Mosaik 1/76 - Das Geheimnis der Grotte
Aus MosaPedia
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Januar 1976 |
Nachdruck | ||
Umfang | 20 Seiten | |
Panel | 60 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.001 | |
Serie | Liste aller Abrafaxe-Mosaiks | |
Hauptserie: Adria-Serie | ||
Kapitel: Dalmatien-Serie | ||
Heft davor | Als Gefangene der Pisaner | |
Heft danach | Die Türkenschlacht |
Inhaltsverzeichnis |
Comic
Inhalt
- Auf den ersten Seiten führt Harlekin in die neue Serie und die Geschichte der Commedia dell'Arte ein und stellt die drei Abrafaxe vor. Dann beginnt das Abenteuer.
- Harlekin stößt bei seiner Wanderung an der Küste Dalmatiens auf ein venezianisches Kastell. Am Fuß der Außenmauern entdeckt er in einem verfallenen Garten eine geheimnisvolle Grotte. Er steigt hinein, um sie zu untersuchen, und findet darin eine bauchige römische Amphore und eine Steintafel, worauf ihn Kaiser Diokletian vor dem bösen Geist dieses Ortes warnt. Verwundert lüpft Harlekin den Deckel des Kruges und fällt beim Einatmen der herausströmenden üblen Dämpfe in Ohnmacht.
- Derweil haben auch die Abrafaxe auf ihrer Reise die Gegend erreicht. Bei der Überquerung eines Flusses stellt sich ein schwieriges Problem: Die Brücke ist eingebrochen. Abrax nutzt nun den Rückstoßeffekt seiner Muskete und schleudert sich damit über den Fluss. Der Flug wirkt gekonnt, doch die Landung - obwohl von einem Laubhaufen abgefedert - ist schmerzhaft. Brabax hingegen zimmert sich ein kleines Floß, mit dem er übersetzen möchte. Leider berechnet er den Wirkungsfaktor der Strömung falsch und treibt ab. Califax schließlich positioniert vier Kapseln Pulver im Stamm einer Uferkonifere, so dass diese bei der Explosion des Sprengstoffs genau über den Fluss kippt und eine neue Brücke bildet. Der hilflos im Wasser treibende Brabax verfängt sich im Geäst des Baumes. Califax rettet ihn aus der Bredouille und Brabax wiederum rettet ein ohnmächtig gewordenes Eichhörnchen. Am anderen Ufer angelangt, werden das Tierchen und Abrax' Beule mit Califax' Wundermittel Rosmarinextrakt verarztet.
- Bald erreichen die drei nun das kleine dalmatinische Dorf in der unmittelbaren Nähe des erwähnten Kastells. Die Dorfbewohner halten die Abrafaxe zunächst aufgrund ihrer martialischen Aufmachung (Helm, Muskete, Uniformen) für venezianische Söldner. Der Bürgermeister wird alarmiert. Doch die drei Kobolde können die Dörfler rasch überzeugen, dass sie auf ihrer Seite stehen. Als sie die Funktionsweise von Abrax' Muskete demonstrieren wollen, ermuntert sie Petar der Müller dazu, einen venezianischen Helm vom Ast eines Baumes zu schießen, der dort noch als Andenken eines kürzlichen Gesprächs über Sondersteuern hängt. Da sich das anhängliche Eichhörnchen einmischt, geht der Schuss verfrüht los und landet als Querschläger in der Grotte unter dem venezianischen Kastell, die genau gegenüber am anderen Ufer der Bucht liegt.
- Die Musketenkugel zertöppert die geheimnisvolle Vase und Harlekin erwacht. Verdutzt hört er Gesprächsfetzen aus dem zerstörten Steinkrug wehen. Offenbar kann man von hier aus alles belauschen, was in der großen Halle im Kastell gesagt wird. Momentan hält der Kommandant der Festung, Capitano Spavento, eine Ansprache an seine Offiziere. Er beklagt, dass die Macht Venedigs zerfalle, dass seine Vorräte verbraucht seien und dass die Leute unten im dalmatinischen Dorf ihren Besatzern misstrauisch bis feindlich gegenüberstünden. Leutnant Fiffico hat eine Idee: Der Proviantmeister Rodolfo Arturo Makkaronetti soll in das Bärenfell gesteckt werden, das der Vorgänger des Capitano einst bei der Jagd erbeutete. Derart verkleidet soll er die Bewohner des dalmatinischen Dorfes höllisch erschrecken und gleich auch noch Honig stehlen. Hinterher könne man den verängstigten Dörflern das Bärenfell vorweisen, sich der Erlegung des Bären brüsten und sich so bei ihnen einschmeicheln. Der Proviantmeister findet das nicht so dufte, der Capitano hingegen umso mehr, und so verlässt wenig später ein falscher Bär das Kastell in Richtung Dorf.
- Harlekin in der Grotte hat genug gehört. Hurtig begibt er sich ins Dorf, um die Bewohner vor dem Plan der Venezianer zu warnen. Unterwegs bemerkt er noch, dass das Kastell offenbar auf den Ruinen einer römischen Palastanlage errichtet worden ist. Derweil wird im Dorf bereits Bärenalarm ausgelöst. Aber wieso? Der Proviantmeister ist doch gerade erst abmarschiert und kann eigentlich noch gar nicht dort sein?! Jedenfalls bringen die Abrafaxe schon einmal Abrax' Muskete in Stellung.
Figuren
- Abrafaxe: Abrax, Brabax, Califax
- Begleiter: Harlekin
- Dörfler: Bürgermeister, Müller, Junge mit Igelfrisur, Junge mit Locken und andere
- Venezianer: Capitano, Leutnant Fiffico, Proviantmeister, Kornett Saloppo, Fähnrich Arroganti, Offizier im grünen Wams, Magd, Drehwurm-Pikenier (?), Pikenier Bono (?), Turmwächter am Tor (?)
- erwähnt: Harlekins Mutter, Diocletian, Euklid, Archimedes, Pythagoras, San Marco, Doge, Vorgänger des Capitano, Bär
- Tiere: Eichhörnchen, Ziegen, Schweine, Hühner, Hunde, Esel, Katzen, Gänse, Bienen, Fische, Vögel, Mäuse, Raupe, Dachs
Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Bergamo, Lombardei, Adria, Rom, Venedig, Lido, Rialto, Türkei
- Auf S. 2 sind als Marionetten zu sehen: Hodscha Nasreddin, Ludas Matyi mit seiner Gans, Hans Wurst, Eulenspiegel und Pierrot. Auf der Leinwand abgebildet sind Brighella, Scaramuccio, Colombine und Pulcinella.
- Das venezianische Kastell ist auf den Ruinen eines römischen Palastes errichtet. Darin kann man eine Anspielung auf die Residenz von Kaiser Diokletian in Salona erkennen. Die genaue Lage von Kastell und dalmatinischem Dorf wird jedoch offengelassen. Später wird auf der Reisemappe und im Titel des ersten Sammelbandes Ragusa als Schauplatz angegeben.
Redaktioneller Teil
- Bei der Einführung durch Harlekin auf den Seiten 2 bis 5 handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, da Harlekin quasi "außerhalb" der Mosaikhandlung agiert.
Mitarbeiter
- Texte: Lothar Dräger
- Zeichnungen: Lona Rietschel, Irmtraut Winkler-Wittig, Egon Reitzl, Horst Boche, Heidi Sott, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Jochen Arfert, Ingrid Behm, Ullrich Stephans
Weitere Besonderheiten
- Bereits im Frühjahr 1975 entstand eine inhaltlich identische Testheft-Variante, die dem Sekretariat des Zentralrates der FDJ zur Genehmigung des Abrafaxe-Konzeptes vorgelegt wurde. Dem ursprünglichen Veröffentlichungsplan entsprechend trägt das Heft den Aufdruck Juli 1976 (Bild 1).
- Es handelt sich um das erste Heft der Abrafaxe.
- Dieses Heft ist das erste Mosaik, das im Betriebsteil Heidenau des Grafischen Großbetriebes Völkerfreundschaft Dresden gedruckt wurde. Etwa vierzehneinhalb Jahre lang bis zum Heft 5/90 wurden die Comics dort hergestellt.
- Motive aus diesem Heft wurden später vom VEB Spielzeug-Elektrik Meiningen für die Gestaltung der Abrafaxe-Puzzles genutzt.
- Dieses Heft wurde in den Weihnachtsferien vom 23.12.-29.12.2005 in fünf Teilen in der Tageszeitung Thüringer Allgemeine nachgedruckt.
- 2012 erschien das Heft als E-Comic (Bild 2).
- Von diesem Heft erschien im Februar 1976 eine ungarische Export-Ausgabe, das erste fremdsprachige Abrafaxe-Heft überhaupt (Bild 3). Der Titel dieser Ausgabe wurde abweichend in Versalien gedruckt. Dieses Heft folgte auch in Ungarn auf die übersetzte Ausgabe des Heftes 229.
Bild 1: Testheft von 1975 mit dem Aufdruck: "Juli 1976" |
Bild 2: E-Comic |
Bild 3: ungarische Ausgabe von Februar 1976 |
Externe Links
- Besprechung im Comicforum (Archivierte Ansicht)
- Eintrag bei Tangentus
- Ragusa (heute Dubrovnik)
- Salona
- Kaiser Diokletian