Schönheitswettbewerb
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Der Schönheitswettbewerb findet in der Runkel-Serie des Mosaik von Hannes Hegen statt.
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[Bearbeiten] Die Brautschau im MOSAIK
[Bearbeiten] Teilnehmerinnen
Sicher gab es noch viele weitere Kandidatinnen; diese sind aber nicht bekannt.
[Bearbeiten] Ereignisse
Der Gesandte Aktivos Diplomates aus Konstantinopel erhält nach einem alten Brauch gemeinsam mit anderen Gesandten den Auftrag, in den Provinzen von Byzanz das schönste Mädchen zu finden. Nach alter Sitte sollen besonders feingebildete Füße dabei den Ausschlag geben. Dazu werden jedem Gesandten ein Paar rote Stiefel mitgegeben, die nur an sehr zierliche Füße passen.
Im Dorf Peripheria verkündet ein Ausrufer, dass alle Mädchen des Dorfes zum Schönheitswettbewerb aufgerufen werden. Suleika nimmt auf Anraten der Digedags, denen der eigentliche Grund für den Wettbewerb offenbar nicht bekannt ist, daran teil, um unter dem Schutz des Gesandten nach Konstantinopel zu gelangen. Nachdem Eulalia und Euphrosine, den Töchtern des Bürgermeisters, die Schuhe nicht passen, sitzen sie bei Suleika wie angegossen. Als Suleika jedoch hört, dass sie die Braut des Kaiser Andronikos werden soll, weigert sie sich. Die Digedags informieren Runkel und Janos, aber ihr Befreiungsversuch scheitert und sie werden gefangengenommen.
[Bearbeiten] Hintergrund
Das Motiv einer Brautschau, um die künftige Gattin des Herrschers zu finden - im Gegensatz insbesondere zu einer rein dynastischen Heirat mit einer Angehörigen einer anderen mächtigen Familie -, ist uralt und taucht vor allem im orientalischen Raum auf (z.B. im Alten Testament bei der Heirat des babylonischen Königs Ahasver mit der schönen Israelitin Esther). Im Byzantinischen Reich ist diese Sitte bereits in der Theodosianischen Dynastie belegt. Während sich Kaiser Arcadius im Jahre 395 noch damit begnügte, seine wunderschöne Braut Eudoxia anhand eines Bildes auszuwählen, ließ beider Sohn Theodosius II. durch seine Schwester Pulcheria 421 schon einen offiziellen Schönheitswettbewerb unter allen Frauen des Reiches durchführen, der zur Hochzeit mit der schönen und klugen Philosophentochter Athenaïs führte. Diese musste freilich erst zum Christentum konvertieren und avancierte unter ihrem Taufnamen Eudokia sogar zur orthodoxen Heiligen.
Dieses Verfahren blieb jedoch in den folgenden Jahrhunderten zunächst ohne Nachahmung (zumindest ist nichts dergleichen überliefert). Erst im 8. und 9. Jahrhundert wurde es wieder aufgegriffen; zwischen 788 und 882 wurden insgesamt fünf derartige Brautschauen abgehalten. Ob die auch in der Orient-Okzident-Serie des Mosaik ab 1976 auftretende Kaiserin Irene ihre Ehe mit Kaiser Leo IV. 769 bereits einem Schönheitswettbewerb zu verdanken hat, ist umstritten. Sicher sind jedoch folgende Fälle belegt:
- Maria von Amnia, die Tochter eines verarmten Landbesitzers, heiratete 788 Konstantin VI., den Sohn von Kaiserin Irene
- Theophano, eine Verwandte von Irene, heiratete 807 einen von deren Nachfolgern, Kaiser Staurakios (nicht mit dem Eunuchen Staurakios zu verwechseln)
- Theodora aus Paphlagonien heiratete 830 Kaiser Theophilos und wurde so zur Kaiserin Theodora II. - die Brautschau war von Theophilos' Stiefmutter Euphrosyne abgehalten worden
- Eudokia Dekapolitissa heiratete 855 Kaiser Michael III. - die Brautschau war von seiner Mutter, der erwähnten Kaiserin Theodora II., veranstaltet worden, weil sie mit Michaels eigentlicher Wahl, Eudokia Ingerina, nicht einverstanden war (Michael ließ seine neue Ehefrau freilich links liegen und lebte weiterhin mit seiner Mätresse zusammen; diese wurde später von Michaels Nachfolger Basileios I. geehelicht)
- Theophano, eine Verwandte der Eudokia Ingerina, heiratete 882 Kaiser Leo VI., den Sohn von Kaiser Basileios I. (oder Michael III.) und eben jener Eudokia Ingerina
Ab dem 10. Jahrhundert wurden keine Brautschauen mehr durchgeführt. Außerdem fällt bei der Durchsicht der oben aufgezählten Ereignisse auf, dass der Schönheitswettbewerb in mindestens zwei Fällen (807, 882) nur ein Vorwand gewesen zu sein scheint, um den neuen Kaiser dann doch mit einer Braut aus einer einflussreichen Familie verheiraten zu können.
Es gab also für den Schönheitswettbewerb im MOSAIK eine ganze Reihe von Vorbildern, wenn auch die Sitte zur Zeit der Handlung - 1284 - schon längst obsolet war. Der Ablauf der Brautschau im MOSAIK orientiert sich dann naheliegenderweise am Märchen vom Aschenputtel aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Darin sucht der Prinz die geheimnisvolle Schöne mit einen zierlichen Schuh, den sie verloren hat. Da der Schuh ihren Stiefschwestern nicht passt, findet er schließlich in Aschenputtel das gesuchte Mädchen.
[Bearbeiten] Weiterführende Literatur
[Bearbeiten] Der Schönheitswettbewerb findet in folgendem Mosaikheft statt
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