Pascha
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Der Pascha ist eine Figur der Harlekin-Serie im Mosaik ab 1976.
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[Bearbeiten] Person und Stellung
Der Pascha ist bis zu seinem Rücktritt der lokale Gouverneur des osmanischen Sultans und residiert in einer Hafenstadt südöstlich des dalmatinischen Dorfes. Er ist nicht wirklich loyal gegenüber seinem Souverän; so unterschlägt er zum Beispiel ganze Salzladungen, die eigentlich dem Sultan als Steuern zustehen, und verkauft sie nach Genua und Venedig. Außerdem verwettet er ohne zu fragen Staatseigentum (Galeeren, Sklaven).
Der Capitano, Befehlshaber des nächsten venezianischen Kastells, ist zunächst sein natürlicher Feind. Doch Pascha und "Capi" (wie er ihn schließlich liebevoll nennt) haben viel mehr gemeinsam, als sie ahnen.
Obwohl er den Propheten ständig im Munde führt und gelegentlich aus dem Koran zitiert, ist es mit des Paschas Glaubensfestigkeit nicht allzuweit her. Dazu genießt er das Leben im Hier und Jetzt viel zu sehr. Insbesondere Kaffee hat es ihm angetan, doch auch dem Alkohol spricht er gerne zu. Angeblich klingt seine Stimme bereits rauh wie ein Reibeisen. Ein besonderes Hobby des Paschas ist die Jagd, wobei er darunter versteht, dass er bequem zeltet, während andere für ihn auf Pirsch gehen.
Während seiner Amtszeit ist der Pascha gegenüber seinen Untergebenen ein unberechenbarer und reizbarer Geselle. Angesichts höherer Autoritäten wie dem Gesandten des Sultans hingegen buckelt er, was das Zeug hält.
[Bearbeiten] Taten als Gouverneur
Ohne große Mühe gelingt es Harlekin und den Abrafaxen, den Pascha zu einer Wette zu überreden. Die schnellste Galeere des Paschas soll gegen ein venezianisches Schiff antreten. Der Sieger erhält vom Verlierer fünf seetüchtige Galeeren. Als schließlich das Mühlenschiff im Türkenhafen auftaucht, kann sich der Pascha vor Lachen kaum mehr halten; der Sieg erscheint ihm sicher. Umso größer sein Entsetzen, als das seltsame Gefährt doch über seine Galeere triumphiert. Alle Ausflüchte und Tricks nützen nichts, er muss die fünf Galeeren herausrücken. Immerhin die Sklavenbesatzung kann er zunächst zurückbehalten.
Als wäre das nicht schlimm genug, suchen ihn kurz darauf erst ein falscher, dann ein echter Gesandter des Sultans auf, um ihn an die ausbleibenden Salzlieferungen zu gemahnen. Dem ersten tritt er immerhin 150 Sklaven ab, soviele wie auf dessen Schebecke passen. Bevor er auch noch die restlichen verliert, klärt ihn der inzwischen eingetroffene echte Gesandte über seinen tragischen Irrtum auf. Um sich den Großherrn in Istanbul wieder gewogen zu machen, beschließt der Pascha daher, einen Angriff auf die Venezianer zu starten.
Dazu lässt er seine Sklaven auf Schleichwegen über die Grenze bringen und das Kastell unterminieren, um es anschließend in die Luft sprengen zu können. Califax, der sich wegen seiner Naschsucht zeitweise in türkischer Gefangenschaft befindet, steckt ihm das Geheimnis der Schallkuppel unter dem Beratungssaal des Kastells, das die Abrafaxe und Harlekin bereits vor einiger Zeit gelüftet hatten. Dadurch beschleunigt sich das Vorhaben des Paschas ungemein und das Kastell fliegt in genau jener Nacht in die Luft, als dessen Besatzung zum Sturm auf das dalmatinische Dorf ansetzt (und dort von den Dörflern in einen Hinterhalt gelockt wird).
Diesen Moment des Triumphes verspielt der Pascha jedoch kurz darauf, indem er sich erneut auf eine Wette einlässt. Califax ringt ihm das Versprechen ab, die restlichen Sklaven freizugeben und seine Truppen aus dem Venezianischen abzuziehen, wenn sich der Capitano wider Erwarten doch noch am Leben befände. Da genau das der Fall ist, bleibt dem Pascha nur noch die Demission.
[Bearbeiten] Taten als Pirat
Da es dem Capitano nach dem Verlust des Kastells genauso ergeht, tun sich die beiden Streithähne zusammen, besteigen das Weinfass-Schiff und machen sich aus dem Staub. Sie planen, Piraten zu werden. Doch dieses ohnehin realitätsferne Vorhaben ist endgültig zum Scheitern verurteilt, als sie mit ihrem schwimmenden Weinfass in die Bordwand eines echten Piratenschiffes krachen. Der Kapitän ist ihnen beiden bekannt, hatte er sie doch in der Vergangenheit wechselseitig hintergangen und ausgeraubt. Natürlich sind Pascha und Capitano in keiner Position, sich zu beschweren, und beginnen klagend eine Piratenausbildung auf unterster Ebene. Vor diesem Schicksal rettet sie der ungestüme Versuch des Kapitäns, trotz des aus seiner Bordwand ragendem Fasses die Schebecke mit den Abrafaxen und ihren Begleitern zu entern. Das Fass mit den beiden Möchtegernpiraten darin wird losgerissen und trudelt langsam nach Venedig, wo es in der Nähe von Raffamonetis Villa an Land gespült wird.
[Bearbeiten] Taten in Venedig
In Venedig bleibt der Pascha dank "Capis" Fürsprache von Verfolgung verschont und genießt die Gastfreundschaft Raffamonetis. Schließlich eröffnet er ein original türkisches Straßencafé, das Caffè alla Turca. In Erinnerung an seine Abenteuer lässt er die Reste des Weinfass-Schiffes als Portal in das Gebäude einsetzen. Das Kaffeehaus ist - sicher auf Grund des hervorragenden Kaffees - wohlbesucht und der Pascha macht zum Ende des Venedig-Kapitels einen glücklichen Eindruck.
[Bearbeiten] Literatur
- Michael Klamp: Der Pascha - Gegenspieler des Capitanos; In: Sammelband 2 - Die Wette, Berlin 2001, S. X.
[Bearbeiten] Der Pascha tritt in folgenden Mosaikheften auf
6/76, 8/76, 9/76, 10/76, 12/76, 13/77, 2/77, 3/77, 4/77, 5/77, 6/77, 7/77, 10/77, 12/77 als Cameo in 240 (Titelbild) und 552