Don Quixote

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Version vom 21:20, 24. Jul. 2007

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Don Quixote - ein Ritter ohne Furcht und Tadel

Don Quixote ist eine Figur der Don-Ferrando-Serie und ein Hauptbegleiter der Abrafaxe. Don Quixote wird bei seinen Abenteuern von der treuen Seele Sancho Pansa begleitet.

Inhaltsverzeichnis

Don Quixote im Mosaik

Die Abrafaxe begegnen Don Quixote und seinem Knappen Sancho in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Spanien. Zu dieser Zeit wird Spanien von Philipp II. regiert. Der Don und Sancho helfen den Abrafaxe bei der Rettung Don Alfonsos und gelangen dabei bis nach Nordafrika.

Wie die literarische Vorlage, so ist auch der Don des Mosaik ein glühender Verfechter des Rittertums. Er will Unrecht bekämpfen und beschützt holde Prinzessinen. Bei allem Bösen wähnt er den Zauberer Merlin am Werk. Untrennbar mit dem Ritter verbunden sind sein Knappe Sancho Pansa, sein Ross Rosinante und Mambrins Helm. Trotz seiner Spleenigkeit ist der Don ein guter und mutiger Freund, auf den man sich in einer Notlage verlassen kann.

Abenteuer in Spanien

In Spanien

Don Quixote ist mit Sancho in der Nähe der Burg Rocalprado unterwegs, dem Familiensitz der Familie de Rocalmare. Dabei begegnen die beiden unverhofft den Abrafaxen, die feststellen müssen, dass ihr Weg durch die geheimnisvolle Kristallhöhle offenbar mit einem Zeitsprung verbunden war. Neugierig fragt Brabax nach dem Besitzer der Burg. Trotz der Warnung des Dons, der Burgbesitzer sei ein "ganz Übler", wollen die Abrafaxe die Burg aus der Nähe betrachten. Eine günstige Gelegenheit bietet sich, als der Don einen Astrologen angreift, den er für einen bösen Zauberer hält. Der Astrologe hat eine Einladung auf die Burg, die die Abrafaxe nun an dessen Stelle wahrnehmen. Auf der Burg entdecken die drei einen mysteriösen Gefangenen. Nachdem sie sich mittels Leuchtsignalen und Papierflieger mit dem Don und Sancho verständigt haben, können sie den Gefangenen gemeinsam befreien.

Hoch zu Ross

Sie flüchten zu sechst in eine nahegelegene Hafenstadt, um per Schiff endgültig zu entkommen. Im Hafen verlässt gerade eine Inka-Prinzessin das Schiff, mit dem sie aus dem fernen Peru angereist ist. Don Quixote ist von ihrer Schönheit ganz verzaubert und nimmt die Prinzessin sogleich unter seinen Schutz, als diese entsetzt in dem befreiten Gefangenen ihren Gemahl erkennt. Die Prinzessin darf auf Don Quixotes Pferd Platz nehmen, dann begibt man sich auf die Suche nach einer Herberge. Die Gruppe kehrt im El Corsario ein, wo sie auch nach einem Schiff für die Überfahrt fragen. Schließlich verlassen die Abrafaxe sowie die Inka-Prinzessin mit ihrem Diener und Don Alfonso mit der Santa Barbara Spanien, ohne zu ahnen, dass sie sowohl von Don Ferrando als auch Piraten verfolgt werden. Es schließt sich eine abenteuerliche Jagd auf dem Mittelmeer an.

Don Quixote und Sancho wollten ursprünglich in Spanien bleiben, haben aber die Verfolgung durch Don Ferrando bemerkt. Die beiden haben sich an Bord des Schiffes versteckt, mit dem der Schurke die Verfolgung aufgenommen hat. Don Quixote und Sancho können Don Ferrando überwältigen, anschließend gibt sich Don Quixote als Bösewicht aus. Anfangs kann er den Kapitän der Santa Clara täuschen, wird dann jedoch als blinder Passagier entlarvt. Beim Kampf um das Ruder geht dieses entzwei, und das Schiff treibt steuerlos an die nordafrikanische Küste.

Abenteuer in Nordafrika

In Nordafrika

Die Santa Clara zerschellt in unmittelbarer Küstennähe an einer Klippe. Der Don und Sancho gehen mit einem Stück des Achterkastells über Bord. Wie mit einem Floß erreichen sie Nordafrika. Auf der Suche nach den Abrafaxen und der Prinzessin mit ihrem Gefolge finden sie heraus, dass ihre Freunde von Piraten als Sklaven verkauft wurden. Um dieses Schicksal nicht zu teilen, verstecken sie sich auf dem nahegelegenen Sklavenmarkt vor dem Marktpolizisten in Mehlkörben. Sie werden zwar doch entdeckt, erhalten aber unerwartete Hilfe von einem freundlichen Scheich, der Don Quixote und Sancho mit in sein Lager nimmt.

Ungünstigerweise gelangt auch Don Ferrando in das Lager und belauscht sie, als sie mit dem Scheich Pläne zur Befreiung ihrer Freunde schmieden. Don Ferrando warnt den Aga, an den die Abrafaxe und ihre Begleiter verkauft wurden. Als der Ritter mit Sancho und den Berbern anrückt, ist der Palast des Aga verlassen. Die Berber verfolgen den Aga mit seinen Sklaven weiter zur Verbotenen Stadt. Auf Grund eines "Dromedarunfalls" müssen Don Quixote und Sancho kurz vor dem Erreichen des Aga-Palastes zurückbleiben.

Am Grabmal des Saturnius treffen sich die Abrafaxe, die sich selbst befreien konnten, Don Quixote und Sancho überraschend wieder. Mittels Löwen-Trick können auch die anderen Gefährten befreit werden. Nachdem Don Alfonso von einem weisen Hakim auch noch von seiner geistigen Verwirrung geheilt worden ist, verabschieden sich Don Quixote, Sancho, Don Alfonso und die Inka-Prinzessin im Berberlager von den Abrafaxen und kehren nach Spanien zurück.

Don Quixote und wie er die Welt sah

Don Quixote wird bei seiner Begegnung mit den Abrafaxen folgendermaßen von seinem Knappen Sancho Pansa vorgestellt: Er sei "so echt wie ein Ritter sein kann, dessen ganze Welt mit all ihren Zauberern, Riesen, verschwundenen Königreichen, samt dazugehöriger Edelfräuleins und sonstigem Zeugs nur in seinem eigenen Kopf vorhanden ist." Damit werden die "inneren Landschaften" des Dons treffend beschrieben. Im Laufe der Serie lernen wir eine ganze Reihe von fiktiven Ländern, Orten, Personen und Ereignissen kennen, mit denen sich der Don die ihn umgebende Welt erklärt.

  • Zunächst glaubt er in Illuminado dos Planetas einen Zauberer zu erkennen, dem er schon lange auf der Spur sei. Den Namen teilt er uns leider nicht mit; es könnte sich aber um Merlin handeln, den "Erzfeind" des Dons.
  • Während der Nachtwache vor Schloss Rocalprado dichtet der Don zu Ehren einer seiner Angebeteten einen Vierzeiler. Leider kann er das Poem nicht vollenden, da ihn die Abrafaxe per Lichtzeichen um Hilfe rufen.
Dulcinea von Toboso,
minniglich gedenk' ich dein -
find' ich keinen Reim auf -oso,
lass' ich es gleich wieder sein.
  • Sancho erbittet sich den Helm des Dons, um damit zurückblinken zu können. Der Don willigt ein, gibt aber zu bedenken, dass das gute Stück einst König Mambrin gehört habe. Sancho murmelt, es sei ja doch nur ein altes Rasierbecken.
  • Kurz darauf glaubt der Don den Zauberer Merlin leibhaftig am Werk zu sehen, da sich die Brieftaube, die die Abrafaxe vom Turm des Schlosses losgesandt haben, just in dem Moment in einen Fetzen Papier verwandelt, als er sie mit seiner Lanze aufspießt. In einem begleitenden Text erklären die Abrafaxe dazu, dass Merlin bereits von den Rittern der Tafelrunde bei König Artus gefürchtet worden sei.
Böser Zauber?
  • Auch der koboldhafte Streich der Abrafaxe, die dem Don "heimleuchten", wird von diesem reflexhaft auf Merlin geschoben. Nun hat er selbst den skeptischen Sancho fast von der Existenz des Zauberers überzeugt.
  • Als die Abrafaxe daraufhin, hinter einem Felsbrocken versteckt, grauenhaft zu heulen beginnen, stellt sich der Don mannhaft der Gefahr: Er vermutet den Angriff einer ganzen Teufelsschar, die ihm offenbar Merlin auf den Hals gehetzt habe. Sancho mahnt zur Vorsicht und erinnert den Don an das Abenteuer mit den Windmühlen, welche der Don für Riesen gehalten habe und von denen er ordentlich durchgewalkt wurde.
  • Beim ersten Zusammentreffen mit der Inka-Prinzessin geht die Phantasie mit dem Don vollends durch. Er erblickt in ihr die Prinzessin Bethunia von Rabattenstern, die von einem bösen Zauberer auf die Insel Distelbergen entführt worden sei und sich nun habe befreien können. Ritterlich bietet er sich - als der Feind aller Zauberer und Hexenmeister - der holden Dame als Beschützer an.
  • Im Berberdorf der Habikhjebikh in Nordafrika versucht der Don, dem Scheich die Gefährlichkeit und Bosheit von Don Ferrando zu veranschaulichen: Nur der Zauberer Merlin sei gefährlicher als der Marchese!
  • Beim Kamelritt zum Wüstenschloss des Aga tröstet sich der Don über das unritterliche Fortbewegungsmittel hinweg, indem er sich andere, aus seinen Büchern bekannte, behelfsmäßige Transportmittel in Erinnerung ruft: Hirsche, Straußen, Stiere, Flugdrachen...
  • Als er die Abrafaxe beim Grabmal des Saturnius wiederfindet, glaubt er erneut, ein - nicht weiter spezifizierter - Zauberer wolle ihn narren. Abrax berichtet, Califax befinde sich unerklärlicherweise im Inneren des Grabmals - würde er wie der Don an Zauberei glauben, müsste er darin eine frische Teufelei von Merlin sehen. Der Don hält das durchaus für möglich, schließlich sei Merlin sein Erzfeind und habe es daher auch auf die Abrafaxe abgesehen. Als Sancho das Grabmal mit einem gezielten Tritt öffnet, gratuliert ihm der Don - damit habe er Merlin ein Schnippchen geschlagen.
  • Nachdem Califax - aus den Klauen eines Geiers befreit - auf das Zelt mit dem Don, dem Scheich und Sancho fällt und es einreißt, fragt sich der Don, bei welchem Zauberer Califax wohl bei so viel Dusel einen Stein im Brett habe.

Don Quixote bei Miguel de Cervantes

Illustration von G. Doré (Ausschnitt)

Allgemein

Don Quixote ist eine Romanfigur des spanischen Autors Miguel de Cervantes y Saavedra. Don Quixote ist ein verarmter Landadliger, der sich durch die Lektüre zahlreicher Ritterromane aus der Realität flüchtet. Schließlich entgleitet dem Don die Realität völlig und er hält sich selbst für einen der von ihm so bewunderten Helden. In seiner verzerrten Wahrnehmung wird sein klappriger Gaul zum edlen Ross, ein Bauernmädchen zum vornehmen Fräulein, und er zieht los, edle Taten zu vollbringen und das Unrecht zu bekämpfen. Seine Phantasie gaukelt ihm allerhand abenteuerliche Situationen vor, in die er sich auch mutig stürzt, die er aber nie bewältigen kann. Immer wieder scheitert der Don und wird traurig und übel zugerichtet. Auf Anregung seines "Knappen", eines einfachen Dörflers, nennt er sich daraufhin "Ritter von der traurigen Gestalt".

Es gibt zahlreiche Interpretationen des Werkes. Cervantes verarbeitet zunächst den Bedeutungsverlust der ehemals so mächtigen und stolzen Ritterschaft, des niederen Adels, zur Zeit des ausgehenden Mittelalters in Spanien. Darüber hinaus gestaltet er den Grundkonflikt zwischen Wirklichkeit und Traum, Realität und Ideal. Der ursprünglich wie eine Parodie wirkende Held scheitert mit seinem Idealismus letztlich traurig an der Realität. Die besondere Qualität des Werkes besteht nicht zuletzt in seiner Ambivalenz: Cervantes liefert seinen Helden - übrigens eigentlich beinahe ein Antiheld - nicht aus, er verrät ihn nicht an die moderne Zeit und er lässt den verlorenen Idealen etwas von ihrem Zauber, ihrem verblichenen Glanz. Der Roman war nicht nur in Spanien, sondern in ganz Europa außerordentlich erfolgreich und zählt zu den bedeutendsten Werken der europäischen Literatur.

Don Quixotes Traumwelt bei Cervantes und im MOSAIK

Die meisten im MOSAIK erwähnten Phantasien Don Quixotes gehen tatsächlich auf den Roman zurück. Die einzige Ausnahme bildet die Szene mit der Inka-Prinzessin.

  • Dulcinea von Toboso (dulce = süß) ist der Name, den Don Quixote einem Bauernmädchen aus der Mancha gibt, seiner Heimat. Viele seiner Abenteuer besteht er ihr zu Ehren. Sancho Pansa zufolge ist Dulcinea eher hässlich. Der Don jedoch im O-Ton (Buch 1, Kapitel 13):
Ihr Name ist Dulcinea, ihr Land El Toboso, ihre Stadt La Mancha, ihr Stand muss mindestens der einer Prinzessin sein, sie ist meine Königin und meine Angebetete, und ihre übernatürliche Schönheit, die all unglaublichen und wunderschönen Aspekte ihrer Schönheit, die die Poeten in einer Dame beschreiben, sind in ihr vereint; ihre Haare sind golden, ihr Kopf hat elsysianische Formen, ihre Augenbrauen sind Regenbogen, ihre Augen Sonnen, ihre Wangen Rosen, ihre Lippen Korallen, ihre Zähne Perlen, ihr Nacken Alabaster, ihr Busen Marmor, ihre Hände Elfenbein, ihre Anständigkeit Schnee, und was ihre Bescheidenheit vor dem Blicke versteckt, denke und bilde ich mir ein, denn rationales Verständnis kann dies nicht fassen, nur einbilden und vorstellen.
  • Die Eroberung von Mambrins Helm wird im Roman in Buch 1, Kapitel 21 geschildert.
  • Vom Zauberer Merlin ist bei Cervantes nicht sehr oft die Rede. In Buch 2, Kapitel 23 werden seine Taten thematisiert, er gilt jedoch nicht als spezieller Feind Don Quixotes.
  • Der Kampf mit den Windmühlen Riesen wird bei Cervantes in Buch 1, Kapitel 8 beschrieben:
Und dies sagend, gab er seinem Gaul Rosinante die Sporen, ohne auf die Worte zu achten, die ihm sein Knappe Sancho warnend zuschrie, es seien ohne allen Zweifel Windmühlen und nicht Riesen, die er angreifen wolle. Aber er war so fest davon überzeugt, es seien Riesen, dass er weder den Zuruf seines Knappen Sancho hörte noch selbst erkannte, was sie seien - obwohl er schon sehr nahe war -, vielmehr rief er mit lauter Stimme:

»Fliehet nicht, feige niederträchtige Geschöpfe; denn ein Ritter allein ist es, der euch angreift.« 

Indem erhub sich ein leiser Wind, und die langen Flügel fingen an, sich zu bewegen. Sobald Don Quixote dies sah, sprach er: »Wohl, ob ihr auch mehr Arme als die des Riesen Briareus bewegtet, ihr sollt mir's doch bezahlen.« Und dies ausrufend und sich von ganzem Herzen seiner Herrin Dulcinea befehlend und sie bittend, ihm in so entscheidendem Augenblicke beizustehen, wohl gedeckt mit seinem Schilde, mit eingelegtem Speer, sprengte er an im vollsten Galopp Rosinantes und griff die erste Mühle vor ihm an; aber als er ihr einen Lanzenstoß auf den Flügel gab, drehte der Wind diesen mit solcher Gewalt herum, daß er den Speer in Stücke brach und Ross und Reiter mit sich fortriss, so dass sie gar übel zugerichtet übers Feld hinkugelten. Sancho Pansa eilte im raschesten Trott seines Esels seinem Herrn beizustehen, und als er herzukam, fand er, dass Don Quixote sich nicht regen konnte, so gewaltig war der Stoß, mit dem Rosinante ihn niedergeworfen.

Externe Links

Wikipedia:

Don Quixote tritt in folgenden Mosaikheften auf

1/81, 2/81, 3/81, 4/81, 5/81, 6/81, 7/81, 8/81, 9/81, 10/81, 11/81, 12/81,
1/82

Titelbild von 4/84 
Titelbild von  240
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