Tivoli
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Dass ein Vergnügungspark im antiken [[Rom]] ''Tivoli'' heißt, gehört ohne Zweifel zu den bemerkenswerten [[Anachronismen im Mosaik]]. Der Name, der heute weltweit zu einem Markenzeichen für Freizeitparks und Vergnügungs-Etablissements aller Art geworden ist, geht auf die italienische Stadt Tivoli zurück, die diesen Namen aber erst Jahrhunderte später erhielt, und in der es keinen (zumindest keinen berühmten) Vergnügungspark gab. | Dass ein Vergnügungspark im antiken [[Rom]] ''Tivoli'' heißt, gehört ohne Zweifel zu den bemerkenswerten [[Anachronismen im Mosaik]]. Der Name, der heute weltweit zu einem Markenzeichen für Freizeitparks und Vergnügungs-Etablissements aller Art geworden ist, geht auf die italienische Stadt Tivoli zurück, die diesen Namen aber erst Jahrhunderte später erhielt, und in der es keinen (zumindest keinen berühmten) Vergnügungspark gab. | ||
- | Die 30km östlich von Rom gelegene, mehr als 3000 Jahre alte Stadt | + | Die 30km östlich von Rom gelegene, mehr als 3000 Jahre alte Stadt hieß bis ins frühe Mittelalter, also auch zur Handlungszeit des Digedags-Abenteuers ''Tibur''. Aus der Verkleinerungsform ''Tiburi'' wurde später ''Tibori'', ''Tiboli'' und schließlich ''Tivoli''. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören die in den Jahren 118–134 n. Chr. als Sommerresidenz des Kaisers [[Hadrian]] ausgebaute ''Villa Adriana'', die später zerstört und ab dem 16. Jahrhundert wieder ausgegraben wurde, und die nach 1550 errichtete ''Villa d'Este'', ein Renaissancepalast mit Gärten, denen ein hoher Einfluss auf die Entwicklung der Gartenarchitektur in Europa bescheinigt wird. |
- | Von 1730 bis 1842 waren die vor den Toren von [[Paris]] gelegenen ''Jardins de Tivoli'' beliebte Treffpunkte der feinen Gesellschaft. Die ursprünglich von der Villa d'Este inspirierten und als Freizeitparks im Wortsinne angelegten Gärten wurden im Laufe der Zeit um Attraktionen aller Art (Riesenrad, Feuerwerk, Taubenschießen ...) bereichert. Von den Anlagen, die sich auf dem Gebiet des | + | Von 1730 bis 1842 waren die vor den Toren von [[Paris]] gelegenen ''Jardins de Tivoli'' beliebte Treffpunkte der feinen Gesellschaft. Die ursprünglich von der Villa d'Este inspirierten und als Freizeitparks im Wortsinne angelegten Gärten wurden im Laufe der Zeit um Attraktionen aller Art (Riesenrad, Achterbahn, Feuerwerk, Taubenschießen ...) bereichert. Anfang des 19. Jahrhunderts wandelte sich hier die mit dem Namen "Tivoli" verbundene Bedeutung von einem paradiesischen Garten zu einem Ort sehr irdischer Vergnügungen. Von den Anlagen, die sich auf dem Gebiet des heutigen 9. Arrondissements etwa zwischen dem Bahnhof Saint-Lazare und dem ''[[Moulin Rouge]]'' befanden, ist heute nichts mehr übrig. |
- | Im Jahre 1843 wurde in Kopenhagen einer der ältesten heute noch existierenden Vergnügungsparks eröffnet. Vom ursprünglichen Namen ''Kjøbenhavns Tivoli og Vauxhall'', der auf die Pariser ''Jardins de Tivoli'' und die [[London]]er ''Vauxhall Gardens'' Bezug nahm, blieb letztlich nur der von der italienischen Stadt abgeleitete Name übrig. Den an das Kopenhagener und/oder Pariser Vorbild angelehnten Namen ''Tivoli'' tragen heute | + | Im Jahre 1843 wurde in Kopenhagen einer der ältesten heute noch existierenden Vergnügungsparks eröffnet. Vom ursprünglichen Namen ''Kjøbenhavns Tivoli og Vauxhall'', der auf die Pariser ''Jardins de Tivoli'' und die [[London]]er ''Vauxhall Gardens'' Bezug nahm, blieb letztlich nur der von der italienischen Stadt abgeleitete Name übrig. Den an das Kopenhagener und/oder Pariser Vorbild angelehnten Namen ''Tivoli'' tragen heute Freizeitparks (Kopenhagen, Stockholm), Stadien (Aachen, Innsbruck), Theater, Kinos usw. in aller Welt – nur in Rom denkt man bei "Tivoli" zuerst an eine kleine Stadt in der Nachbarschaft. |
Im MOSAIK wird nun dieser Gattungsname quasi an seinen Ursprung zurückversetzt. Vergleiche dazu auch den [[Apollo-Platz]], wo ähnlich vorgegangen wurde. | Im MOSAIK wird nun dieser Gattungsname quasi an seinen Ursprung zurückversetzt. Vergleiche dazu auch den [[Apollo-Platz]], wo ähnlich vorgegangen wurde. | ||
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+ | * Wikipedia: die Stadt [http://de.wikipedia.org/wiki/Tivoli_%28Latium%29 Tivoli im Latium], die [http://de.wikipedia.org/wiki/Villa_d%E2%80%99Este Villa d'Este], die ehemaligen [http://fr.wikipedia.org/wiki/Tivoli_%28Paris%29 Jardins de Tivoli] in Paris (französisch), das [http://de.wikipedia.org/wiki/Tivoli_%28Kopenhagen%29 Tivoli in Kopenhagen] | ||
== Der Tivoli ist Schauplatz in folgendem Mosaik-Heft == | == Der Tivoli ist Schauplatz in folgendem Mosaik-Heft == |
Version vom 01:46, 22. Feb. 2012
Tivoli ist ein (fiktiver) Vergnügungspark in Rom, der Schauplatz einer Episode der Römer-Serie des Mosaik von Hannes Hegen ist.
Inhaltsverzeichnis |
Der Vergnügungspark im Mosaik
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Herkunft des Namens
Dass ein Vergnügungspark im antiken Rom Tivoli heißt, gehört ohne Zweifel zu den bemerkenswerten Anachronismen im Mosaik. Der Name, der heute weltweit zu einem Markenzeichen für Freizeitparks und Vergnügungs-Etablissements aller Art geworden ist, geht auf die italienische Stadt Tivoli zurück, die diesen Namen aber erst Jahrhunderte später erhielt, und in der es keinen (zumindest keinen berühmten) Vergnügungspark gab.
Die 30km östlich von Rom gelegene, mehr als 3000 Jahre alte Stadt hieß bis ins frühe Mittelalter, also auch zur Handlungszeit des Digedags-Abenteuers Tibur. Aus der Verkleinerungsform Tiburi wurde später Tibori, Tiboli und schließlich Tivoli. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören die in den Jahren 118–134 n. Chr. als Sommerresidenz des Kaisers Hadrian ausgebaute Villa Adriana, die später zerstört und ab dem 16. Jahrhundert wieder ausgegraben wurde, und die nach 1550 errichtete Villa d'Este, ein Renaissancepalast mit Gärten, denen ein hoher Einfluss auf die Entwicklung der Gartenarchitektur in Europa bescheinigt wird.
Von 1730 bis 1842 waren die vor den Toren von Paris gelegenen Jardins de Tivoli beliebte Treffpunkte der feinen Gesellschaft. Die ursprünglich von der Villa d'Este inspirierten und als Freizeitparks im Wortsinne angelegten Gärten wurden im Laufe der Zeit um Attraktionen aller Art (Riesenrad, Achterbahn, Feuerwerk, Taubenschießen ...) bereichert. Anfang des 19. Jahrhunderts wandelte sich hier die mit dem Namen "Tivoli" verbundene Bedeutung von einem paradiesischen Garten zu einem Ort sehr irdischer Vergnügungen. Von den Anlagen, die sich auf dem Gebiet des heutigen 9. Arrondissements etwa zwischen dem Bahnhof Saint-Lazare und dem Moulin Rouge befanden, ist heute nichts mehr übrig.
Im Jahre 1843 wurde in Kopenhagen einer der ältesten heute noch existierenden Vergnügungsparks eröffnet. Vom ursprünglichen Namen Kjøbenhavns Tivoli og Vauxhall, der auf die Pariser Jardins de Tivoli und die Londoner Vauxhall Gardens Bezug nahm, blieb letztlich nur der von der italienischen Stadt abgeleitete Name übrig. Den an das Kopenhagener und/oder Pariser Vorbild angelehnten Namen Tivoli tragen heute Freizeitparks (Kopenhagen, Stockholm), Stadien (Aachen, Innsbruck), Theater, Kinos usw. in aller Welt – nur in Rom denkt man bei "Tivoli" zuerst an eine kleine Stadt in der Nachbarschaft.
Im MOSAIK wird nun dieser Gattungsname quasi an seinen Ursprung zurückversetzt. Vergleiche dazu auch den Apollo-Platz, wo ähnlich vorgegangen wurde.
Externe Links
- Wikipedia: die Stadt Tivoli im Latium, die Villa d'Este, die ehemaligen Jardins de Tivoli in Paris (französisch), das Tivoli in Kopenhagen
Der Tivoli ist Schauplatz in folgendem Mosaik-Heft
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