Mosaik von Hannes Hegen 88 - Die Türken in Venedig
Aus MosaPedia
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | März 1964 |
Nachdruck in | Der eiserne Seehund Reprintmappe VIII TaschenMosaik 23 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 84 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.088 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Erfinder-Serie | ||
Kapitel: Treskow-Meinrath-Serie | ||
Heft davor | In Triest verschollen | |
Heft danach | Der Schatz der Armada |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Die Segeljacht mit Treskow und seiner Gattin an Bord kämpft sich durch die stürmische Adria. Am Morgen nach der Entführung wird dem Major klar, dass irgendetwas nicht stimmt, doch einer der Entführer kann seine Bedenken zerstreuen: Man bringe die Treskows nach Venedig, wohin sie ja ohnehin wollten, das Gepäck werde ersetzt und ein Ersatzorden für die verlorengegangene Schleswigsche Erinnerungsmedaille in Gold winke auch - der Orden des Löwen von San Marco. Treskows hanebüchene Ansichten über den militärischen Wert Venedigs finden das Interesse der Entführer; ihr Auftraggeber, der sich für den Dogen hält, suche dringend einen solch gewieften Strategen.
- In der Lagunenstadt angekommen, werden die Treskows zum Palast des Möchtegern-Dogen nahe der Rialtobrücke gegondelt. Dort zeigt sich, dass die Neffen des Pseudodogen ganz und gar nicht begeistert von der Marotte ihres Onkels sind; gerade werfen sie den angeblichen Innenminister aus dem Palazzo. Trotzdem kann Treskow von dem "Dogen" empfangen werden, nachdem er von dessen Dienstboten Antonio und Giovanna neu eingekleidet worden ist.
- Der "Doge", der sich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wähnt, bringt den Preußen in seine Bibliothek, wo er angeblich die Bücher seines Hauserfinders Lionardo da Vinci gesammelt hat. Es geht ihm insbesondere um die Verteidigung Venedigs gegen die Türken, deren Angriff er jederzeit erwartet. Er zeigt Treskow daher eine Abbildung in einer dicken Schwarte, die das Tauchboot von Cornelis Drebbel aus dem Jahre 1624 zeigt. Der Major, der schon ganz gerne den Löwen von San Marco hätte, spielt das böse Spiel mit und empfiehlt dem "Dogen" den Brandtaucher von Wilhelm Bauer. Begeistert erteilt der "Doge" ihm alle Vollmachten, den Erfinder aus Triest nach Venedg zu bringen.
- Bevor Treskow jedoch telegraphieren kann, wird auch er von den Neffen des "Dogen" vor die Tür gesetzt. Dabei landet er mit unwahrscheinlichem Glück just in der Gondel, mit der gerade Oberst Meinrath, Wilhelm Bauer und die Digedags durch den Canal Grande fahren. Über eine Strickleiter gelangt er wieder zurück zu seinem Dienstherren; die neugierigen Digedags begleiten ihn, nicht jedoch der ängstliche Bauer. Erfreut verleiht der Pseudodoge dem Major den Löwen von San Marco und ernennt Dig und Dag zu seinen Sondergesandten. Während Treskow nun mit der Abwehrplanung gegen die imaginären Feinde beginnt, sollen die Digedags Wilhelm Bauer doch noch in den Palazzo bringen.
- Aber die beiden haben andere Pläne. Da sie von den Neffen des "Dogen" daran gehindert werden, den Palast durch die Tür zu verlassen - man befürchtet, sie würden weitere Schmarotzer anschleppen -, fliehen sie mit der Flugmaschine von Lionardo da Vinci vom Dach. Sie treffen an der Piazzetta eine türkische Reisegruppe, die gerade mit einem Linienschiff des Österreichischen Lloyd ankommt. Flugs sind die Türken überredet, mit ein paar Gondeln unter schauerlichem Schlachtgesang einen Scheinangriff auf den Palazzo des Möchtegern-Dogen zu fahren. Die Digedags übernehmen mit der Flugmaschine die "Luftaufklärung".
- Kaum erblickt Treskow die türkische Gondelflotte, tritt er den strategischen Rückzug an - mit Lionardos Fallschirm direktemang in den Canal Grande. Dort fischen ihn Wilhelm Bauer und Oberst Meinrath wieder heraus, doch gleich darauf erscheinen der Pseudodoge und Madame Berthulda. Dass es sich bei den Türken um harmlose Reisende handelt, hat sich nämlich schnell herausgestellt. Treskow verliert seinen Löwen von San Marco wieder, mit dem stattdessen die Digedags von den erleichterten Neffen des "Dogen" ausgezeichnet werden. Schließlich haben sie ihren Onkel von seiner Türkenfurcht geheilt. Treskow muss eine Gardinenpredigt seiner Holden über sich ergehen lassen. Immerhin kann Dig ihm verraten, dass die Schleswigsche Erinnerungsmdaille wieder aufgetaucht ist und beim Triestiner Geheimdienst abgeholt werden kann.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag
- Erfinder: Wilhelm Bauer
- Preußen: Major von Treskow, Berthulda von Treskow
- Österreicher: Oberst Meinrath
- Venezianer: Luigi und Pietro, Möchtegern-Doge, Lionardo da Vinci, Innenminister des Möchtegern-Dogen, Neffen des Möchtegern-Dogen, Antonio und Giovanna, zwei singende Gondolieri
- Türken: türkische Reisegruppe
- Erwähnt: Napoleon, Gondolieri, Othello, Janitscharen, Kurfürst Johann Sigismund, Cornelis Drebbel
- Tiere: Mäuse, Hunde, Tauben, Katzen
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Rialto, Canale Grande, San Marco, Österreich, Adria, Müggelsee, Burg Hohenzollern, Triest, Türkei, Albanien, Markusplatz, Berlin, Ostsee
- Angesichts der tollen Venedig-Darstellungen vermochte sich wohl kaum jemand vorzustellen, dass genau dort nur zwei Monate später eine neue Serie starten würde.
- Der Möchtegern-Doge lebt in einer anderen Welt. Er erkundigt sich nach dem Befinden des Kurfürsten Johann Sigismund (1608-1619) und will Treskow das Tauchboot von Cornelis Drebbel von 1624 als neueste Geheimwaffe verkaufen.
- Lionardo da Vinci scheint sich jedoch mit den tatsächlichen Erfindungen des Leonardo da Vinci gut auszukennen.
- Zwischen der Einkleideszene und dem Empfang beim "Dogen" auf S. 10 müssen ein bis zwei Tage vergangen sein.
- Auf Seite 8 im oberen Bild ist Digedag zu sehen. Möglicherweise handelt es sich um einen Hinweis, dass man im MOSAIK-Kollektiv bereits zu dieser Zeit plante, ihn wieder zurückzuholen.
- Auf der wunderschönen Doppelseite 6/7 (ebenso S. 8 und 19) wird das überbordende Getümmel von geschäftigen Venezianern und Touristen an der Ponte della Paglia dargestellt, wie es sich nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte, als Hinz und Kunz auf einmal nach Venedig zu strömen begann. In den 50iger Jahren des 19. Jahrhunderts war aber Venedig noch ein ruhiges und verschlafenes Örtchen zu dem nur wenige Intellektuelle und Künstler pilgerten. Merkwürdigerweise ist dann die aus den Nähten platzende Stadt auf einmal leergefegt, als Major Treskow auf S. 22 am Dogenpalast landet.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger, Hannes Hegen
- Zeichnungen: Horst Boche, Edith Hegenbarth, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Jochen Arfert, Brigitte Lehmann
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Das Impressum dieses Heftes ist blau gedruckt.
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Für den Sammelband Der eiserne Seehund wurden das Titelbild und die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.
- Von diesem Heft erschien im März 1964 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.