Mosaik von Hannes Hegen 80 - Berliner Geschichten

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Stammdaten
Titelbild Erschienen Juli 1963
Nachdruck in Die Pickelhaube
Reprintmappe VII
TaschenMosaik 21
Umfang 24 Seiten
Panel 101 + Titelbild
Katalog 1.01.080
Serie Liste aller Digedags-Hefte
Hauptserie: Erfinder-Serie
Kapitel: Berlin-Serie
Heft davor Krach im Hoftheater
Heft danach Die gewonnene Wette

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Comic

[Bearbeiten] Inhalt

Erzähler: anonymer Erzähler
Im Berlin des Jahres 1837 eröffnen die Digedags einen Laden: Dig und Dag, Dienste aller Art. Und sie haben viel zu tun, vom Knopfannähen bis zur Vertretung von beurlaubtem Dienstpersonal. Einer ihrer besten Kunden und auch Freunde ist der Sattlermeister August Pickel. Für diesen tragen sie die verbeulten Helme aus, die ständig von der Berliner Wachkompanie zur Reparatur gebracht werden. Durch Zufall erleben die Digedags mit, wer die Helme auf dem Gewissen hat. Es handelt sich dabei um den Feldwebel Kulicke, welcher allgemein als Schleifer-Kulicke bekannt ist, und diese, mittels eines mächtigen Jagdhiebs, mit Vorliebe auf den Köpfen seiner Soldaten zusammenschlägt. Das bringt die Digedags auf eine geniale Idee. Auf einem der Schaubilder ihres Freundes, des Guckkastenmanns Gottlieb, haben sie eine türkische Truppenparade gesehen. Dort tragen die Soldaten auf ihren Helmen einen Stachel. Schnell basteln die Digedags einen solchen Helm mit einem Nagel zusammen und rufen den Feldwebel Kulicke übermütig bei seinem berüchtigten Spitznamen. Dieser stürmt wütend sofort auf Dig zu, der den präparierten Helm trägt, und schlägt von oben auf ihn ein. Er trifft den Stachel und brüllt vor Schmerzen auf. Dies bringt die Digedags auf den Gedanken, August den Bau eines solchen neuen Helms schmackhaft zu machen.
Doch dieser hat ganz andere Probleme. Seine Braut Emma, die Tochter des Guckkastenmanns, möchte unbedingt auf den Hofball gehen. Und sollte dieses nicht klappen, dann würde sie ihn nicht mehr heiraten wollen. Die Digedags versprechen, ihm zu helfen. Und der Zufall scheint ihnen zu behilflich zu sein.
Als sie Augusts Laden verlassen, erleben sie mit, wie ein Lampenputzer unbeabsichtigt ein Paket mit einem Ballkleid in die Spree wirft, welches die Frau Geheime Oberkammerjägermeistersgattin Piefken zum diesjährigen Hofball tragen möchte. Die Digedags können es retten und wieder zurück ans Land holen. Da es aber völlig durchnässt ist, bieten die Digedags sofort an, es wieder in Ordnung zu bringen. Leider sind sie im Umgang mit dem Bügeleisen etwas ungeschickt, so dass ihnen Emma helfen muss. Diese verliebt sich dabei in das Kleid und die Digedags versprechen ihr, alles dafür zu tun, dass sie es tatsächlich auf dem Hofball tragen darf. Und das Glück ist den Beiden auch weiter hold. Bei ihrem nächsten Auftrag sollen sie den Kammerdiener des türkischen Botschafters vertreten. Dieser erhält, in ihrer Anwesenheit zwei Briefe; darunter eine Einladung zum Hofball. Dummerweise enthält der zweite Brief seinen Rückruf nach Konstantinopel, sodass er die Einladungskarten ärgerlich in den Kamin befördert. Mit Hilfe des Schornsteinfegers Meister Schwarz gelingt es den Digedags, sich die Einladung anzueignen. Überglücklich bringen sie die Karten für den Hofball zu August Pickel.
Dieser hat sich unterdessen mit der Idee der Digedags beschäftigt und den Prototyp einer Pickelhaube gebaut. Nun beschäftigt ihn jedoch die Frage, was er zum Hofball anziehen könne. Die Digedags schlagen ihm vor, seine Hauptmannsunform der Berliner Schützengilde anzulegen und dazu den neuen Helm aufzusetzen. Nun muss nur noch die Frage um das Ballkleid gelöst werden. Als Frau Piefken ihr Kleid bei den Digedags abholen will, versprechen ihr diese, das Kleid für sie nach Potsdam zu bringen. Auf der Zugfahrt dorthin kuppeln die Digedags zwischen Steglitz und Lichterfelde den Wagen mit Frau Piefken ab und hoffen so, diese ein für allemal los zu sein. Doch die resolute Frau gibt sich nicht geschlagen. Sie findet Platz auf einem Bauernwagen, der allerdings nur bis Zehlendorf fährt. Da ihr die Fahrt eh zu langsam ist - der Bauer hat schließlich keine Windhunde vorgespannt -, nimmt sie gerne das Angebot des gerade mit seiner von zwei schlanken Rennern gezogenen Kalesche vorbeikommenden Generals Wrangel an, sie in seinem Rennwagen nach Potsdam mitzunehmen.
Inzwischen erregt August Pickel beim König einige Aufmerksamkeit, als er sich ihm mit der Pickelhaube auf dem Kopf vorstellt. Der König ist begeistert und beschließt den neuen Helm bei der Armee einzuführen. Gleichzeitig beauftragt er den Sattlermeister, diesen herzustellen. Da erscheint plötzlich die Frau Geheime Oberkammerjägermeistersgattin Piefken und verlangt sofort, dass August und Emma verhaftet werden. Die Digedags, die sich auf dem Baldachin über den königlichen Thron versteckt haben, bekommen Angst um ihre Freunde und wollen dem König gestehen, dass sie alleine die Schuldigen sind. Dabei beugen sie sich zu weit nach vorne, sodass der Baldachin bricht und auf den König niederstürzt. Doch August Pickel kann das Unglück im letzten Augenblick dadurch verhindern, dass er den Baldachin mit seinem neuen Helm auffängt. Dafür ehrt der König ihn mit einem Orden.

[Bearbeiten] Figuren

[Bearbeiten] Bemerkungen

  • Emmas Brief ist zwar voller Rechtschreibfehler, dennoch sorgt er für eine spannende und aktionsreiche Handlung.
  • Eine Fortsetzung der Geschichte um die Einführung der Pickelhaube in die preußische Armee schuf Alexander von Knorre mit dem Fancomic Weihnachten in Berlin.
  • Die Geschichte der Dampfmaschine wird in diesem Heft praktisch nicht thematisiert. Einzig die Fahrt mit der ersten Bahnverbindung von Berlin nach Potsdam hält den mittlerweile sehr dünnen roten Faden der Erfinder-Serie zusammen.
  • Das Heft hat Berliner Charme.
  • Bei dem Sultan, der die Rückkehr seines Botschafters Ali Ben Jussuf Ibn Abner Bei nach Konstantinopel anordnet, handelt es sich wahrscheinlich um Mahmud II. († 1839), der später auch zur Mosaikfigur wird.
  • Auf dem Thronhimmel, den später Dig und Dag zum Einsturz bringen, tummelt sich zum Hofball über dem Königspaar eine weiße Maus.
  • Bei dem Bahnhof handelt es sich um den alten Potsdamer Bahnhof, der etwa von 1838 bis 1872 in Betrieb war. Er befand sich vor dem Potsdamer Tor, auf dem Gelände befindet sich heute der Tilla-Durieux-Park, eine kleine Grünanlage nahe dem Potsdamer Platz.
  • Auf dem Backcover mit der Vorschau für das Folgeheft hat Dags Jacke noch weiße Knöpfe; dort sind sie dann allerdings Schwarz. Die Knöpfe von Mr. Thompson sind auf der Vorschau ebenfalls weiß und im Folgeheft dann braun.

[Bearbeiten] Mitarbeiter

[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten

  • Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
  • Die Hefte des Berlin-Kapitels wurden sogar bei der 750-Jahr-Feier von Berlin 1987 verkauft. Vermutlich handelte es sich um Altbestände.
  • Für den Sammelband Die Pickelhaube wurden das Titelbild und die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.
  • Von diesem Heft erschien im Juli 1963 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.

[Bearbeiten] Externe Links

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