam die alltägliche Gefahr von Bränden – ausgehend von Öllampen oder Kohlebecken in den Wohnungen – die sich schnell ausbreiteten, da die Insulae neben Lehmsteinen aus viel Holz gebaut waren und nur durch enge Gassen getrennt dicht beieinander standen.
Im Laufe der Zeit wurden darum Bauvorschriften geändert und die Mieter verpflichtet, Gefäße mit Löschwasser bereitzuhalten, doch das Leben in einer Insula blieb stets etwas gefährlich. Oft weigerten sich Vermieter, Schäden am Haus beheben zu lassen, so dass Wohnungen zugig und feucht wurden. Einzelhäuser konnten sich nur wohlhabende Bürger leisten. Die Mehrheit der Stadtbevölkerung lebte in mehr oder weniger standesgemäßen Wohnblocks.
Eine anschauliche Beschreibung einer Insula bietet die Doppelseite Macht & Pracht und Mietshausmuff im Mittelteil des Heftes 478.
Externe Links
- Antike Wohnblocks in der Wikipedia
- Mietshäuser in Ostia und Rom - Eine detaillierte Zeitreise
Die Insula XV und ihre Reste werden in folgenden Mosaikheften gezeigt oder erwähnt
Mosaik ab 1976: 477, 478, 479, 480, 481, 482 (erwähnt) Mittelteil: 478 (Macht & Pracht und Mietshausmuff)