Schottland

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=== Darstellung Schottlands im MOSAIK ===
=== Darstellung Schottlands im MOSAIK ===

Version vom 21:45, 1. Jan. 2009

Schottland ist der nördliche Landesteil von Großbritannien. Das Land bildete über Jahrhunderte ein eigenständiges Königreich, bis es 1603 in Personalunion und 1707 in Realunion mit England verbunden wurde. Das MOSAIK und seine Nebenserien waren mehrfach in Schottland zu Gast.

Inhaltsverzeichnis

Schottland im MOSAIK

James-Watt-Kapitel

Im James-Watt-Kapitel der Erfinder-Serie erreichen die Digedags Schottland per Schiff. Sie legen mit der Queen of Palmyra etwa 1766 im Hafen von Glasgow an und geraten sofort in ein gefährliches Abenteuer mit den Sklavenhändlern von der Krone der Barmherzigkeit. Dabei lernen sie den jungen Mechaniker James Watt kennen und werden seine Gehilfen. Sie versuchen, ihm beim Bau seiner Dampfmaschine zu helfen, wobei sie fast einen neuen Krieg zwischen Schottland und England auslösen, und begleiten ihn zum Landvermessen ins Glen More. Dort haben sie eine traumhafte Begegnung mit dem Ungeheuer von Loch Ness. Danach verlassen sie Schottland an Watts Seite und reisen nach London.

Onepager

Im kleinen Nebenuniversum Die Abrafaxe in Schottland machen die Abrafaxe 1923 in Califax' Doppeldecker einen Rundflug über Edinburgh.

Im Onepager Finanzierungsmodell aus der SUPERillu planen sie, ein ganzes Schloss in Schottland zu kaufen und Stein für Stein abzutransportieren.

Kalender

Im Abrafaxe-Kalender 2003 - In 365 Tagen um die Welt wandern die Abrafaxe als echte Schotten durch die schottischen Highlands. Brabax versucht sich gar am Dudelsack.

Im Abrafaxe-Kalender 2009 - Die sagenhafte Welt der Abrafaxe erreichen auch die Abrafaxe Loch Ness, wo sie sich prächtig mit dem urzeitlichen Seebewohner verstehen.

Erwähnte und aufgesuchte Orte

Darstellung Schottlands im MOSAIK

Die kurzen Besuche der Abrafaxe in Schottland stellen spielerische Annäherungen an populäre Klischees über Schottland und die Schotten dar (Kilts, Dudelsäcke, Nessie, Sparsamkeit...). Für eine tiefere Beschäftigung mit Land und Leuten war in den kleinen Publikationsformaten - Onepager, Kalenderblätter - natürlich kaum Platz.

Im Gegensatz dazu lernt man aus den zwei Heften 68 und 69, in denen die Digedags in Schottland weilen, einiges über die Geschichte des Landes, besonders über sein Verhältnis mit England. So wird z.B. der Bau des Kaledonischen Kanals thematisiert, die Schlacht von Culloden 1746 zwischen den Engländern und Bonnie Prince Charlie erwähnt und die bedrückende Besatzung des Landes durch die englischen Truppen gezeigt. Doch auch die Position der größeren Landbesitzer und Fabrikanten wird geschildert, deren Interessen sowohl in Schottland als auch in England liegen.

Geschichte Schottlands

Antike und Frühmittelalter - Pikten, Skoten und Wikinger

Bis zur römischen Eroberung weiter Teile Großbritanniens ab 43 n. Chr. bildete Schottland keinen gesonderten Teil der Insel; erst der erfolgreiche Widerstand der piktischen Ureinwohner gegen die Römer (speziell der Kaledonier) schuf eine erste eigene Identität. Die Römer versuchten, dem Druck durch die Pikten mit dem Bau zweier Fortifikationsanlagen - dem Hadrianswall und dem Antoninswall - zu begegnen.

Nach dem Abzug der Römer im Jahre 410 übernahmen germanische Kriegsherren nach und nach die Kontrolle über den größten Teil der Insel. Erneut konnte sich Schottland unter der Herrschaft eigener Fürsten und Stämme behaupten (wie auch Wales). Dabei kristallisierten sich mehrere Herrschaftszentren heraus: das alte Piktenland im Nordosten am Moray Firth, das von irischen Siedlern - den Skoten - gegründete Königreich Dalriada im Westen um den Firth of Lorne und das Königreich Strathclyde im Südwesten (Galloway). Der gefährlichste Nachbar war lange Zeit das anglische Königreich Bernicia (später Northumbria) im Südosten.

Diese Situation änderte sich mit der Ankunft der Wikinger ab dem späten 8. Jahrhundert. Sie besetzten viele Inseln im Norden und Westen Schottlands (Hebriden, Shetlands, Orkneys, Isle of Man...) sowie die Landschaft Caithness im äußersten Nordosten. Unter ihrem Druck kam es Mitte des 9. Jahrhunderts zur Vereinigung der Pikten und Skoten zum Königreich Alba (später Scotia), während das Königreich Northumbria im Südosten am Ende des Jahrhunderts den Wikingern komplett zum Opfer fiel.

Hoch- und Spätmittelalter - Alba und Stuart

Im 11. Jahrhundert expandierte das Königreich Alba/Scotia nach Süden. Zunächst konnte die bis dahin northumbrische Gegend südlich des Firth of Forth und schließlich auch Strathclyde im Südwesten erobert werden. Damit nahm das Königreich Scotia - mit Ausnahme der Inseln und einiger Halbinseln im Westen, die weiterhin von den Wikingern besetzt blieben - praktisch die Grenzen des heutigen Schottlands ein. Gleichzeitig erwuchs den Schotten in dem nun geeinten und seit 1066 von den Normannen übernommenen England ein großer Gegner. Die hin- und herwogenden Grenzkämpfe führten zu Beginn des 13. Jahrhunderts zur Lehnsabhängigkeit Schottlands von England, die sich noch verstärkte, als die alte Dynastie von Dalriada ausstarb; doch konnte diese Unterwerfung ab dem beginnenden 14. Jahrhundert wieder rückgängig gemacht werden (Aufstand von William Wallace; Schlacht von Bannockburn 1314 unter dem neuen König Robert the Bruce).

Mit Robert II. aus der Familie der Stewards (= Stuart) begann ab 1371 die Herrschaft einer neuen Dynastie über Schottland. Es folgte eine Periode des Aufschwungs und der inneren Geschlossenheit: 1414 und 1451 Gründungen der Universitäten von St. Andrews und von Glasgow, Bündnis mit Frankreich in der Auld Alliance, 1486 durch Heirat Übernahme der Orkneys und Shetlands, 1493 endgültige Kontrolle über die Inseln im Westen (Lordship of the Isles, die letzten Überreste der alten Wikingerherrschaften). In der Reformation wurde Schottland unter der Führung von John Knox calvinistisch, wobei die Königin - Maria Stuart - katholisch blieb.

Frühe Neuzeit - Union mit England

Mit König James VI. übernahm Maria Stuarts Sohn nach dem Tode Elisabeths I. 1603 den Thron von England. Die beiden Königreiche wurden fortan in Personalunion regiert, wobei aber das ärmere und bevölkerungsschwächere Schottland allmählich ins Hintertreffen geriet. Im englischen Bürgerkrieg schlug sich Schottland auf die Seite der Royalisten und wurde deshalb 1651 von Cromwells Truppen besetzt. Auch nach der Wiedererrichtung der Monarchie blieben die Auseinandersetzungen erhalten, die sich nunmehr an den Differenzen zwischen der anglikanischen Kirche Englands und der calvinistisch/presbyterianischen Kirche von Schottland entzündeten.

Als 1688 in der Glorious Revolution die Stuarts wegen ihres fortbestehenden katholischen Glaubens abgesetzt wurden, wurde der neue König Wilhelm von Oranien zwar auch allgemein in Schottland anerkannt, nicht jedoch von den noch weitgehend gälischen Highland-Clans. Unter diesen entstand die Bewegung der so genannten Jakobiten (Anhängern des abgesetzten Königs James VII.). Diese verbreitete sich auch in anderen Bevölkerungskreisen, als die schottische Oberschicht 1707 aus wirtschaftlichen und politischen Gründen der Union mit England zustimmte, wodurch Schottland kein eigenes Königreich mehr war, sondern mit England zum Vereinigten Königreich von Großbritannien verschmolz.

Gegen diese Entwicklungen stemmten sich die Jakobiten in mehreren großen Aufständen, wobei sie sowohl von den exilierten Stuarts als auch von Frankreich unterstützt wurden. Im Jahre 1746 brach der letzte dieser Aufstände zusammen. Der jakobitische Prätendent Charles Edward Stuart - genannt Bonnie Prince Charlie - und seine Highlander unterlagen den englischen Truppen in der Schlacht von Culloden. Damit war die Union zwischen England - wo inzwischen die neue Dynastie aus Hannover regierte - und Schottland endgültig besiegelt.

Neuzeit - Modernisierung

Es folgte die Zeit der Highland Clearances - d.h. der Räumung der Highlands von ihrer angestammten Bevölkerung, um Platz für Schafzucht zu schaffen -, der Modernisierung und der Industrialisierung. Schottland war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eins DER Zentren der europäischen Aufklärung - personifiziert in Geistesgrößen wie David Hume, Adam Smith, Sir Walter Scott oder James Watt. Glasgow wurde zu einem Zentrum der industriellen Produktion. In diesen Zusammenhang gehört auch der Bau des Kaledonischen Kanals, der bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts geplant, aber erst 1803 bis 1822 tatsächlich gebaut wurde. Er sollte die Infrastruktur der Highlands verbessern, erlangte aber nie die erhoffte große Bedeutung.

Im 19. und 20. Jahrhundert verlief die schottische Geschichte untrennbar mit der englischen bzw. britischen. Erst am Ende des 20. Jahrhunderts konnte sich Schottland zumindest verwaltungsmäßig wieder etwas lösen (so gen. Devolution). Im Jahre 1999 wurde das erstemal nach 1707 wieder ein eigenständiges schottisches Parlament gewählt.

Externer Link

Folgende MOSAIK-Publikationen spielen in Schottland

Mosaik von Hannes Hegen: 68, 69

Abrafaxe-Onepager: Nimm die Hälfte, Finanzierungsmodell (nur erwähnt)

Abrafaxe-Kalender: 2003 (März), 2009 (Dezember)
Persönliche Werkzeuge