Mosaik 7/80 - In Paris

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:* Auf Seite neun im unteren rechten Panel erkundigt sich Califax danach, wie es denn zu den Pariser Preisen kommt. Die Antwort des Marquis kann man auch als Seitenhieb auf die zentralistische Planwirtschaft der untergegangenen DDR verstehen, das nämlich ein System, in dem nur Wenige die Wirtschaft und den Handel kontrollieren und von oben herab die Preise bestimmen, nicht gut funktioniert.
:* Auf Seite neun im unteren rechten Panel erkundigt sich Califax danach, wie es denn zu den Pariser Preisen kommt. Die Antwort des Marquis kann man auch als Seitenhieb auf die zentralistische Planwirtschaft der untergegangenen DDR verstehen, das nämlich ein System, in dem nur Wenige die Wirtschaft und den Handel kontrollieren und von oben herab die Preise bestimmen, nicht gut funktioniert.
:* Das erste Panel auf Seite achtzehn könnte ebenfalls auch im politischen Kontext der damaligen DDR verstanden werden, nämlich in Bezug auf die nicht vorhandene Reisefreiheit. Das ein DDR-Bürger mal Paris sieht, davon durfte er allenfalls träumen.
:* Das erste Panel auf Seite achtzehn könnte ebenfalls auch im politischen Kontext der damaligen DDR verstanden werden, nämlich in Bezug auf die nicht vorhandene Reisefreiheit. Das ein DDR-Bürger mal Paris sieht, davon durfte er allenfalls träumen.
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:* Das vom König erwähnte Lustschloss Grand Trianon [http://de.wikipedia.org/wiki/Grand_Trianon] gibt es wirklich, es ist ein Lustschloss im Park des Schlosses von Versailles.
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:* Das vom König erwähnte Lustschloss [http://de.wikipedia.org/wiki/Grand_Trianon Grand Trianon] gibt es wirklich, es ist ein Lustschloss im Park des Schlosses von Versailles.
== Redaktioneller Teil ==
== Redaktioneller Teil ==

Version vom 12:03, 4. Mai 2014

Stammdaten
Titelbild Erschienen Juli 1980
Nachdruck in Die Abrafaxe in Frankreich
Sammelband 14 - Dicke Luft in Paris
Umfang 20 Seiten
Panel 70 + Titelbild
Katalog 1.01.055
Serie Liste aller Abrafaxe-Mosaiks
Hauptserie: Anno-1704/05-Serie
Kapitel: Knödel-Fanny-Kapitel
und Pierrot-Kapitel
Heft davor In Teufelsküche
Heft danach Königliche Ungnade

Inhaltsverzeichnis

Comic

Inhalt

Erzähler: die Abrafaxe
Nach ihren Abenteuern in Knödlingen trifft die Reisegesellschaft mit Califax, dem Marquis de la Vermotte-Toupet und Fanny endlich in der französischen Hauptstadt Paris ein. Da Califax sofort nach Essbarem verlangt, steuert man den Markt der Lebensmittelhändler an. Dort wird man jedoch von einer Wolke übler Gerüche umhüllt: Auf dem Markt werden nur alte Speiseabfälle der letzten großen Gelage des Königs und der Herzöge von Fricasse und Camembert von vor knapp 14 Tagen verkauft. Als sich der Marquis, Fanny und Califax angeekelt abwenden und einem der Händler nahelegen, das Zeug in die Mülltonne zu werfen, wird er regelrecht wütend. Fanny beschließt umgehend, kostenlose und frische Knödelmahlzeiten zu verteilen, wofür der Marquis frische Lebensmittel beschafft. Sobald Fannys Kessel angenehme Düfte entströmen, wenden sich die Armen erwartungsvoll ihrem Küchenwägelchen zu.
Allerdings beschwört Fanny damit den Zorn der Pariser Markthändler herauf. Sie fürchten ihren Ruin, wenn die Menschen ihre vergammelten Produkte nicht mehr kaufen und beschließen, etwas gegen die fremde Konkurrenz zu unternehmen. Zu diesem Zweck sucht der Wortführer der Markthändler den Polizeichef Monsieur de Bastillier auf, um ihn davon zu überzeugen, dass Fanny mit ihrer Kochaktion eine Art Majestätsbeleidigung vollführe. De Bastillier stellt zunächst einmal fest, dass seine Frisur schlecht hergerichtet ist und lässt sich von seinem Diener wieder neu frisieren. Dann begleitet er den Händler zum Markt. Dort muss er feststellen, dass um Fannys Mobilküche nicht nur ein beträchtlicher Menschenauflauf entstanden ist, sondern sich zwei Frauen ernsthaft um den nächsten Platz in der Knödelschlange in die Haare geraten. Dabei bleibt ein verirrter Knödel im Mund des Polizeichefs stecken. Um dessen Beherrschung ist es damit geschehen und er wütet zunächst gegen Fanny los. Er befiehlt ihr, den Markt sofort zu verlassen. Nun aber kommt der Marquis de la Vermotte-Toupet ins Spiel, der sein diplomatisches Ausweisschreiben präsentieren kann. Daraufhin wird der Polizeichef sehr kleinlaut und erzählt dem Marquis, dass sich der König zur Zeit in der königlichen Gobelinmanufaktur aufhalte.
Unterdessen trifft vor den Stadttoren von Paris auch die Kutsche des Barons von Blechreder ein, wo sich auch die Abrafaxe an Bord befinden. Sie wird von zwei Pariser Zöllnern aufgehalten, welche den von der Reise stark verschmutzten Zustand der Kutsche zum Anlass nehmen, die Einreise in ihre "saubere Stadt" zu verweigern, und sich über den Namen des Barons lustig machen. Der Baron nimmt das Wortgefecht mit den Zöllnern so ernst, dass er sich von der Bewachung seiner Gefangenen völlig ablenken lässt. Dies gibt Abrax und Brabax die Gelegenheit, aus der Kutsche zu fliehen und sie gelangen unbemerkt in die Stadt. Dort treffen sie in einer Gasse auf die Truppe von Pierrot, welche gerade wegen Majestätsbeleidigung der Stadt verwiesen worden ist. Ihre Unterhaltung wird durch den Polizeichef unterbrochen, der die Komödianten daran erinnert, die Stadt unverzüglich zu verlassen. Vom Polizeichef erfahren die Abrafaxe allerdings auch den Aufenthaltsort des Marquis - die Königliche Gobelinmanufaktur, welche sie nun aufsuchen wollen.

Figuren

Die Vorlage Watteaus bzw. Gillots
das entsprechende Panel nach Watteaus Vorlage

Bemerkungen

  • Im Heft wird ein Bild von Antoine Watteau erwähnt, das der Mosaikzeichner (Horst Boche) als Vorbild für die Szene im Heft nahm. Das eigentliche Bild (Originaltitel: Départ des Comédiens Italiens en 1697, zu deutsch Auszug der Italienischen Komödianten im Jahre 1697) ist seit dem 19. Jhd. verschollen, es existieren nur noch Stiche davon. Es ist nicht einmal sicher, ob es nicht eigentlich von Watteaus Lehrer Claude Gillot stammt.


  • Auf Seite neun im unteren rechten Panel erkundigt sich Califax danach, wie es denn zu den Pariser Preisen kommt. Die Antwort des Marquis kann man auch als Seitenhieb auf die zentralistische Planwirtschaft der untergegangenen DDR verstehen, das nämlich ein System, in dem nur Wenige die Wirtschaft und den Handel kontrollieren und von oben herab die Preise bestimmen, nicht gut funktioniert.
  • Das erste Panel auf Seite achtzehn könnte ebenfalls auch im politischen Kontext der damaligen DDR verstanden werden, nämlich in Bezug auf die nicht vorhandene Reisefreiheit. Das ein DDR-Bürger mal Paris sieht, davon durfte er allenfalls träumen.
  • Das vom König erwähnte Lustschloss Grand Trianon gibt es wirklich, es ist ein Lustschloss im Park des Schlosses von Versailles.

Redaktioneller Teil

Die Ile de la Cité in einem Stich von Matthäus Merian, 1615 - Vorlage für die Zeichnung auf Seite 2
  • Auf Seite 2 findet sich ein Bild der Ile de la Cité.

Mitarbeiter

Weitere Besonderheiten

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