Martin Luther
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Aktuelle Version vom 09:28, 29. Aug. 2024
Martin Luther war der bedeutendste deutsche Reformator. Er ist eine der Hauptfiguren der Reformations-Serie im Mosaik ab 1976 und wird gelegentlich in der Wido-Wexelgelt-Serie sowie in der Annabellas-Reformations-Serie erwähnt. Weitere Erwähnungen sind in anderen Mosaik-Serien und Nebenuniversen zu finden. Er tritt auch im Mosaik-Kalender - Die Abrafaxe 2016 - Eine Reise durch Deutschland auf.
In der Reformations-Serie wurde Luther von Niels Bülow gezeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Erwähnungen im Mosaik
Das erste Mal wird Luther in der Einleitung zur Wido-Wexelgelt-Serie erwähnt. Im Rahmen der Beschreibung Europas Anno 1578 wird geschildert, dass in Deutschland der Augustiner-Mönch Luther die Kirche tief gespalten habe. Seine refomatorischen Ideen würden sich wie ein Lauffeuer in Europa ausbreiten.
Geraume Zeit später entdecken die Abrafaxe auf dem Grund eines Urwaldflusses in Südamerika die Überreste einer päpstlichen Galeone. Brabax deduziert, dass der Papst hinter dem Gold von Eldorado her sei, um die Vormachtstellung der Kirche wiederherzustellen, woraufhin Califax meint, dass das Schiff also dort liege, weil ein gewisser Martin Luther 1517 einen Zettel an die Kirchentür genagelt habe.
Ein Heft später referiert Wido Wexelgelt den Reformator, als er sagt, Martin Luther habe recht damit, dass man die Seligkeit nicht mit Gold kaufen könne.
[Bearbeiten] Reformations-Serie
Martin Luther wird in der Beilage von Heft 483 Das Ende des Mittelalters - Neue Serie wie folgt vorgestellt:
Luther ist Mönch des Augustinerordens und seit kurzem Professor an der von Friedrich dem Weisen gegründeten Wittenberger Universität. Als Professor für Bibelauslegung ist er schon bald weit über die Grenzen der Stadt und des Landes bekannt. Studenten aus ganz Europa kommen nach Wittenberg, um ihn zu hören. |
[Bearbeiten] In Wittenberg
Michael Drachstädt hat mit seinen Begleitern Brabax und Califax die Stadt Wittenberg erreicht. Brabax spricht zwei Einheimische an und erkundigt sich, wo das Haus eines Meisters der Malerei zu finden sei. Es handelt sich um den Mönch Martin Luther, der recht ungehalten reagiert, da Brabax ihn bei seinen Gedanken unterbrochen habe. Der zweite gut gekleidete Begleiter, Georg Spalatin, hat mitbekommen, dass er Haus von Lucas Cranach sucht. Luther glaubt, dass er auf den Arm genommen wird. Er weist Brabax darauf hin, das sie direkt vor Lucas Cranachs Haus stehen. Für Brabax ist nun klar, dass dieser Cranach ein berühmter Mann sein muss, wenn ihn sogar ein Augustinermönch kennt.
Nachdem Michael von Lucas Cranach als Lehrling eingestellt wird, darf Brabax die Tischrunde des Hausherrn bedienen. Luther und Spalatin sind dort oft zu Gast und diskutieren über Gott und die Welt. Brabax mischt sich dabei ein und verschüttet versehentlich Bier auf die Kutte von Luther, sehr zum Ärger von Barbara Cranach. Doch mit einem Trinkspruch von Luther ist der Vorfall schnell vergessen. Brabax erhält bald darauf von Luther das Angebot, sein Adlatus an der Wittenberger Universität zu werden und nimmt es gern an.
Als Brabax seinen ersten Arbeitstag an der Universität antreten will, wird er von Adrian und seinen beiden Freunden am Portal aufgehalten. Luther erscheint und verweist die drei Studenten in die Vorlesungen. Anschließend stellt er Brabax zur Rede, warum er nichts davon sagte, dass die drei ihn aufhielten. Brabax erklärt, dass er ihn nicht mit Nebensächlichkeiten belästigen wollte, was Luther gerne hört. Er schickt Brabax mit seinem ersten Auftrag zur Schlosskirche, wo er ein Traktat an die Tür anschlagen soll. Brabax ist nicht gerade begeistert, doch er erledigt den Auftrag gewissenhaft. Als er zurückehrt, stellt Luther verwundert fest, dass sein Adlatus sogar Latein beherrscht. Er beschließt, sein Talent besser zu nutzen und bestellt Brabax am Abend zu sich in das Augustinerkloster. Dort soll er Seminararbeiten durchsehen und korrigieren. Lieber möchte Brabax aber lateinische Texte übersetzen und so schlägt er Luther vor, die Bibel zu übersetzen.
Luther ärgert sich, dass viele Wittenberger nach Jüterbog gereist sind, um dort einen Ablassbrief von Tetzel zu kaufen. Er beginnt sofort, seine Thesen gegen den Ablass aufzuschreiben, um sie dem Erzbischof Albrecht zu schicken. Brabax findet das keine gute Idee. Schließlich bringt es Luther sogar auf 478 Thesen wider den Ablasshandel.
[Bearbeiten] Als Junker Jörg
[Bearbeiten] Sonstiges
Im allerersten Mosaikheft überhaupt und auch in Heft 184 wird auf Luthers Weihnachtslied Vom Himmel hoch, da komm ich her angespielt.
Im Mittelteil von Heft 386 wird Luther im Zusammenhang mit Kardinal Albrecht von Brandenburg erwähnt, welcher nämlich als Fürsprecher des Ablasshandels und Auslöser der Reformation durch Luther geschildert wird.
Indirekt kommt Luther zum Tragen, indem aus der Bibel stammende Zitate zumeist aus der Übersetzung Martin Luthers entlehnt sind, wie sie beispielsweise in Mechthilds Visionen in der Johanna-Serie vorkommen.
Selbst die (historisch verbürgten) Verdauungsprobleme Luthers werden im Mosaik thematisiert.
Auch die Wartburg, wo Luther 1521/22 Zuflucht fand und seine Übersetzung des neuen Testaments ins Deutsche anfertigte, taucht gelegentlich im Mosaik-Universum auf.
Möglicherweise ist die Figur des Bruder Jörg aus Heft 204 eine Anspielung auf den Namen "Junker Jörg", unter welchem sich Luther auf der Wartburg versteckte.
Anlässlich des Stadtfestes "Luthers Hochzeit" im Jahre 2006 wurden in der Lutherstadt Wittenberg Motive aus der Runkel-Serie des Mosaik von Hannes Hegen verwendet, um die Szenerie der Reformationszeit mit passenden Comic-Motiven zu unterlegen.
- Die Digedags bei Luther bei Tangentus
[Bearbeiten] Der historische Luther
Martin Luther (1483 - 1546) wurde in Eisleben geboren und trat 1505 in den Augustinerorden ein. 1511 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert. In den Folgejahren entwickelte er ein neues Verständnis der Schriftauslegung, insbesondere zur Gnadenlehre, und wandte sich zunehmend gegen den kirchlichen Ablasshandel. Seine 95 Thesen von 1517 bildeten den Ausgangspunkt der Reformation, obwohl das Ereignis selbst weniger spektakulär war als im Nachhinein oft dargestellt. 1521 wurde Luther exkommuniziert, konnte sich im Frühjahr aber noch auf dem Reichstag zu Worms verteidigen.
Im Ergebnis für vogelfrei erklärt, wurde Luther auf Betreiben seines Kurfürsten, Friedrichs des Weisen, auf die Wartburg verbracht, wo er bis zum Frühjahr 1522 als "Junker Jörg" lebte und seine Übersetzung des Neuen Testaments aus dem Griechischen ins Deutsche vollendete. Zusammen mit seiner später fertig gestellten Übersetzung auch des Alten Testaments erschloss Luther auf diese Weise die Bibel einem großen Publikum und setzte gleichzeitig Maßstäbe für die Entwicklung einer hochdeutschen Sprache.
In den 1520er Jahren setzte sich die Reformation in verschiedenen Territorien des Reiches durch. Luther wurde Stadtpfarrer zu Wittenberg, gab 1524 sein Leben als Mönch auf und heiratete im Folgejahr die ehemalige Nonne Katharina von Bora, mit der er sechs Kinder hatte. Luther wandte sich gegen bestimmte Folgeereignisse der Reformation, wie die Aufstandsbewegungen der Bauern. Nach 1530 ließ sein Einfluss auf den Fortgang der Reformation nach, wiewohl er bis zu seinem Tode ein großes publizistisches Schaffen vorlegte. Luther starb in seiner Heimatstadt Eisleben und wurde in Wittenberg beigesetzt.
[Bearbeiten] Luthers Leben und Wirken in der Reformations-Serie
In der Reformations-Serie wurde eine Vielzahl von historischen Ereignissen aus Luthers Leben verarbeitet, teils in der Handlung, teils durch Erwähnungen, teils durch Anspielungen, teils durch Zitate. Die folgenden beiden Tabellen sollen darüber Auskunft geben. Die erste befasst sich mit historischen Ereignissen, die zweite mit Lutherzitaten.
[Bearbeiten] Lutherleben
Zeitraum | Ereignis | Beleg im MOSAIK | |
---|---|---|---|
1517 | 31. Oktober | Luther veröffentlicht seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an der Tür der Wittenberger Schlosskirche. | 489 S. 51 |
1518 | 29. September | Luther macht auf seinem Weg nach Augsburg in Weimar Station und wohnt im dortigen Franziskanerkloster. Die dortigen Mönche gehören später zu Gegnern der Reformation. | 495 S. 3 |
7. Oktober | Luther erreicht Augsburg und nimmt im Kloster der Karmeliter Quartier. Drei Meilen vor der Stadt hatten ihn Magenschmerzen geplagt, so dass er und sein Begleiter für den Rest des Weges einen Wagen nehmen mussten. | 495 S. 39 | |
9./10. Oktober | Urbanus von Serralonga, der Gesandte des Markgrafen von Montferrat, versucht Luther in Augsburg dazu zu überreden, bei seinem kommenden Gespräch mit Kardinal Cajetan zu widerrufen. Luther findet den Gesandten albern. | 495 S. 43 | |
1520 | 10. Dezember | Bei einer Bücherverbrennung vor dem Elstertor wirft Luther die päpstliche Bulle Exsurge Domine ins Feuer. | 501 S. 45 |
1521 | 2. April | Luther reist von Wittenberg zum Reichstag nach Worms. | 503 S. 10 |
16. April | Der Turmwächter meldet vom Dom durch Trompetenstöße die Ankunft Luthers in Worms, wo er begeistert empfangen wird. | 503 S. 11 | |
17./18. April | Luther verweigert den Widerruf seiner Schriften vor dem Reichstag in Worms. | 503 S. 38 – 48 | |
24. April | Johann Cochläus bietet Luther einen öffentlichen theologischen Zweikampf an, den Luther zurückweist. | 503 S. 51 | |
26. April | Luther reist nach einem Bescheid des Kaisers über die Reichsacht aus Worms ab. | 503 S. 51 |
[Bearbeiten] Lutherzitate
Herkunft | Zitat | Beleg im MOSAIK |
---|---|---|
Tischreden | Wer im zwanzigsten Jahr nicht schön, im dreißigsten nicht stark, im vierzigsten nicht klug, im fünfzigsten nicht reich ist, der darf darauf nicht hoffen. | 485 S. 36 506 S. 20 |
Trinkspruch | Iss, was gar ist, trink, was klar ist, red, was wahr ist. | 485 S. 50 506 S. 21 |
? | Von Arbeit stirbt kein Mensch, aber vom Müßiggehen kommen die Leute um Leib und Leben. | 487 S. 10 506 S. 20 |
? | Jungen Leuten ist Freude und Ergötzen so vonnöten wie Essen und Trinken. | 487 S. 35 506 S. 21 |
? | Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man sie wälzt, desto größer wird sie. (geändert) | 489 S. 49 506 S. 21 |
? | Wir sind immer auf dem Wege und müssen verlassen, was wir kennen und haben, und suchen, was wir noch nicht kennen und haben. | 492 S. 14 506 S. 20 |
? | Wortgeklingel verdrießt mehr, als dass es erbaut. | 493 S. 11 |
Trinkspruch | Unser Herrgott gönnet uns gern, dass wir essen, trinken und fröhlich sind, denn darum hat er sie alle geschaffen. (geändert) | 494 S. 14 506 S. 21 |
? | Glück betört mehr Leute als Unglück. | 495 S. 43 |
? | Mit dem Kaiser Karl wurde uns ein junges, edles Blut gegeben und damit in vielen Herzen gute Hoffnung erweckt … | 502 S. 8 |
Predigten über das 1. Buch Mose | Wenn der Mut bleibt und nicht gebrochen wird, so bleibt der Leib auch stark. | 503 S. 43 |
[Bearbeiten] Externer Verweis
- Luther in der Wikipedia
[Bearbeiten] Luther spielt eine Rolle in folgenden Publikationen
Mosaik von Hannes Hegen: 1, 184 (als Quelle) Mosaik ab 1976: 485, 486, 487, 488, 489, 490, 491, 492, 493, 494, 495, 496 (nur S. 2), 497, 498, 499, 500, 501, 502, 503, 504, 505, 506 Erwähnt in: 255, 270, 271, 484, 507, 532 Cameo in 571 (nur Abo-Cover) Mittelteil: 386 (Kirche und Macht), 483 (Neue Zeiten, neue Helden), 486 (Die Abrafaxe unterwegs in Deutschland), 489 (Kann ein Blatt Papier die Welt verändern?, Die Abrafaxe unterwegs in Deutschland, Malen wie ein Meister), 490 (Malen wie ein Meister, Dinge erzählen ...), 491, 502 (jeweils Dinge erzählen ...), 504 (Eine Bibel für alle!), 505 (Malen wie ein Meister, Das Maul des Volkes) Beilage: Das Ende des Mittelalters - Neue Serie, Bewegte Zeiten Mädchen-Mosaik: 31, 33 (jeweils erwähnt) Kooperations-Comic: Die Erben des verborgenen Schatzes, Die Abrafaxe in Sachsen, Gregorius Mättig und das Geheimnis der Unsterblichkeit, Das Geheimnis der Uferschnepfe (jeweils erwähnt) Abrafaxe-Kalender: Eine Reise durch Deutschland (Oktober-Blatt)