Kloster St. Cyriacus
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Das Kloster ist berühmt für ein dort aufbewahrtes [[silber]]nes [[Cyriacusglöckchen|Glöckchen]], dessen Klang - so man dem Kloster ausreichend spendet und zudem [[gott]]esfürchtig ist - angeblich diverse Leiden lindern kann. Um es zu schonen, wird es freilich nur einmal pro Tag für eine halbe Stunde lang geläutet. Notfalls müssen Kranke halt mehrmals kommen ... | Das Kloster ist berühmt für ein dort aufbewahrtes [[silber]]nes [[Cyriacusglöckchen|Glöckchen]], dessen Klang - so man dem Kloster ausreichend spendet und zudem [[gott]]esfürchtig ist - angeblich diverse Leiden lindern kann. Um es zu schonen, wird es freilich nur einmal pro Tag für eine halbe Stunde lang geläutet. Notfalls müssen Kranke halt mehrmals kommen ... | ||
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Aktuelle Version vom 11:21, 12. Apr. 2023
Das Kloster St. Cyriacus ist ein Schauplatz der Reformations-Serie im Mosaik ab 1976.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage, Bewohner, Eigenheiten
Das Kloster St. Cyriacus befindet sich im kleinen Ort Wimmelburg bei Eisleben im Mansfelder Land. Von den dort lebenden Mönchen sind nur der Abt, Bruder Matthäus und ein dritter Mönch zu sehen.
Das Kloster ist berühmt für ein dort aufbewahrtes silbernes Glöckchen, dessen Klang - so man dem Kloster ausreichend spendet und zudem gottesfürchtig ist - angeblich diverse Leiden lindern kann. Um es zu schonen, wird es freilich nur einmal pro Tag für eine halbe Stunde lang geläutet. Notfalls müssen Kranke halt mehrmals kommen ...
[Bearbeiten] Ereignisse
Sonntag, drei Wochen vor Ostern im Jahre des Herrn 1517. Eine große Zahl an Siechen hat sich beim Kloster St. Cyriacus versammelt. Auch die Familie Drachstädt aus dem nahen Mansfeld ist gekommen, um Sohnemann Michael von seiner Malsucht heilen zu lassen. Wie Bruder Matthäus, der mit einem Klingelbeutel umhergeht, bestätigt, könne das Glöckchen helfen, aber billig werde es nicht. Mit einem Goldgulden aus dem hart Ersparten von Vater Drachstädt ist er jedoch zufrieden - nicht zuletzt weil Michael just diesen Moment gewählt hatte, eine Karikatur des Mönchs mit Kohle an die Klosterwand zu zeichnen.
Der Abt von St. Cyriacus, dem Matthäus die "frommen Spenden der armen Sünder" schließlich präsentiert, ist zufrieden mit der Ausbeute; insbesondere der Drachstädtsche Goldgulden erfreut sein Auge. Er bimmelt das Silberglöckchen eine halbe Stunde lang und bringt es dann bis zum nächsten Tag zurück ins Kloster. Der Erfolg der Behandlung ist durchwachsen - manche meinen, das Glöckchenläuten habe sofort gewirkt, ein Fußkranker berichtet, sein Leiden habe sich nicht wirklich gebessert und er wolle nächste Woche nochmal wiederkommen, und der junge Michael behauptet tapfer, er sei von seiner Besessenheit geheilt und könne nun dem Vater in der familieneigenen Kupfermine helfen. Lange hält die Wirkung freilich nicht an - kaum wieder zuhause, erleidet Michael einen argen Rückfall.
[Bearbeiten] Hintergründe
Das Benediktinerkloster wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts zunächst auf dem Burgberg von Wimmelburg errichtet, nachdem die Burg selbst aufgegeben worden war. Es wurde dem Heiligen Cyriacus geweiht, einem der 14 Nothelfer, der als Schutzheiliger der Winzer und als Heiler verschiedener, vor allem psychosomatischer Leiden galt: Besessenheit, böse Geister, Epilepsie, Glaubenszweifel u.ä. Um 1120 wurde das Kloster an den Fuß des Berges verlegt, wo es bis zur Reformation bestand und dann von den Grafen von Mansfeld säkularisiert wurde.
Die (Un)Sitte mit dem Cyriacusglöckchen ist tatsächlich belegt. Martin Luther, der im nahen Eisleben aufwuchs, geißelte diesen raffgierigen Aberglauben scharf.
Über die Hintergründe, wie Kloster St. Cyriacus ins MOSAIK gelangte und wie Zeichner Andreas Schulze eine passende Vorlage für die zeitgenössische Darstellung der Klosterkirche erhielt, berichtet Robert Löffler in der App MOSAIK Magic zu Heft 483.
[Bearbeiten] Wikipedia-Links
[Bearbeiten] Das Kloster St. Cyriacus wird in folgenden Mosaikheften aufgesucht oder erwähnt
483, 485 (erwähnt)