Schnadahüpfeln
Aus MosaPedia
Schnadahüpfeln gehören zur alten bayerischen Gesangstradition. Sie werden auch in den Tierheften sowie explizit in der Runkel-Serie des Mosaik von Hannes Hegen dargeboten.
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Schnadahüpfeln im MOSAIK
Schnadahüpfeln in der Schihaserlbaude
Bei einem geselligen Après Ski in der Schihaserlbaude geben drei Wintersportler ein Liedchen zum Besten, das Ein "Sportsmann" kam heute heißt und angesichts von Örtlichkeit, Rhythmus, Text und Musikbegleitung eine Strophe (Gstanzl) eines Schnadahüpfelgesangs darstellt, ohne dass dies jedoch erwähnt wird.
Schnadahüpfeln in Peripheria
Um den kaiserlichen Gesandten Aktivos Diplomates abzulenken, befiehlt der Strategos vom Kastell Peripheria seinem Stabscenturio, jenen und seine Eskorte mit einem "lustigen Lied aus [s]einer Heimat" zu unterhalten. Gern greift der aus Bayern stammende Stabscenturio zu seiner Handharfe und kündigt an, ein paar Schnadahüpfeln singen zu wollen. In der Tat gefällt dem Dipomaten und seinen Leuten die Darbietung - bestehend aus Gesang, Harfengeschrammel und Hüpftanz - ganz außerordentlich; bald hält es den laut lachenden Gesandten nicht mehr auf seinem Sitz. So ist er auch in der richtigen Stimmung, als ihm der Strategos die zuvor von den Teufelsbrüdern geraubten Schmuckstücke zurückgibt.
Obwohl diesmal also ausdrücklich von Schnadahüpfeln gesprochen wird, ist nunmehr der eigentliche Gesang nicht überliefert. Grund könnte sein, dass die vom Stabscenturio vorgetragenen Texte nicht jugendfrei sind und deshalb für die damalige Zielgruppe nicht geeignet waren.
Schnadahüpfeln in Bayern
Schnadahüpf(e)ln sind ursprünglich improvisierte, aus vierzeiligen Strophen (so genannten Gstanzln) bestehende Trink-, Spott- und Liebeslieder. Meist sind sie von direkter und derber Sprache bestimmt und gehörten damit zur bayerischen, österreichischen, salzburgischen und Tiroler Geselligkeit auf dem Lande. Das Wort bedeutet entweder "Schnittertanz" oder "Plappergesang". Zwischen den von Solosängern - oft im Wechselgesang - dargebotenen Gstanzln fällt der Chor mit einem einfachen, im gleichen Rhythmus, aber zu einer leicht abweichenden Melodie gesungenen Refrain ("Holladihijo, holladrio, holladihopsassa, holladrio!" o.ä.) ein.
Zwei Beispiele für einzelne Gstanzln:
Wann's Gamsböckl springt
und die Nachtigall singt
und da Auahahn schreit,
is da Bua nimma weit.
Mei Schatz is a Tischla,
a Tischla muaß sein,
der macht ma a Wiag'n
und a Kindl glei drein.
Weiterführende Lektüre und externe Links
- Johann Nepomuk Vogl: Schnadahüpfln. Ein Beitrag zur österreichischen Volkspoesie, Wien 1850. Online lesbar.
- Gstanzln und Schnadahüpfeln in der Wikipedia
- Traditionelle Schnadahüpfel-Melodie
Schnadahüpfeln werden in folgenden Mosaikheften dargeboten
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