Namenloser Graf von Zweibrücken

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Ein namenloser Graf von Zweibrücken wird in der Johanna-Serie des Mosaik ab 1976 erwähnt. Er kann mit Graf Heinrich I. († 1228) identifiziert werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Erwähnung im MOSAIK

Als Johanna und die Abrafaxe die Stadt Heppenstedt in der Kurpfalz erreichen, wird in einer so detaillierten wie vagen Passage ausgeführt, dass die Gegend um die Stadt noch vor kurzem zum Herzogtum Lothringen gehört habe, dann aber als Mitgift der zweiten Tochter des Herzogs an den Grafen von Zweibrücken gelangt sei, der sie wiederum einige Zeit später bei einer Wette an den Bischof von Straßburg verlieren werde.

Mehr erfährt man über diese Verwicklungen nicht; sie haben auch keinerlei Bedeutung für die Handlung.

[Bearbeiten] Identifizierung

[Bearbeiten] Mitgift

Der einzige Graf von Zweibrücken, der je ins Haus Lothringen eingeheiratet hat, ist der Begründer dieser Grafschaft, Heinrich I. († 1228), ein jüngerer Sohn des Grafen von Saarbrücken. Seine Frau hieß Hedwig († nach 1228) und deren Vater war Herzog Friedrich I. (~1143-1207). Heinrich kann also mit dem im MOSAIK genannten namenlosen Grafen identifiziert werden - auch wenn Hedwig nicht die zweite, sondern die dritte Tochter des Herzogs war.

Über eine Mitgift Friedrichs I. an seinen Schwiegersohn Heinrich ist so leicht nichts zu erfahren, vor allem da der Zeitpunkt der Eheschließung - vor oder nach Friedrichs Aufstieg zum Herzog - nicht bekannt ist. Immerhin stimmt der Zeitraum, erste Hälfte des 13. Jahrhunderts, ganz gut zur Handlung im MOSAIK, die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts spielt. Die Angabe, dass sich der geschilderte Besitzerwechsel Heppenstedts "vor kurzem" ereignet habe, ist also eher in historischen Dimensionen zu verstehen.

[Bearbeiten] Wette

Der zweite Teil der Angaben im MOSAIK ist hingegen historisch nicht zu verifizieren. Es klingt zwar so, als ob derjenige Graf von Zweibrücken, der die Mitgift erhielt, auch derjenige ist, der sie in einer Wette verlor. Da aber Heinrich I. bereits 1228 verstarb und die Formulierung im MOSAIK eher in die Zukunft zu verweisen scheint, könnte es auch sein, dass Heppenstedt samt Umgebung erst von einem seiner Nachfolger an den Bischof von Straßburg gelangte und der Begriff Graf hier eher institutionell denn persönlich zu verstehen ist. Welcher Graf dies sein könnte, ist leider unklar, da auch die Identifizierung des Bischofs kaum gelingen mag - ein Gebietsverlust wegen einer Wette wirkt sowieso eher comichaft als historisch.

Die Grafschaft Zweibrücken war unter den Enkeln Heinrichs I. geteilt worden; die Linie, die in Zweibrücken selbst verblieb, starb 1394 mit Eberhard II. aus. Dieser war nach der prachtvollen und damit kostspieligen Regierung seines Vaters Walram II. gezwungen, nach und nach Teile der Grafschaft zu verkaufen oder zu verpfänden, bevor die Reste nach seinem Tod unter den Nachbarn aufgeteilt wurden (aus den an die Kurpfalz gefallenen Gebieten enstand Mitte des 15. Jahrhunderts das Fürstentum Pfalz-Zweibrücken, das bis 1801 Bestand hatte). Eventuell bezieht sich die Nachricht im MOSAIK also auf diese Situation unter dem letzten Grafen Eberhard II.

[Bearbeiten] Externe Verweise

[Bearbeiten] Der namenlose Graf von Zweibrücken wird in folgendem Mosaikheft erwähnt

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